Mit ‘politik’ getaggte Beiträge

http://www.voltairenet.org/article192808.html
Der Niedergang der Nato

Die Geschichte der Nato und ihre gegenwärtigen Aktivitäten machen verständlich, wie der Westen seine Lügen konstruiert hat und warum er in Zukunft deren Gefangener ist. Die Bestandteile dieses Artikels sind schockierend, aber es ist unmöglich, die Tatsachen zu widerlegen. Man kann sich höchstens an die Lügen klammern und die Augen auf Dauer schließen.

| Damaskus (Syrien) | 12. Juli 2016

Bei ihrem Treffen in Istanbul am 13. Mai 2015 beenden die Führungskräfte der Nato ein feuchtfröhliches Essen. Sie machen sich lustig über die Dummköpfe, die ihre Reden von Frieden ernst nehmen und singen „We are the world“. In diesem unanständigen Video sind General Philip Breedlove, Jens Stoltenberg, Federica Mogherini und zahlreiche Verteidigungsminister zu erkennen.

Kürzlich wurde das Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der Nato in Warschau abgehalten (7. und 8. Juli 2016). Es sollte den Triumph der Vereinigten Staaten über den Rest der Welt darstellen, in Wahrheit war es der Anfang des Zusammenbruchs.

Machen wir uns klar, was das Atlantikbündnis ist.

Was das Bündnis war

In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als die europäischen Eliten in Panik gerieten bei der Vorstellung einer möglichen Machtübernahme durch kommunistische Parteien, stellten sie sich 1949 unter den „Schirm“ der Vereinigten Staaten. Die Absicht war vor allem, die Sowjets zu bedrohen, um sie von der Unterstützung der Kommunisten im Westen abzuschrecken.

Schrittweise dehnten die Staaten des Westens ihr Bündnis aus, insbesondere durch die Aufnahme Westdeutschlands, dem 1955 erlaubt worden war, sein Heer wieder aufzustellen. In Sorge über die Leistungsfähigkeit des Bündnisses reagierte die UdSSR sechs Jahre nach der Gründung der Nato mit der Gründung des Warschauer Paktes.

Doch die beiden Bündnisse entwickelten sich nach Art von Imperien weiter: auf der einen Seite die Nato, beherrscht von den Vereinigten Staaten und in geringerem Ausmaß von Großbritannien, auf der anderen Seite der Warschauer Pakt, beherrscht von der Sowjtunion. Tatsächlich war es unmöglich geworden, diese Strukturen aufzugeben. Die Nato zögerte nicht, Gladio zu benutzen, um Staatsstreiche zu organisieren und präventive politische Morde auszuführen, während der Warschauer Pakt offen Ungarn und die Tschechoslowakei überfiel, welche Unabhängigkeitsbestrebungen gezeigt hatten.

Bereits vor dem Fall der Mauer in Berlin machte die Sowjetunion Schluss mit diesem System. Michael Gorbatschow entließ jeden Mitgliedstaat des Warschauer Paktes in die Unabhängigkeit („My Way“), was er ironisch als seine „Sinatra-Dokrin“ bezeichnete. Als die UdSSR sich auflöste, trieben die Verbündeten auseinander und es waren mehrere Jahre der Stabilisierung nötig, bis die aktuelle Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS) entstand. Unter Berücksichtigung der Irrtümer der Vergangenheit gründet sie sich auf die strikte Gleichheit der Mitgliedstaaten.

Anzumerken ist, dass die Nato wie der Warschauer Pakt Organisationen sind, die gegen die Charta der Vereinten Nationen verstoßen, denn die Mitgliedstaaten verlieren ihre Unabhängigkeit, wenn sie ihre Truppen unter das US-amerikanische oder das sowjetische Kommando stellen.

Im Gegensatz zu Russland sind die Vereinigten Staaten ein Imperium geblieben und benutzen weiterhin die Nato, um ihre Verbündeten herumzukommandieren. Das ursprüngliche Ziel, Druck auf die Sowjets zu machen, damit sie nicht den Kommunisten im Westen helfen, an die Macht zu kommen, hat keine Daseinsberechtigung mehr. Einzig die Bevormundung durch die Vereinigten Staaten bleibt.

1998 lieferte die Nato ihren ersten Krieg gegen einen winzigen Staat (das gegenwärtige Serbien), der sie in keiner Weise bedroht hatte. Langsam entwickelten die Vereinigten Staaten die Voraussetzungen für den Konflikt, bildeten die kosovarische Mafia auf der türkischen Militärbasis Incirlik im Terrorismus aus, organisierten eine Terrorkampagne in Serbien, beschuldigten dann die serbische Regierung, sie unverhältnismäßig heftig niederzuschlagen. Nachdem der Amboss die Mücke zerdrückt hatte, wurde in den Staatskanzleien festgestellt, dass das Bündnis zu schwerfällig und wenig effizient sei. Also wurden tiefgehende Reformen in Gang gesetzt.

Die Allianz seit dem 11. September 2001

Mit dem Verschwinden der UdSSR gab es weltweit keinen Staat mehr, der militärisch mit den Vereinigten Staaten und somit noch weniger mit der Nato konkurrieren konnte. Sie hätte normalerweise verschwinden müssen, aber das geschah nicht.

Zunächst tauchte ein neuer Feind auf: der Terrorismus. Dann schlug er in mehreren Hauptstädten des Bündnisses zu und zwang dadurch die Mitglieder, einander beizustehen.

Natürlich gibt es keine Relation zwischen dem, was der Warschauer Pakt war und einer Gruppe Bärtiger in einem Kellerversteck in Afghanistan. Aber alle Mitgliedstaaten der Nato taten so, als ob sie dies glaubten, weil sie keine Wahl haben: Das einzige Mittel, ihre Staatsbürger zu schützen, ist die Unterzeichnung der Nato-Kommuniqués, die Einhaltung der aufgenötigten einheitlichen Rede.

Trotz einer reichen historischen Literatur haben die Westmächte bis heute nicht verstanden, dass die Nato durch ihre besitzenden Klassen gegen sie geschaffen wurde und heute von den Vereinigten Staaten gegen ihre Eliten benutzt wird. Etwas anders liegt der Fall bei den baltischen Staaten und Polen, die erst vor kurzem in das Bündnis eingetreten sind und dadurch noch im ersten Stadium der Furcht der Eliten vor den Kommunisten stecken.

Der geografisch fast unbegrenzte Bereich des Bündnisses

Wäre die Nato ein Verteidigungsbündnis, so würde sie sich darauf beschränken, ihre Mitgliedstaaten zu verteidigen, aber stattdessen hat sie ihren geografischen Einsatzbereich erweitert. Bei der Lektüre des Abschlusskommuniqués von Warschau stellt man fest, dass sie sich überall einmischt: in Korea – wo die Vereinigten Staaten noch immer nicht den Friedensvertrag mit der demokratischen Republik unterzeichnet haben –, in Afrika – wo das Pentagon nach wie vor hofft, das AfriCom unterbringen zu können. Der einzige Teil der Welt, der ihr entgeht, ist Lateinamerika, die für Washington vorbehaltene Zone („Monroe Doktrin“). An jedem beliebigen Ort werden die Vasallen des Pentagon aufgefordert, ihre Soldaten zur Verteidigung der Interessen ihres Lehnsherren auszusenden.

Das Bündnis ist heute in alle Kriege verwickelt. 2011 koordinierte es den Sturz Libyens, nachdem der Kommandant des AfriCom, General Carter Ham, gegen die Verwendung von al-Qaida zum Umsturz Muammar Gaddafis protestiert hatte. Seit der Einrichtung des Allied Land Command 2012 in Izmir in der Türkei hat es auch den Krieg in Syrien koordiniert.

Nach und nach wurden auch nichteuropäische Staaten mit verschiedenen Beteiligungsgraden in die Nato integriert. Die zeitlich jüngsten sind Bahrain, Israel, Jordanien, Qatar und Kuwait, die alle seit dem 4. Mai ein Büro am Sitz des Bündnisses haben.

JPEG - 62.2 kB
Der neue Sitz der Allianz in Brüssel wurde für die bescheidene Summe von einer Milliarde Dollar erbaut.

Was das Bündnis heute ist

Jeder Mitgliedstaat wird gebeten, sich zu bewaffnen, um an den nächsten Kriegen teilzunehmen, und dafür zwei Prozent seines BIP zu opfern, auch wenn man tatsächlich noch weit entfernt ist von diesem Ziel. Die Waffen müssen kompatibel mit den Nato-Normen sein, es wird darum gebeten, sie in Washington einzukaufen.

Sicherlich sind Reste nationaler Rüstungsproduktion erhalten, aber nicht für sehr lange. So hat im Laufe der letzten zwanzig Jahre die Nato systematisch gedrängt, die militärische Luftfahrtindustrie ihrer Mitgliedstaaten, mit Ausnahme der in den Vereinigten Staaten, zu zerstören. Das Pentagon kündigte die Entwicklung eines Mehrzweckkampfflugzeuges zu einem unschlagbaren Preis an, den F-35 Joint Strike Fighter. Alle Staaten haben ihn bestellt und ihre eigenen Fabriken geschlossen. Zwanzig Jahre später ist das Pentagon noch immer nicht in der Lage, ein einziges dieser Kampfflugzeuge für alle Zwecke zu produzieren und muss auf den Rüstungsmessen zusammengebastelte F-22 vorstellen. Bei den Kunden wird ständig um Finanzierung der Forschung ersucht, während der Kongress die Wiederaufnahme der Produktion der alten Flugzeuge untersucht, denn wahrscheinlich wird die F-35 nie realisiert werden.

Die Nato funktioniert also wie ein Unternehmen zur Schutzgelderpressung: Jene, die nicht zahlen, müssen terroristische Attentate aushalten.

