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NATO-Gipfel: Was die NATO-Staaten beschlossen haben

NATO-Gipfel: Was die NATO-Staaten beschlossen haben

Die Öffentlichkeit diskutierte vor dem NATO-Gipfel in Warschau vor allem die geplante Aufrüstung an der „Ostflanke“. Die am Samstag beschlossenen Schritte zeigen jedoch, dass das Kriegsbündnis sich in alle Richtungen erweitert. Auch für die „Südflanke“ fielen weitereichende Entscheidungen.

Die 28 Regierungschefs der NATO-Staaten verständigten sich am Samstag darauf, das Zuständigkeitsgebiet der NATO generell zu erweitern. In den vier Staaten Polen, Lettland, Litauen und Estland wird jeweils ein Bataillon mit etwa 1.000 Soldaten in Grenznähe zu Russland stationiert.

Die Bundeswehr wird mit mehreren hundert Soldaten den Verband in Litauen anführen. In Polen übernehmen die USA die Führung des Nato-Bataillons selbst, in Lettland die kanadischen Streitkräfte und in Estland Großbritannien.

Zudem will die NATO auch in Zukunft regelmäßig Manöver nahe der russischen Grenze durchführen. In den letzten Monaten hatten die NATO-Staaten bei derartigen Manövern knapp 80.000 Soldaten in den osteuropäischen Ländern bewegt.

Bei den Baltops probten sie etwa den Einsatz von strategischen Bombern und Atomwaffen. Allein 2016 sollen rund 240 Militärübungen stattfinden.

Nach Angaben des polnischen Außenministers können NATO-Staaten im Rahmen von Manövern kurzfristig bis 10.000 Soldaten mit schwerer Technik nach Polen verlegen. Außerdem hat das Kriegsbündnis die Überwachung des Luftraumüs über dem Baltikum verstärkt, an der sich auch immer wieder deutsche Kampfjets beteiligen.

Außerdem vermeldeten die USA auf dem Gipfetreffen, dass ihr Raketenschirm einsatzbereit ist. Ursprünglich hatten US-Militärs und einzelne Regierungen Osteuropas diese Anlage als einen „Schutz vor iranischen Raketen“ verkauft. Innerhalb der Allianz gab es viele skeptische Stimmen gegen das Projekt.

Am Wochenende übernahm die NATO diese Anlage nun offiziell von den USA. Damit führt nun Brüssel das Kommando über das Abwehrsystem, zu dem bisher eine Raketenabschussstation in Rumänien, vier in Südspanien stationierte Schiffe und eine Radaranlage in der Türkei gehören. Die Kommandozentrale liegt im rheinland-pfälzischen Ramstein.

Über die NATO-Grenzen hinaus

Der ehemalige CIA-Analyst Ray McGovern gründete gemeinsam mit anderen die VIPS, hier vor einem Gericht in Alexandra, Virginia im Januar 2015. McGovern sagte im Verfahren für den Whistle-Blower Jeffrey Sterling aus.

Weitgehend unbemerkt von der öffentlichen Debatte wird sich die NATO in Zukunft auch jenseits der türkischen Grenze engagieren. Die Mitgliedsstaaten haben grünes Licht für den Einsatz von Aufklärungsflugzeugen (Awacs) im „Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat“ gegeben. Dies geschah offensichtlich auf Bitten der USA. Die Flugzeuge sollen von der Türkei und der Mittelmeerküste aus den Luftraum über Syrien und dem Irak überwachen. Aller Voraussicht nach werden auch deutsche Soldaten zum Einsatz kommen.

Brisant ist diese Entscheidung vor allem deshalb, weil einige Bündnisstaaten und Teile der amerikanischen Regierung unter dem Deckmantel „Kampf gegen den IS“ gegen die offizielle Regierung in Damaskus vorgehen wollen.

Auch im Irak wird die NATO nun offiziell aktive. Die Staatschefs beschlossen eine Ausweitung des „Trainingsprogrammes“ für irakische Militärs. Diese sollen künftig nicht nur im Ausland, etwa in Jordanien, sondern auch im Irak selbst ausgebildet werden. Nach Angaben aus Bündniskreisen könnte der neue Einsatz im Irak Anfang kommenden Jahres starten.

Die NATO weitet außerdem ihren Marineeinsatz im Mittelmeer aus. Um die EU-Operation „Sophia“ vor der libyschen Küste unterstützen zu können, wurde der mögliche Aufgabenbereich für den aktuellen Bündniseinsatz im Mittelmeer deutlich erweitert. NATO-Schiffe sollen künftig auch am Kampf gegen illegale Migration beteiligt werden.

Zudem sind eine Waffenembargo-Kontrolle und die Ausbildung von libyschen Küstenschutzkräften mögliche Einsatzbereiche. Bislang war lediglich die Überwachung des zivilen Seeverkehrs im Mittelmeer erlaubt. Die offizielle Begründung für den NATO-Einsatz lautet bisher, dass man den „Waffenschmuggel nach Libyen“ unterbinden wolle.

Auch die Never-Ending-Story in Afghanistan wird weitergeschrieben. Nunmehr 15 Jahre nach dem Einmarsch im Jahr 2001 handelt es sich um die längste NATO-Mission. Die Einigung sieht die Fortführung der Nato-Trainingsmission „Resolute Support“ über 2016 hinaus vor sowie die Finanzierung der Streitkräfte des Landes bis Ende 2020.

Operationsgebiet Internet

Wie erwartet hat die NATO nun auch „das Internet“ zum Einsatzgebiet erklärt. Netzaktivitäten werden damit potentiell kriegerischen Handlungen gleichgesetzt. Die 28 Mitgliedstaaten erklärten das Netz zu einem zusätzlichen militärischen Operationsgebiet neben Boden, See und Luft. Damit ist auch die Bereitstellung zusätzlicher Mittel für Hacker-Attacken verbunden.

Außerdem wollen die NATO und die Europäische Union zukünftig noch „besser zusammenarbeiten“. Spitzenvertreter beider Organisationen unterzeichneten eine Erklärung, die zum Beispiel eine enge Kooperation bei der Bekämpfung illegaler Migration vorsieht. Als erster großer Schritt in diese Richtung gilt der Marineeinsatz gegen Schleuserkriminalität in der Ägäis. Bei ihm arbeitet die NATO nun mit der EU-Grenzschutzagentur Frontex zusammen.

 

https://deutsch.rt.com/europa/39339-nato-gipfel-in-warschau-kaum/
NATO-Gipfel in Warschau: Kaum mehr als Selbstbeweihräucherung?

NATO-Gipfel in Warschau: Kaum mehr als Selbstbeweihräucherung?

Heute beginnt in Warschau der NATO-Gipfel. Polen erhofft sich neben dem Prestige als Veranstalter auch ein neues Übereinkommen. Die NATO könnte bis zu 4.000 Soldaten in den baltischen Staaten und in Polen selbst stationieren. Russland fürchtet eine Eskalation.

Der polnische Präsident Andrzej Duda spricht im Zusammenhang mit diesem Vorhaben von einem „klaren Signal“, dass „die Allianz funktioniert, dass sie solidarisch ist“. Duda warf der Russischen Föderation eine „imperiale Politik“ vor. Bevor an einen ernsthaften Dialog mit Russland zu denken sei, wäre es nötig, die NATO-Präsenz in Osteuropa deutlich zu verstärken.

