Mit ‘Südafrika’ getaggte Beiträge

| 22. Februar 2016

 

-Am 19. Februar 2016, anlässlich einer Veranstaltung, mit mehr als 80.000 Aktivisten, dem Generalsekretär des African national Congress (ANC), Gwede Mantashe, hat ungewöhnliche Aktivitäten der Botschaft der Vereinigten Staaten gemeldet und vor einer Aktion der USA Geheimdienste Südafrika zu destabilisieren gewarnt.

-Der ANC ist die Partei von Präsident Jacob Zuma.

-Zusätzlich zu diesen Vorwürfen, der Sprecher des ANC, Keith Khoza sagte, dass Washington hatte eine Gruppe von südafrikanischen Jugend für einen sechsmonatigen Kurs rekrutiert und in die Vereinigten Staaten geschickt, die dann nicht zusammmen blieben aber in dem Land zerstreut worden waren. Er sagte, dass der Botschafter Patrick Gaspard hatte mehrmals mit verschiedenen Nichtregierungsorganisationen Treffen organisiert die  zur Vorbereitung einer „südafrikanische Frühling“, nach dem Vorbild des „arabischen Frühlings“ dienen sollten.

-Der Botschaft der Vereinigten Staaten hat vehement die Vorwürfe des ANC abgelehnt. Laut US-Botschaft diese Treffen sind Teil eines Bildungsprogramms für  junge Menschen.

Übersetzung: mundderwahrheit

Kommentar: Nichts Neues, ähnliche Spielereien haben die USA schon mit Cuba versucht, ich habe seinerzeit einige darüber Artikel übersetzt –  mundderwahrheit

 

 

Russland überstürzt den Verzicht der BRIC-Staaten auf Swift

-Nach der Wiedereingliederung der Krim in das russische Territorium übten die USA Druck auf die Regulierungsbehörden der Europäischen Union aus, um den Zugang von Russland zu Swift, dem von zweihundert angelsächsischen Banken in den 1970er Jahren gegründeten internationalen Zahlungssystem, einzuschränken. Als Reaktion darauf hat die Regierung von Vladimir Putin ein alternatives Zahlungsmittel-System gestartet, das die Operationen zwischen Banken russischer Herkunft erlaubt, und das auch China und andere BRIC Länder inspiriert.

| Mexiko-Stadt (Mexiko) | 7. Oktober 2015

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-Das US-Monopol im globalen Finanzsystem verschwindet in rasantem Tempo. Aufgrund seiner politischen Kurzsichtigkeit hat Washington andere Länder dazu gezwungen, finanzielle Zusammenarbeits-Instrumente aufzubauen, die die Verwendung des Dollars umgehen, sowie multilaterale Institutionen, die nicht mehr den Vorschriften der US-Treasury-Abteilung unterliegen [1].

-Letztlich wurden die Finanz und die Währung als Instrumente der Außenpolitik verwendet, d.h. wie Mechanismen der Weltherrschaft, die darauf abzielen, beide Gegner zu untergraben: den einen geopolitischen (Russland), den anderen, eine aufstrebende Wirtschaftsmacht (China), die sich vor dem amerikanischen Joch weigern.

-Wegen der Unmöglichkeit ihre strategischen Ziele durch Diplomatie zu erreichen, starten die Vereinigten Staaten den „finanziellen Krieg“ durch wirtschaftliche Embargos, spekulative Angriffe, das Einfrieren von Bankkonten von Politikern und Geschäftsleuten usw.

-In flagranter Verletzung der Grundsätze des Völkerrechts verwendet Washington seine Artillerie gegen Länder, die nach seiner Meinung der „Achse des Bösen“ angehören: Iran, Syrien, Nordkorea, Sudan und usw. Seine Arbeitsweise ist, die Wirtschaft des Landes zu erwürgen, um den Regimewechsel zu fördern [2].