Nachdem die Vereinigten Staaten ihre Verbündeten in die Abhängigkeit von ihrer Rüstungsindustrie getrieben hatten, hörten sie auf, sie weiter zu entwickeln. Währenddessen hat Russland seine Rüstungsindustrie neu aufgebaut und China ist dabei, dies zu erreichen. Bereits jetzt haben die russischen Streitkräfte das Pentagon in konventioneller Ausrüstung überholt. Das System, das sie im Westen Syriens, im Schwarzen Meer und in Kaliningrad stationieren konnten, erlaubt ihnen, die Nato-Befehle zu blockieren, weshalb die Nato auf die Überwachung dieser Regionen verzichten musste. Und für die flugtechnische Ausrüstung stellt Russland bereits Mehrzweckkampfflugzeuge her, die die Piloten der Allianz vor Neid erblassen lasssen. China dürfte ebenfalls in konventioneller Ausrüstung die Nato innerhalb der beiden nächsten Jahre überholen.

Die Verbündeten erleben also den Niedergang der Allianz, der auch der ihre ist, mit Ausnahme von Großbritannien ohne zu reagieren.

Der Fall Daesh

Nach der Hysterie Anfang der 2000er Jahre in Bezug auf al-Qaida bedroht uns ein neuer Feind: der Islamische Staat im Irak und in der Levante, „Daesch“. Alle Mitgliedstaaten sind aufgefordert, der „weltweiten Koalition“ (sic) beizutreten und ihn zu besiegen. Der Warschauer Gipfel hat sich beglückwünscht zu den im Irak und selbst in Syrien errungenen Siegen trotz „dem militärischen Eingreifen Russlands, seiner bedeutenden militärischen Präsenz und seiner Unterstützung des Regimes“, die eine „Gefahrenquelle und zusätzliche Herausforderungen für die Sicherheit der Verbündeten bilden“ (sic) [1].

Nachdem jeder sehr wohl verstanden hat, dass der Islamische Staat 2006 von den Vereinigten Staaten gegründet worden war, versichert man uns nun, die Organisation habe sich jetzt gegen die USA ausgerichtet, wie man es uns schon hinsichtlich al-Qaida vorgesetzt hatte. Dennoch kam am 8. Juli, während die Syrische Arabische Armee verschiedene terroristische Gruppen, darunter Daesch, im Osten von Homs bekämpfte, die Luftwaffe der Vereinigten Staaten diesen Gruppen zuhilfe und deckte sie vier Stunden lang. Diese Zeit wurde von Daesh genutzt, um systematisch die Pipeline zu zerstören, die Syrien mit dem Irak und Iran verbindet. Und bei den Attentaten des 4. Juli in Saudi-Arabien (insbesondere gegenüber der US-Botschaft in Jeddah, auf der anderen Straßenseite) benutzte Daesch High-Tech-Militärsprengstoff, über den heute nur das Pentagon verfügt. Es ist somit nicht schwer zu begreifen, dass das Pentagon mit der einen Hand Daesch in bestimmten Gebieten bekämpft, während es ihm mit der anderen Hand in anderen Gebieten Waffen liefert und logistische Unterstützung gibt.

Das ukrainische Beispiel

Der andere Buhmann ist Russland. Seine „aggressiven Handlungen (…) einschließlich seiner provozierenden militärischen Aktivitäten an der Peripherie des Nato-Territoriums und seine erwiesene Absicht, politische Ziele durch Drohung oder Gewaltanwendung zu erreichen, bilden eine Quelle regionaler Instabilität, stellen eine fundamentale Herausforderung für das Bündnis dar“ (sic).

Das Bündnis wirft ihm die Annexion der Krim vor, was korrekt ist, wobei es den Kontext dieser Annexion unterschlägt: den von der CIA in Kiew organisierten Staatsstreich und die Einsetzung einer Regierung, zu der Nazis gehören. Kurz, die Nato-Mitglieder haben sämtliche Rechte, während Russland die Verträge verletzt, die es mit der Allianz geschlossen hat.

Der Gipfel von Warschau

Der Gipfel hat den Vereinigten Staaten nicht erlaubt, alle Lücken zu schließen. Großbritannien, das soeben seiner „besonderen Beziehung“ ein Ende setzte, indem es aus der Europäischen Union austritt, weigerte sich, seine Beteiligung an der Allianz zu steigern, um die Belastungen, die es in der EU aufgekündigt hat, wettzumachen, Um Fragen auszuweichen, ging London in Deckung hinter seinem kommenden Regierungswechsel.

Höchstens zwei Entscheidungen konnten getroffen werden: permante Militärstützpunkte an der russischen Grenze einzurichten und den Raketenabwehrschild zu entwickeln. Da die erste Entscheidung im Gegensatz zur Verpflichtung der Nato steht, griff man zu der Vorgehensweise, dass die Truppen sich so abwechseln, dass es kein permanentes Kontingent gibt, aber immer Soldaten anwesend sein werden. Die zweite besteht darin, das Staatsgebiet der Verbündeten zu nutzen, um US-Soldaten und ein Waffensystem dorthin zu entsenden. Um die Bevölkerung der Länder, die sie besetzen werden, nicht zu kränken, haben die Vereinigten Staaten es akzeptiert, den Raketenschutzschild nicht unter ihr Kommando, sondern das der Nato zu stellen. Das bedeutet nur auf dem Papier eine Veränderung, denn der oberste Befehlshaber des Bündnisses, zur Zeit General Curtis Scaparrotti, ist zwangsläufig ein US-amerikanischer Offizier, der allein durch den Präsidenten der Vereinigten Staaten ernannt wird.

Übersetzung
Sabine

[1] “NATO Warsaw Summit Communiqué”, Voltaire Network, 9 July 2016.

Dienstag, 5. Juli 2016 10:39
Israeli PM Benjamin Netanyahu (L) walks with Uganda's President Yoweri Museveni (R) after arriving at the Entebbe airport in Uganda, July 4, 2016.
Israelische Premierminister Benjamin Netanyahu (L) geht mit Ugandas President Yoweri Museveni (R) nach der Ankunft auf dem Flughafen von Entebbe in Uganda, 4. Juli 2016.

-Benjamin Netanyahu befinden sich auf ein vier-Länder-Tour des subsaharischen Afrika, das ist den ersten Besuch des Ministerpräsidenten Israels auf den Kontinent in fast 30 Jahren.

-Es ist am Montag in Uganda angetroffen, die erste Etappe einer viertägigen Reise, nach Kenia, Ruanda und Äthiopien.

-Durch den Besuch von Afrika, der israelische Premier will der jahrzehntelangen Feindschaft beenden und afrikanische Länder davon überzeugen gegen Israels bei den Vereinten Nationen zu stimmen.

-Netanjahu auch versucht der Paria-Status Israels auf dem afrikanischen Kontinent abzuwerfen, da er wachsende Kritik von den Westalliierten über die trüben Aussichten für eine Lösung des jahrzehntelangen israelisch-palästinensischen Konflikts sich ausgesetzt sieht.

-Bei den Vereinten Nationen Israel wird ständig getadelt über seine Siedlung Unternehmen im besetzten Westjordanland und andere Verletzungen, einschließlich seine lähmende Blockade des Gaza-Streifens.

-Zu Netanjahus Zielen gehört, afrikanischen Nationen zu überzeugen nicht gegen Israel zu stimmen.

-„In der UN, gibt es viele Resolutionen die Israel abzielen und wir wollen dies mit Hilfe der Afrikaner ändern“ sagte Arye Oded, ein ehemaliger israelischer Botschafter in Kenia und Uganda, dem deutschen Sender DW. (die Afrikaner sollen erst der Oded Yinon Plan aus der Schublade holen und auswendig lernen….der Plan wurde im 1982 entworfen um Nordafrika zu destabilisieren….Sudan und Libyen mussten schon die Zeche zahlen und wer weiß ob hinten die Zivilkriegen die jetzt in Afrika toben, nicht Israel teilweise dahinter steckt?. Anm.d.Ü.).

Schwierigen Beziehungen

-Israels schwierige Beziehungen zu afrikanischen Nationen seit jeher besteht aufgrund der Unterstützung von vielen Ländern auf dem Kontinent für die palästinensische Sache.

-Die nicht einfache Geschichte der Beziehungen spiegelt sich in der Tatsache wieder, dass keiner israelische Regierungschef hat Afrika südlich der Sahara seit Yitzhak Shamir 1987 besucht.

-Viele afrikanische Länder, darunter alle Länder, die Netanjahu besucht, haben die Beziehungen mit Israel nach dem israelisch-arabischen Krieg von 1973 gekappt, nur um sie erst in den 1990er Jahren wiederherzustellen.

-Israels Beziehungen zu afrikanischen Ländern wurden weiter durch seine historische Unterstützung für das Apartheid-Regime in Südafrika aufgebraucht.

-Kürzlich, bei einer Konferenz über Afrika und Israel Beziehungen, der israelische Außenministeriums Offizielle Yoram Elron bemerkte, das  Tel Avivs die Unterstützung aus afrikanischen Staaten in internationalen Foren braucht.

-„Heute, die Beziehungen mit dem afrikanischen Kontinent stehen ganz oben auf unserer außenpolitischen Agenda“, sagte er gerichtet an Dutzende von afrikanischen Würdenträger und Diplomaten.

Skepsis

-Afrikanische Nationen, die Kolonialismus und vor kurzem westlicheren Pläne überlebt haben, sind jedoch skeptisch

-Über Israels Beziehungen zu Apartheid-Südafrika gefragt, Netanjahu sagte: „es hat unter meiner Vorgänger aufgehört und ich bin froh, er tat es“.

-Bedrängt um zu bestätigen, ob er keine Reue über die Zusammenarbeit hatte, fügte er hinzu: „Ja, und ich bin froh, dass es beendet ist“.

Militärische Exporte

-Israelische Exporte nach Afrika belief sich auf ungefähr 1 Milliarde $ letztes Jahr, etwa 2 % der gesamten Exporte.