Duda forderte auch, das Bündnis solle Ländern wie der Ukraine, Georgien oder Moldawien die Türen offenhalten. Besonders Kiew solle auf dem Gipfel ein klares Signal der Unterstützung erhalten.

Die Russische Föderation hingegen sieht in dem Gipfel ein weiteres Happening zur Beweihräucherung militärischer Lösungen. Die NATO wolle Moskau eine „konfrontative Agenda“ aufzwingen, „an der wir nicht interessiert sind“, wie es Russlands Botschafter beim westlichen Bündnis, Alexander Gruschko, gegenüber der Zeitung „Kommersant“ formulierte.

Russland bleibe angesichts der westlichen Truppenkonzentration vor der eigenen Haustüre selbst nur die Option, militärisch darauf zu antworten. Aus diesem Grund werde Russland zu Zwecken des Selbstschutzes regelmäßig eigene Soldaten an die Grenze verlegen. Deren Mobilität sei ein wichtiges Element für Sicherheit und Stabilität.

Während die Russische Föderation die Aufrüstung der westlichen Allianz in Osteuropa als aggressive Ansage betrachtet, kritisiert die NATO ihrerseits russische Truppenkonzentrationen an dessen eigener Westgrenze. Jüngst waren in Russland auch Überlegungen laut geworden, im Norden der Exklave Königsberg eigene Raketen zu stationieren.

Gruschko betonte, dass die Russische Föderation jederzeit bereit sei, mit einzelnen NATO-Mitgliedsstaaten Dialog zu führen. Die NATO selbst sehe man derzeit jedoch „nicht als Partner bei der Lösung von Problemen“. Die NATO habe die Wirren infolge des Putsches gegen die gewählte Regierung der Ukraine im Februar 2014 zum Vorwand genommen, um ihre Präsenz in Osteuropa zu verstärken.

Polens Verteidigungsminister Antoni Macierewicz

Nach dem westlichen Narrativ habe es sich beim Maidanputsch um eine „demokratische Revolution“ gehandelt. Bei der Abspaltung der Krim hingegen sprechen die gleichen Akteure von einer „völkerrechtswidrigen Annexion“. Diese Argumentation mache Russland, das dem in einer Volksabstimmung zum Ausdruck gebrachten Wunsch der Krim nach Angliederung entsprach, zum „Aggressor“. Parallel zur militärischen Aufrüstung haben die westlichen Staaten auch Wirtschaftssanktionen gegen Russland verhängt. Unter diesen Sanktionen scheinen vor allem die eigenen Exportunternehmen zu leiden.

In der Ostukraine ist der Waffenstillstand auch mehr als zwei Jahre nach Beginn der Gewalt brüchig. Es gibt beiderseitige Provokationen. Ein Ende des Aufstandes ist immer noch nicht in Sicht. Russland bemüht sich im Rahmen des Minsk-Prozesses um eine friedliche und die territoriale Einheit der Ukraine wahrende Lösung. Die Bereitschaft, der Maidan-Regierung in Kiew gegenüber Loyalität zu entwickeln, ist in der ostukrainischen Bevölkerung in der Zwischenzeit nicht entscheidend größer geworden.

 

http://www.voltairenet.org/article192191.html

« Die Kunst des Krieges »

In den Umschlingungen der Anaconda

Die NATO verfolgt weiterhin ihre Propaganda-Unternehmung die darauf ausgerichtet ist. die Welt mit einer russischen Bedrohung zum Narren zu halten, und der Notwendigkeit sich darauf vorzubereiten. Die Prinzipien des Bündnisses setzen als Bedingung voraus, dass nur reguläre Truppen eingesetzt werden. Ganz im Gegenteil dazu stellt die Allianz in Polen – wie auch bereits in der Ukraine geschehen – eine paramitlitärische Truppe von 35.000 Mann auf, welche sie in ihr Manöver Anakonda 16 integriert. Die Idee, die dahinter steckt ist, dass Ihre Mitglieder, die an dieser Übung teilgenommen haben werden, ihrerseits den Mythos der russischen Bedrohung weiter verbreiten werden.

| Rom (Italien) | 7. Juni 2016

Heute beginnt in Polen Anaconda 16, „das größte alliierte Manöver diesen Jahres“ : Daran werden mehr als 25.000 Mann aus 19 Ländern der NATO teilnehmen. (USA, Deutschland, GB, Türkei und andere) sowie 6 Partnerländer: Georgien, Ukraine, Kosovo (anerkannt als Staat, allerdings noch nicht Mitglied der UNO), de facto aber bereits in der NATO unter US-Oberbefehl; Mazedonien ist aufgrund des Einspruchs Griechenlands im Hinblick auf seinen Namen (derselbe, wie der eine seiner Provinzen, welche Mazdedonien beanspruchen könnte) noch nicht in der NATO; Schweden und Finnland, welche sich immer mehr der NATO annähern (sie haben im Mai an der Tagung der Aussenminister der Allianz teilgenommen). Der offiziellen Form nach steht das Manöver unter der Leitung Polens (daher auch das „k“ im Namen) um den nationalen Stolz Warschaus zu befriedigen. In Wirklichkeit aber steht alles unter dem US-Kommando EURCom, welches, mit seinem „Verantwortungsbereich“ 51 Länder umfasst (dabei inklusive ganz Russland) mit der offiziellen Mission „die strategischen Interessen der USA, Europas und Eurasiens zu fördern“. Jedes Jahr führt dieses 1000 Militäroperationen in mehr als 40 Ländern seines Bereiches durch.

Die US-Army Europa nimmt an der Übung mit 18 seiner Einheiten teil, darunter auch die der 173. US-Luftlandebrigade (173rd Airborne Brigade Combat Team) [1]. Die Übung läuft bis zum 17 Juni und ist klar gegen Russland gerichtet. Vorgesehen sind „Angriffs-Missionen multinationaler Luftlandeeinheiten“ und Anderes inklusive in den baltischen Ländern unmittelbar an der Grenze des russischen Territoriums.

Am Vorabend von Anakonda 16 hat Warschau angekündigt, 2017 seine Streitkräfte von 100. auf 150.000 Mann zu verstärken, durch Aufbau einer paramilitärischen Truppe von 35.000 Mann genannt „Territoriale Verteidigungskräfte“. Verteilt in alle Provinzen des Landes, angefangen bei den östlichen, wird es ihre Aufgabe sein „Russland daran zu hindern sich des polnischen Territoriums zu bemächtigen, wie es dies in der Ukraine gemacht hat.“

Die Mitglieder der neuen Streitkraft erhalten einen monatlichen Sold, und werden von September an von US- und NATO-Militärberatern gedrillt, ganz nach dem Modell, welches bereits in der Ukraine angewandt wurde, wo die National-Garde mit Neo-Nazi-Batallionen ausgebildet wurde. Der polnische paramilitärische Verein Strzelec [2], der mit 10.000 Mann das Rückrat der neuen Streitkraft bilden wird, hat seine Ausbildung bereits begonnen durch die Teilnahme an der Anakonda 16. Die Aufstellung der paramilitärischen Streitkraft, welche innenpolitisch dem Präsidenten Andrzej Duda ein neues Instrument in die Hand gibt, um die Opposition zu unterdrücken [3], ist Bestandteil des wachsenden polnischen Militärapparates, mit einem geplanten Kostenrahmen von 34 Mrd $ bis 2022, angefeuert zu anti-russischer Funktion von USA und NATO.