-Jetzt ist die gleiche Strategie gegen die Regierung von Vladimir Putin gerichtet. Nach der Wiedereingliederung der Republik Krim und der Stadt Sewastopol in das russische Gebiet, nach einem Referendum im März 2014 [Zustimmung der Wähler: 96,8 %, AdÜ], haben die Vereinigten Staaten, das Vereinigte Königreich und Polen Druck auf die Europäische Union ausgeübt, um Russland aus der Worldwide Interbank Financial Telecommunication (Swift, für seine Abkürzung in englischer Sprache) zu vertreiben [3].

-1973 in Brüssel (Belgien) gegründet, ist das Swift-Netzwerk ein internationales Kommunikationssystem, das den Banken ermöglicht, elektronische Überweisungen unter ihnen durchzuführen. Vor ihrer Umsetzung mussten die Finanzinstitute über bidirektionale Telefon und telex-Systeme kommunizieren.

-In diesem Sinne ist Swift ein technologischer Fortschritt ersten Ranges, weil es erlaubt sowohl die Geschwindigkeit des globalen Handels und der Investitionen zu verbessern, als auch die Transaktionskosten in nie gekanntem Ausmaß zu verringern.

-Swift wird derzeit von 10 500 Banken verwendet, vor allem die der USA und von Europa in mehr als 200 Ländern. Am Tag des Höhepunkts im Jahr 2015 behandelte es 27,5 Millionen Bestellungen.

-SWIFT ist ein „technisch“ vollkommen „neutraler“ Mechanismus, laut der Magnaten der Wall Street und der City of London. Jedoch haben die Anschläge vom 11. September gegen die Twin Towers als Vorwand für die Vereinigten Staaten gedient, um sich in das Zahlungssystem einzumischen: das Finanzministerium hat um „spezielle Informationen“ gebeten, mit der Begründung, weil das Swift-Netzwerk für die Finanzierung von „terroristischen Gruppen“ verwendet wurde.

-So argumentierten sie, dass sie in illegale Aktivitäten verwickelt gewesen wären, und haben die iranischen Banken seit drei Jahren von Swift abgetrennt; eine Situation, die die Vergabe von Krediten für die Operationen des Außenhandels des Landes erschwert hat.

-Washington hat darüber hinaus die Möglichkeit geschaffen, damit die National Security Agency (NSA, für seine Abkürzung in Englisch) eindringen kann. Laut der Enthüllungen von Edward Snowden, ist ‘Follow the Money’ (dem Geld folgen) der Name des Sonderprogramms der NSA für die Spionage des globalen Finanzsystems [4].

-Die genaue Beobachtung durch das NSA-Personal führte zum Bau einer Datenbank, Tracfin, die im Jahr 2011 mindestens 180 Millionen Datensätze von Transaktionen zwischen Banken, Kreditkarten-Transaktionen enthielt und, natürlich, Tausende von dem Swift-System übertragenen Nachrichten.

-Daher haben die USA die quasi monopolistische Kontrolle des internationalen Zahlungsverkehrs erreicht, um ihre Gegner zu ersticken. Bis jetzt wurde Swift in Russland noch nicht abgeschaltet wegen dem ’Mangel an Autorität’ der Regulations-Instanzen [von Swift]. Ja, es ist eine Sache, eine Regionalmacht zu „bestrafen“, eine andere aber, sich mit einer globalen Atommacht zu messen.

-Allerdings haben die konstanten Bedrohungen der Vereinigten Staaten und ihrer europäischen Verbündeten die Regierung von Vladimir Putin gedrängt, ein alternatives Zahlungssystem aufzubauen. Mehr als 90 % der Operationen der russischen Banken sind grenzüberschreitend; Wenn der Ausschluss von Moskau aus dem Swift-System eingetreten wäre, hätten die Auswirkungen auf die Weltwirtschaft katastrophal werden können [5].

-Die russischen Großbanken (Sberbank, VTB, Gazprombank, Bank of Moscow, Rosselkhozbank, usw.), die bilaterale Vereinbarungen ausführen, haben das neue Zahlungssystem schon voll verwendet, hat vor wenigen Tagen Olga Skorobogatova, Vize-Gouverneur der Zentralbank angekündigt [6].