-Aufstände und Takfiri Militanz wächst in ganz Afrika, einschließlich al Qaeda verbunden al-Shabaab und Daesh mit Boko Haram verknüpft, die israelische Führung möchte moderne militärische Ausrüstung auf den Kontinent verkaufen, so schrieb die New York Times. (al-Shabaab wird immer öfter in Verbindung mit al Qaida gebracht…..eigentlich wenn die Gruppe ihre Politik nicht geändert hat, al Shabaab sind die Nachfolger der Union Islamischer Gerichte, die Somalia aus dem amerikanischen Joch befrien wollten…. sie hatten geschafft Somalia einigermaßen zu befriedigen….aber es war eine Pax Islamica und nicht eine Pax Americana….die USA haben eine Proxys-Armee finanziert….und Somalia wird damit mit einem nicht endenden Krieg beglückt. Anm.d.Ü.).

-Dieser Schritt kommt als israelische Exporte in traditionellen Märkten in der EU und den USA volatil geworden sind, sagte Ohad Cohen, Leiter des Foreign Trade bei israelischen Ministerium für Wirtschaft und Industrie, der Times.

-„Wir versuchen, unsere Exporte Richtung Märkte zu Kanalisierung, die schneller als andere wachsen und es damit zu diversifizieren“, sagte er. „Afrika ist eines davon“.

Flüchtling Vertreibung

-Netanjahu wird auch erwartet, die Vertreibung von rund 40.000 Migranten und Flüchtlinge aus dem Sudan und Eritrea, die Israel durch Ägypten erreicht haben, zu diskutieren.

-Laut der britischen Tageszeitung Financial Times, erreichte Israel eine Vereinbarung mit Uganda und Ruanda, um die Flüchtlinge neu anzusiedeln.

-Im vergangenen Jahr, Israel befahl afrikanische Migranten zwischen Abschiebung und unbefristete Inhaftierung zu wählen. Rund 2.000 Afrikaner werden angeblich in israelischen Gefängnissen festgehalten.

 

| 29. Juni 2016

Die belgische Armee hat die Rolle der Niederlande in der US-Anti-Daesh-Koalition übernommen. Sechs seiner F-16 werden sich an den Bombardierungen in Syrien beteiligen.

Allerdings hat keines der Mitglieder der Anti-Daesh-Koalition eine Erlaubnis von Syrien, um auf dessen Territorium militärisch zu intervenieren. Damaskus notiert genau die von ausländischen Armeen verursachten Zerstörungen, die es regelmäßig an den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen schickt, für nachfolgende Kriegsentschädigungen.

Seit einigen Monaten hat Belgien im Westen beispiellose Kenntnisse über dschihadistische Netzwerke erworben. Es konnte auf seinem Boden viele Linien und terroristische Zellen festnehmen und abbauen. Es ist die wichtigste Informationsquelle für andere westliche Polizisten geworden.

Man muss den fundamentalen Widerspruch zwischen dem Ansatz der belgischen Polizei und dem des Außenministeriums feststellen. Es ist nicht sicher, ob Brüssel diese zwei Richtlinien gleichzeitig fortsetzen kann.

Übersetzung
Horst Frohlich

https://deutsch.rt.com/russland/39026-ex-cia-analyst-und-weitere/
Ex-CIA-Analyst und weitere US-Bürger rufen auf der Krim zu russisch-amerikanischem Dialog auf

Raymond "Ray" McGovern

Raymond „Ray“ McGovern
Der ehemalige CIA-Analyst Ray McGovern ist gemeinsam mit weiteren US-amerikanischen Aktivsten und ehemaligen US-Regierungsbeamten in Simferopol eingetroffen, um eine Deklaration über die Notwendigkeit eines engeren Dialogs zwischen russischen und US-amerikanischen Bürgern vorzulegen. McGovern sagte gegenüber russischen Medien zudem: „Die Leute, die unsere Russland-Politik heute prägen, scheinen überhaupt keine Ahnung davon zu haben, was uns mit dieser Eskalation droht.“

Nach Angaben der Nachrichtenagentur Sputnik reisen die US-amerikanischen Aktivisten, darunter mehrere ehemalige US-Regierungsbeamte, durch Russland, um einen kulturellen Austausch zwischen den beiden Staaten zu etablieren. In Simferopol trifft sich die Delegation mit den örtlichen Behörden und Journalisten. Ray McGovern zufolge soll im Rahmen des Besuchs eine Deklaration verfasst werden, „die offen die Notwendigkeit und den Vorrang eines Dialogs zwischen den Bürgern betont“. Diese Initiative sei nach den Worten von McGovern heute viel notwendiger als es auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges gewesen sei:

CIA-Veteran Ray McGovern bei einer Veranstaltung der Whistleblower-Gruppe ExposeFacts, April 2015.

„Die Leute, die unsere Russland-Politik prägen, scheinen überhaupt keine Ahnung davon zu haben, was uns mit dieser Eskalation droht“, erklärte der Ex-Geheimdienstler gegenüber Sputnik.

In Bezug auf seinen Jalta-Besuch sagte McGovern, dass er die Gelegenheit genutzt habe, den Behörden vor Ort zu erklären, inwieweit die Sicht der Amerikaner auf Russland entstellt sei:

„Der Grund liegt darin, dass die wichtigsten Medien dazu neigen, Spannung zu schaffen, zumal Frieden dem Geschäft nicht zugutekommt. Spannung dient aber gut dem, was der Papst als ‚blutbeschmierte Hände der Händler‘ bezeichnet hat.“

Die Delegation aus den USA hat bereits Moskau und Jalta besucht. Neben dem Aufenthalt in Simferopol stehen Besuche in Sewastopol, Krasnodar und Sankt-Petersburg auf dem Programm. Geplant sind Begegnungen mit Journalisten, NGO-Vertretern, Jugendvereinen, Unternehmern und einfachen Bürgern.

| 17. Juni 2016

Die jährliche Konferenz über die Sicherheit Israels hat am 14. Juni in Herzliya begonnen. Obwohl sich die Arbeit in abgemachten Reden verlor (wie z.B. die von Jean-Francois Copé und Bernard-Henri Lévy), haben am Abschluss die Wände gezittert.

Der ehemalige aus dem politischen Leben zurückgezogene israelische Premierminister Ehud Barak beschuldigte die Netanjahu Regierung des „Faschismus“ (aber nicht im Sinne der 1930er und 40er Jahre, sagte er).

Vor einer Politik warnend, die Israel zu seinem Verlust führt, detaillierte er den geheimen Plan seines Nachfolgers:
- 1. Israel will die im Jahr 1967 eroberten Gebiete für immer unter Kontrolle halten.
- 2. Israel ist nicht an der Lösung von zwei Staaten interessiert und wehrt sich gegen die Schaffung eines palästinensischen Staates an seiner Grenze.
- 3. Israel wartet, dass der Rest der Welt sich anpasst und diese Realität akzeptiert. Er hofft, dass schwierige Momente – wie die Terroranschläge in Europa, die Situation in Syrien, und so weiter – die Aufmerksamkeit der Welt ablenken werden.
- 4. Israel akzeptiert die Autonomie für die Palästinenser, aber nicht das Recht auf einen Staat.
- 5. Israel baut geduldig Kolonien, um schrittweise unumkehrbare Fakten zu schaffen.

Dieses Programm, wenn es umgesetzt wird, setzte er unter anhaltendem Applaus fort, wird Israel unweigerlich zu „einem Apartheid-Staat“ werden lassen. „In den Hauptstädten der ganzen Welt – in London und in Washington, in Berlin und Paris, in Moskau und Peking – glaubt kein Staatschef mehr ein Wort, das aus dem Mund von Netanjahu und seiner Regierung kommt.“ Unsere Situation, schloss er, indem er zur Revolte aufrief, ist vergleichbar mit jener des alten Johannesburg.

Übersetzung
Horst Frohlich

Teil 1/2

Die G7, der Gipfel der Heuchelei des Westens

Die G7-Treffen, die ursprünglich einfache informelle Gespräche zwischen Führungspersonen des Westens waren, haben den Ehrgeiz, sich in eine Weltregierung zu verwandeln, ehe sie abrutschen und zum Kommunikationstraining werden. Der Gipfel von Ise-Shima hat die Hauptprobleme der Welt erörtert, indem er für jedes von ihnen die Sprachelemente festlegte, die benutzt werden sollen.

| Damaskus (Syrien) | 30. Mai 2016

JPEG - 52.6 kB
Das erste Treffen der G5 in Rambouillet (1975).

Die G7 hat sich soeben in Ise-Shima (Japan) getroffen. Aber während wir von vorherigen Gipfeln durchtränkt wurden, ist über diesen durch die internationale Presse kaum berichtet worden. Dieser Gipfel hat nämlich grundlegend die Zielrichtung geändert.

Auf dem Hintergrund der ersten Energiekrise 1974 versammelten sich fünf Finanzminister (Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Japan, Großbritannien, USA) ohne Tagesordnung in der Bibliothek des Weißen Hauses, um einfach ihre Standpunkte auszutauschen. Das war die „Library Group“.

Nach diesem Modell ergriffen die beiden einzigen Überlebenden der Gruppe, Valéry Giscard d’Estaing, der Präsident der französischen Republik geworden war, und Helmut Schmidt, der Kanzler der Bundesrepublik Deutschland geworden war, die Initiative, um für das nächste Jahr (1976) die Staats- und Regierungschefs derselben Länder plus Italien ins Schloss Rambouillet einzuladen und ihre Sicht der großen Themen der Zeit auszutauschen. Zu der Zeit waren internationale Gipfeltreffen selten und extrem formell. Die G6 hob sich ab durch das Fehlen eines Protokolls, ihren einfachen, entspannten und freundschaftlichen Charakter in der Atmosphäre eines Privatklubs. Die Gespräche fanden unmittelbar, ohne Dolmetscher, auf Englisch statt. Das Treffen wurde erst auf die letzte Minute bekannt gegeben. Es gab weder eine Tagesordnung noch Journalisten.