Die Arbeiten, in Polen eine US-Aegis Raketenbatterie aufzubauen haben bereits begonnen. Diese ist analog zu der bereits in Rumänien aktiven, die, genauso wie Abfangraketen, auch Atom-Angriffsraketen abfeuern kann. In Erwartung des NATO-Gipfels in Warschau (8-9 Juli), welcher die anti-russsische Eskalation offiziell machen wird, bereitet sich das Pentagon bereits darauf vor in Europa eine Kampf-Brigade von 5000 Mann zu entfalten, die zwischen Polen und den baltischen Ländern hin und her schwadronieren wird.

Gleichzeitig intensivieren sich die USA-NATO Übungen, die gegen Russland gerichtet sind: Am 5 Juni, zwei Tage vor Anakonda 16, hat in der Ostee mit Baltops 16 eine Übung begonnen mit 6.100 Soldaten, 45 Schiffen und 60 Kampfflugzeugen aus 17 Ländern unter US-Kommando. Daran nehmen auch strategische US-Langstreckenbomber vom Typ B-52, in ungefähr 100 km Entfernung vom russischen Territorium Ostpreussen, teil.

Dies ist eine weitere Eskalation der Spannungs-Strategie, die Europa in eine nicht geringere Konfrontation als die des kalten Kriegen stößt. Unter dem Mantel des politisch-mediatischen Schweigens der „großen Demokratien“ des Abendlandes.

https://player.vimeo.com/video/169692190

Übersetzung
Ralf Hesse

Quelle
Il Manifesto (Italien)

[1] Die Truppe ist in Vicenza und Grafenwöhr stationiert. s.a. Download.

[2] Der Schützenverband „Strzelec“ (deutsch: „Schütze“) ist eine von inzwischen vielen paramilitärischen Jugendorganisationen in Polen. Nach der Eskalation der Ukraine-Krise, haben sich, offensichtlich in Erinnerung an 1939, viele neue Jugendwehrsportgruppen gegründet.
Strzelec wurde 1909 in Lemberg aus den bisher bestehenden Bürgerwehren gegründet, die Wiedergründung erfolgte 1991. Ihr erster Kommandant war Józef Piłsudski. Zu ihren Aufgaben zählt unter anderem die Vorbereitung der Jugend auf den Militärdienst. Sie ist jedoch kein Teil der Polnischen Streitkräfte. Im September 1939 zählte die Organisation 500.000 Mitglieder, die zur Unterstützung der polnischen Armee abkommandiert wurden.

[3] „NATO lässt polnischen Oppositionsführer Mateusz Piskorski festnehmen“, Voltaire Netzwerk, 22. Mai 2016.

| 25. Mai 2016

Unter der Leitung von Dr. Łukasz Kamiński hat das polnische Institut für Nationales Gedenken (Instytut Pamięci Narodowej – IPN) die Absicht angekündigt, 300 Denkmäler zu Ehren der Befreiung des Landes durch die Rote Armee zu entfernen. Sie sollen in einen Park für die Geschichte der sowjetischen Propaganda an einen schlecht erreichbaren Ort im Nordwesten des Landes umgesetzt werden.

2013 – 2014 half Polen den Organisatoren des Regimewechsels in der Ukraine insbesondere bei der Aufstellung von Aktivisten der Nazi-Partei Pravy Sektor [1] und mit der Abordnung des Chefs seiner Spezialeinsatzkräfte [2].

Der derzeitige polnische Außenminister Grzegorz Schetyna behauptete, dass das Konzentrationslager Auschwitz nicht durch die Rote Armee, sondern durch die Ukrainer befreit worden sei [3].

Im Oktober 2015 leitete die Warschauer Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren ein gegen den US-amerikanischen Historiker Jan T. Gross, Professor an der Universität von Princeton, wegen seiner Aussage in einem Interview mit „Die Welt“, dass im Zweiten Weltkrieg „die Polen mehr Juden getötet haben als die Deutschen“. Diese Erklärung wurde sofort vom polnischen Außenministerium verurteilt.

Am 16. Mai 2016 ließ die Staatsanwaltschaft Mateusz Piskorski, den Vorsitzenden der Partei Zmiana, wegen „Spionage zugunsten von Russland und China“ verhaften und inhaftieren, weil er eine Kampagne gegen die Neuschreibung der Geschichte durch die Nato führt [4].

Polen soll zum Jahresende ein gigantisches Museum in Gdansk eröffnen, das dem Zweiten Weltkrieg gewidmet ist. Zu seiner Finanzierung, die sich auf annähernd 100 Millionen Euro belaufen dürfte, haben viele Nato-Mitgliedstaaten beigetragen. Offensichtlich wird es trotz der Proteste der Gemeinschaft der Historiker auf internationaler Ebene die Hauptbotschaft sein, den Nationalsozialismus und den Kommunismus gleichzusetzen und zu behaupten, dass Polen durch die Rote Armee nicht vom Nationalsozialismus befreit, sondern von ihr besetzt wurde.

Übersetzung
Sabine

[1] „Polens Generalstaatsanwalt bestätigt eine Untersuchung in der Angelegenheit Pravý Sektor eröffnet zu haben“, Übersetzung Horst Frohlich, Voltaire Netzwerk, 30. April 2014.

[2] „Polen leitet die militärischen Operationen in der Ukraine“, von Andrew Korybko, Übersetzung Horst Frohlich, Oriental Review (Russland) , Voltaire Netzwerk, 23. Juni 2014.

[3] „Ganz richtig Herr Botschafter“, von Michael Jabara Carley, Übersetzung Horst Frohlich, Strategic Culture Foundation (Russland), Voltaire Netzwerk, 13. Oktober 2015.

[4] „NATO lässt polnischen Oppositionsführer Mateusz Piskorski festnehmen“, Voltaire Netzwerk, 22. Mai 2016.

| 22. Mai 2016

Am 18. Mai 2016 wurden die Wohnungen von unserem Mitarbeiter Mateusz Piskorski und von den Führungskräften seiner Partei (Konrad Rękas, Tomasz Jankowski und Nabil Malazii) von der polnischen Polizei durchsucht. Er selbst wurde verhaftet, der „Spionage“ verdächtigt und hinter Gitter gebracht.

Mitteleuropa ist tief gespalten zwischen den Befürwortern einer Annäherung mit West-Europa (Europäische Union) und den Anhängern einer engeren Beziehung zu Osteuropa (Russland).

Als ehemaliger Abgeordneter und Presse Leiter hat Mateusz Piskorski das European Centre for Geopolitical Analysis gegründet und neuerdings die Zmiana (Veränderung) Partei. Er ist für eine Union der slawischen Völker in einem Russland einschließenden Europa.