-Das neue System reduziert die Kosten der Transaktion im Vergleich zu Swift und, noch wichtiger, es gibt Moskau eine größere politische Autonomie und eine wirtschaftliche Sicherheit im Falle einer neuen Eskalation der Sanktionen. Darüber hinaus trieb die russische Initiative die Entwicklung der alternativen Zahlungssysteme anderswo auf der Welt auch voran.

-Auf der einen Seite ist China in den kommenden Wochen bereit, ein eigenes Transaktionssystem startklar zu machen [7] . Auf der anderen Seite erörterten die Mitglieder der BRICS-Staaten (Akronym für Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) die Möglichkeit, ein multilaterales Zahlungssystem zu starten, das nicht nur Russland und China betreffen, sondern auch die Zahlungen zwischen allen Mitgliedern des Blocks ermöglichen wird [8].

-Der von Washington und Brüssel gegen Russland orchestrierte Absperrungsplan produzierte einen „Bumerang Effekt“, weil nicht nur Russland vom Swift nicht ausgeschlossen wurde, sondern es ein alternatives Zahlungssystem eingerichtet hat, das die Destabilisierungs-Versuche neutralisiert und gleichzeitig die Brics-Länder, aber auch bald die meisten Schwellenländern inspiriert.

Übersetzung
Horst Frohlich

Quelle
Russia Today (Russland)

[1] «The Fragility of the Global Financial Order», Mark Dubowitz & Jonathan Schanzer, The Wall Street Journal, March 3, 2015.

[2] «Financial sanctions: The pros and cons of a SWIFT response», The Economist, November 22, 2014.

[3] «U.K. Wants EU to Block Russia From SWIFT Banking Network», Bloomberg, August 29, 2014.

[4] «’Follow the Money’: NSA Spies on International Payments», Der Spiegel, September 15, 2013.

[5] «Russia weighs local alternative to SWIFT payment system – agencies», Reuters, August 27, 2014.

[6] «Russia’s SWIFT Equivalent Already in Use», Russia Insider, September 21, 2015.

[7] «China’s mega international payment system is ready, will launch this year – report», Russia Today, March 10, 2015.

[8] «BRICS starts examining SWIFT alternative», Russia Today, June 17, 2015.

Ariel Noyola Rodríguez

Ariel Noyola Rodríguez Wirtschaftswissenschaftler. Stellungnehmender Journalist für die Zeitschrift Contralínea.

 

CHINA fordert die BRICS-Länder bald eine Entwicklungsbank zu öffnen

http://www.presstv.ir/detail/2014/11/15/386082/china-asks-brics-to-open-new-bank/

  China fordert die BRICS-Gruppe der Schwellenländer sich zu Bemühungen eine Entwicklungsbank als Alternative zur westlichen dominierten globalen Finanzsystems zu öffnen.

– Am Rande des G20-Gipfels in Australien am Samstag, Chinas stellvertretender Finanzminister Zhu Guangyao sagte: „alle (Länder) teilen die Ansicht, dass sie es so schnell wie möglich dieses Prozesses beschleunigen sollten“.

– Zhu sagte, dass die BRICS-Gruppe – mit Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika – sollten sicherstellen, dass die Bank ihre Dienste, sobald es gestartet wird, anbieten soll.

„Und jedes Land soll durchführbare Projekte für die Bank so schnell wie möglich ermitteln, so dass im Moment wie die Bank ihre Arbeit beginnt, die Finanzierung-Prozesse sofort durchführen kann“, sagte der chinesische Beamte.

– China und anderen BRIC-Staaten-Mitglieder haben ihre Anstrengungen intensiviert, um der westlichen Dominanz auf internationalen Finanzorganisationen, einschließlich der Weltbank (WB) und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zu verringern.

– Beijing hat bereits einen Standort in Shanghai, als zukünftigen Sitz des 50-Milliarden-Dollar-Instituts gewählt.

