Mit ‘Studie’ getaggte Beiträge

Mainstream auf dem absteigenden Ast? Nur noch 40 Prozent vertrauen etablierten Medien in Deutschland

– Eine kürzlich veröffentlichte Studie belegt, dass das Misstrauen der Deutschen in die etablierten Medien weiter wächst. Nur noch 40 Prozent der Befragten haben „sehr großes“ oder „großes“ Vertrauen in den deutschen Mainstream. Häufig wird bewusste Fehlinformation, Manipulation und Einseitigkeit beklagt.

Nicht nur in Deutschland: Einseitige Titelseiten verschiedener Printmagazine. Quelle: medien-luegen.blogspot.com

Nicht nur in Deutschland: Einseitige Titelseiten verschiedener Printmagazine. Quelle: medien-luegen.blogspot.com

– Von der Wochenzeitung Die Zeit in Auftrag gegeben und von dem Meinungsforschungsinstitut infratest dimap durchgeführt, belegt eine neue Studie den fortschreitenden Glaubwürdigkeitsverlust etablierter deutscher Medien.

Nachrichtenportal Russia Insider deckt auf: Die schlimmsten deutschen Medien-Lügner

 60 Prozent der Befragten haben entweder „gar kein“ (sieben Prozent) oder nur noch „wenig“ (53 Prozent) Vertrauen in die hiesige Medienberichterstattung.

– Besonders betrifft dies die TV-Berichterstattung und dort insbesondere die Öffentlich-Rechtlichen Rundfunkanstalten, aus denen die Mehrheit der Befragten immer noch ihre Informationen bezieht. Auch Printmedien werden weiterhin umfangreich genutzt. Erst danach folgen Radio und Internet. Besonders im digitalen Raum entstehen zunehmend alternative Medien, die nicht dem oft transatlantisch geprägten Narrativ der großen deutschen Redaktionen folgen, aber weiterhin nur von einer Minderheit konsumiert werden.

– Neben der Kritik an handwerklichen Mängeln seitens des Journalismus in Deutschland, wird von den Befragten häufig auch zu starke Einseitigkeit, bewusste Fehlinformation und sogar Manipulation beklagt.

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– Die Umfrage ist dabei nur eine weitere Stufe bei der zunehmenden Entfremdung deutscher Medien von ihren Zuschauern und Lesern. Spätestens im Zuge der Ukraine-Berichterstattung seit dem Frühjahr 2014, setzte eine Welle der Empörung ein, die sich in einem zunehmend scharfen Umgangston in Kommentarspalten und sogar Straßenprotesten äußerte. Auch in den großen Medienhäusern selbst wird seit dem versucht, sich mit den zahlreichen Vorwürfen gegen die eigene Zunft auseinanderzusetzen. Meist mit eher eingeschränktem Reflexionsvermögen bezüglich eigener Verfehlungen. So kritisiert auch der Medien-Watchblog Propagandaschau in einem aktuellen Beitrag, dass die Debatte im Anschluss an die neue Zeit-Umfrage die Vorbehalte gegen die etablierten Medien eher bestätigt, als aus dem Weg räumt.

Studie zur Lage der Nation: Israel hat größte soziale Schere in der OECD

– Die Schere zwischen Arm und Reich in Israel klafft auseinander und nimmt immer dramatischere Züge an, behauptet eine neue Studie. Demnach seien Israels ohnehin schon Ärmste angesichts eines weiteren Zurückschraubens wichtiger staatlicher Sozialleistungen in den letzten Jahren noch ärmer geworden.

Taub-Zentrum: Israel hat weiterhin ein Armutsproblem

Quelle: Sabine Löwenthal/CC BY-SA 2.0

– Die Israels Wirtschaftsleben umschreibende Studie „Ein Bild der Nation im Jahr 2015“ wurde am Donnerstag vom in Jerusalem ansässigen „Taub-Zentrum für sozialpolitische Studien“ veröffentlicht. Dabei verglichen die Wissenschaftler die wichtigsten wirtschaftlichen und sozialen Parameter Israels mit denen anderer Staaten der 33 Mitglieder zählenden Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, kurz OECD.

