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https://deutsch.rt.com/der-nahe-osten/40334-erdogan-turkei-befreite-400-quadratkilometer/
Erdoğan: Türkei „befreite“ 400 Quadratkilometer von IS und YPG

Der türkische Präsident Erdoğan zeigt sich mit dem bisherigen Verlauf der von der türkischen Armee unterstützten Offensive im Norden Syriens zufrieden. Washington und Moskau mahnen jedoch zur Zurückhaltung gegenüber den kurdischen YPG-Milizen.

Der türkische Präsident Erdoğan zeigt sich mit dem bisherigen Verlauf der von der türkischen Armee unterstützten Offensive im Norden Syriens zufrieden. Washington und Moskau mahnen jedoch zur Zurückhaltung gegenüber den kurdischen YPG-Milizen.
Die türkische Offensive im Norden Syriens verläuft nach Angaben des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan erfolgreich. Der Armee sei es gelungen, große Landstriche vom IS und der US-unterstützten kurdischen YPG zu „befreien“.

Die Türkei will das Grenzgebiet Nordsyriens nicht nur vom IS

„Keiner kann von uns erwarten, dass wir einen Terrorkorridor an unserer Südgrenze zulassen“, wurde Erdoğan aus einer Nachrichtenkonferenz von der Agentur Reuters zitiert.

Der Präsident fügte hinzu, die Türkei habe lange die Bildung einer „Sicherheitszone“ in Syrien angestrebt. Andere Weltmächte hätten dieses Ansinnen allerdings ignoriert.

Erdoğan insistierte darauf, dass der „Islamische Staat“ und die kurdische YPG, die als syrischer Ableger der PKK gilt, in gleichem Maße eine Bedrohung für die nationale Sicherheit der Türkei darstellen würden. Ankara lehnt es ab, einen Unterschied zwischen beiden Gruppierungen zu machen.

Von der Türkei unterstützte FSA-Rebellen sind am 24. August in Dscharablus, der syrischen IS-Hochburg an der türkischen Grenze, einmarschiert. Nachdem der IS zurückgedrängt worden war und sich auf die Stadt al-Bab zurückgezogen hatte, rückten türkische und FSA-Truppen auf Stellungen der YPG vor, die zuvor ihrerseits in das durch den Abzug des IS entstandene Vakuum nördlich des Flusses Sadschur eingesickert waren. Pro-türkische Einheiten drängten die Kurden-Kämpfer, die in Syrien von den USA und anderen westlichen Staaten unterstützt werden, binnen 30 Stunden in die Region südlich von Sadschur zurück.

Insgesamt soll die von der türkischen Armee gestützte Offensive bis dato dazu geführt haben, dass sich der IS und die YPG aus einem Territorium von insgesamt 400 Quadratkilometern zurückgezogen hätten.

US-Beamte reagierten auf die Konfrontationen mit der Forderung an die Türkei, die YPG nicht anzugreifen. Für Washington stellten die Zusammenstöße einen „Quell tiefer Besorgnis“ dar, heißt es. Auch Moskau rief Ankara mit Blick auf das Vorgehen gegen die kurdischen Milizen zur Räson. Außerdem solle die Türkei ihre Operationen mit Regierungsvertretern in Damaskus koordinieren, erklärte Russland.

Die Regierung in Damaskus indes verurteilte die türkische Intervention als Verletzung der syrischen Souveränität. Insgeheim soll die Türkei jedoch die al-Assad-Regierung auf dem Umweg über Moskau über die militärischen Operationen gegen den IS und die YPG informiert haben, heißt es aus inoffiziellen Quellen. Mindestens 1.500 FSA-Kämpfer, darunter mehrheitlich Turkmenen, schlossen sich bislang den türkischen Operationen an, berichten einige Medien. Andere Quellen sprechen von bis zu 4.000 FSA-Kämpfern, die an der türkischen Operation „Schild des Euphrat“ beteiligt sein sollen.

 

http://www.voltairenet.org/article192969.html
Die neue türkische strategische Doktrin

Thierry Meyssan bemängelt die Deutung des Militärcoups in der Türkei als Manöver der Vereinigten Staaten gegen Recep Tayyip Erdoğan und schlägt eine erweiterte Sichtweise vor, die gleichzeitig den vorherigen Rücktritt von Ahmet Davutoğlu und die Wiederherstellung der Handelsbeziehungen mit Israel, dem Iran und Russland berücksichtigt. Infolgedessen sieht er voraus, welches die neue türkische Strategie sein dürfte.

| Damaskus (Syrien) | 16. August 2016

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Während des Staatsstreichs wurden mehrere Soldaten von des Islamisten der AKP enthauptet und ihre Köpfe in den Bosporus geworfen. Hier schlägt ein Islamist Soldaten, die gefangen genommen wurden, mit der Peitsche. Die Säuberung der säkularen Armee erfolgte ohne jeden Zusammenhang zwischen den Soldaten, die in den Putschversuch verwickelt waren, und denen, die bestraft wurden.

Im Lauf der letzten drei Monate gab es viele Fehlinterpretationen der Entwicklung in der Türkei, insbesondere zum Rücktritt des Ministerpräsidenten Ahmet Davutoğlu (22. Mai) und zum Putschversuch des Militärs (15. Juli).

Der falsche Staatsstreich

Durchforsten wir zunächst die Absurditäten in Bezug auf den Staatsstreich. Alle Autoren stimmen in zwei Punkten überein:
- Der Staatsstreich wurde durch die Vereinigten Staaten von der Nato-Basis in Incirlik aus organisiert, wobei er sich auf die Luftwaffe stützte, die durch den multinationalen Konzern Lockheed Martin gesteuert wird.
- Er war zum Scheitern konzipiert, wie das Fehlen von Initiativen gegen sämtliche Führungspersonen des Regimes und seiner Partei sowie gegen das strategische Machtzentrum, den Präsidenten-Palast, beweist. Außerdem steckten einige Putschisten mit Präsident Erdoğan unter einer Decke, da zwei Flugzeuge der Rebellen den Präsidenten bei seiner Rückkehr nach Istanbul begleiteten.

Folglich sind nur zwei Interpretationen möglich:
- Entweder richteten die Vereinigten Staaten eine Warnung an Präsident Erdoğan, um ihn fügsamer zu machen. Sie würden also auflaufen.
- Oder die Vereinigten Staaten und Präsident Erdoğan haben den Staatsstreich zusammen abgesprochen, um das Land von jeder Opposition zu säubern.

Schließlich muss festgestellt werden, dass trotz dem Anschein und den offiziellen Erklärungen diese Säuberung im gemeinsamen Interesse der Vereinigten Staaten und des Präsidenten Erdoğan ist.