– Die neue Bank wird eine kollektive Devisen-Reserve und ein Fonds zur Finanzierung von entwicklungspolitischen Projekten um die Bedürfnisse der Armen und aufstrebenden Volkswirtschaften zu befriedigen.

– Anstatt eine einheitliche Währung zu verwenden, die Bank wird mit nationalen Währungen arbeiten, und diese Währungen werden in bilateralen und multilateralen Handelsvereinbarungen angewendet.

– BRIC-Mitglieder-Staaten sagen, dass die aktuellen globalen Machtverhältnisse nicht praktikabel bzw. annehmbar ist, mit Institutionen wie der Weltbank, dem IWF und der UN-Sicherheitsrat, die bei der Bewältigung von Fragen im Zusammenhang mit globalen Volkswirtschaft ohne Relevanz geworden sind, d.h. sie haben ihre Zeit überlebt.

–  BRICS-Länder bilden mehr als 40 Prozent der Weltbevölkerung und halten mehr als 25 Prozent des globalen BIP.

 

– Die Ebola-Seuche
| 24. Oktober 2014

– Das Ebola-Virus wurde im Jahr 1976 entdeckt, im nördlichen Zaire, in der Nähe eines Flusses, dem er seinen Namen gab. Die Seuche tötete damals 280 Personen, bevor sie verschwand.

– Es scheint, dass manche Fledermäuse für diese Krankheit Gesundträger wären, und dass sie sowohl Menschen als auch manche Affenarten infizieren können. Die Übertragung kann auch von Mensch zu Mensch erfolgen, über Blut, Muttermilch, Kot und Erbrochenem, möglicherweise durch den Speichel eines Patienten in einem fortgeschrittenen Stadium. Anscheinend kann sich diese Krankheit nicht über den Luftweg übertragen.

– Die Sterblichkeitsrate der Krankheit beträgt ca. 20 %, jedoch springt sie auf 90 %, wenn der Patient keine Rehydrierung und korrekte Transfusion bekommt, was im Allgemeinen in Guinea, Liberia und Sierra Leone der Fall ist. Daher die wichtige Rolle von den großen NROs, wie „Ärzte ohne Grenzen“ oder von Staaten wie Kuba.

– In den 1980er Jahren bestellte das Apartheid Regime von Südafrika Forschungsarbeiten bei Dr. Wouter Basson über eine Reihe von Krankheitserregern, die man ändern hätte können, damit sie nur Personen mit schwarzer Haut (Project Coast) töten. Diese Forschung arbeitete auch mit dem Ebola-Virus

– In 1988 warf der Gesundheitsminister von Simbabwe, Dr. Timothy Stamps, Südafrika vor, Ebola und Marburg-Viren entlang des Sambesi im Zusammenhang mit der biologischen Kriegsführung getestet zu haben.

– Im Jahr 1992 ging Shōkō Asahara, Leader der Sekte Aum Shinrikyō nach Zaire, um dort Proben des Ebola-Virus zu sammeln.

– Die Ebola Kulturen von Dr. Basson wären von ihm im Jahr 1994, aber ohne Überprüfung, zerstört worden.

– Der von der Weltgesundheitsorganisation empfohlene Test, um zu bestimmen, ob ein Patient vom Ebola-Virus betroffen ist, misst nicht, ob sein Blut das Virus enthält, sondern nur, ob seine Störungen durch das Virus verursacht wurden. Es ist daher gängig, dass Patienten erkannt werden, an Ebola zu leiden, obwohl sie nicht an dieser Krankheit leiden. Umgekehrt reagieren alle Ebola-Patienten positiv auf diesen Test.

– Seit 1976 wurden in Afrika 30 Ebola Ausbrüche gemeldet. Bis zu diesem Jahr hatte keiner die Virulenz von dem von 1976 (280 Opfer) erreicht. Die aktuelle Seuche in Westafrika hat jedoch in zehn Monaten fast 5.000 Menschen dahingerafft, was vernachlässigbar bleibt im Vergleich zu anderen Krankheiten, was möglicherweise jedoch zu einer Pandemie führen kann.