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– In Sachen wirtschaftlicher und sozialer Ungleichheit schnitt das „Heilige Land“ im Vergleich fast am schlechtesten ab, gab der Bericht zu verstehen. So rangiert Israel auf einem Niveau mit den USA und ist unter allen OECD-Staaten nur besser als Mexiko positioniert. Die Forscher des Taub-Zentrums machten unter anderem große demografische und Einkommensunterschiede sowie eine mangelnde Effektivität staatlicher Sozialprogramme als Gründe für die soziale Abwärtsspirale aus.

– Zudem erhöhe der liberalisierte israelische Immobilienmarkt mit seinen rasant steigenden Mietpreisen Einkommensunterschiede. Dadurch konnten die wohlhabenden Schichten der jüdischen Gesellschaft – die reichsten 20 Prozent – allein durch Mieteinnahmen ihr Einkommen s verdoppeln, heißt es in der Studie.

– Besonders der deutlich abgesackte Wert der sogenannten „Poverty Depth“ (zu Deutsch: „Armutstiefe“), ein Indikator dafür, wie das Verhältnis der Ärmsten zur Armutsgrenze ist, unterstreicht noch einmal die prekäre Lage, in der sich Hilfsbedürftige in Israel befinden. So liegt das Durchschnittseinkommen einer „Armenfamilie“ heute um 26 Prozent niedriger als die Armutsgrenze im Jahr 1992. Im Jahr 2010 gab es gegenüber dem Vergleichswert gar einen Absturz um 31 Prozentpunkte.

– Auf der anderen Seite wurde festgestellt, dass der Verdienst des einfachen Arbeitnehmers in Israel wegen der Erhöhung des landesweiten Mindestlohnes schneller wachse als der von Reichen. Das dürfte allerdings nur ein kurzfristiger Trend sein.

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– Die Studie ergab jedoch auch, dass teure israelische Lebensmittel zur schwachen Kaufkraft der Bürger in beachtlichem Maße beitragen. Israelische Hersteller werden vor ausländischer Konkurrenz durch hohe Handelsschranken geschützt. Daher können sie ihre Preise beliebig anheben. Auch das Gesundheitssystem befinde sich wegen der niedrigen öffentlichen Ausgaben im OECD-Vergleich auf dem Weg in eine Krise.

– Im Bildungssystem, vor allem auf den Hochschulen, hat sich Israel leicht verbessert. Obwohl das Land dennoch unter dem OECD-Durchschnitt liegt, haben Schüler und Studenten bessere Leistungen erbracht als in den Jahren zuvor, so die Studie.

08.06.14 – GAZA GHETTO – Englands UCU-Experten werden Bildung in Gaza untersuchen

– Der weltgrößte Vereinigung von Akademikern in Großbritannien werden die Auswirkungen der israelischen Blockade des Gazastreifens untersuchen und wie sie sich auf Bildung wirkt.

– Die Universität und die Hochschule Union (UCU), in Großbritannien werden eine Delegation in den Gazastreifen senden, um die Auswirkungen der Blockade auf dem Gebiet zu studieren.

– Das kommt trotz der Opposition der britischen Regierung, der sagt die Untersuchung ist gefährlich und Geldverschwendung. (Ja, ja, die lieben Zionisten versuchen alles, die Schande zu verstecken. Anm.d.Ü.).

– In den letzten Jahren, die UCU wurde von Israel und seine Verbündeten über ihre Politik des Boykotts von israelischen Akademikern kritisiert.

– Mehr als 750.000 Kinder leben in der belagerten Enklave und viele von ihnen können nicht angemessene Ausbildung erhalten.

– Gaza leidet seit Juni 2007-Blockade, unter einem starken Rückgang in der Lebensstandard, eine beispiellose Arbeitslosigkeit, und unerbittliche Armut.

– Das Apartheid-Regime Israels verweigert etwa 1,7 Millionen Menschen in Gaza ihre Grundrechte, Freiheit der Bewegung: wie Jobs, richtigen Löhne, und eine ausreichende Gesundheitsversorgung und Bildung.

– Kinder und Frauen, gehören zu den gefährdeten Gruppen in Gaza und wurden von Israels Brutalität in vielen Zwischenfällen erreicht.

– In den Jahren 2008-2009 mehr als 1.330 Palästinenser, die Eingeborenen des Landes, wurden bei Israels-Operation Cast Lead getötet, während Tausende andere, viele von ihnen Frauen und Kinder wurden verletzt. (ca. 5.000 Verletzte. Anm.d.Ü.).