Tatsächlich ist die Türkei heute der Pate der Muslimbruderschaft weltweit und ihres bewaffneten Arms, das heißt des internationalen Dschihadismus. In dieser Stellung wird sie weiterhin die Fäden der „syrischen Rebellen“ wie auch von Daesch auf Rechnung Washingtons in der Hand halten. Dummerweise ist diese Position unvereinbar mit ihrer Verbindung zur Nato.

Zunächst dachte Washington daran, das Problem durch Auswechseln des türkischen Präsidenten zu lösen. Die CIA hat deshalb die Umwandlung der HDP (Partei der Minderheiten, hauptsächlich kurdisch) unterstützt, aber diese hat die Wahlen im November 2015, die durch die AKP grob manipuliert wurden, verloren [1]. Washington hat also die Unterstützung Erdoğans akzeptiert, aber beschlossen, die Türkei aus der Nato abzuziehen.

Das Atlantikbündnis war nach dem Zweiten Weltkrieg auf Wunsch der westeuropäischen besitzenden Eliten geschaffen worden, die Angst hatten, auf mehr oder minder demokratische Weise, nach dem Muster des „Prager Putsches“, von den Kommunisten weggefegt zu werden. Während des Kalten Krieges verwandelte es sich in eine Kriegsmaschine gegen die Sowjetunion. Es brauchte also sehr zahlenstarke Heere, weshalb es 1952 die Türkei eintreten ließ. Diese erwies sich als unentbehrlich im Koreakrieg, dann während der Kubakrise. Indessen wurde das Bündnis nach dem Verschwinden der Sowjetunion nicht aufgelöst, sondern 1999 in die Polizei der unipolaren Welt verwandelt (Neues Strategisches Konzept). Seither wurden alle Heere der Nato qualitativ auf diese neue Funktion umgestellt: Ende der Wehrpflicht und Einkauf von technologisch hochwertiger Ausrüstung. Infolgedessen ist die Zugehörigkeit der Türkei zur Nato, die 1952 notwendig war, heute nutzlos geworden.

Obwohl die Allianz alle zwei Jahre ein Gipfeltreffen ihrer Staatschefs hält, hat Washington ein außerordentliches für den Juli 2017 in Brüssel einberufen. Man wird dann die Türkei ausschließen, so dass Washington jede Verantwortlichkeit für den internationalen Terrorismus leugnen kann.

Nebenbei ist zu beachten, dass die AKP regelmäßig die Streitkräfte allgemein beschuldigt, mit den Vereinigten Staaten zusammenzuarbeiten. So hat sie einen Spielfilm über Gladio, den Geheimdienst von CIA/Nato produziert und mehr als 200 höheren Offizieren die Verschwörung gegen den Staat vorgeworfen (Ergenekon-Prozess) [2]. Nun wurden aber diese Urteile aufgehoben und die Offiziere freigelassen. In Wahrheit hatten sie versucht, Verbindungen zu den chinesischen Streitkräften zu knüpfen, also sich vom Pentagon zu entfernen. Mit Sicherheit wird ihnen heute zu Unrecht vorgeworfen, Putschisten zu sein.

Der einzige Widerspruch, der sich gegen die Deutung des heimlichen Einverständnisses zwischen Washington und Erdoğan vorbringen lässt, ist die Zukunft der Hizmet, der Bewegung von Fehtullah Gülen. Sie ist unverzichtbar für die CIA in Afrika, im Balkan und in Zentralasien, verliert nun aber ihre türkische Finanzierung. In den nächsten Monaten werden wir sehen, welche Alternative Washington vorgesehen hat.

Zu betonen ist nebenbei, dass Gülen keine Verbindung zu diesem Staatsstreich hat, denn er gehört zu einer anderen Islam-Schule, während die Putschisten Kemalisten sind.

Die Entlassung des Ministerpräsidenten

Kommen wir nun zum Rücktritt von Ministerpräsident Ahmet Davutoğlu, der dem versuchten Staatsstreich um zwei Monate voranging.

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Nachdem er in Malaysia Politikwissenschaften unterrichtet hatte, veröffentlichte er 2001 seine Stratejik Derinlik: Türkiye’nin Uluslararası Konumu (Strategische Tiefe). Gestützt auf die Thesen von Dimitri Kitsikis propagiert er einen Neo-Ottomanismus, welcher der Türkei die regionale Stärke zurückgibt. Ihm zufolge muss sich die Gründung eines neuen türkisch-mongolischen Reiches in zwei Abschnitten abspielen. Zunächst müssen wieder diplomatische Beziehungen mit den Nachbarn aufgenommen werden („null Problem mit den Nachbarn“), dann muss in den Nachbarstaaten der Islam gestärkt werden, um sie zu vereinigen. 2003 tritt Davutoğlu in das Kabinett von Ministerpräsident Erdoğan ein und wird bis 2009 sein diplomatischer Berater. In diesem Zeitraum setzt er den ersten Teil seines Programms um und schafft es tatsächlich, alle Nachbarschaftsprobleme zu lösen, die aus der osmanischen Periode herrühren (aber weder die armenische Frage, die auf die Jungtürken zurückgeht, noch die von Henry Kissinger geerbte Zypernfrage). Nachdem er 2009 zum Außenminister ernannt wurde, schließt er diese erste Phase ab, indem er den gemeinsamen Markt Syrien-Türkei-Iran aushandelt und geht dann zur zweiten Phase seines Projektes über. Nach dem Streit zwischen Erdoğan und Peres in Davos (Ende 2009) organisiert er die „Freiheits-Flottille“, um die Hamas zu unterstützen, und begibt sich in den direkten Konflikt mit Israel, das die Mavi Marmara entert, die unter türkischer Flagge fährt. Dann unterstützt er die Muslimbruderschaft in Libyen und nimmt am Umsturz der Dschamahirija (2011) teil. Schließlich unterstützt er noch die Muslimbrüder in Syrien, diesmal gegen die säkulare Republik.

Es bleibt festzustellen, dass diese Politik gescheitert ist und die Türkei in eine Sackgasse geführt hat. Während der zweiten Phase von Davutoğlus Projekt befand Ankara sich erneut in Konflikt mit allen seinen Nachbarn außer Aserbaidschan („null Nachbar ohne Problem“). Deshalb hat Präsident Erdoğan im vergangenen Mai entschieden, die Strategie zu ändern und Davutoğlu durch Binali Yıldırım zu ersetzen. Es geht nach wie vor darum, ein neues türkisch-mongolisches Reich zu schmieden, aber dieses Mal durch den Versuch, zuerst die Türkei zu einen, und dann das Modell auf die Nachbarn zu erweitern.