An der Seite von 150 führenden politischen und militärischen Persönlichkeiten der ganzen Welt nahm er 2005 an der von Thierry Meyssan in Brüssel organisierten Konferenz Axis for Peace teil. In den letzten 10 Jahren machte er zahlreiche Reisen mit Thierry Meyssan, insbesondere in China, im Iran, in Kirgisistan, im Libanon, in Russland, in Syrien und in der Europäischen Union.

Er engagierte sich im Kampf gegen den angelsächsischen Imperialismus in vielen Ländern, vor allem in Europa, Afrika und Asien. Er wurde einer der Hauptredner der Sache der Krim, gegen die Regierung von Kiew mit authentischen Nazis.

Seit vier Jahren präsentierte ihn eine internationale Pressekampagne entweder als „ehemaligen Nazi“ oder „Freund der Diktatoren“. Er wurde diffamiert und von der Regierung von Beata Szydło bedrängt, welche ihn ununterbrochen in Pressekonferenzen als einen „Agenten des Auslands“ anprangerte.

Seine Verhaftung unter dem verrückten Grund von Spionage „zum Wohle Russlands und Chinas“ (sic) markiert den Beginn der Übernahme von Polen durch die NATO. In einem Artikel, den wir am Vorabend seiner Verhaftung veröffentlicht haben [1], kündigte Mateusz Piskorski eine NATO-Operation an, um die polnische politische Szene vor dem Gipfeltreffen der Staatschefs und der Regierungen der NATO am kommenden 8. und 9. Juli in Warschau „zu reinigen“.

[1] „Der Krieg gegen die historische Wahrheit ist eine Langzeitkampagne der Nato“, von Mateusz Piskorski, Übersetzung Sabine, Voltaire Netzwerk, 22. Mai 2016.

http://www.voltairenet.org/article191865.html
Der Krieg gegen die historische Wahrheit ist eine Langzeitkampagne der Nato

Die Nato ist ein uraltes Bündnis, das Europa vom Nationalsozialismus befreit hat und uns alle vor dem russischen Bären schützt – das ist das, was wir glauben sollen. Die historische Wahrheit ist ganz anders, aber die Nato bemüht sich, sie zu ändern. Eine langfristige Aufgabe mit düsteren Auswirkungen.

| Warschau (Polen) | 22. Mai 2016

Sondermeldung: Der Autor dieses Artikels wurde am 18. Mai 2016 festgenommen und inhaftiert

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Am 8. und 9. Juli ist Warschau Gastgeber für den jüngsten Nato-Gipfel, die Versammlung der Spitzen der verbündeten Mitgliedstaaten im Format des Nordatlantikrats. Das Warschauer Treffen wird der 25. Gipfel in der Geschichte der Nato sein; auf ihm werden Vereinbarungen weiterentwickelt, die bei dem vorangegangenen Gipfel der Stabschefs der Mitgliedsländer in Newport 2014 erreicht wurden. Im Besonderen geht es um die Schaffung einer schnellen Eingreiftruppe auf dem Territorium der Länder Osteuropas, die in der Lage sein soll, Kampfeinsätze an der sogenannten Ostflanke der Allianz auszuführen. Der polnische Außenminister Witold Waszczykowski betonte, dass auf dem Gipfel die Einrichtung ständiger Nato- und insbesondere US-Militärbasen auf polnischem Staatsgebiet bekannt gemacht wird.

2.500 Teilnehmer neben 1.500 ausländischen Journalisten werden erwartet. Für dieses Ereignis wurde das moderne Nationalstadion im Warschauer Zentrum gepachtet. Die Sicherheitsmaßnahmen wurden in Verbindung mit möglichen Terrordrohungen und Protesten öffentlicher Verbände verschärft, die bereits ihre Absicht erklärt haben, in der polnischen Hauptstadt eine Art Gegengipfel abzuhalten.

Mit den Vorbereitungen für das Ereignis geht eine intensive Informationskampagne einher, deren Hauptaufgabe es ist, Ängste vor angeblichen aggressiven Handlungen und Plänen Russlands zu schüren. Der Kampf um das historische Gedächtnis ist Teil dieser langfristigen Kampagne. Hierbei muss erkannt werden, dass die Neubewertung historischer Fakten und die Leugnung der Rolle der Sowjetunion im Großen Sieg von 1945 in den baltischen Staaten und in Rumänien eine gewisse historische und politische Grundlage haben, wo die Autoren der Nato-verordneten Geschichte sich oft direkt auf lokale kollaborierende Bewegungen beziehen und ihre Tätigkeit als Beispiele für den „Kampf um Unabhängigkeit“ von der Sowjetunion darstellen.

In Polen wird die Situation anders beurteilt, dort ist es recht schwierig, Unterstützung für die These zu bekommen, dass die Befreiung nicht die Rettung der polnischen Bevölkerung vor Hitlers Völkermord war. Die Neuformatierung der Geschichte der Neuzeit wurde durch staatliche Stellen wie das polnische Institut für Nationales Gedenken koordiniert. All diese Aktivitäten zielen darauf, kognitive Dissonanzen zu vermeiden, dass also die Bevölkerung Osteuropas nicht auf Denkmäler schauen und der Befreiung von Nazi-Deutschland durch die Rote Armee gedenken kann, wodurch in Frage gestellt würde, dass Russland der historische ewige Feind und Aggressor ist.

Die Wahrnehmung historischer Fakten neu zu formatieren ist Bestandteil dieses langfristigen, recht vielschichtigen Vorhabens. Es ist unmöglich, so etwas im Lauf der zwei Monate bis zum Gipfel zu schaffen. Jedoch können andere Bemühungen parallel vorgenommen werden.

Im Rahmen des Informationskriegs veröffentlichen osteuropäische Medien regelmäßig Material über die Stationierung von Atomsprengköpfen in der Gegend von Kaliningrad. Die bloße Existenz dieser Region als Staatsgebiet der Russischen Föderation wird als Existenzbedrohung für die Nachbarländer herausgestellt. An der Südflanke ist eine solche Rolle im Prozess der Verstärkung des Bedrohungsgefühls an Transnistrien vergeben. So verschreckt Kaliningrad die baltischen Völker und die Polen, während Transnistrien benutzt wird, um die Rumänen und in geringerem Ausmaß die Bulgaren zu verschrecken.

Der Informationskrieg wird systematisch und professionell geführt. Sein Beginn stand im Zusammenhang mit der Notwendigkeit, die öffentliche Meinung auf die Stationierung von Raketenabwehrsystemen in Osteuropa vorzubereiten.

Durch den Prozess der Normalisierung der Beziehungen zwischen dem Westen und dem Iran waren die PR-Manager der Nato gezwungen, endlich zuzugeben: Die Raketensysteme sind ausschließlich gegen die imaginäre russische Gefahr gerichtet.

Polen versucht, eine führende Rolle in den skandinavischen und baltischen Gebieten des Wettrüstens in Osteuropa zu spielen. Rumänien wiederum versucht, in der Schwarzmeer-Region die Initiative zu ergreifen. Aber dort ist alles viel schwieriger geworden, seit die Türkei mittlerweile über ein halbes Jahr lang als Führer der antirussischen Koalition agiert. Dieselbe Türkei hat gewisse geopolitische Ambitionen unter Beweis gestellt.