– Im November 2012, startete Israel die so genannte Operation „Säule der Verteidigung I“ gegen Gaza. Über 160 Palästinenser, darunter Frauen und Kinder, wurden getötet und etwa 1200 weitere verletzt und mehr als 1500 Gebäude wurden in der palästinensischen Enklave während die Acht-Tage-Krieg getroffen, beschädigt oder zerstört.

– 17.10.13 – IRAK – „Gegen das Vergessen“ Irak Krieg 2003-2011 – Seit Tagen geistert durch die Medien eine US Studie, die die die Zahl der tote Zivilisten auf 460.000 beziffert…herzlich wenig – Warum werden immer weniger Tote gezählt? Frühere Zählungen sprachen von über 1 Million Tote –
– hier einige Berichte darüber.

– Eine Studie zeigt, dass mehr als 460.000Menschen zwischen 2003-2011 ihr Leben als Folge der USA geführten Invasion verloren.

– Die Studie wurde durch in Zusammenarbeit der Washington, John Hopkins und Simon Fraser Universitäten durchgeführt.

– Die Forscher befragten zwischen Mai und Juli 2011 2.000 Haushalten in 100 verschiedene Gegenden in den 18 irakischen Provinzen.

– Die Studie ergab, dass mehr als 60% der Todesfälle die Folge von unmittelbarer Gewalt verursacht wurden, der Rest mit dem Zusammenbruch der Infrastruktur und andere indirekte Ursachen in Verbindung gebracht werden kann.

– „In einer Krieg Situation, können die Menschen ihre Häuser nicht verlassen um medizinische Versorgung zu erhalten. Wenn sie es tun, finden Krankenhäuser voll mit Verletzten. Das Wasser ist schlecht, die Elektrizität ist aus, Medikamente können nicht verteilt werden…“, so Prof. Amy Hagopian, Professor für Global Health an der Universität Washington und Hauptautor der Studie.

– Laut UN-Terrorattacken im Irak, bis September 2013 verloren 5.000 Menschen ihr Leben. Im Jahr 2012 waren ca. 3.000.

– Kommentar: E-Mail: Der Blogger meint auch, dass diese Zahl zu niedrig ist. Er erinnert sich, dass er 2006 das „National Public Radio“ aus Washington hörte, und man sprach von einen Million-zivilen-Opfer, in der erste zwei Jahren der Invasion. Diese Studie wurde von einer unabhängigen Organisation durchgeführt, die Tür-zu-Tür Befragungen in der Region um Bagdad ausführte. Diese Studie hat ein Jahr lang gedauert.
– Er sagte weiter: “ Nicht vergessen, dass die USA hatte Bagdad, mit 5 Millionen Einwohner, die nicht evakuiert wurden, Monatelang bombardiert. „Shock and Awe“ Bombardierungen in Bagdad hätten dieses Zahl in wenige Tage erreichen konnten. Ein US-Soldat: „Wir sagten den Leute, in ihren Häuser für ihre Sicherheit zu bleiben“…am nächsten Tag „Shock und Ehrfurcht“ Bombardierungen für Monaten…“

– Dr.Chris Busby Berichte habe ich publiziert: mundderwahrheit – Irak – Falludscha -die Geschichte wird richten -von 04.01.2012 oder mundderwahrheit – Irak, Falludscha – Uranwaffen –

– Startseite Politik International
Bilanz eines Krieges: Eine Million Tote und unbezahlbare Schulden
17. 12. 2011 | Von: Konrad Hausner

aus The Intelligence – http://www.theintelligence.de/index.php/politik/international-int/3725-bilanz-einekrieges-eine-milliontote-und-unbezahlbare-schulden

– Der Irak war einst ein blühendes Land. Im ehemaligen Krieg gegen den Iran wurde Saddam Hussein von Amerika sowohl finanziell als auch durch Waffenlieferungen unterstützt. Plötzlich fiel er in Ungnade. 1990 wurde ein Konflikt mit Kuwait provoziert, was als Anlass für den Einmarsch von internationalen Truppen unter US-Führung in den Irak gilt. Es folgten Wirtschafts-Sanktionen, unter denen in erster Linie die Bevölkerung litt. Im Jahr 2003 erfolgte ein neuerlicher Angriff, dem mehr als eine Million Menschen zum Opfer fielen. Wohlstand, Stabilität und Sicherheit gehören im Irak der Vergangenheit an. Und in Amerika werden noch kommende Generationen an den Schulden bezahlen, die durch diesen Krieg entstanden sind.