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Binali Yıldırım dirigiert die Säuberung.

Yıldırım ist ein Pate der türkischen Mafia, der die Finanzierung der AKP während ihrer Gründung abgesichert hat. Er hat Korruptionsbeziehungen mit den meisten großen türkischen Unternehmen etabliert und führt heute Säuberungen gegen diejenigen durch, die sich ihm widersetzt haben.

Die neue türkische strategische Doktrin hat Ankara bereits dazu geführt, zu mehreren seiner Nachbarn wieder gute Beziehungen, zumindest kommerzielle, aufzubauen.

Ende Juni hat die Türkei in Rom ein Abkommen mit Israel unterzeichnet, durch das die diplomatischen Beziehungen wieder hergestellt werden. Der Handel mit dem Iran auf hohem Niveau hat intensive Wirtschaftsverbindungen trotz des Krieges in Syrien aufrechterhalten. Darüber hinaus haben sich hinter den Kulissen die Beratungen über die kurdische Frage vervielfacht. Schließlich hat Präsident Erdoğan seinem russischen Kollegen Entschuldigungen bezüglich des Suchoi-Abschusses präsentiert und in der letzten Woche die Handelsbeziehungen wieder aufgenommen.

Die kommende Entwicklung

Vier Fragen bleiben offen:

- Die Unterstützung für die Dschihadisten an der Golan-Grenze

Seit Ende 2014 haben sich die Blauhelme der UNDOF aus dem „Niemandsland“, das durch die Uno-Resolution 338 geschaffen wurde, zurückgezogen und wurden mit Unterstützung des Tsahal durch al-Qaida ersetzt. Ich habe die Existenz eines Vertrags zwischen Moskau und Washington aufgedeckt, der Tel-Aviv zur Beendigung der Unterstützung für diese Terroristen und zur Akzeptanz einer Rückkehr der Uno zwingen soll [3]. Man könnte ins Auge fassen, dass die Türkei die Nachfolge antritt, aber da es keinen Kommunikationskanal von der Türkei in den Süden Syriens gibt, ist dies unmöglich. Im Übrigen haben die Briten den Namenswechsel von al-Qaida in Syrien arrangiert („rebranding“), wahrscheinlich um zu versuchen, diese Situation gebrauchsfähig zu erhalten.

- Die Unterstützung für die Dschihadisten im Osten Aleppos

Die Intervention von Jeffrey Feltman, um die humanitären Korridore unter die Kontrolle der Uno zu bringen, beweist, dass die Belagerung durch die Syrische Arabische Armee wirkungsvoll ist – auch wenn die westliche Propaganda vorgibt, sie sei durchbrochen. Nach der Schließung des Kommunikationsweges von der Grenze an wird die Türkei sich in Ost-Aleppo nur mit Unterstützung der Bevölkerung halten können. Sie dürfte sich also schnell zurückziehen.

- Die Unterstützung für die Dschihadisten in Raqqa und Mossul

Nur die Bevölkerung von al-Anbar (Irak) ist ausschließlich sunnitisch und den Dschihadisten zugeneigt. Die Türkei müsste also Daesch in Raqqa bekämpfen, aber in Mossul weiterhin unterstützen. Definitiv ist die Unterstützung eines islamischen Emirats in al-Anbar für Washington der einzige Weg, die „Seidenstraße“ abzuschneiden und gleichzeitig vorzugeben, dass es den Frieden in Syrien befürwortet.

- Die kurdische Frage

Das Vorhaben der AKP, von Frankreich unterstützt und von Washington gebilligt, ist die Schaffung eines kurdischen Staates außerhalb der Türkei und die Abschiebung der Kurden der PKK in diesen Staat. Im Laufe der letzten Jahre ist vereinbart worden, dieses „Kurdistan“ im Norden Syriens in einem arabisch-christlichen Gebiet zu gründen, nachdem es von seinen historischen Einwohnern entvölkert wurde. Dieses Projekt wird von bestimmten PKK-Mitgliedern unterstützt, die auf einen eigenen Staat, egal wo, hoffen und sich keine Gedanken darum machen, in eine genauso unrechtmäßige Situation zu geraten wie Israel in Palästina nach der Nakba. In den nächsten Monaten werden die Kurden also ihre Haltung klären müssen. Bis jetzt waren sie jedermanns Verbündete gegen Daesch, was ihnen ermöglichte, die arabische Stadt Manbij zu befreien und sie als Keimzelle ihres neuen Staates zu betrachten. Von nun an werden sie sich wahrscheinlich in Proamerikaner und Prorussen aufteilen. Es wird also möglich sein, die Machbarkeit eines „Kurdistan“ auf nichtkurdischem Grund und Boden einzuschätzen.

Letzten Endes, wenn alle diese Fragen gelöst sind und die Diktatur sich fest eingerichtet hat, dann wird die Türkei erneut versuchen, ihr Modell auf die Nachbarn auszudehnen, wahrscheinlich zuerst auf jene, die vor ihren Methoden feige die Augen verschließen.

Übersetzung
Sabine

[1] „Schwindel bei den türkischen Parlamentswahlen“, Übersetzung Horst Frohlich, Voltaire Netzwerk, 5. November 2015.

[2] „Der gerichtliche Staatsstreich der AKP“, von Thierry Meyssan, Übersetzung Horst Frohlich, Voltaire Netzwerk, 20. August 2013.

[3] „Der Sicherheitsrat schickt sich an Israel den Bruch mit al-Kaida aufzuerlegen“, von Thierry Meyssan, Übersetzung Ralf Hesse, Voltaire Netzwerk, 3. Juli 2016.

15:48 26.07.2016(aktualisiert 18:11 28.07.2016) Zum Kurzlink
Türkei warnt Russland vor geplantem Putschversuch im Nachbarland
Die Bewegung des Predigers Fethulah Gülen kann einen Putsch-Versuch im zentralasiatischen Kirgisien unternehmen, zitiert das Webportal Deutsche Wirtschafts Nachrichten den türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu.

Laut der Webseite ist der kirgisische Präsident, Almasbek Atambajew, ein Kreml-naher Politiker, der gleichzeitig  gute Beziehungen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan unterhält und eine Schlüsselrolle bei der Versöhnung des russischen und des türkischen Staatschefs gespielt haben soll.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Kirgisiens Staatschef Almasbek Atambajew
© REUTERS/ Sultan Dosaliev/Kyrgyz Presidental Press Service

Im Zuge der „Bunten Revolutionen“ gab es bereits einen Versuch, die Regierung in Kirgisien zu stürzen, bei dem die  Anhänger der „Tulpen-Revolution“ Unterstützung aus den USA bekamen, betont die Webseite. Unter anderem wurden sie von US-Stiftungen und dem US-Milliardär George Soros finanziert. Zudem „trainierten“ ehemalige US-amerikanische Geheimdienstler Demonstrierende und Aktivisten, wie das Webportal  unter Berufung auf das  Buch des nordamerikanischen Soziologen  George N. Katsiaficas „Asia’s Unknown Uprisings“ („Unbekannte Aufstände Asiens“) berichtet. Bereits 2005 hatte der Spiegel  diese Erscheinung  als weltweite „Revolutions-GmbH“ bezeichnet.