– September 2014 beschließen die Vereinigten Staaten, Westafrika massive Hilfe gegen diese Krankheit zukommen zu lassen [1].

– Am 14. Oktober 2014, am Ende einer Video-Konferenz, beschrieben Barack Obama, François Hollande, Angela Merkel, Matteo Renzi und David Cameron das Ebola Virus als den „schlimmsten Gesundheitsnotfall in den letzten Jahren“.

– Heute haben die Vereinigten Staaten eine Internet-Site eröffnet „Fighting Ebola, a grand challenge for development“. Unter dem Vorwand Gesundheitsgeräte bereitzustellen, haben sie mehr als 4000 Soldaten des AfriCom nach Westafrika übertragen, was zweifellos ihren politischen Interessen dienen wird, aber nur wenig Auswirkung auf die Krankheit haben wird. Kuba hat inzwischen mehr als 500 Ärzte und Sanitätspersonal geschickt. Dies ist bei weitem die größte staatliche Bemühung zur Unterstützung der betroffenen Bevölkerung.

Übersetzung
Horst Frohlich

[1] „Ebola, das Pentagon kommt nach Afrika“, von Manlio Dinucci, Übersetzung Horst Frohlich, Il Manifesto (Italien), Voltaire Netzwerk, 24. Oktober 2014.

– «Die Kunst des Krieges»
Jene, die um Mandela trauern
von Manlio Dinucci –

Nelson Mandela hatte sein Leben eher der nationalen Aussöhnung gewidmet als dem Kampf gegen die Apartheid. Die Ehrung anlässlich seiner Beerdigung durch alle jene Staatsoberhäupter, die ihn bekämpft haben, war sein wahrer Sieg. Ihr Versuch, die Geschichte zu revidieren, indem sie leugnen was vorher geschah, zieht jedoch die Aufrichtigkeit ihrer Schritte in Zweifel.
Voltaire Netzwerk | Rom (Italien) | 12. Dezember 2013

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– In der ersten Reihe der Begräbniszeremonie für Nelson Mandela, Symbol des Kampfes gegen die Apartheid, werden der Präsident und zwei ehemalige Präsidenten der Vereinigten Staaten und der Premierminister von Großbritannien erscheinen, d.h. die Vertreter jener Staaten, die das Regime der Apartheid am meisten unterstützt haben, vor allem während der Reagan-Präsidentschaft (der die Anti-Apartheid-Organisation von Mandela als Terrororganisation abkanzelte) und der Thatcher-Regierung.

David Cameron – der heute in britischem Premierminister-Gewand von einer „außerordentlichen Trauer nach dem Tod des Helden des Anti-Apartheid Kampfes“ spricht – machte im Jahr 1989, als Mandela noch im Gefängnis war, und er ein aufsteigender Stern der Konservativen war, eine Reise nach Südafrika, die von der Strategy Network International Gesellschaft organisiert und finanziert wurde, einer mächtigen Lobby, die sich gegen die Sanktionen gegen das Apartheidregime einsetzte.

Der Demokrat Bill Clinton, der nach Südafrika gehen wird, um den Tod „eines wahren Freundes“ zu beklagen, versuchte als Präsident auf alle nur mögliche Arten zu verhindern, dass Mandela (Präsident der Republik Südafrika seit 1994) im Jahr 1997 nach Libyen kommt, das damals unter Embargo stand, und dass er Gaddafi nach Südafrika im Jahr 1999 einlädt. Mandela antwortete folgendermaßen: „Kein Land kann behaupten, der Polizist der Welt zu sein und kein Staat kann einem anderen diktieren, was er tun müsse. Jene die gestern Freunde unserer Feinde waren, haben heute die Unverschämtheit mir zu sagen, meinen Bruder Gaddafi nicht zu besuchen“. Sie wollen „dass wir uns von Libyen abwenden, das uns geholfen hat, die Demokratie zu erreichen“.