1977 wurde auch der kanadische Premierminister eingeladen (G7) und von 1978 an der Präsident der Europäischen Kommission. 1994 wurde der russische Prädident eingeladen und 1997 offiziell aufgenommen (G8). Der Westen war in der Tat davon überzeugt, dass Russland nach der Auflösung der UdSSR im Begriff wäre, sich so einzufügen, dass sie zusammen eine unipolare Welt schaffen und sie beherrschen könnten. Es war die Zeit, in der sich eine transnationale herrschende Klasse mit grenzenlosen Ambitionen herausbildete. Sie meinte, sie könne das Völkerrecht beseitigen und sich selbst an die Stelle des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen setzen, um ohne Kontrolle die Welt zu regieren.

2000 unterstützte die G8 den Vorschlag von Paul Wolfowitz und der Weltbank, die Schulden der ärmsten Länder der Welt zu annulieren. Es gab allerdings eine kleine Bedingung dafür: Sie mussten ihre Wirtschaft vollständig liberalisieren, so dass die multinationalen Konzerne sie ohne Beschränkung ausrauben konnten. Von 62 betroffenen Ländern akzeptierten nur neun Staaten diese Mogelpackung. Der Standpunkt der G8 brachte eine weltweite Antiglobalisierungs-Bewegung ins Leben. Auf dem folgenden Gipfel von Neapel (2001) gab es bei der Bekämpfung der Demonstrationen einen Toten. Daraufhin wurde beschlossen, die Gipfeltreffen von nun an außerhalb der großen Städte unter massivem Schutz durch Polizei und Militär abzuhalten. Dort konnte man unter Ausschluss der Öffentlichkeit anzetteln, was man wollte.

Aber 2013 uferten die Dinge aus: Wladimir Putin war zurück im Kreml und der Westen hatte soeben den Krieg in Syrien neu begonnen trotz der von Kofi Annan ausgehandelten und vom Genfer Kommuniqué bestätigten Zusagen. Der Gipfel am Lough Erne verwandelte sich in eine Konfrontation – einer gegen sieben. Es sollte um Maßnahmen gegen die Finanzparadiese gehen, aber die Diskussion wurde durch den Umschwung des Westens in Bezug auf Syrien in Beschlag genommen. Im folgenden Jahr (2014), nach dem Staatsstreich in Kiew, der Teilung der Ukraine und dem Anschluss der Krim an die Russische Föderation stellte Deutschland fest, dass das Vertrauen zwischen den Teilnehmern gebrochen sei und das Treffen nicht in der üblichen Form stattfinden könne. Die westlichen Staaten beschlossen, ihre Teilnahme am Sotchi-Gipfel überstürzt abzusagen und fanden sich ohne Russland in Den Haag (Niederlande) ein. Die G8 minus 1 wurde zur G7.

Vor 42 Jahren wurde der Gipfel mit einer kurzen Erklärung abgeschlossen, die die behandelten Wirtschaftsthemen nannte und den Zusammenhalt des westlichen Blocks betonte. Schnell wurden diese Kommuniqués verlängert, um die internationalen Investoren zu beruhigen, dass keine wichtige Entscheidung in dieser geheimen Versammlung getroffen worden war. Seit der Einladung Russlands und der Teilnahme zahlreicher Journalisten wurde eine politische Erklärung angefügt, die zeigte, dass die Welt sich um Washington vereinte. Dann wurde begonnen, lange Seminararbeiten über den Zustand der Welt und den guten Willen der Mächte, ihn zu verbessern, zu veröffentlichen. Aber nie, absolut nie wurde durch die G8 eine Entscheidung getroffen. Im Höchstfall wurden Einsätze angekündigt, die man sich dann wieder zu vergessen beeilte (etwa den Hunger in der Welt auszurotten) oder es wurden Satzungen verkündet, gegen die man eifrig zu verstoßen bemüht war (über frei zugängliche Informationsquellen zum Beispiel).

JPEG - 49.8 kB
Seit 2001 wird die G8, die sich wie eine Weltregierung parallel zu den Vereinten Nationen darstellt, in Wahrheit eine Abstimmungsgemeinschaft ohne Streitfragen. Auf diesem Foto, dessen Veröffentlichung in mehreren Ländern verboten ist, sieht man Präsident Dmitri Medwedew betrunken auf dem Gipfel von 2011.
© Voltaire Netzwerk

Wie sich die G7 entwickelt hat

Von den neun Mitgliedern der G7 haben zwei eine zusätzliche Stimme: Die Vereinigten Staaten können auf den Präsident der Europäischen Kommission, den Luxemburger Jean-Claude Juncker zählen, der von seinen Ämtern als Ministerpräsident zurücktreten musste, nachdem seine Zugehörigkeit zu Gladio (der Geheimdienst der Nato) enthüllt wurde. Deutschland hingegen stützt sich auf den Präsidenten des Europäischen Rates, den Polen Donald Tusk, dessen Familie seit Beginn des Kalten Krieges mit der Familie Merkel verbunden ist.

Bisher ist die G7 ein reines Formatierungstreffen. Die Vereinigten Staaten und Deutschland geben die Sprachelemente vor, die ihre Vasallen aufzugreifen gebeten sind. Tausende von Journalisten wohnen dieser großen Messe bei. Der Gipfel von Ise-Shima veröffentlichte schließlich eine lange wirtschaftspolitische Erklärung und sechs Dokumentanhänge, die die Sprache der US-Eliten widerspiegeln. Darin ist alles zumindest der Erscheinung nach perfekt, eine gründliche Lektüre – das werden wir sehen – zeigt dagegen Skandalöses.

In der Einleitung ihrer Erklärung betonen die Mitglieder der G7 ihre gemeinsamen Werte, die vier wichtigsten sind:
- die Freiheit
- die Demokratie
- der Rechtsstaat
- die Achtung der Menschenrechte.
Dann bestätigen sie ihre Fähigkeit zur Gewährleistung
- des Friedens
- der Sicherheit
- und des Wohlstands der Welt.
Schließlich nennen sie ihre Priorität:
- das globale Wirtschaftswachstum.

Ein kleines Kind versteht ohne Schwierigkeiten, dass diese Erwachsenen, wenn sie das globale Wirtschaftswachstum als ihre Priorität bezeichnen, sich über die Ideale und Ziele, die sie zur Schau stellen, lustig machen.

(Wird fortgesetzt…)

Übersetzung
Sabine

http://www.voltairenet.org/article191865.html
Der Krieg gegen die historische Wahrheit ist eine Langzeitkampagne der Nato

Die Nato ist ein uraltes Bündnis, das Europa vom Nationalsozialismus befreit hat und uns alle vor dem russischen Bären schützt – das ist das, was wir glauben sollen. Die historische Wahrheit ist ganz anders, aber die Nato bemüht sich, sie zu ändern. Eine langfristige Aufgabe mit düsteren Auswirkungen.

| Warschau (Polen) | 22. Mai 2016

Sondermeldung: Der Autor dieses Artikels wurde am 18. Mai 2016 festgenommen und inhaftiert

JPEG - 47.1 kB

Am 8. und 9. Juli ist Warschau Gastgeber für den jüngsten Nato-Gipfel, die Versammlung der Spitzen der verbündeten Mitgliedstaaten im Format des Nordatlantikrats. Das Warschauer Treffen wird der 25. Gipfel in der Geschichte der Nato sein; auf ihm werden Vereinbarungen weiterentwickelt, die bei dem vorangegangenen Gipfel der Stabschefs der Mitgliedsländer in Newport 2014 erreicht wurden. Im Besonderen geht es um die Schaffung einer schnellen Eingreiftruppe auf dem Territorium der Länder Osteuropas, die in der Lage sein soll, Kampfeinsätze an der sogenannten Ostflanke der Allianz auszuführen. Der polnische Außenminister Witold Waszczykowski betonte, dass auf dem Gipfel die Einrichtung ständiger Nato- und insbesondere US-Militärbasen auf polnischem Staatsgebiet bekannt gemacht wird.

2.500 Teilnehmer neben 1.500 ausländischen Journalisten werden erwartet. Für dieses Ereignis wurde das moderne Nationalstadion im Warschauer Zentrum gepachtet. Die Sicherheitsmaßnahmen wurden in Verbindung mit möglichen Terrordrohungen und Protesten öffentlicher Verbände verschärft, die bereits ihre Absicht erklärt haben, in der polnischen Hauptstadt eine Art Gegengipfel abzuhalten.

Mit den Vorbereitungen für das Ereignis geht eine intensive Informationskampagne einher, deren Hauptaufgabe es ist, Ängste vor angeblichen aggressiven Handlungen und Plänen Russlands zu schüren. Der Kampf um das historische Gedächtnis ist Teil dieser langfristigen Kampagne. Hierbei muss erkannt werden, dass die Neubewertung historischer Fakten und die Leugnung der Rolle der Sowjetunion im Großen Sieg von 1945 in den baltischen Staaten und in Rumänien eine gewisse historische und politische Grundlage haben, wo die Autoren der Nato-verordneten Geschichte sich oft direkt auf lokale kollaborierende Bewegungen beziehen und ihre Tätigkeit als Beispiele für den „Kampf um Unabhängigkeit“ von der Sowjetunion darstellen.

In Polen wird die Situation anders beurteilt, dort ist es recht schwierig, Unterstützung für die These zu bekommen, dass die Befreiung nicht die Rettung der polnischen Bevölkerung vor Hitlers Völkermord war. Die Neuformatierung der Geschichte der Neuzeit wurde durch staatliche Stellen wie das polnische Institut für Nationales Gedenken koordiniert. All diese Aktivitäten zielen darauf, kognitive Dissonanzen zu vermeiden, dass also die Bevölkerung Osteuropas nicht auf Denkmäler schauen und der Befreiung von Nazi-Deutschland durch die Rote Armee gedenken kann, wodurch in Frage gestellt würde, dass Russland der historische ewige Feind und Aggressor ist.