Zurzeit sind wieder pro-russische Eliten in Kirgisien an der Macht, deshalb werden die USA und die Nato von ihrem  Vorhaben  nicht abgehen, sie durch  pro-westliche Eliten zu ersetzen, so das Online-Medium.

Die ehemalige Sowjetrepublik Kirgisien ist von strategischer Bedeutung für Russland. Das Land  grenzt an Kasachstan, Usbekistan, Tadschikistan und China, und zwar an das chinesische autonome Gebiet Xinjiang, das für seinen Konflikt zwischen der türkischsprachigen uighurischen Minderheit, die politische Selbständigkeit beansprucht,  und der chinesischen Regierung bekannt ist.Humanitäre und militärische Operationen könnten sich vom kirgisischen Territorium in ganz Zentralasien durchführen lassen, betont die Webseite. In dem Land befindet sich ein aktiver russischer Luftwaffenstützpunkt und ein offiziell inaktiver US-amerikanischer Luftwaffenstützpunkt, der beim Afghanistan-Einsatz als Transitzentrum genutzt wurde.

Anti-US demonstrators gather outside Incirlik Air Base in the Turkish city of Adana, July 28, 2016.
Anti-amerikanischen Demonstranten versammeln sich außerhalb Incirlik Air Base in der türkischen Stadt Adana, 28. Juli 2016.

29.07.16 – TÜRKEI – USA – Anti-amerikanischen Demonstranten marschieren in Richtung Incirlik Basis

-Eine große Schar von Menschen haben eine Kundgebung auf der Incirlik Air Base in der türkischen Stadt Adana gestartet und skandierten dabei antiamerikanische und antiisraelische Slogans

-Um die 1.000 Demonstranten versammelten sich außerhalb der Basis, die Amerikaner und NATO-Truppen beherbergt und forderten ihre Schließung, Russlands RT am Donnerstag mitteilte.

-Die Kundgebung wurde durch einige regionale Fernsehsender ausgestrahlt.

-Polizei und andere Sicherheitskräfte blockierten den Eingang der Militärbasis um mögliche Angriffe zu verhindern, Berichte deuten darauf hin.

Das US-Außenministerium hatte bereits amerikanische Staatsbürger im Land informiert, das seine Adana Konsulat die früher als üblich geschlossen wird.

„US-Bürger in der Türkei: Demonstration aus Merkez Park  nach Incirlik Air Force Base voraussichtlich 18:00 Juli 28 erwartet. „Der Konsulat in Adana wird am 16:00 schliessen, sagte die Abteilung in einem Tweet.

-Das US-Militär hat das Sicherheitsniveau an der Basis bis zur höchsten Stufe während des jüngsten Putschversuches gegen die Regierung der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan stattfand, erhöht.

-Am 15. Juli eine Fraktion der Streitkräfte verwendete Panzer und Kampfhubschrauber in einem unglücklichen Versuch die um Macht von Erdogan zu ergreifen.

-Bei dem Putschversuch türkische Beamte haben die Basis Stromversorgung gekappt, blockierten die Bewegung innerhalb und außerhalb der Basis und baten die Bürger die Gegend zu meiden.

-Die türkische Behörden haben der Luftwaffenstützpunkt Kommandant General Bekir Ercan Van und mehr als ein Dutzend Beamten mit dem Vorwurf der Mittäterschaft an dem Putschversuch festgenommen.

-Berichte sagen mehr als 60.000 Leute wurden entlassen, suspendiert oder als Teil der Regierung massive scharfes Vorgehen gegen diejenigen die als Staatsstreich Plotter oder Sympathisanten gebrandmarkt wurden, festgenommen.

-Incirlik beherbergt NATO größte Arsenal an Atomwaffen, die von den USA kontrolliert werden.

-Washington hat auch die Basis als Plattform verwendet, um Luftangriffe auf angebliche Daesh Positionen im benachbarten Syrien und dem Irak zu führen.

https://deutsch.rt.com/der-nahe-osten/39681-dirigierte-us-general-gulens-putschtruppen/
Yeni Şafak: Pensionierter US-General Campbell war Mastermind des Militärputsches in der Türkei

Yeni Şafak: Pensionierter US-General Campbell war Mastermind des Militärputsches in der Türkei

Der ehemalige US-Kommandeur der NATO-Truppen in Afghanistan, der pensionierte General John F. Campbell, soll, nach Darstellung der als regierungsnah geltenden türkischen Tageszeitung Yeni Şafak, der führende Kopf hinter dem vereitelten Militärputsch in der Türkei sein. Die Tageszeitung verweist auf Quellen aus den Ermittlungsbehörden und dem Militär. Die USA weisen die Anschuldigungen zurück.

General John F. Campbell war demnach „eine der Toppersönlichkeiten, die die Soldaten hinter dem Putschversuch in der Türkei organisiert und verwaltet haben“, schrieb die in sechsstelliger Auflage erscheinende Tageszeitung.

Yeni Şafak gilt als AKP-nah. Angesichts des in der Vergangenheit eher konzilianten Umgangs der religiös-konservativen AKP-Regierung mit den USA, stellen diese Darstellungen über eine angebliche Mitwirkung des US-Militärs am Putschversuch einen signifikanten Bruch in den Beziehungen beider Länder dar.

Nach dem Bericht von Yeni Şafak hat Campbell „Transaktionen von mehr als zwei Milliarden US-Dollar durch CIA-Verbindungen über die UBA Bank in Nigeria verwaltet“. Diese sollten demnach unter Sympathisanten für den Putsch innerhalb des türkischen Militärs verteilt werden. Der pensionierte US-General stattete der Türkei zwischen Mai und Juli dieses Jahres „mindestens zwei geheime Besuche ab“, schreibt die Zeitung.

Am Montag warnte der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu, dass die bilateralen Beziehungen Schaden nehmen könnten, sollte Washington den in den USA lebenden Prediger Fethullah Gülen nicht an die Türkei ausliefern. Washington forderte seinerseits, dass die Türkei solide Beweise für Verbindungen Gülens zum Umsturzversuch vorbringe, bevor ein Auslieferungsprozess diskutiert werden könne.