Der Republikaner Georges Bush, der nach Südafrika gehen wird, um den Tod von Mandela, des „großen Kämpfers für die Freiheit“ zu beklagen, war als Präsident der Urheber der Gründung des AfriCom, dem politischen und militärischen Instrument einer neuen Eroberung Afrikas.

Der demokratische Präsident Barack Obama, der an der Trauerfeier wiederholen wird „Ich kann mir mein Leben ohne das Beispiel von Mandela nicht vorstellen“, ist derjenige, der Libyen, das Mandela in den schwierigsten Momenten geholfen hatte, mit einem Krieg zerstört hatte und der das AfriCom potenziert hatte, um möglichst viele Länder, mit Hilfe der afrikanischen militärischen Eliten (die das Pentagon rekrutiert und ihnen Training, Waffen und US-Dollar offeriert) in den Bannkreis von Washington zu bringen.

Bei der Beerdigung von Mandela wird auch Hillary Clinton dabei sein, die als Außenministerin und Präsidentschaft-Kandidatin besonders aktiv in der „Förderung des Wirtschaftswachstums“ Afrikas war. – Wie Cameron und Merkel und andere, besuchte sie verschiedene afrikanische Länder, einschließlich Südafrika, in Begleitung von Führungskräften der größten multinationalen Konzerne. Jene Multis, die die Hälfte des nigerianischen Öls beanspruchen und mehr als $ 30 Milliarden jährlich einkassieren, aber die Hälfte der Nigerianer unter der Armutsgrenze vegetieren lassen. Jene, die fruchtbares Land in Afrika beanspruchen, ganze Bevölkerungen vertreiben, mit Zunahme von Hunger und Armut als Folge.

Der Französische Präsident François Hollande, der als Trauerzeichen die Flaggen auf Halbmast setzen ließ bevor er nach Südafrika fuhr, hat Mandela auf dem 40 afrikanische-Staaten-und Regierungschef-Treffen in Paris gefeiert. – Er kündigte dort an, dass neben der Bereitstellung von neuen Truppen in Afrika, Frankreich 20.000 afrikanische Soldaten pro Jahr ausbilden werde. So werden Kolonialtruppen wieder ins Leben gerufen.

Diese „Afrikaner und andere großen Führer“ des Westens werden bei der Beerdigung von Mandela sein, ihre Trauer auf Mondovision zur Schau tragen, für den Verlust jenes, der sein Leben dem Kampf gegen Kolonialismus und Apartheid gewidmet hat. Sie aber versuchen inzwischen, Afrika einen neuen Kolonialismus und eine neue große Apartheid aufzuerlegen.
Manlio Dinucci

Übersetzung
Horst Frohlich

Quelle
Il Manifesto (Italien)

– Mandela und Israel –
von Thierry Meyssan –

Der Westen trauert um den Tod von Nelson Mandela mit mehr Trauer als die Afrikaner selbst. Diese Trauer gestattet in gewisser Weise die koloniale Ideologie und die Verbrechen, die in ihrem Namen begangen wurden, zu saldieren. Aber es ist unverständlich, wie diese Flut von Ehrungen das Thema der Persistenz eines rassistischen Staates wie Südafrika ausklammert, dessen historische Grundlage auf der Weltanschauung von Cecil Rhodes, dem Theoretiker des „Germanischen“ Imperialismus, beruht. Dem Beispiel von Mandela muss gefolgt werden.
Voltaire Netzwerk | 9. Dezember 2013

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Am 11. April 1975 in Jerusalem, in der Residenz des Premierministers. Von links nach rechts: Eschel Rhoodie (südafrikanischer Propaganda Regisseur), Yitzhak Rabin (israelischer Premierminister), Henrik van Den Bergh (Direktor des südafrikanischen Geheimdienstes) und Shimon Peres (israelischer Verteidigungs-Minister).