Die Wahrnehmung historischer Fakten neu zu formatieren ist Bestandteil dieses langfristigen, recht vielschichtigen Vorhabens. Es ist unmöglich, so etwas im Lauf der zwei Monate bis zum Gipfel zu schaffen. Jedoch können andere Bemühungen parallel vorgenommen werden.

Im Rahmen des Informationskriegs veröffentlichen osteuropäische Medien regelmäßig Material über die Stationierung von Atomsprengköpfen in der Gegend von Kaliningrad. Die bloße Existenz dieser Region als Staatsgebiet der Russischen Föderation wird als Existenzbedrohung für die Nachbarländer herausgestellt. An der Südflanke ist eine solche Rolle im Prozess der Verstärkung des Bedrohungsgefühls an Transnistrien vergeben. So verschreckt Kaliningrad die baltischen Völker und die Polen, während Transnistrien benutzt wird, um die Rumänen und in geringerem Ausmaß die Bulgaren zu verschrecken.

Der Informationskrieg wird systematisch und professionell geführt. Sein Beginn stand im Zusammenhang mit der Notwendigkeit, die öffentliche Meinung auf die Stationierung von Raketenabwehrsystemen in Osteuropa vorzubereiten.

Durch den Prozess der Normalisierung der Beziehungen zwischen dem Westen und dem Iran waren die PR-Manager der Nato gezwungen, endlich zuzugeben: Die Raketensysteme sind ausschließlich gegen die imaginäre russische Gefahr gerichtet.

Polen versucht, eine führende Rolle in den skandinavischen und baltischen Gebieten des Wettrüstens in Osteuropa zu spielen. Rumänien wiederum versucht, in der Schwarzmeer-Region die Initiative zu ergreifen. Aber dort ist alles viel schwieriger geworden, seit die Türkei mittlerweile über ein halbes Jahr lang als Führer der antirussischen Koalition agiert. Dieselbe Türkei hat gewisse geopolitische Ambitionen unter Beweis gestellt.

Gleichwohl versucht Bukarest, Washingtons Mangel an vollständigem Vertrauen zu Erdogan zu nutzen und und das Pentagon mit alternativen Dienstleistungen zu versorgen. Die vom rumänischen Verteidigungsminister Mihnea Motoc vorgeschlagene Initiative für eine kombinierte Schwarzmeer-Nato-Flotte, an der sich auch die Länder beteiligen, die noch nicht Bündnismitglieder sind, die Ukraine und Georgien also, ist ein Beispiel für solch ein Vorgehen.

Die Vorbereitungen des Gipfels wurden sorgfältig vom amerikanischen Außenministerium beobachtet. John Kerrys Vertreter Anthony Blinken besuchte kürzlich eine Reihe von osteuropäischen Staaten. Die Gespräche des amerikanischen Funktionärs mit seinen osteuropäischen Kollegen liefen auf eins hinaus: Die früheren Mitglieder des Ostblocks sollten bei dem Gipfel ohne Vorbehalt Washingtons Haltung unterstützen, insbesondere im Hinblick auf den Militärausbau der Nato an der sogenannten Ostflanke, und sie sollten die Verteidigungskosten in ihren Staatshaushalt übernehmen.

Blinken unterstrich, dass Russland vorhabe, die Nato-Streitkräfte noch vor dem Gipfel zu provozieren. Als Beweis für seine Worte wies er auf die Patrouillen der russischen Streitkräfte über der Ostsee hin. Er vergaß allerdings zu sagen, dass die Ursache für das Interesse der russischen Luftwaffe die Anwesenheit von US-Kriegsschiffen ist. Aber den amerikanischen Amtspersonen zufolge ist dies eine Bagatelle, die es unter den Voraussetzungen des Informationskrieges nicht wert ist, genannt zu werden.

Blinken stellte sicher, dass der amerikanische Präsident sich in der polnischen Hauptstadt sicher fühlen wird. Um den Gipfel unter guten Rahmenbedingungen abzuhalten, hat die Regierung in Warschau mit Bezug auf eine terroristische Bedrohung ein Gesetz verabschiedet, nach dem die Veranstaltung jeder Art von Kundgebungen oder Mahnwachen bei dem äußerst wichtigen internationalen Ereignis dieses Gipfels verboten ist.

All dies wurde aus Besorgnis um das Wohlergehen Barack Obamas, des Chefs dieses neuen, proamerikanischen Europa, vorgenommen. Offiziell betragen die Ausgaben des polnischen Verteidigungsministeriums für dieses Treffen der Bündnis-Staatschefs 40 Millionen Dollar. Allein diese Information kann in der Tat Missverständnisse aufwerfen und die Bürger der polnischen Hauptstadt während der Sommertage des Nato-Gipfels in die Reihen der Demonstranten bringen.

Übersetzung
Sabine

Wie kann sich EU an die russische Dominanz anpassen?

Wie es nicht erst einmal in unserer Geschichte war: Die Schlüssel für Europa und damit die Schlüssel für die Beendigung des globalen Konflikts befinden sich in Berlin und Paris – schreibt Rostislav Ishchenko.

| Moskau (Russland) | 29. Februar 2016

JPEG - 56.7 kB

In alten Zeiten, die man heute üblicherweise „die verrückten neunziger Jahre“ nennt, versuchte das Team Jelzins, einige Integrationsprozesse Russlands mit dem Westen (EU und NATO) durchzuführen. Unter verschiedenen Vorwänden sagte man damals Moskau ab. Indessen erklärten die westlichen Diplomaten inoffiziell, ohne ein Geheimnis daraus zu machen, dass „Russland für die westlichen Strukturen zu groß sei“. Washington und Brüssel befürchteten, dass Russland als Mitglied der EU und der NATO, deren Entscheidungen formell auf Konsensbasis getroffen werden, manche Initiativen blockieren können und generell die Vorherschaft der USA in Frage stellen werde.

Aus meiner Sicht war diese Befürchtung haltlos. Leute, die sie verbreiteten, waren dumm und die Nachfolgen der Absage an Russland, es in westliche Strukturen zu integrieren, erwiesen sich für den Westen als verhängnisvoll.

Gut, dass sie absagten

In Wirklichkeit ist der Aufnahmeprozess zu den Fahnenträgern der EU und der NATO mit sehr vielen Bedingungen verbunden. Die Erfüllung von so vielen beliebig definierten Kriterien und die Einführung von Hunderten bereits geltenden Vorschriften und Regularien erfordert, dass Moskau gleich nach dem Beginn der Verhandlungen ernsthafte Kosten im Außen-, Innen- und Wirtschaftspolitik getragen sowie eigene Staatssicherheit untergraben hätte.

Die Einführung der entsprechenden Standards wäre ein Schlag für die Wirtschaft allgemein, vor allem für die Sicherheits- und Verteidigungsindustrie, gewesen, so dass der Besitz von Atomwaffen (falls sie noch von uns kontrolliert worden wären) das Land nicht mehr hätte davor bewahren können, eine Halbkolonie zu sein, deren Lage mit der Bulgariens, Rumäniens oder baltischer Länder zu vergleichen wäre.

Dabei hätte die Stimme Russlands in der NATO oder der EU das gleiche Gewicht, wie beispielsweise die Estlands und die der Nachfolgestaaten der Sowjetunion, die als der Ostsee-Schwarzmeer-Streifen fungieren (und die im Interesse der USA die deutsch-russische Kommunikation blockieren), hätten über deutige Stimmenmehrheit im Vergleich zu Moskau verfügt. Nebenbei bemerkt, man hätte auch das dritte Energiepaket (Pflicht eines EU-Mitglieds) einführen und viele anderen Dummheiten zusammen mit den westlichen „Freunden und Partnern“ machen müssen, wodurch man sich kompromittiert und mit eigenen Händen potentielle Verbündete vernichtet hätte. Im Grunde genommen gäbe es jetzt weder die Eurasiatische Union, noch die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ). Russland wäre einer von zahlreichen gleichberechtigten, eigener Rechte beraubten europäischen US-Vasallen.

Uns lief das Glück nach, da der Westen diese Möglichkeit nicht aufgriff und ohne Gegenleistung darauf verzichtete (und Russland war damals bereit, noch dafür zu zahlen), was er in den letzten 15 Jahren ohne Rücksicht auf Verluste und alle seine Kräfte mobilisierend verlangt hat. Dies ist bereits „Materialmüdigkeit“ geworden.

Neue europäische Länder – die Hauptlast der EU

Während die Vereinigten Staaten immer noch die Illusion vom möglichen Sieg haben, versteht die EU seit mindestens zwei Jahren, dass sie kein Jäger mehr, sondern eine Beute ist.

Es hat sich erwiesen, dass die Last für die EU nicht Russland ist, das angeblich „die europäische und transatlantische Einheit hätte in Frage stellen können“, sondern das „neue“ Europa – die Nachfolgestaaten der Sowjetunion; die Staaten, die man seit 2004 feierlich in den Eurosojuz aufnimmt.

Entlang der östlichen Grenzen Deutschlands, Österreichs und Italiens verläuft die „Wasserscheide“ Europas, die Europa in ein „Altes“ und ein „Neues“ teilt. Das „Alte“ ist immer noch bereit, jedoch nicht ganz unproblematisch, ihre Freunde in Namen der Verteidigung eigener Interessen zu wechseln. Das „Neue“ sitzt im ideologischen, politischen US-Militärlager fest und labert etwas über besondere „demokratische“ Werte, obwohl diese Werte in den meisten dieser Länder nicht zu finden sind.