Yeni Şafak berichtete, General Campbell habe Geheimtreffen auf einer Militärbasis der Provinz Erzurum und auf dem NATO-Luftwaffenstützpunkt İncirlik abgehalten. Der US-General soll „den Prozess, genehme Militäroffiziere vor Ort zu befördern, angeführt haben.“

„Millionen von US-Dollar wurden durch eine Gruppe von CIA-Agenten von Nigeria in die Türkei transferiert. Das Geld, das an ein spezielles CIA-Team von 80 Personen verteilt wurde, sollte sympathisierende Generäle vom Putsch überzeugen. Nachdem das Geld angekommen war, brachte das CIA-Team das Geld persönlich an die Terroristen in Militäruniformen“, so die Schilderung in Yeni Şafak.

Türkische Soldaten stehen am Mausoleum des Staatsgründers Kemal Ataturk bei einer Zeremonie zu seinem 65. Todestag im November 2003.

Der mutmaßliche Geld-Transfer soll bereits im März 2015 begonnen haben. Bei Durchsuchungen der Räumlichkeiten des Brigadegenerals Mehmet Dişli stellten Sicherheitskräfte, die loyal zur türkischen Regierung sind, jedenfalls eine Tasche sicher, die mit einer großen Menge Geld gefüllt war. Dişli soll zu den Top-Militäroffizieren gehört haben, die den Putsch unterstützten, heißt es aus offiziellen Quellen.

Die türkische Regierung und Präsident Erdoğan nutzen die Ereignisse rund um den Putschversuch, um die USA unter Druck zu setzen. Ankara wolle unter allen Umständen die Auslieferung des Predigers Gülen erwirken, sagte der Gründer und Direktor des Zentrums für Türkei-Studien und Entwicklung, Ibrahim Doğuş, im Gespräch mit RT. „Präsident Erdogan versucht im Moment, jeden mit Beziehungen zu Gülen festzusetzen.“

Die USA hingegen wiesen Anschuldigungen aus der Türkei zurück, wonach General Campbell am Putsch beteiligt gewesen wäre. Der Pressesprecher des Weißen Hauses, Josh Earnest, kritisierte, der Artikel wäre „unbegründet“.

Inzwischen haben türkische Sicherheitskräfte im Zusammenhang mit den Ereignissen vom 15. Juli bereits 13.165 Personen festgenommen, sagte Präsident Erdoğan bei einer Rede am Sonntag. Davon seien 8.838 Soldaten, 2.101 Richter und Staatsanwälte, 1.485 Polizisten, 52 Kommunalvertreter und 689 Zivilisten, berichtete die Tageszeitung Hürriyet.

Weitere 73 Anklagen gegen Verdächtige, darunter den in den USA lebenden Prediger Fethullah Gülen, wurden von einem Gericht in Ankara am Samstag genehmigt. Alle Verdächtigen werden beschuldigt, Beziehungen zur „Fethullistischen Terrororganisation/Parallelstaatsstruktur (FETÖ/PDY)“ zu unterhalten, wie ein türkischer Justizbeamter gegenüber der semistaatlichen Nachrichtenagentur Anadolu angab.

Das Bildungsministerium gab am Samstag bekannt, dass zudem auch über 1.500 Bildungsinstitutionen, die der Gülen-Bewegung nahestehen, in der Türkei geschlossen werden. Zu den Institutionen gehören unter anderem Privatschulen und Studentenwohnheime. Außerdem wurden 21.000 Lehrer vorläufig vom Dienst suspendiert.

Bei einer Rede im türkischen Parlament nannte Erdoğan den Prediger Gülen und ehemaligen Verbündeten einen „unehrlichen Verräter“.

Die türkische Regierung stellte am Montag für 42 Journalisten Haftbefehle aus. Diese sollen ebenfalls im Verdacht stehen, Verbindungen zur Gülen-Bewegung unterhalten zu haben, berichtete der türkische Fernsehsender NTV.

Die internationale Menschenrechtsorganisation Amnesty International schlug inzwischen Alarm. Sie gab am Sonntag an, „glaubwürdige Beweise“ gesammelt zu haben, dass im Zusammenhang mit dem Putschversuch festgenommene Personen, „geschlagen und gefoltert“ wurden. Im Jahr 2004 hatte die türkische Regierung eine „Null-Toleranz-Politik“ bezüglich der Folter angekündigt, nachdem diese seit dem Militärputsch von 1980 innerhalb der Polizei weit verbreitet war. Vereinzelt war es Aussagen von NGOs zufolge seither trotzdem noch zu Übergriffen gekommen.

Major General Cahit Bakir, who commanded Turkish forces under NATO in Afghanistan (L), and Brigadier General Sener Topuc, responsible for education and aid in the Asian country
Generalmajor Cahit Bakir, der die türkischen Streitkräfte unter NATO in Afghanistan (L) befehligte, und Brigadegeneral Sener Topuc, zuständig für Bildung und Hilfe in dem asiatischen Land

27.07.16 – TÜRKEI – DUBAI – Türkische Generäle in Dubai geschnappt

-Zwei türkische Generäle, werden in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) weit von ihren Posten in Afghanistan festgehalten, und jetzt in die Türkei zurückgebracht.

-Die Verhaftungen wird geglaubt, werden mit der Repression verknüpft, die gegen die Menschen die an dem 25 Juli-Putsch beteiligt waren läuft.

-Der fehlgeschlagenen Putsch begann als eine Fraktion des türkischen Militärs erklärte, dass es die Kontrolle des Landes hatte und dass die Regierung nicht mehr zuständig war. Panzer, Hubschrauber und Soldaten stießen dann mit Polizei und Menschen auf den Straßen der Hauptstadt Ankara und Istanbul zusammen.

-Insgesamt 290 Menschen starben in den versuchten Staatsstreich, der mit ungewöhnlichen Härte unterdrückt wurde. Seitdem wurden mehr als 13.000 Menschen festgenommen…..es gibt Berichte, die besagen das 60.000 verhaftet wurden…Anm.d.Ü.

Auch am Dienstag, Präsident Recep Tayyip Erdogan wiederholt, das seine Regierung die Absicht hat, die Todesstrafe wieder einzuführen, die das Land im Jahr 2004 im Rahmen eines Bündels von Maßnahmen um sich für den Beitritt der Europäischen Union (EU) zu qualifizieren für nichtig erklärt hatte.

Europa „nicht ehrlich“ mit der Türkei

-Erdogan, der von deutschen öffentlich-rechtlichen Sender ARD interviewt wurde, beschuldigte auch europäische Staaten des laxen Engagements für ihre Vereinbarungen mit der Türkei.