Gleichwohl versucht Bukarest, Washingtons Mangel an vollständigem Vertrauen zu Erdogan zu nutzen und und das Pentagon mit alternativen Dienstleistungen zu versorgen. Die vom rumänischen Verteidigungsminister Mihnea Motoc vorgeschlagene Initiative für eine kombinierte Schwarzmeer-Nato-Flotte, an der sich auch die Länder beteiligen, die noch nicht Bündnismitglieder sind, die Ukraine und Georgien also, ist ein Beispiel für solch ein Vorgehen.

Die Vorbereitungen des Gipfels wurden sorgfältig vom amerikanischen Außenministerium beobachtet. John Kerrys Vertreter Anthony Blinken besuchte kürzlich eine Reihe von osteuropäischen Staaten. Die Gespräche des amerikanischen Funktionärs mit seinen osteuropäischen Kollegen liefen auf eins hinaus: Die früheren Mitglieder des Ostblocks sollten bei dem Gipfel ohne Vorbehalt Washingtons Haltung unterstützen, insbesondere im Hinblick auf den Militärausbau der Nato an der sogenannten Ostflanke, und sie sollten die Verteidigungskosten in ihren Staatshaushalt übernehmen.

Blinken unterstrich, dass Russland vorhabe, die Nato-Streitkräfte noch vor dem Gipfel zu provozieren. Als Beweis für seine Worte wies er auf die Patrouillen der russischen Streitkräfte über der Ostsee hin. Er vergaß allerdings zu sagen, dass die Ursache für das Interesse der russischen Luftwaffe die Anwesenheit von US-Kriegsschiffen ist. Aber den amerikanischen Amtspersonen zufolge ist dies eine Bagatelle, die es unter den Voraussetzungen des Informationskrieges nicht wert ist, genannt zu werden.

Blinken stellte sicher, dass der amerikanische Präsident sich in der polnischen Hauptstadt sicher fühlen wird. Um den Gipfel unter guten Rahmenbedingungen abzuhalten, hat die Regierung in Warschau mit Bezug auf eine terroristische Bedrohung ein Gesetz verabschiedet, nach dem die Veranstaltung jeder Art von Kundgebungen oder Mahnwachen bei dem äußerst wichtigen internationalen Ereignis dieses Gipfels verboten ist.

All dies wurde aus Besorgnis um das Wohlergehen Barack Obamas, des Chefs dieses neuen, proamerikanischen Europa, vorgenommen. Offiziell betragen die Ausgaben des polnischen Verteidigungsministeriums für dieses Treffen der Bündnis-Staatschefs 40 Millionen Dollar. Allein diese Information kann in der Tat Missverständnisse aufwerfen und die Bürger der polnischen Hauptstadt während der Sommertage des Nato-Gipfels in die Reihen der Demonstranten bringen.

Übersetzung
Sabine

Polens Verteidigungsminister sieht "massenhafte Drohneninvasion" aus Russland

Nach Angaben des Chefs der polnischen Militärbehörde, Antoni Macierewicz, sollen russische Drohnen die Staatsgrenze mehrmals verletzt haben.

Der polnische Verteidigungsminister, Antoni Macierewicz, hat im Fernsehsender TVP erklärt, dass russische Drohnen bereits vor seinem Amtsantritt im Jahr 2015 die Demarkationslinie aus dem Gebiet Kaliningrad her passiert hätten. Später habe Polen die Staatsgrenze „ausreichend“ verstärkt, sodass solche Vorfälle heute nur „vereinzelt“ vorkommen.

© U.S. Aegis Ashore Missile Defense System Romania / Facebook

Die Kritik des Militärbehördenchefs gegenüber Russland erfolgte, nachdem bekannt geworden war, dass im estnischen Fliegerhorst Ämari stationierte britische Jagdflugzeuge drei russische Militärtransporter über der Ostsee begleitet hatten. Es bleibt zwar unklar, wann und wo genau sich der Zwischenfall ereignet hatte. Dennoch nannte der britische Verteidigungsminister, Michael Fallon, den Flug der russischen Transportflugzeuge eine „Manifestation der Aggression Russlands“.

Das Verteidigungsministerium der Russischen Föderation hatte mehrmals erklärt, dass alle Flüge der russischen Militärflugzeuge in strikter Übereinstimmung mit internationalen Vorschriften über die Nutzung des Luftraums über neutralen Gewässern erfolgen, ohne dass die Grenzen anderer Staaten verletzt werden.

http://www.presstv.ir/Detail/2016/03/05/453887/Poland-NATO-Generals-Bartosz-Kownacki-Antoni-Macierewicz-Russia-
Polish Defense Minister Antoni Macierewicz
Polnische Verteidigungsminister Antoni Macierewicz

05.03.16 – POLEN – USA – NATO – Top polnischen Generäle demissionieren, vor der NATO militärischen Drill…oder noch ist Polen nicht verloren….Anm.d.Ü.

-Mehrere Top-Generäle sind in Polen zurückgetreten vor Monate von einer NATO militärischen Drill in einer Überraschung Akt, der die neue Regierung bereits unter Feuer für seine umstrittenen Reformen erschüttert.

-„Fünf Generäle haben ihren Rücktritt in den letzten paar Tagen erklärt“, sagte der Sprecher für den Generalstab der polnischen Streitkräfte, Szczepan Gluszczak, in einem TV-Interview am Freitag mit der lokalen Fernsehsender Polsat.

-Gluszczak,  jedoch hat nicht die Identität der Generäle die zurückgetreten sind preisgegeben, aber lokale Medien sagen, dass das polnische Militär Joint Chief Of Staff Ireneusz Bartniak und leitende Kommandeure der Streitkräfte unter ihnen sind.

-Polens stellvertretender Verteidigungsminister Bartosz Kownacki hat auch die Rücktritte vor der NATO-Krieg-Spiele „Anaconda“, für Juli geplant, stark kritisiert. Das westliche Militärbündnis wird gleichzeitig auch einen Gipfel in der Hauptstadt Warschau abhalten.

-Die NATO hat seine Truppen und militärische Aufrüstung in Polen und anderen baltischen Nationen erhöht, um was man die russische Drohungen nennt, entgegenzutreten. Moskau ist wegen der NATO Erweiterung an ihrer Haustür sehr geärgert.

NATO-Truppen üben eine massive amphibische Landung vor der Küste von Ustka, Polen, während der militärischen Übungen in der Ostsee. © AFP

-„Wir haben das Anaconda Manöver am kommen und dem NATO-Gipfel in Warschau, und hier haben wir Kommandeure und die Kapitäne der Schiffe“, sagte Kownacki, ohne auf der Grund des Rücktritts zu gehen.

-Der ehemalige Verteidigungsminister, Tomasz Siemoniak, hat in der Zwischenzeit die Atmosphäre innerhalb der Armee als „sehr schlecht“ beschrieben und sagte „Es ist nur der Anfang vom Ende“.

-Lokale Medien spekulieren, dass die Rücktritte könnten in Reaktion auf die jüngsten Pläne von neuen Verteidigungsminister Antoni Macierewicz die Beförderung von Armee Angehörigen, die die Armee vor dem Zerfall der Sowjetunion im Jahr 1991 beigetreten sind, zu stoppen.