Der Krieg gegen den Irak gilt offiziell als beendet. Ist es wirklich notwendig, die ganze Geschichte neu aufzurollen?

Ja, es ist notwendig. Und zwar solange, bis auch der Letzte verstanden hat, dass die Wahrheit absolut nichts mit dem zu tun hat, was die Massenmedien über diesen Krieg berichtet haben. Auch die Verbrechen des Zweiten Weltkrieges werden immer wieder neu behandelt, obwohl die Menschen, die heute leben, zum größten Teil erst nach Ende dieser schrecklichen Ereignisse geboren wurden. Diese regelmäßige Erinnerung soll natürlich dem Zweck dienen, eine Wiederholung der grauenhaften Vorfälle auf alle Zukunft zu unterbinden. Was das Schicksal Iraks betrifft, sind wir alle Zeitzeugen. Und es wäre mehr als nur wünschenswert, dass dem staatlich sanktionierten Plündern und Morden endlich ein Ende gesetzt wird.

Schon vor langer Zeit veröffentlichte The Intelligence einen ausführlichen Artikel über den sogenannten Highway of Death, einem Massenmord an abziehenden irakischen Soldaten und Zivilisten. Natürlich waren es finanzielle Gründe, die zum irakischen Einmarsch in Kuwait führten. Der markanteste Punkt in dieser Geschichte ist jedoch Iraks diesbezügliche Anfrage bei der US-Botschaft. Die irakische Regierung erhielt von Botschafterin April Glaspie die Antwort, dass sich die Vereinigten Staaten nicht in innerarabische Angelegenheiten einmischen werden. Sobald irak_opfer_highwayder Einmarsch jedoch erfolgt war, wurde Saddam Hussein zum rücksichtlosen und unberechenbaren Diktator erklärt. Ein Teil der damaligen haltlosen Hetzkampagne, bei der es darum ging, die Gemüter der Weltöffentlichkeit in Regung zu versetzen, war die sogenannte Brutkastenlüge. Die 15-jährige Tochter eines kuwaitischen Diplomaten hatte vor dem Kongress weinend die Lüge von irakischen Soldaten aufgetischt, die Babys aus Brutkästen entnommen und getötet hätten. Die Story sorgte damals für Schlagzeilen. Die späteren kurzen Meldungen, die darauf verwiesen, dass es sich um eine völlig frei erfundene und erlogene Geschichte handelte, entgingen weitgehend der Öffentlichkeit.

– Als sich die Iraker, sowohl Militär als auch Zivilisten, aus Kuwait zurückzogen, wurden sie von amerikanischen Kampfeinheiten über Stunden hinweg bombardiert und beschossen. Kaum jemand überlebte dieses Massaker.

Ein amerikanischer Journalist, der für NBC arbeitete, lieferte schockierende Bilder an seinen Sender. Sie wurden nicht ausgestrahlt und der Mitarbeiter wurde gefeuert. Mit dem gleichen Bildmaterial wandte er sich an den Programmdirektor von CBS. Noch bevor die entsetzlichen Berichte der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden, verlor auch der Programmdirektor seine Stellung. Ein kleiner Sender im Bundesstaat Ohio, AC-TV, der nicht mehr als 300.000 Menschen erreicht, ließ den Journalisten zu Wort kommen. Auf Youtube sind einige der Bilder zu sehen. Eine Anmeldung ist jedoch erforderlich:

Teil I: http://www.youtube.com/watch?v=ziZWTXvkIiA

Teil II: http://www.youtube.com/watch?v=NpdaQRGSv0k

– Damals zogen die Truppen, vorwiegend Amerikaner und Engländer, aber auch aus Saudi Arabien, der Türkei, Frankreich, Spanien, Italien, Niederlande, Tschechoslowakei und aus einigen weiteren Staaten, rasch wieder ab. Was blieb, war eine Flugverbotszone und schmerzhafte Handelssanktionen, die nicht nur große Teile der irakischen Bevölkerung verarmen ließen, sondern auch, insbesondere auf Grund mangelnder Medizin, unzählige Menschenleben forderten.