-Er sprach über ein EU-Türkei-Geschäft das im März versiegelt wurde, wo Ankara zur Rücknahme aller Asylbewerber und Flüchtlinge verpflichtete, die Europa über die Türkei erreicht haben, im Gegenzug für finanzielle Hilfe, Visa-Liberalisierung und die Beschleunigung der EU-Beitrittsverhandlungen der Türkei vereinbart.

„Die Regierungen sind nicht ehrlich“ und Erdogan fügte hinzu, dass die EU 3 Milliarden $ zu zahlen versprochen hatte (2,7 Milliarden Euro) aber bisher nur 1, 2 Millionen $ überwiesen hat.

-„3 Millionen Syrer oder Personen aus dem Irak, sind jetzt in der Türkei,“ sagte er. „Die EU hat nicht seine Versprechungen zu diesem Thema gehalten“.

Kommentar: ich wollte nur daran erinnern, das wenn 2003 bei der US Irak Invasion 4 Millionen Iraker vertrieben wurden und 2 Millionen außerhalb Irak flohen, 1,3 Millionen wurden von Syrien Präsident Assad aufgenommen….und das umsonst….Ich glaube, dass Europa und die Türkei sind nicht ehrlich genug sind….und wie bei Kriminelle übrig ist, versuchen sich gegenseitig zu betrügen. Und wie bei den „va banque“ Spieler, die die europäische Bürger auf dem Schild gehoben haben, ist kein Wunder.

 

Sonntag, 24. Juli 2016 17:47
Turkish anti-riot police officers detain a Turkish soldier who allegedly took part in the country’s failed military coup as they are leaving in a bus the courthouse at Bakirkoy district in Istanbul on July 16, 2016. ©AFP
Türkischen Anti-Aufruhr-Polizisten verhaften ein türkische Soldat, der angeblich an gescheiterten Militärputsch des Landes teilgenommen wie sie in einem Bus des Gerichtsgebäudes am Bakirkoy Bezirk in Istanbul am 16. Juli 2016 verlassen. © AFP

25.07.16 – TÜRKEI – Putsch Gefangene gefoltert, vergewaltigt: Amnesty

-Amnesty International sagt, es gibt „glaubhafte“ Beweise, dass inhaftierte Häftling nach ein gescheiterter Militärputsch in der Türkei, inhaftierte Häftlinge, Folter und Misshandlungen ausgesetzt waren.

-Der britische Gruppe in einem Bericht am Sonntag sagte, dass es ihr gemeldet wurde, dass die Polizei in der Hauptstadt Ankara und Istanbul einige Gefangene in „Stress-Positionen“ bis zu 48 Stunden hielten.

-Die internationalen Rechtegruppe hat darauf hingewiesen, dass Gefangene Grundbedürfnisse wie Nahrung, Wasser und medizinische Behandlung verweigert wurden.

-Die Gefangenen wurden in den Haftanstalten auch bedroht und verbal missbraucht, wurde hinzugefügt.

-Der Bericht beruht auf Interviews mit Anwälten, Ärzten und eine Person die ihre Dienst in einer Haftanstalt tun.

-Zwei Anwälte, die in Ankara im Namen der Gefangenen Amnesty arbeiten, haben gesagt, sie hätten erlebt „wie ältere militärische Offiziere in Haft mit einem Schlagstock oder Finger von Polizisten vergewaltigt wurde“…..oder Sodomisation wie bei Gaddafi Anm.d.Ü.

-Amnesty International-Europa-Direktor, John Dalhuisen, äußerten Besorgnis über Verstöße und Misshandlungen.

-„Berichte über Missbrauch, einschließlich Schlägen und Vergewaltigung in Haft sind äußerst beunruhigend, vor allem angesichts des Ausmaßes der Verhaftungen, die wir in der vergangenen Woche gesehen haben“. Die grimmigen Details, die wir dokumentiert haben sind nur eine Momentaufnahme der Missbräuche, die in Haftanstalten passiert sein könnte „, sagte Dalhuisen

„Es ist absolut unerlässlich, dass die türkischen Behörden diese abscheulichen Praktiken Einhalt zu gebieten und erlauben internationale Beobachtern, diese Gefangenen in die Orte zu besuchen, wo sie gehalten werden“, fügte er hinzu.

-Dalhuisen sagte, dass Menschenrechtsverletzungen sind nie unter keinen Umständen akzeptabel und stellte fest, „die Türkei ist im Moment verständlicherweise besorgt um öffentliche Sicherheit, aber keinesfalls können jemals, Folter und andere Misshandlungen oder willkürliche Inhaftierung rechtfertigen werden“.

-Der hohe Beamte der Amnesty forderte auch, das unabhängige Beobachter der Zugang zu Haftanstalten in der ganzen Türkei erteilt wird.

-Die türkische Regierung hat den Amnesty Bericht abgelehnt.

„Die Idee, dass die Türkei, ein Land, die die Mitgliedschaft in der Europäischen Union sucht und nicht das Gesetz respektiert, ist absurd“,  AFP zitiert einen hohen türkischen Beamten, der fügte hinzu: „wir kategorisch dementieren die Beschuldigungen und fördern Advocacy-Gruppen, eine unvoreingenommene Rechenschaft über die rechtlichen Schritte bereitzustellen, die gegen Menschen unternommen werden, die fast 250 Zivilisten kaltblütig ermordet haben“.

-Eine weitreichende Welle von Verhaftungen hat die anatolische Land im Zuge des gescheiterten Putsches versenken lassen.

-Zehntausende von Soldaten, Sicherheitsbeauftragte, Richter, Staatsanwälte, Beamte und Akademiker, die Anschluss an die Gulen Bewegung im Verdacht gekommen sind, wurden festgenommen oder nach dem Putsch von der Arbeit suspendiert. Fethullah Gulen, ein Geistlicher der in die USA lebt, wurde von Ankara der Orchestrierung der Putschversuch vorgeworfen. Er hat es „kategorisch“ abgelehnt.

Ein Demonstrant lehnt sich an einen Baum in Istanbuls Taksim-Platz am 24. Juli 2016 während der ersten parteiübergreifenden Rallye, um den Putschversuch gegen Präsident Recep Tayyip Erdogan zu verurteilen. (AFP-Foto)

-Am 21. Juli, das türkische Parlament hat einer Gesetzesvorlage erlassen, die Ankara ermöglicht den Ausnahmezustand zu erklären, und den Gesetzgeber bei der Verabschiedung neuer Gesetze zu umgehen..