Demonstranten mit einer nationalen Flagge bei einer Anti Regierung Protest in Warschau, am 27. Februar 2016. © AFP

-Der neue Chef der Verteidigung ist vermutlich auf einem Kreuzzug, um alle Spuren der kommunistischen Ära in der Regierung und des Militärs inmitten Spannungen mit Russland auszurotten.

-Die Entwicklung kommt als das Recht und Gerechtigkeit (PiS) Partei, die im Oktober 2015 nach acht Jahren in der Opposition an die Macht kam, ist im in- und Ausland um eine Reihe von umstrittenen Reformen in der Kritik geraten.

-Die PiS-Reformen der Regierung gewähren mehr Kontrolle über das Verfassungsgericht, staatlichen Medien und anderen Institutionen, ein Schritt, der hat auch der Europäischen Union alarmierte und Straßenproteste aufgefordert hat.

Kommentar: man kann fast raten, die Berater der polnische Präsident und der Verteidigungsminister Antoni Macierewicz, heißen McCain, Nuland der US-Botschafter in Polen und Poroschenko…..George Soros könnte auch dabei sein…..

 

Nato – die amerikanische Besetzung Polens…….oder „Noch ist Polen nicht verloren“

| Warschau (Polen) | 15. November 2015

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General Philip M. Breedlove, Nato-Oberbefehlshaber (SACEUR)

-Die Mitgliedschaft Polens in der Nato wird dogmatisch gerechtfertigt, durchaus mit dem Glauben an eine ständige äußere Bedrohung für die fortgesetzte Funktionsfähigkeit dieses Bündnisses.

-Dagegen beweist die Geschichte der letzten 34 Jahre dieser Organisation, dass nicht ein einziges Mal einer ihrer Mitgliedstaaten unter Bedrohung stand und es auch keinen berechtigten Grund gab, Artikel 5 des Nordatlantikpakts anzuwenden. Er besagt, dass „ein bewaffneter Angriff gegen einen oder mehrere von ihnen in Europa oder Nordamerika als ein Angriff gegen sie alle betrachtet werden wird, und infolgedessen kommen sie überein, daß im Falle eines solchen bewaffneten Angriffs jeder von ihnen in Ausübung des in Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen anerkannten Rechts zur persönlichen oder gemeinsamen Selbstverteidigung den Vertragsstaat oder die Vertragsstaaten, die angegriffen werden, unterstützen wird, indem jeder von ihnen für sich und im Zusammenwirken mit den anderen Vertragsstaaten diejenigen Maßnahmen unter Einschluß der Verwendung bewaffneter Kräfte ergreift, die er für notwendig erachtet, um die Sicherheit des nordatlantischen Gebietes wiederherzustellen und aufrechtzuerhalten.“

-Nicht eines der Mitgliedsländer des Bündnisses wurde nach 1991, d.h. nach dem offiziellen Zusammenbruch der Sowjetunion, Ziel einer Agression. Außerdem wurden ihnen keine militärischen Agression angedroht und es gab keine offiziell bekannt gemachten territorialen Ansprüche. Der einzige Konflikt im Zusammenhang mit Forderungen nach Revision bestehender Grenzen und neuen Gebietsaufteilungen war der griechisch-türkische Streit über Zypern – faktisch ein Streit zwischen Mitgliedstaaten der Allianz.

-Der Angriff der Nato auf Afghanistan in 2001, der auf Artikel 5 des Vertrags basierte, war eine deutliche Überinterpretation seiner Bestimmungen. Selbst wenn man die offizielle Version akzeptiert, gibt es doch viele Zweifel in Bezug auf die Täter und die Angriffe in den USA im September 2001. Diese terroristischen Angriffe bildeten keinen Akt der Agression seitens Afghanistans, sondern waren Beispiele für nichtstaatliche Akteure in internationalen politischen Beziehungen.

-Also war es ein Missbrauch und eine Abweichung von der zwingenden Übereinstimmung mit dem Vertragstext, den afghanischen Staat, der sogar teilweise insolvent war, für sie verantwortlich zu machen.

-Die nächste Mission der Nato nach 2001 wurde in Ländern durchgeführt, die nicht zu ihren Mitgliedern gehörten und diese in keiner Weise bedrohten, zum Beispiel in Libyen, wo die Nato sich terroristischen Aktionen anschloss, welche die legalen Behörden stürzen sollten, und in der Folge zur Auflösung der bestehenden staatlichen Strukturen führten.

-Der einzige Fall, in dem die Verpflichtungen der Nato in den letzten Jahren erfüllt wurden, war die Operation Ocean Shield, die seit 2009 andauerte und Schiffe auf der Durchfahrt nahe der somalischen Küste vor Piraten schützen sollte. Dieser konkrete Fall ist in Artikel 6 des Vertrags streng definiert und es wird anerkannt, dass Einheiten unter der Flagge von Nato-Mitgliedstaaten unter ähnlichen Bedingungen wie in ihrem Hoheitsgebiet Schutz durch die Nato gewährleistet werden soll.

-Eine ganz andere Frage ist der Grad der Verlässlichkeit von Sicherheitsgarantien der Nato. Selbst eine oberflächliche Inhaltsanalyse des oben genannten Artikel 5 des Nordatlantikvertrags erlaubt Zweifel an der Beschaffenheit der bestehenden Verpflichtungen.

-Ihr Wortlaut bezieht sich auf das Ergreifen von Maßnahmen, die als „notwendig erachtet“ werden im Falle eines bewaffneten Angriffs auf eines der Mitglieder der Organisation, durch jede Partei. Wie diese Notwendigkeit verstanden werden soll, wird auf willkürliche und situationsbedingte Weise abhängig von den gegenwärtigen Interessen eines Mitgliedstaates und implizit besonders der Vereinigten Staaten definiert.

-Selbst wenn wir die extrem waghalsige These akzeptieren, dass die bewaffnete Agression eines dritten Landes gegen Polen heute wahrscheinlich ist, kann man Zweifel an der alliierten Hilfe haben – besonders in einem Land, was historische Erfahrungen mit den „Garantien“ der westlichen Verbündeten gemacht hat.

-Deshalb fällt es schwer, sich über die Vorstellungen von der Nato zu wundern, die sich 2014 in mehreren aufeinander folgenden öffentlichen Meinungsumfragen in Polen widerspiegelten, als der 15. Geburtstag des Beitritts Polens zur Allianz vorbei war. Bei dieser Gelegenheit führte CBOS eine Meinungsumfrage durch, deren Ergebnisse vor allem zeigten, dass die maßgebende Mehrheit der Befragten den Nato-Beitritt nicht als einen besonders wichtigen Wendepunkt der Geschichte ansieht.

-Außerdem empfanden 30 Prozent der Befragten, dass die Mitgliedschaft zusätzliche Bedrohungen für die nationale Sicherheit Polens mit sich bringt, und 26 Prozent machten geltend, dass die Anwesenheit der Nato die Zurückstellung der polnischen Nationalinteressen gegenüber einer fremden Macht bedeutet.

-Im März 2015 führte IQS eine Telefonumfrage zur Wahrnehmung der Allianz durch, deren Ergebnisse zeigen, dass die größte Gruppe der Antwortenden (35 Prozent) nicht glaubt, dass die Nato etwas von der Hilfe, die Warschau braucht, geliefert hat; 33 Prozent der Teilnehmer an der Umfrage stimmten hiermit nicht überein, während der Rest (31 Prozent) keine Meinung zu der Angelegenheit hatte.