– Dass es der internationalen Finanzlobby in erster Linie um irakisches Erdöl ging, wurde der Öffentlichkeit grundsätzlich verschwiegen. Dass Saddam sich bei den Amerikanern unbeliebt machte, weil er versuchte, irakisches Öl gegen andere Währungen, und nicht mehr gegen Dollars, zu verkaufen, wurde der Weltöffentlichkeit ebenfalls nicht mitgeteilt. Aber die Lüge, dass Irak über Massenvernichtungswaffen verfügen würde, trug der damalige US-Außenminister Colin Powell sogar vor den Vereinten Nationen vor. Zumindest dieser Mann zog kurz darauf die Konsequenzen und zog sich aus der Politik zurück.

Lange vergessen sind die Massendemonstrationen rund um die Welt, durch welche ein neuer Krieg gegen den Irak verhindert werden sollte. In praktisch allen großen Städten der USA und Europas fanden sich jeweils Hunderttausende ein, um gegen einen Angriff zu demonstrieren. Dieser unmissverständliche Ausdruck von Demokratie wurde restlos ignoriert. Und es wirkt wie ein Hohn, dass die Massenmedien gleichzeitig die Annahme verbreiteten, dass der Angriffskrieg erfolgte, um Demokratie in den Irak zu bringen. Zumindest aus diesem Konflikt haben sich Deutschland und Frankreich damals noch heraus gehalten, worauf der US-Präsident George W. Bush, und somit der Hauptverantwortliche für den Massenmord, geringschätzig vom „alten Europa“ sprach.

Ein amerikanischer Soldat drückte gegenüber einem US-Fernsehsender, kurz nach dem Einmarsch, seine Verwunderung aus. „Wir sind hier, um diese Menschen zu befreien, und die schießen auf uns“, erklärte er vor laufender Kamera. Diesen armen Jungs wurde doch tatsächlich eingeredet, dass die Iraker sich nach einer ausländischen Intervention sehnten.

Wie viele Menschen fielen diesem Krieg, von 2003 bis 2011, zum Opfer?

– Laut Wikipedia, wurden 4.805 Angehörige der Invasionstruppen getötet und mehr als 32.000 verwundet. Im gleichen Artikel finden sich die unterschiedlichsten Angaben bezüglich der irakischen Opfer, bei denen es sich vorwiegend um Zivilisten handelt. Die niedrigste Zahl wird vom irakischen Gesundheitsministerium angegeben, wobei jedoch zu erwähnen ist, dass die derzeitige irakische Regierung von den Besatzern eingesetzt wurde. Die Zahl: 87.215. Dann folgen einige weitere Angaben, die knapp über 100.000 liegen. Und während wir uns beiläufig daran erinnern, dass erst vor wenigen Monaten in verschiedenen Medien berichtet wurde, dass es im Irak mehr als eine Million Witwen gibt, erscheint die bei Wikipedia angeführte Schätzung von 1.033.000 Getöteten als die den Tatsachen am ehesten entsprechende. Diese Angabe basiert auf der Befragung einer repräsentativen Anzahl von Haushalten. Die Gesamtzahl der Opfer wurde dann hochgerechnet.

– Schon im Vorjahr veröffentlichte der britische Nuklear-Experte Dr. Chistopher Busby die Ergebnisse einer Studie, die besagen, dass in der heiß umkämpften irakischen Stadt Falludschah mehr Menschen unter den Folgeerscheinungen von Verstrahlung leiden als nach dem Abwurf der Atombombe von Hiroshima. Und erst kürzlich fand Dr. Busby heraus, dass die Menschen in der Umgebung von Falludschah nicht nur unter der Belastung von abgereichertem Uran leiden, wie es von den US-Militärs der hohen Durchschlagskraft wegen verwendet wird, sondern auch unter der Strahlung angereicherten Urans. Von den Massenmedien werden diese schockierenden Berichte, was sonst sollte man erwarten, natürlich ignoriert.

Worauf das Wallstreet Journal jedoch verweist, sind die Kriegskosten. Diese werden insgesamt auf vier Billionen Dollar (rund drei Billionen Euro) geschätzt. Enthalten sind darin nicht nur die direkten Kosten, sondern auch die Zinsen für die Kapitalbereitstellung, die Pflegekosten für verwundete und lebenslang verkrüppelte Veteranen, die Unterhaltung von Militärbasen in Kuwait, Katar und Bahrain, um jederzeit für einen neuen Angriff bereit zu sein, und auch für die Bezahlung von Söldnern, zur Sicherung der, nun von US-Unternehmen kontrollierten, Ölfelder.