-Eine aufgezeichnete Rede am Samstag im nationalen Fernsehen ausgestrahlt, Präsident Erdogan sagte, das so weit, 934 Schulen, 109 Studentenwohnheimen, 15 Universitäten, 104 Stiftungen, 1.125 Hilfsorganisation, 35 Gesundheitseinrichtungen und 19 Gewerkschaften, inmitten der Regierung Durchgreifen gegen denen das geglaubt wird, eine Rolle in dem gescheiterten Putsch gehabt zu haben, wurden geschlossen.

-Der Putsch begann über Nacht am 15. Juli, wenn eine Fraktion des türkischen Militärs erklärt, sie hatte die Kontrolle des Landes und die Ankara-Verwaltung war nicht mehr zuständig. Soldaten, Panzer und Hubschrauber kollidierte dann mit Polizei und Menschen auf den Straßen der Hauptstadt und Istanbul.

-Der Putsch wurde allmählich durch militärische Kräfte und Menschen loyal zu Erdogan unterdrückt. Viele von ihnen wurden an beiden Seiten getötet, die meisten von ihnen 300 starben am 16. Juli.

Mittwoch, 20. Juli 2016 10:01
This file photo shows the WikiLeaks homepage.
Dieses Foto zeigt die WikiLeaks-Homepage.

20.07.16 – TÜRKEI – Nach E-Mail-Lecks die Türkei blockiert den Zugriff auf Wikileaks

-Nach einer Aktion der Website einen Cache von fast 300.000 E-Mails von der regierenden Gerechtigkeit und Entwicklungspartei (AKP) Beamte im Zuge des gescheiterten Putschversuches  zu veröffentlichen, die türkische Behörden haben dem Zugriff auf WikiLeaks blockiert.

-Die türkische Telekommunikationsbehörde haben den Schritt am Mittwoch in einer Erklärung als „administrative Maßnahme“ beschrieben, ein Begriff, die üblicherweise von der Organisation benutzt wird, beim Zugriff auf Websites zu blockieren.

-Es kam nur einen Tag nachdem WikiLeaks 294.546 e-Mails zusammen mit Tausenden von angehängten Dateien angeblich über 762 Briefkästen freigegeben hat, die die primäre Domain von der AK-Partei akparti.org.tr zugeschrieben werden.

-Die letzte E-Mail in der Fund wurde am 6. Juli 2016, nur eine Woche vor dem gescheiterten Militärputsch geschickt, während die älteste stammt aus 2010.

-„Wir haben das Material und die Quelle kontrolliert, die nicht in irgendeiner Weise an die Elemente hinter dem Putschversuch oder einer rivalisierenden politischen Partei oder Zustand verbunden ist“, behauptete Wikileaks.

-Zuvor WikiLeaks hatte davor gewarnt, dass türkische Regierungsstellen versuchen würden gegen die Veröffentlichung des Materials vorzugehen, und bat die Öffentlichkeit in ihrem Bestreben den Austausch von Informationen zu unterstützen.

Menschen schwenken türkische Flaggen während eines Treffens zur Unterstützung des türkischen Präsidenten am Taksim-Platz in Istanbul, 19. Juli 2016. (Foto: AFP)

-Die E-Mail Lecks kommen zu einer unglaublich sensible Zeit für türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan im Zuge der letzten gescheiterten Putsch in der Türkei. Mindestens 240 Menschen, darunter 145 Zivilisten starben bei Gewaltakte und fast 1.500 wurden verwundet.

-Türkische Beamte haben eine groß angelegte Razzia in Reaktion auf dem Putsch gestartet. Das türkische Bildungsministerium kündigte am Dienstag in einer Erklärung an, dass es über ihre angebliche Miteinbeziehung in den versuchten Staatsstreich 15.200 Mitarbeiter von ihren Jobs entlassen hatte. (Inzwischen wird berichtet, das 50.000 Leute sich im Haft befindet. Anm.d.Ü.).

-Die türkischen öffentlich-rechtlichen Sender TRT berichtet, dass die hohe Education Board, den Rücktritt von 1.577 Dekane angeordnet hatte, einschließlich 1.176 aus öffentlichen Universitäten und 401 in privaten Einrichtungen.

-Alle Akademiker wurde bis auf weiteres verboten das Land zu verlassen.

-Quellen in der Türkei Innenministeriums sagte am Montag, dass 8.777 öffentliche Personen aus ihren Ämtern entlassen worden waren, seit der Putsch gegen die Regierung Ende vergangenen Freitag gestartet wurde.

-Unterdessen hat der türkische Religious Affairs Directorate angekündigt, dass Imame nicht Gebete bei Beerdigungen für die getöteten Anhänger des versuchten Militärputsches vorsprechen werden.

-Die Direktion, die alle 75.000 religiöse Prediger der Türkei beschäftigt, hat geltend gemacht, dass das Verbot nicht für diejenigen gilt, die in der Gewalt gefangen wurden.

Razzien im Nordirak

-Separat, haben türkische F-16 Kampfjets einen Luftangriff gegen eine angebliche Position der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) in die entfernte Hakurk Region in Nord Iraks semi-autonomen Kurdenregion spät am Dienstag, 20 kurdische Kämpfer wurden getötet.

Dieses Foto zeigt einen türkische f-16 Kampfjet im Flug.

-Ein unsicherer Waffenstillstand zwischen der PKK und der türkischen Regierung war im Juli 2015 Makulatür und seitdem ist Ankara  in einer groß angelegten Kampagne gegen die PKK in seiner südlichen Grenzregion sowie in Nord-Irak und Syrien in den letzten Monaten engagiert.

-Die Operation begann im Zuge eines tödlichen Bombenanschlags Juli 2015 in der südlichen türkischen Stadt Suruc, und mehr als 30 Tote forderte. PKK-Kämpfer engagierten sich in einer Reihe von vermeintlichen Vergeltung Angriffe gegen die türkische Polizei und Sicherheitskräfte nach der Bombardierung, die wiederum die türkischen Militäroperationen mit sich brachte.

 

https://deutsch.rt.com/der-nahe-osten/39533-syrien-armee-schliesst-ring-um/
Syrien: Regierungsarmee schließt Ring um Aleppo – Türkei schraubt Unterstützung für Rebellen zurück

Soldaten der syrischen Armee in Aleppo.

Soldaten der syrischen Armee in Aleppo.
Syrische Regierungstruppen haben mit russischer Luftunterstützung die Metropole Aleppo in Nordsyrien eingekesselt. Sollte es zu keiner Rebellenoffensive mehr kommen, die in der Lage wäre, den Ring noch aufzubrechen, wäre das der womöglich größte militärische Erfolg der syrischen Armee seit Ausbruch des Bürgerkriegs 2011.

Türkische F-16 während eines Militärmanövers in der Nähe der anatolischen Stadt Konya.