Die Politiker dieser „neuen” Länder, wie z. B. die Präsidenten Tschechens Václav Klaus und Miloš Zeman, der ehemalige Ministerpräsident der Slowakei Vladimír Mečiar oder der Ministerpräsident Ungarns Viktor Orbán treffen sich, aber sie machen keine entsprechende Politik. Die „euroatlantischen“ Kräfte werden von den USA unterstützt und sich zwar langsam, aber entschieden mit ihrer Mission durchsetzen, Bestandteile des „cordon sanitaire“ zwischen Russland und dem „alten“ Europa zu werden.

Im Grunde genommen kann diese Herangehensweise der Neueuropäer nicht verwundern. Weder im Moment des EU-Beitritts noch heute haben diese Länder die Mindestanforderungen der EU erfüllt (vielleicht mit der Ausnahme Tschechens). Sie sind ein Bestandteil des fehlerhaften Schemas der inneneuropäischen Kolonialsierung geworden, in Rahmen deren das „alte“ Europa das „neue“ von [der Notwendigkeit des Besitzes] einer eigenen Wirtschaft befreite – mit Ausnahme der Dienstleistungen und des Tourismus, und [gleichzeitig] übernahm es die „neuen“ Absatzmärkte. Die Kaufkraft der „neuen“ Bevölkerung war durch Kredite des „alten“ Europas und des IWF gesichert. Im Endergebnis nahmen Neueuropäer das Geld vom „alten“ Europa, um die Waren von ihm zu kaufen und bei ihm verschuldet zu sein.

In einem solchen System konnte das „neue“ Europa, wenn auch lediglich scheinbar, mit politischer Gleichberechtigung mit dem „Alten“ nur mit US-Unterstützung rechnen. Deshalb sind die Neueuropäer überwiegend proamerikanischer als das Außenministerium der Vereinigten Staaten, der Kongress und die CIA zusammen genommen.

Welcher Teil Europas ist näher an Russland

Es ist logisch, dass sich Russland mit einem solchen „neuen“ Europa nicht gut verträgt. Diese Länder leben von Almosen (die in der politisch korrekten Sprache Kredite genannt werden), sie haben also keine eigenen Wirtschaftsinteressen. Die Reste werden ihnen garantiert, solange sie brav den Weg der US-Außenpolitik folgen. Infolgedessen ist ihre politische Unabhängigkeit nicht möglich.

Die Situation mit dem „alten“ Europa ist komplexer. Lange Zeit war es mit der US-Vorherschaft zufrieden. Der nicht beschwerliche Verzicht auf eigene Außenpolitik war durch den militärisch-politischen US-Schirm abgesichert. Dabei haben die USA wie ein Tiger mit den Schakalen mit den Europäern die Beute regulär geteilt; sie überließen dem „alten“ Europa sogar Osteuropa für die koloniale Versklavung – ausschließlich gegen Anerkennung der militärisch-politischen US-Vorherschaft.

Beginnend mit der Krise von 2008 (in Wirklichkeit wesentlich früher) ist jedoch offenkundig geworden, dass die USA immer schwächer wurden, so dass sie ganz einfach nicht mehr fähig waren, selbstständig die lästigen Kosten der globalen Vorherrschaft zu tragen.

Anfangs versuchten die USA Europa zu einer bedeutenden Erhöhung des Militäretats zu zwingen (und trafen auf Widerstand ausgerechnet vonseiten der „alten“ Europäer). Danach versuchten die USA, die Last der Militäranwesenheit in einzelnen Gebieten des Planeten auf die EU zu übertragen. Es hat sich jedoch schnell erwiesen, dass die europäischen Armeen unter der Voraussetzung entstanden sind, lediglich die US-Armee zu unterstützen; selbstständig können sie keine Aktion durchführen (nicht mal Beistand dem Besatzungsregime in Afghanistan leisten).

Letztendlich haben sich die USA in der Konfrontation mit Russland, China und einer Reihe von kleineren Gegnern überanstrengt. Es ist klar geworden, dass sie [mit den Gegnern] Schritt nicht halten können werden, ohne das „alte“ Europa auszubeuten, was nach dem gleichen Schema verläuft, mit dem das „alte“ Europa das „Neue“ bisher plünderte.

In anderen Zeiten wäre die EU zum russischen militärisch-politischen Lager übergangen, und so wäre die Geschichte des US-Hegemonismus beendet. Zu Beginn der neunziger Jahre jedoch hatten die USA drei zuverlässige Hebel zum Blockieren der europäischen Selbstständigkeit. Erstens: gehorsame osteuropäische Satelliten. Zweitens: auf Washington orientierte EU-Bürokratie in Brüssel, derer Tätigkeit objektiv im Widerspruch zu nationalen Interessen der EU-Mitglieder steht, die aber die USA vollauf zufrieden stellt. Drittens: eine in den letzten 25 Jahren großgewordene und herangereifte Schicht nationaler europäischer Politiker, die im Geiste der transatlantischen Solidarität erzogen wurden, die diskussionslos das Konzept der US-Vorherrschaft annehmen und die zusätzlich auf einem Haufen kompromittierender Belastungsmaterialien sitzen.

Infolgedessen scheiterten alle Versuche Russlands, an die europäischen Eliten mit Angeboten heranzukommen, die im Einklang mit den strategischen Interessen sowohl Russlands als auch der EU standen. Europa kam Russland so weit entgegen, bis die USA an der Leine zogen.

In letzten Jahren jedoch, vor allem nach dem Beginn der Ukraine- und Syrien-Krise, wurde die Autorität der USA einige Male ernsthaft angefochten. Die Konzeption ihrer monopolistischen Vorherrschaft wurde durch Russland infrage gestellt, indem es die Krim gegen Hysterie Washingtons mit ruhig festem Schritt wiedergewann und im Nahen Osten mit ruhigem Blut das macht, was es für richtig hält.

Das Andauern der Ukraine- und Syrienkrise (also die Niederlage des westlichen Blitzkriegs) beraubte Europa der Beute, mit der es die eigenen Kosten decken wollte und stellte es an den Rande einer Katastrophe (ruinierende Sanktionen gegen Russland und russische Gegensanktionen, Probleme mit ukrainischen Transportwegen für Energierohstoffe, eine mit Terroristen gesättigte Flüchtlingsströmung aus Nahost). Obendrauf plant Washington, Europa den Zugang zu den russischen und nahöstlichen Energierohstoffen zu entziehen und es zum Kauf des Gases und Rohöls zu überhöhten Preisen aus den USA zu zwingen.

Die Paris-Berlin-Moskau-Achse

Im Allgemeinen steht die EU vor einer traurigen Wahl: Entweder sterben oder mit Russland ein Bündnis eingehen. Das „neue“ Europa (bis auf das immer noch kämpfende Ungarn) hat, wie erwartet, den Tod unter amerikanischer Schirmherrschaft gewählt. Das „Alte“ war bereit, dem „Neuen“ zu folgen. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass eine sich verbreitende Bewegung der Volksmassen dem Konsens proamerikanischer Eliten Widerstand leistet.

In Frankreich, Deutschland, Griechenland und Italien genießen immer mehr Aktivisten Ansehen, die ihre antiamerikanische Einstellung demonstrieren und die Orientierung auf Russland als Alternative zu „euroatlantischer“ Solidarität vorschlagen.

Im Endeffekt teilt sich die EU in drei Teile: französisch-deutscher Kern, an dem Italien und Griechenland hängen, zu dem es Ungarn zieht und den Spanien beobachtet. Dieser Teil ist bereit, mit Russland zusammenzuarbeiten, sieht jedoch im Moment keine Möglichkeit, ohne die Zerstörung der EU die Politik zu ändern.

Die osteuropäische Peripherie in Grenzgebieten sowie Skandinavien und die Beneluxländer sind auf die USA orientiert und bereit, für dieses Bündnis zu sterben, um bloß die „euroatlantische Solidarität“ nicht zu verraten.

Es gibt noch Großbritannien und Dänemark, die anscheinend alle Hoffnung aufgegeben haben, dass sich die EU noch retten lässt, egal welche Konzeption sich durchsetzen sollte, und bereiten sich sehr diskret auf das Verlassen der auseinander fallenden Struktur vor.

Wie wir hier sehen können, sind nur der französisch-deutsche Kern und die an ihm hängenden Länder für die zukunftsorientierte Politik Russlands gegenüber Europa interessant.

Hierzu muss man anmerken, dass der Erhalt der europäischen Einheit nicht mehr möglich ist. Soll sie wie durch ein Wunder erhalten bleiben, dann nur unter amerikanischer Schirmherrschaft und in der Anlehnung auf russophobische Spielregeln. Gleichzeitig löst das Schaffen einer Paris-Berlin-Moskau-Achse (mit der Beteiligung jener EU-Länder, die bereit sind, so eine Allianz zu schließen) automatisch das Problem der Grenzgebiete. Es gibt niemanden anderen, der Osteuropa finanzieren wird (USA haben nie geplant, die ehrenvolle Mission zu betreiben) und das bedeutet, dass es automatisch (entweder freiwillig oder gezwungen) unter den Einfluss des sich neu gebildeten Blocks gerät.

Demzufolge, wie es bereits nicht nur einmal in unserer Geschichte der Fall war, befinden sich die Schlüssel zu Europa und mit ihnen die Schlüssel zur Konfliktlösung in Berlin und in Paris. Der Unterschied liegt darin, dass wir sie einst mit Assistenz der Feldarmee abholten, und jetzt müssen wir sie mit politischen und diplomatischen Methoden gewinnen.

Übersetzung
Mira

Quelle
RIA Novosti (Russland)

US-Geheimdienst untersucht, ob „Kreml sich in innenpolitische Angelegenheiten der EU einmischt“
Wird der US-Geheimdienst in Europa fündig werden, was "russische Destabilisierungspläne" angeht?
Wird der US-Geheimdienst in Europa fündig werden, was „russische Destabilisierungspläne“ angeht?
Britische Medien berichten darüber, dass angeblich der US-Geheimdienst den Auftrag erhalten hat, zu erforschen, inwieweit Russland politische Parteien in Europa finanziert, um den Kontinent zu destabilisieren. RT hat die genannten Parteien und den US-Geheimdienst um Stellungnahme gebeten. Die Parteien negieren den Vorwurf und der DNI schweigt. Während sich die Vorwürfe gegen Russland bisher nicht belegen lassen, gibt es aber zahlreiches Material, welches die US-Einflussnahme in Europa bezeugt.