Der letzte Punkt erscheint dabei völlig absurd, es dürfte sich jedoch kaum um eine Fehlformulierung handeln. Im Wallstreet Journal steht wörtlich: „…und die Ausgaben für den Einsatz privater Sicherheitsfirmen zum Schutz von US-Eigentum im Land und die Ausbildung der irakischen Streitkräfte.“ Schutz von US-Eigentum. Der amerikanische Steuerzahler wird zur Kasse gebeten, um die Interessen internationaler Konzerne zu wahren. Um welche Art von Sicherheitsfirmen es sich dabei handelt, auch darüber hat The Intelligence bereits berichtet.

Der Irak ist in einem Chaos versunken. Dem erhängten Saddam Hussein mag vorzuwerfen sein, dass er in einigen Punkten vielleicht mit übertriebener Härte entschieden hatte. Doch die Spannungen zwischen verfeindeten Sunniten und Schiiten führten unter ihm zu keinen Eskalationen, so wie es heute im Irak täglich der Fall ist. Während in der Türkei kurdische Freiheitskämpfer Terroristen gleichgesetzt werden, wurde Saddam Hussein vorgeworfen, Kurdenaufstände niedergeschlagen zu haben. Es liegt dabei keineswegs in meiner Absicht, Saddam Hussein in Schutz zu nehmen. Doch werfen wir einen Blick auf die Fakten, auf die Opfer, auf die Lebenssituation im Irak nach der von den Amerikanern angeführten Intervention, so dürfen wir uns nicht wundern, wenn sich ein Großteil der Iraker nach Saddam Hussein zurück sehnt. Wie Al-Jazeera schon vor zwei Jahren wissen ließ, wurden Pilgerreisen zu Saddam Husseins letzter Ruhestätte per Gesetz untersagt.

– Mehr als eine Million Tote, unzählige Verwundete, Verstümmelte, Verkrüppelte, Verstrahlte, Verarmte. Unbeschreiblich ist der Schaden, der der irakischen Bevölkerung zugefügt wurde. Vier Billionen Dollar kostet dieser Krieg die amerikanische Öffentlichkeit, ein Land, das schon seit langem restlos pleite und unbezahlbar überschuldet ist. Und all dies, um der Öl Lobby ungehinderten Zugang zu den irakischen Quellen zu sichern. Um zu garantieren, dass auch irakisches Öl weiterhin gegen US-Dollar gehandelt wird. Um sicherzustellen, dass kein Land es in Zukunft wagen wird, sich gegen die Interessen der Finanzlobby zu stellen. Und die Mehrzahl der Menschen, die in westlichen Demokratien leben, haben nicht die geringste Ahnung davon, was im Irak tatsächlich vorgefallen ist. Und deswegen sollten wir alle es als unsere Pflicht erachten, dafür zu sorgen, dass diese Verbrechen niemals vergessen werden. Vielleicht lässt sich damit auch die Hoffnung verbinden, dass sie sich nicht wiederholen werden. Auch wenn es sich bestenfalls um einen Hoffnungsschimmer handelt.

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Irakkrieg 655.000 Tote

Eine Studie schätzt, dass der US-Invasion im Nahen Osten weit mehr als eine halbe Million Menschen zum Opfer gefallen sind. George W. Bush ringt um Fassung – und streitet alles ab von Kathrin Zinkant
3. November 2006 03:43 Uhr

Die denkbar schlechte Nachricht für den amerikanischen Präsidenten kam ausgerechnet aus dem eigenen Land: In einer aufsehenerregenden Pressekonferenz präsentierten Wissenschaftler von der angesehenen Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health in Baltimore, Maryland, am Mittwoch eine schlicht ungeheuerliche Zahl. 655.000 – so viele Menschenleben soll den Berechnungen von Gilbert Burnham und seinen amerikanischen wie irakischen Kollegen zufolge des Irakkriegs gekostet haben. Diese Ziffer überschreitet die von Bush selbst genannte Zahl nach Angaben des amerikanischen Fernsehsenders CNN um das 22fache.