Besonders unter Druck stehen die östlichen Viertel der Stadt. Dort kam es in den letzten zehn Tagen zu heftigen Zusammenstößen. Das FSA-nahe Rebellenbündnis Fatah Halep („Eroberung Aleppos“) ist bei ihrem Versuch gescheitert, Regierungstruppen und pro-iranische Schiiten-Milizen aus den Mallah-Farmen zurückzudrängen. Die syrische Armee konsolidierte in den letzten Tagen erfolgreich ihren Belagerungsring um die Stadt.

Die Regierungstruppen hatten seit zwei Jahren versucht, die Mallah-Farmen einzunehmen. Umfassende russische Luftunterstützung machte nun ein Vorrücken auf das hart umkämpfte Gebiet möglich, welches unweit der einzig verbliebenen Rebellen-Versorgungsroute liegt. Al-Assad-treue Truppen rückten erstmalig am 7. Juli auf die Mallah-Farmen vor. Diese liegen in unmittelbarer Nähe zur Castillo-Straße. Analysten sprechen von nicht mehr als einem Kilometer Luftlinie. Die Einnahme der Farmen ermöglicht den Regierungstruppen, über ihre überlegene Feuerkraft die Versorgungsroute effektiv unter Feuer zu nehmen, was die Rebellen innerhalb der Stadt logistisch von Außen abschneidet.

Eine Gegenoffensive der turkmenisch geprägten FSA-Miliz Nureddin Zenki und der Al-Qaida-nahen Al-Nusra-Front mit dem Ziel, den Ring aufzusprengen, war zum Scheitern verurteilt.

Der Vorsitzende der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass die syrische Armee die Castillo-Straße komplett blockiert. „Die Stadt wird nun komplett belagert“, sagte er. Die Kämpfe konzentrieren mittlerweile auf die östlichen Viertel der Stadt, wo Rebellen und regierungstreue Truppen einander heftige Straßenkämpfe liefern.

Ein Kämpfer der FSA-Gruppierungen „Revolutionäre von Aleppo“ gab an, Aleppo sei nun „zu 100 Prozent belagert. Die Armee errichtete Sandsack-Barrieren auf dieser Straße.“

Die Milizen in Aleppo sind zudem über die richtige Herangehensweise in Anbetracht dieser Lage uneinig. Die mächtigste Rebellenmiliz in der Region, Ahrar al-Scham, nahm an der Gegenoffensive in Castillo nicht teil. Der Syrien-Experte Enab Baladi zitierte Quellen aus dem inneren Kreis von Ahrar al-Scham, die dies bestätigten. Demnach lehnte die Organisation eine Teilnahme an dem letzten Gegenangriff wegen „Disputen über den militärischen Plan“ ab. Ahrar al-Scham kritisierte insbesondere das FSA-nahe Rebellenbündnis Fatah Halep für dessen aus ihrer Sicht „unausgegorene Gegenstrategie“.

Ein Bericht des britischen Parlaments spricht von

Die Informationsquellen gaben an, Ahrar al-Scham wies den Aktionsplan von Fatah Halep zurück, weil dieser eine „lange und dünne Front eröffnen“ und so die Aufständischen zu „leichten Ziele für Luftschläge“ machen würde. „Der Angriff, der am vergangenen Mittwoch bis zum Morgengrauen andauerte, war auf Kämpfer der Nureddin Zenki-Bewegung und anderer FSA-Gruppen beschränkt.“

Der in Berlin ansässige Direktor des al-Assad-kritischen Portals Syrienwar, Ömer Özkizilcik, sagte im Gespräch mit RT Deutsch, dass ein Aufbruch des Kessels unter den gegenwärtigen Bedingungen kaum möglich erscheint. Die syrische Armee sei Dank der russischen Luftwaffe und der Verwerfungen zwischen Fatah Halep und dem von Ahrar al-Scham angeführten Rebellenbündnis Dschaisch il-Fatah klar im Vorteil.  „Dennoch geben sich die Rebellen innerhalb der Stadt, in der laut UN-Berichten bis zu 300.000 Zivilisten leben, resilient. Sie graben Tunnel, um alternative Versorgungsrouten zu etablieren, die nicht bombardiert werden können“, fügte er hinzu. Sollten sich Fatah Halep und Dschaisch il-Fatah, dem auch die al-Nusra-Front angehört, auf ein neues Kooperationsverhältnis in Aleppo einigen, könnten sich neue militärische Optionen für die Rebellen in Aleppo ergeben, schloss Özkizilcik ab.

Anders als in der Vergangenheit scheint auch die Türkei, die Aleppo als historisches Einflussgebiet betrachtet, ihre Unterstützung für die Rebellen in der Stadt heruntergeschraubt zu haben. Im Gespräch mit RT Deutsch sagte der Syrien-Analyst Haid Haid:

„Ich erwarte keine aggressive Reaktion von der Türkei, wenn es um die Stadt Aleppo geht. Nichtsdestotrotz glaube ich, dass Ankara diese Frage auf dem Verhandlungstisch gegenüber Russland thematisieren wird. Wir müssen abwarten und schauen, worauf sich beide Seiten einigen.“

Turkish President Recep Tayyip Erdogan (R) and his wife, Emine, standing on the steps of Turkey’s presidential palace on the outskirts of Ankara (Getty Images)
Turkish President Recep Tayyip Erdogan (R) und seine Frau Emine, stehen auf den Stufen des türkischen Präsidenten-Palast am Stadtrand von Ankara (Getty Images)

19.07.16 – TÜRKEI – Werfen Sie einen Blick in Erdogans 615 Millionen $ Palast –

-Werfen Sie einen Blick in der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan 615 Millionen $ Präsidentenpalast, der  sich am Stadtrand der Hauptstadt Ankara befindet.

-keine Kosten wurden gescheut in den Bau der 1.150-Zimmer „Weißer Palast“ mit einer Fläche von 300.000 Quadratmetern, in einen ökologischen geschützten Naturschutzgebiet genannt Atatürk Wald Bauernhof.

Es wurde ursprünglich gebaut, um als die Büros des türkischen Ministerpräsidenten zu dienen , aber nachdem Erdogan siegreich aus den Präsidentschaftswahlen 2014 ausgegangen war, verkündete er, dass das Gebäude als die Türkei Präsidentenpalast genutzt werden würde.

-Erdogan sagt das Gebäude, das zweimal teurer als war als ursprünglich geschätzt wurde, steigert der Türkei internationale Profil. Kritiker sagen, es hätte irakischen Diktator Saddam Hussein, der für seine extravaganten Geschmack bekannt war, erröten.

-Ähnlich wie das Weiße Haus, es beinhaltet einen Kontrollraum und Bunker, die biologische, chemische und nuklearen Angriffen standhalten