– Das Werk von Nelson Mandela wird anlässlich seines Todes auf der ganzen Welt gefeiert. Aber wozu dient sein Beispiel, wenn wir akzeptieren, dass in einem Staat – Israel- eine rassische Ideologie weiterhin herrscht, die er in Südafrika besiegt hat?

– Der Zionismus ist nicht das Werk des Judentums, das ihn ja lange Zeit heftig abgelehnt hatte. Es ist ein imperialistisches, aus der britischen puritanischen Ideologie entstandenes Projekt. Im 17. Jahrhundert stürzte Lord Cromwell die englische Monarchie und rief die Republik aus. Er errichtete eine egalitäre Gesellschaft und versuchte die Macht seines Landes so weit wie möglich zu erweitern. Zu diesem Zweck strebte er ein Bündnis mit der jüdischen Diaspora an, welche die Vorhut des britischen Imperialismus werden sollte. Er erlaubte daher die Rückkehr der Juden nach England, von dem sie vierhundert Jahre zuvor vertrieben wurden, und kündigte an, dass er einen jüdischen Staat schaffen würde, Israel. Er starb jedoch, bevor es ihm gelang die Juden überzeugen zu können, an seinem Projekt teilzunehmen.

– Das britische Empire hat seither nie aufgehört die jüdische Diaspora zu ersuchen und die Schaffung eines jüdischen Staates vorzuschlagen, wie es Benjamin Disraeli, Premierminister von Königin Victoria auf der Berliner Konferenz (1884) tat. Die Sachen änderten sich mit dem Theoretiker des britischen Imperialismus, dem „sehr verehrten“ Cecil Rhodes – dem Gründer der De Beers Diamond und von Rhodesien, der in Theodor Herzl den Lobbyisten fand, den er benötigte. Die beiden Männer haben eine umfangreiche Korrespondenz geführt, deren Veröffentlichung für das hundertjährige Jubiläum des Todes von Rhodes von der Krone verboten wurde. Die Welt sollte von der „Germanischen Rasse“ (d. h. ihnen zufolge, neben von den Deutschen, den Briten und den Iren, Amerikaner und Kanadier, Neuseeländer und Australier und Südafrikaner) beherrscht werden, die ihr Empire durch Eroberung neuer Länder mit Hilfe der Juden erweitern sollten.

– Theodor Herzl konnte nicht nur die Diaspora von diesem Projekt überzeugen, sondern auch die Meinung seiner Gemeinde mit Hilfe biblischer Mythen umdrehen. Der jüdische Staat wäre nicht ein Neuland wie Uganda oder Argentinien, sondern in Palästina und mit Jerusalem als Hauptstadt. Damit ist der aktuelle Staat Israel gleichzeitig Sohn des Imperialismus und des Judentums.

– Israel wendete sich sofort nach seiner einseitigen Proklamation Südafrika und Rhodesien zu, den einzigen Staaten, die mit Israel den Kolonialismus von Rhodes teilten. Unabhängig von dem Punkt, dass die Afrikaans den Nationalsozialismus unterstützt haben, hatten sie die gleiche Weltanschauung. Obwohl Premierminister John Vorster eine offizielle Reise in das besetzte Palästina erst im Jahr 1976 machte, verurteilte die Generalversammlung der Vereinten Nationen schon im Jahr 1953 „die Allianz zwischen südafrikanischem Rassismus und Zionismus“. Die beiden Staaten arbeiteten eng zusammen, sei es in der westlichen Medien-Manipulierung, dem Transport zur Umgehung der Embargos oder um sogar die Atombombe zu entwickeln.

– Das Beispiel von Nelson Mandela zeigt, dass es möglich ist, sich von dieser Ideologie abzuwenden und Frieden zu erreichen. Israel ist heute der einzige Erbe des Imperialismus von Cecil Rhodes. Friede bedeutet, dass die Israelis und Palästinenser ihren De Klerk und ihren Mandela finden.

Thierry Meyssan

Übersetzung
Horst Frohlich

Quelle
Al-Watan (Syrien)