-Interessant ist, dass der höchste Prozentsatz derjenigen Befragten, die skeptisch gegenüber der Nato waren, in den Gruppen zu finden ist, die das größte Interesse und Verständnis für allgemeine politische Fragen haben (Männer zwischen 25 und 34 Jahre alt).

-In einer Umfrage, die im selben Zeitraum von Millward Brown durchgeführt wurde, drückten 49 Prozent der Teilnehmer einen Mangel an Vertrauen in die Sicherheitsgarantien der Nato für den Fall eines bewaffneten Konflikts aus. Der Anteil von Skepsis wächst deutlich mit der Zunahme der internationalen Spannung vor allem in der unmittelbaren Nachbarschaft Polens, das heißt in der Ukraine.

-Die Einmischung des Nordatlantikpakts in das zuletzt genannte Land ist ein deutliches Zeugnis für die Abweichung der Nato von dem Aufgabenumfang, dessen Erfüllung vorgesehen war.

-Die Ukraine ist kein Mitglied der Allianz und hat keine Aussichten auf Mitgliedschaft aus zumindest mehreren Gründen. Gleichzeitig ist Polen einer der wichtigsten Befürworter des Nato-Programms, das auf die Ausbildung der ukrainischen Streitmacht in Übereinstimmung mit den Nato-Standards und -Verfahrensweisen zielt. Interessanterweise werden diese Lehrgänge zum Teil aus dem Haushalt dieser Organisation, zum Teil vom polnischen Ministerium für Nationale Verteidigung finanziert.

-Die Ausbildung der ukrainischen Streitkräfte findet gemäß den Verfahren und Grundsätzen der Allianz statt, obwohl die Ukraine keine Mitgliedschaft in Aussicht hat, wenigstens den offiziellen Ankündigungen durch Nato-Repräsentanten zufolge. Dies weist deutlich auf das Bemühen hin, eine Absperrkette von Ländern aufzubauen, die technologisch, militärisch und politisch mit dem Staat verbunden sind, der im Bündnis die Vormachtrolle spielt – die USA.

-Das Nordatlantikbündnis wird in diesem Zusammenhang ein Instrument für die Umsetzung der strategischen Interessen der amerikanischen Politik. Dies sind Interessen, fügen wir hinzu, die zum Teil von Steuern zahlenden Mitgliedstaaten wie Polen umgesetzt werden. Mit den USA an der Spitze leitet die Nato die umfangreiche Ausbildung und Bewaffnung nicht nur für die Armee, sondern auch für die sogenannten Freiwilligen-Bataillons, die sich aus extremen ukrainischen Nationalisten zusammensetzen, Formationen, denen eine ganze Serie von Kriegsverbrechen während des sogenannten antiterroristischen Einsatzes im Südosten der Ukraine vorgeworfen wird.

-In Yarovic bei Lvov werden 230 US-Fallschirmjäger das lokale Ausbildungszentrum leiten, das nach den Angaben des Chefs des ukrainischen Innenministeriums Arseny Avakov von den Bataillonen Azow, Kulchysky, Jaguar und Omega besucht werden wird. Das bedeutet, dass die Amerikaner im Rahmen des Nato-Programms paramilitärische Einheiten ausbilden werden, die in der Tat den Charakter terroristischer Formationen haben, welche einen von den Kiewer Behörden sanktionierten Staatsterror ausüben.

-In symbolischer und ideologischer Hinsicht stehen diese Einheiten für eine eindeutig antipolnische, neo-banderische Identität.

-Der Bürgerkrieg in der Ukraine, ausgelöst von Washington und de facto von Leuten geführt, die direkt den amerikanischen Diensten unterstellt sind wie der Chef des ukrainischen Sicherheitsdienstes Valentin Nalivaychenko, ist nicht nur Bestandteil eines geopolitischen Konzepts zur Destabilisierung von Eurasien, welches seit Jahren unter anderen von Zbigniew Brzezinski gepredigt wird.

-Es ist gleichermaßen ein Vorwand, die Nato in ein Bündnis von deutlich offensivem, agressivem Charakter zu verwandeln, was in der Tat den Bestimmungen des Nordatlantikpakts entgegengesetzt ist. Die Annahmen, die 2014 beim Gipfel in Newport, Wales, verabschiedet wurden, lassen keinen Zweifel daran.

-Sie unterstellen nicht nur die Notwendigkeit, die Ausgaben für Zwecke im Zusammenhang mit dem nationalen Verteidigungshaushalt auf ein Niveau von wenigstens zwei Prozent des BIP anzuheben, sondern geben auch in gewisser Weise Richtungen für die Entwicklung der Nato-Einheiten vor.

-Das Hauptziel für die kommenden Jahre ist es, eine sogenannte Schnelle Eingreiftruppe vorwiegend aus Luftstreitkräften der Mitgliedstaaten zu schaffen. Das unterstreicht die agressive Natur der Bündnisstrategie und ihre wahren Ziele. Mobile Eingreiftruppen sollen bereit sein, Einsätze an verschiedenen Orten in Eurasien auszuführen. Ihre Struktur und ihre Eigenart lassen keinen Zweifel daran, dass es um offensive Fähigkeiten und offensive Handlungen auf dem Hoheitsgebiet eines Gegners geht.

-US-Besatzung

-Äußerst symbolträchtig ist die Tatsache, dass seit den Anfängen der Organisation alle Oberkommandierenden der Nato-Streitkräfte in Europa US-Militärs sind. Die Führungsrolle der USA in diesem System steht außer Zweifel. Ihre Befürworter rechtfertigen dies mit Theorien, wie dass die Amerikaner vom Mars und die Europäer von der Venus kommen (Dies war Robert Kagans Formulierung, der zufällig der Ehemann der bekannten Victoria Nuland vom US-Außenministerium ist).

-Dieses Vorgehen soll das Erfordernis der aktuellen militärischen Besetzung des Alten Kontinents durch die US-Armee rechtfertigen – entsprechend der Überzeugung, dass sie hier ihre Funktion als Verteidigerin eines schutzlosen Europa erfüllt.

-Washington ist auch auf einer symbolischen Ebene der zentrale Kommandierende des Bündnisses: In Übereinstimmung mit den Artikeln 11, 13 und 14 des Abkommens sind Anträge auf Mitgliedschaft wie auch Erklärungen des Austritts aus der Nato an Washington zu richten.

-Als Warschau das Übereinkommen zu Polens Nato-Beitritt ratifizierte, erkannte es – entsprechend der Präambel des Nordatlantikpakts – an, dass es Bestandteil ist des „gemeinsamen Kulturerbes seiner Völker, gegründet auf die Prinzipien der Demokratie, auf die Freiheit des einzelnen und die Grundsätze des Rechts“.

-Selbstverständlich ist es schwierig, solch pathetische und vage Wörter, wie in dem Abkommen gebraucht, für eine Analyse zu nutzen. Es hat auch keinen Zweck, den ziemlich offensichtlichen Punkt zu formulieren und zu wiederholen, dass Polen – ähnlich wie viele andere Mitgliedstaaten – wenig gemeinsam hat mit diesem Erbe, dessen Vergleichsmaßstab das Wertesystem und die politische Struktur der Vereinigten Staaten sein sollen.