Kommentar: wortwortlich übersetzt: Der Ochse nennt der Esel ein gehörnter ….oder… Ein Esel schimpf den anderen Langohr – mundderwahrheit

Scheich al-Nimrs Tod bringt das Saudi-Regime ins Wanken

-Die saudische Monarchie ist heute eine anachronistische Diktatur: Sie ist Eigentümerin des Landes, so wie einst Leopold II., der König von Belgien, persönlicher Eigentümer des Kongo war. Mit Sicherheit fühlt dieses Regime sich bedroht und hält sich nur durch Terror aufrecht. Die Hinrichtung des schiitischen Scheichs al-Nimr wird allerdings wahrscheinlich die umgekehrte Wirkung haben. Von nun an ist der Iran bereit, eine schiitische Revolte gegen den wahhabitischen Staat zu unterstützen.

| Paris (Frankreich) | 14. Januar 2016

JPEG - 39.3 kB
Als Gegner der saudischen Öl-Diktatur ist Scheich Nimr Baqr al-Nimr am 2. Januar 2016 für „Volksverhetzung, Aufruf zum Umsturz des Staates, Ungehorsam gegenüber dem Imam des Königreiches und seinem Gouverneur“ hingerichtet worden.

-Das Drama von Mekka, der sich hinziehende Krieg im Jemen, schwindende Devisenreserven – die Sorgen für König Salman von Saudi-Arabien häufen sich in solchem Maße, dass seine Autorität unaufhörlich umstrittener wird. Aber abgesehen von dem offenen Kampf um die Macht hat das Königreich soeben einen Schritt getan, der sowohl im Inneren wie auf regionaler Ebene weitreichende Folgen haben wird.

-König Salman hat 47 Gegner zur Bestrafung für angebliche terroristische Verbrechen hinrichten lassen: Oder es war das einzige Verbrechen dieser Hingerichteten, in einem wahhabitischen Königreich schiitisch zu sein und sich seiner langjährigen Politik der Unterdrückung der Bevölkerung, wozu auch wirtschaftliche Druckmittel gehören, entgegenzustellen.

-Scheich al-Nimr war ein namhafter Geistlicher, der an mehreren Universitäten lehrte und die auf allen Verwaltungsebenen des Saudi-Regimes um sich greifende Korruption anprangerte. Er predigte die Schaffung einer konstruktiven und „durchdachten“ Opposition, die sich frei über die Probleme und die Fehler der Regierung austauschen könnte. Dabei rief er trotz seiner kompromisslosen Kritik zu keinem Zeitpunkt zum Umsturz dieser Macht auf.

-Scheich al-Nimr klagte die Unterdrückung und die Beschlagnahmung der Mittel und Reichtümer des Landes durch einen Klan an, der sie für seine Vergnügungen verschwendete und sich in unbedachte Vorhaben stürzte, die das Leben zwischen den verschiedenen Gemeinschaften in Gefahr brachten. Er warf der Regierung ihr totales Desinteresse vor, ansonsten ihre – ihm zufolge inakzeptable – Haltung gegenüber Ahl al-bait (den Nachkommen des Propheten Mohammed) bis hin zur Zerstörung ihrer Gräber.

-Die saudischen Herrscher hatten ihn mehrfach festnehmen lassen in der Hoffnung, ihn zu beugen, aber ohne Erfolg. Bei den Demonstrationen von Al-Qatif (im Osten des Landes) im Anschluss an das, was der „arabische Frühling“ genannt wurde, verhaftete man Scheich al-Nimr und stellte dann eine Akte zusammen, um Anklage wegen terroristischer Handlungen gegen ihn zu erheben!

-Diese Verhaftung erscheint noch abwegiger, weil sie während eines politischen und militärischen Feldzugs Saudi-Arabiens erfolgte, der die Arabische Republik Syrien unter dem Vorwand destabilisieren sollte, sie sei nicht demokratisch …

-Durch eine Mitteilung des saudischen Innenministeriums wurde diese Hinrichtung summarisch bekannt gegeben „in Erinnerung an den Beschluss des Obersten Gerichts vom 15. Oktober des Jahres, der als Hauptgründe die Volksverhetzung, den Aufruf zum Umsturz des Staates und den Ungehorsam gegenüber dem Imam des Königreiches und seinem Gouverneur vorbringt“.

-Der saudische Gerichtshof hatte folglich Scheich al-Nimr „eines Übels, das nur durch seinen Tod aus der Welt geschafft werden kann“, beschuldigt. Seit der Urteilsverkündung dieser letzten Instanz werden in Erklärungen die Bedingungen bemängelt, unter denen dieser Beschluss gefasst wurde, und Warnungen an das saudische Regime vor den Folgen einer Hinrichtung des Scheichs ausgesprochen.

Kritik hat das Königreich nie geduldet

-Schon zu Beginn der achtziger Jahre hatte ein Ingenieur der Erdölindustrie, Khaled Al-Nuzha, eine gerechte Verteilung der Reichtümer gefordert, was ihm den Tod unter der Folter einbrachte. Der Romanautor Abd ar-Rahman Munif beschrieb die Verwüstungen quasi durch das Erdöl in der Politik und in den arabischen Gesellschaften. Er warnte, dass diese archaischen Reichtümer nicht dauerhaft sein würden, dass die Städte wie Kartenhäuser oder wie „Salzstädte“ zusammenfallen würden.

-Der Blogger Raif Badaoui, Gründer der Webseite Free Saoudi Liberals, wurde für das Verbrechen der Blasphemie im Internet zu zehn Jahren Gefängnis, 1.000 Peitschenhieben und 266.000 Dollar Geldbuße verurteilt.

-Was die Arbeitsweise des Königreiches betrifft, so stieß der neue König die Thronfolgeordnung um, insbesondere um seinen Sohn Mohammed bin Salman trotz seiner jungen Jahre und seiner geringen Erfahrung auf den Posten des Vize-Kronprinzen zu katapultieren.

-Kürzlich zirkulierte ein Text von jemandem, der sich als Prinz und als Enkel von König Abd al-Aziz, dem Gründer des Königreiches vorstellte. Das Schriftstück schlägt König Salman die Abdankung vor „und es scheint, dass der Autor dieses Appells Unterstützung von seinesgleichen erhalten hat. Er sagt sehr deutlich, was gewöhnliche Saudis nur ganz leise denken dürfen, wenn sie nicht im Gefängnis enden und ausgepeitscht werden wollen“, gibt The Guardian an [1].

-Der Artikel zeigt das fast vollständige Fehlen von Schlichtungsstellen für die Politik und die Zivilgesellschaft auf: „Selbst eine karikative Vereinigung wird Jahre warten müssen, um eingetragen zu werden. Eine Gesellschaft, die sich mit der Diabetes beschäftigt, hat siebzehn Jahre gebraucht, um registriert zu werden. Das Regime wird schon nervös, wenn die Ärzte oder die Buchhalter sich zusammenschließen wollen.“

-Für den Autor des Artikels, den Nah-Ost-Experten Brian Whitaker, ist der autokratische Aspekt des Regimes ein grundlegendes Problem. Keine Notwendigkeit, sich mit irgendjemandem abzustimmen, um Beschlüsse zu fassen – und so kann es König Salman passieren, dass er unüberlegte Entscheidungen trifft, „was schwere Folgen für die Zukunft des Landes haben kann“. Bleibt zu betonen, dass für die Saudis das Geldverschleudern die Lösung für alle ihre Probleme geworden ist.

-„Selbst wenn die Saudis die Taschen noch gut gefüllt haben, kann das nicht ewig andauern. Das Drama von Mekka hat uns die Augen geöffnet: Beträchtliche Summen wurden für Prestigebauten ausgegeben und dafür, die Wallfahrt – theoretisch – sicherer zu machen! …“

Die absurden Kriege im Jemen und in Bahrain

-Der neue König Salman, seit Januar 2015 auf dem Thron, hat die Vorsicht in den Wind geschlagen, die für die saudischen Herrscher typisch war, denn sie arbeiten bis heute gern als Maulwürfe oder vermeiden die direkte Konfrontation mit denen, die sie als ihre Feinde betrachten. Immer meinten sie, alles kaufen zu können – den Krieg wie den Frieden! Zur Zeit verschleudert der König die Reserven des Königreiches und stürzt das Land außerdem in einen Krieg mit dem Jemen, der unmöglich zu gewinnen ist.

-Seit dem 26. März bombardiert ein durch Saudi-Arabien geführtes Militärbündnis den Jemen [2]. Es gibt vor, auf Anfrage des Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi zu handeln, der durch einen Aufstand aus dem Land gejagt wurde und sich nach Riad geflüchtet hat. Zur Rechtfertigung dient die Behauptung, die Huthi-Rebellen als Zielscheibe der Bombardierungen würden vom Iran, dem Rivalen Saudi-Arabiens in der Region, unterstützt. Doch die Luftangriffe waren bislang nicht geeignet, die Huthis deutlich zurückzutreiben.

-Die Gewalt im Land und die Luftangriffe haben seit dem 19. März mindestens 767 Tote und 2.900 Verletzte gekostet, gibt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) an und weist darauf hin, dass die wahre Bilanzsumme viel höher ist. Den Vereinten Nationen (UN) zufolge wurden mindestens 405 Zivilisten durch die Bombardierungen getötet, mehr als 120.000 Menschen sind innerhalb des Landes auf der Flucht und kommen zu den 300.000 hinzu, die vor der Verschärfung der Kämpfe geflüchtet waren. Dem Land fehlen Lebensmittel, Medikamente für die chronisch Kranken und Kraftstoff.

-Präsident Mansur Hadi verließ das Land im März, nachdem er zunächst aus der Hauptstadt Sanaa, dann aus der großen Hafenstadt Aden im Süden vertrieben worden war. Seit September hatten die Huthi-Milizen die Kontrolle über die Hauptstadt übernommen. Sie sind mit dem ehemaligen Präsidenten Ali Abdullah Salih verbündet, der das Land bis 2012 gelenkt hatte und nach einem Abkommen zurückgetreten war, das unter Aufsicht von Saudi-Arabien in der Folge des „arabischen Frühlings“ geschlossen worden war.

-In der Tat haben die Rebellen den wesentlichen Teil des Landes erobert und stellen sich mit Recht als „die Bewegung der Enterbten“ dar. Sie haben eine Revolution durchgeführt.

-Die Einmischungen aus dem Ausland hörten nie auf. Saudi-Arabien betreibt seit langem die politische Schwächung seines Nachbarn. Der einzige Erfolg dieser Einflussnahme war die Entwicklung von al-Qaida auf der arabischen Halbinsel (AQPA), und zwar im Jemen, wo sie sich als Hauptzweig der Dschihadisten durchsetzte [3].

-Die Saudis führen diesen Zerstörungskrieg gegen die Menschen und die Infrastruktur eines Landes, das schon ausgeblutet ist. Trotz der Mittel, die eingesetzt werden, kommen sie nicht voran. Ganz im Gegenteil erleben ihre Truppen täglich Rückschläge und werden selbst auf saudischem Gebiet angegriffen. Die Saudis müssen Söldner einbeziehen, um dem jemenitischen Widerstand zu begegnen. Das Scheitern scheint restlos zu sein und ist auch nicht mehr durch irgendwelche Unterstützung abzuwenden.

-Rufen wir ins Gedächtnis, dass dieser saudische Angriff der Beitrag der sunnitischen Länder der Region unter Teilnahme von Pakistan und der Türkei sein sollte, aber gleich zu Beginn wurde dieses Bündnis zu einem Trauerspiel und umfasste nur einige Golfstaaten, deren Kräfte sich in der Folge erschöpften .  [4].

-Saudi-Arabiens unmittelbarer Einmarsch in Bahrain war auch nicht erfolgreicher, denn der Aufstand der oppositionellen Mehrheit ließ nicht nach trotz des Unterdrückungsapparates, den Saudi-Arabien und seine Verbündeten einsetzten [5].

Der Krieg in Syrien

-Seit mehr als vier Jahren ist der Krieg in Syrien eingezogen. Es ist bekannt, dass er nie stattgefunden hätte ohne die aktive Beteiligung von Saudi-Arabien, das mit Hilfsmitteln nicht knauserig war. Alle Mittel wurden denen zur Verfügung gestellt, die bereit waren, gegen Präsident Baschar al-Assad zu kämpfen.

-Die Waffen wurden in unverdächtigen Quantitäten und Qualitäten gekauft und gleichermaßen über die Grenzen zwischen Syrien und Jordanien, der Türkei und zu Beginn des Krieges auch des Libanon geliefert. Die durch die Saudis finanzierten Medien wurden in die Pflicht genommen und nicht zuletzt die mit Kosten in Höhe von Millionen Dollar verschwenderisch finanzierten Söldner [6].

-Seit kürzlich klar wurde, dass die Dinge sich nicht so entwickeln wie geplant, insbesondere seit der Intervention aller Allierten Syriens, der Hisbollah, dem Iran und schließlich Russland, versucht das saudische Königreich die politischen Lösungen zum Scheitern zu bringen, indem es sich als Organisator der Opposition aufführt, die eigentlich an den Verhandlungen mit der syrischen Regierung teilnehmen müsste.

-Kürzlich haben rund fünfzig saudische Geistliche die arabischen und moslemischen Länder aufgerufen, die Akteure des „Dschihad“ in Syrien gegen die Regierung von Baschar al-Assad und seine russischen und iranischen Verbündeten zu unterstützen.

-Die offizielle Mitteilung, die am Montag, dem 5. Oktober 2015, durch die Internationale Union Muslimischer Gelehrter ins Netz gestellt wurde, lässt keinen Zweifel: „Wir rufen die Umma (die Nation der Muslime) auf, den russischen Einsatz in Syrien zurückzuweisen und die Revolution des syrischen Volkes moralisch, politisch und militärisch zu unterstützen“ [7].

-Der Aufruf ist unterschrieben von mehr als fünfzig saudischen Geistlichen, darunter Personen der islamistischen Bewegung. Diese Ulemas, die nicht den saudischen Behörden angegliedert sind, vergleichen den russischen Einsatz mit dem Eindringen der sowjetischen Armee 1979 in Afghanistan, beides bezeichnen sie als „Invasion“.

-Der von Doha im Qatar aus veröffentlichte Appell schließt sich der saudischen Haltung an. Riad hatte bereits die Einleitung des russischen Lufteinsatzes in Syrien am 30. September 2015 zur Unterstützung der Regierung von Baschar al-Assad verurteilt. Der Aufruf zum „heiligen Krieg“ durch die saudischen Geistlichen trifft sich mit dem des offiziellen saudischen Klerus, der den Bürgerkrieg bereits als „Dschihad“ kennzeichnete.

-Die islamistischen Rechtsgelehrten hüten sich davor, offen der Linie des wahhabitischen Königreiches zu widersprechen. Sie rufen die Saudis nicht namentlich auf, an der Seite „ihrer syrischen Brüder“ zu kämpfen, aber fordern die militärische Unterstützung der Opposition angesichts der russischen Intervention, die sie als „orthodoxen christlichen Kreuzzug auf islamischer Erde“ bezeichnen.

-Am selben Tag riefen etwa vierzig sogenannte syrische Rebellengruppen, darunter die durch den Westen unterstützte Freie Syrische Armee (frz. ASL), zur Bildung eines Regionalbündnisses auf, um gegen „die russisch-iranische Besetzung Syriens“ zu kämpfen.

-Es handelt sich um die letzten Zuckungen der saudischen Strategie.

-Zu diesen Schachzügen muss die tödliche Massenpanik von Mekka addiert werden, bei der mehr als 1.800 Menschen gestorben sind – die anfänglich genannte Summe von 717 Toten muss ständig nach oben korrigiert werden [8].

-Bei dieser Massenpanik sind iranische Würdenträger getötet worden: Auch in diesem Fall haben die saudischen Autoritäten die Kommunikation über die Tragödie verweigert, obwohl Gerüchte über den organisierten Ursprung dieser Affäre zirkulierten, wodurch sie eine Affäre zwischen Staaten wurde [9]. Der Sinn für Zurückhaltung, den die iranischen Lenker an den Tag legen, dürfte gleichwohl nicht als ein Zeichen von Schwäche zu verstehen sein.

-Die Islamische Republik Iran ist daran gewöhnt, Akten und Streitsachen nicht zu vermischen. Ihre Warnungen dürfen von den Saudis nicht auf die leichte Schulter genommen werden. So weigerten sich die Iraner, während der Verhandlungen über ihre Nuklearindustrie Syrien oder ihre Haltung in Bezug auf Israel zu verraten.

-Für seine Getreuen hat Scheich al-Nimr den Status eines Märtyrers, denn er gehört zu einer Geistes- und Glaubensrichtung, die das Martyrium des Imam Hussein als Beispiel für den Kampf zwischen Gut und Böse versteht. Seine Hinrichtung wird ununterbrochen daran erinnern, dass die Rechnungen des saudischen Königreichs mit den Iranern noch nicht beglichen ist.

Übersetzung
Sabine

[1] “Saudi Arabia is worried – and not just about its king”, Brian Whitaker, The Guardian, September 29, 2015.

[2] „Jemen von konterrevolutionären Kräften bombardiert“, Übersetzung Sabine, Voltaire Netzwerk, 28. März 2015.

[3] «Comprendre les origines de la guerre au Yémen», Le Monde, 17 avril 2015. « Les guerres cachées du Yémen », Pierre Bernin, Le Monde diplomatique, octobre 2009.

[4] „Geheime Projekte von Israel und Saudi Arabien“, von Thierry Meyssan, Übersetzung Horst Frohlich, Voltaire Netzwerk, 22. Juni 2015. „Warum schweigt der Westen über den Krieg im Jemen?“, von Martha Mundy, Übersetzung Sabine, Counterpunch , Voltaire Netzwerk, 9. Oktober 2015.

[5] „Konterrevolution im Nahen-Osten“, von Thierry Meyssan, Übersetzung Horst Frohlich, Komsomolskaïa Pravda , Voltaire Netzwerk, 9. Juni 2011. « L’incendie est hors contrôle », par Manlio Dinucci, Traduction Marie-Ange Patrizio, Il Manifesto (Italie), Réseau Voltaire, 22 septembre 2011.

[6] « L’Arabie saoudite soutient le terrorisme en Syrie depuis 2012 », par Elie Hanna, Traduction Mouna Alno-Nakhal, Al-Akhbar (Liban), Réseau Voltaire, 27 juin 2015.

[7] «Des religieux saoudiens appellent au jihad contre la Russie en Syrie», Eléonore Abou Ez, FranceTVinfo, 6 octobre 2015.

[8] «Bousculade à la Mecque : le bilan serait de 1 849 morts mais Riyad se mure dans le silence», Russia Today, 20 octobre 2015.

[9] „Saudi Arabien entführte tatsächlich Mitarbeiter von Ajatollah Chamenei“, Übersetzung Horst Frohlich, Voltaire Netzwerk, 15. November 2015.

André Chamy

André Chamy Soziologe und französischer Anwalt. Autor von L’Iran, la Syrie et le Liban – L’Axe de l’espoir (Les éditions du Panthéon, 2012). Stellvertretender Vorsitzender des Réseau Voltaire France.

Madaya: Eine Erneute Medien-Manipulation