-Hier lohnt es, an die Worte des italienischen Philosophen Julius Evola zu erinnern: „Die Amerikaner stellen den organischen Anschauungen des menschlichen Lebens mechanistische Auffassungen gegenüber. In einer Gesellschaft, die ‘ganz von vorn angefangen hat‘, trägt alles die Zeichen von Künstlichkeit. In der amerikanischen Gesellschaft ist nicht das Gesicht das Persönlichkeitsbild, sondern die Maske.

-Gleichzeitig sind die Bewunderer des amerikanischen Lebensstils feindselig gegenüber der Individualität eingestellt.“ Von der Linken wird der amerikanische Traum sehr scharf durch Noam Chomsky kritisiert. Er zeigt auf, dass das politische System und die Staatsideologie der USA im Wesentlichen ein oligarchischer Kapitalismus ist, begründet auf der Herrschaft großer Unternehmen einschließlich des Sektors der Verteidigungsindustrie.

-Keine Begründungen gibt es für die Annahme, dass der angelsächsische individualistische Liberalismus als Grundlage der europäischen Kultur angesehen werden kann. Daher ist die Rhetorik von der Existenz einer einzigen Kultur des „Westens“ ein künstliches Konstrukt, sie hat nichts zu tun mit politischer Philosophie und Weltbildern auf dem Alten Kontinent, insbesondere in seinen zentralen und östlichen Teilen.

-Diese Art Rechtfertigung von „kultureller Einheit“ verfälscht die Vorstellung der Wirklichkeit, verleugnet die eigene Identität des ganzen Kontinents und jedes der Völker, die im Einzelnen auf ihm leben. Die oben erwähnte These passt auf alle historischen und kulturellen Regionen Europas vielleicht mit Ausnahme von Großbritannien, das – wie seine politische Praxis und gegenwärtige Einstellung zur europäischen Integration zeigen – jenseits der Grenzen dieses Europas liegt und mehr mit den USA als mit Deutschland, Frankreich oder gar Polen gemeinsam hat.

-Von den humanitären Aspekten kann die Kulturformel der zeitgenössischen Vereinigten Staaten auf einfache Weise entbunden werden durch Zitieren des Datenmaterials, das die amerikanische Organisation Physicians for Social Responsibility gesammelt hat; es zeigt, dass in den letzten dreizehn Jahren Washingtons so genannter Krieg gegen den Terror im Nahen Osten mehr als zwei Millionen zivile Opfer gefordert hat. Das Pentagon kümmert sich nicht um Statistiken von toten Zivilisten, was in sich schon die Einstellung seiner Führung zu dem Wert zeigt, der in der europäischen Kultur als der höchste gilt – das menschliche Leben.

-Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges befindet sich Europa unter der kulturellen (Hollywood, Pop-Kultur), politischen (atlantistische und euro-atlantistische Ideologie wie auch der Neoliberalismus) und finanziellen (Kasino-Kapitalismus und der Washington Consensus) Steuerung durch Washington.

-Die Garantie für diese Steuerung ist die Anwesenheit der US-Streitkräfte auf dem Alten Kontinent. Sie wird unter dem Vorwand betrieben, die Sicherheit der Nato-Verbündeten zu gewährleisten. Offiziellen Angaben zufolge sind ständig etwa 65.000 amerikanische Soldaten in Europa in der Mehrheit der EU-Länder stationiert.

-Gemäß den Vereinbarungen von 1997 zwischen der Nato und Russland sollen mit Rücksicht auf die Stabilität im Gebiet der früheren Warschauer Pakt-Staaten keine Verlagerungen irgendwelcher Einheiten stattfinden. Diese Abmachung wird heute regelmäßig gebrochen nicht nur im Fall der zentraleuropäischen Staaten, sondern auch in den früheren sowjetischen Republiken im Ostseeraum.

-Die jüngsten Aktionen der Amerikaner auf dem polnischen Staatsgebiet sind ein klares Zeugnis für die ständige Präsenz von militärischen US-Einheiten in unserem Land. PR-Maßnahmen wie Treffen mit den Einwohnern polnischer Städte oder der kürzlich erfolgte Triumphzug amerikanischer Einheiten auf polnischen Straßen unter dem Glorienschein der Verteidiger sind Beweis für Washingtons langfristige Pläne in unserem Teil Europas.

-Diese Pläne werden mit Hilfe der lokalen polnischen politischen Klasse verwirklicht werden, deren Repräsentanten öffentlich und unmittelbar die ständige Präsenz ausländischer Truppen auf dem Gebiet des Landes, das sie selbst verwalten, gefordert haben. Stimmen werden laut, die sogar nach der Aufstellung nuklearer US-Einheiten auf polnischem Gebiet rufen, was die totale Zerstörung des Landes im Falle eines bewaffneten Konflikts im Weltmaßstab bedeuten könnte.

-Solch ein Konflikt ist sicher unwahrscheinlich. Jedoch würde ein solcher Beschluss das Risiko, dass Polen zu einer der Hauptbühnen für mögliche militärische Einsätze wird, dramatisch erhöhen.

-Kosten und Risiken

-Die freiwillige Unterwerfung unter amerikanische Besatzung bringt in ihrer militärischen Dimension eine ganze Reihe verschiedenartiger Bedrohungen mit sich – die wichtigste davon wurde oben schon dargelegt. In Italien vergewaltigte im November 2013 ein betrunkener Amerikaner einen einheimischen Teenager in einer dunklen Allee. In der Nacht des 14. Juli 2014 entführten und vergewaltigten zwei amerikanische Soldaten aus einer Luftlandeeinheit nahe der Stadt Vicenza auf brutale Art eine schwangere Frau und ließen sie zusammengeschlagen im Wald zurück.

-Im August 2014 steckten in Baumholder in Deutschland drei amerikanische Soldaten das örtliche Rathaus an, entführten dann einen Taxifahrer, schlugen ihn brutal und raubten ihm seinen Verdienst. Die Liste der Straftaten von Soldaten US-amerikanischer Einheiten kann endlos verlängert werden.

-Interessanterweise sind sie für gewöhnlich durch Abkommen mit den Ländern, die sie besetzen, nicht der Rechtsprechung der lokalen Justiz unterworfen, und wenn Problemfälle zurück über den Ozean geschickt werden, haben sie keine rechtlichen Folgen zu erwarten.

-Die Situation sieht im Falle unseres Landes ähnlich aus, wo Vereinbarungen über den Status amerikanischer Soldaten in Polen im Jahr 2010 verabschiedet wurden. Dieses Abkommen, als SOFA bekannt, beinhaltet eine ganze Serie von Regelungen abseits der Gesetze der Republik Polen und über sie hinaus, die von den US-Besatzungstruppen ausgewählt wurden.

-In Bezug auf die legale Rechtsprechung stellt die polnische Regierung die Vorkehrungen des Abkommens als großen Erfolg dar. Indessen besagt Artikel 13 des Abschnitts 1, vielleicht auf eine eher verschleierte Art, dass maßgebliche polnische Organe „freundlich und unverzüglich sich mit dem Vorschlag der US-Militärbehörden befassten, auf den Vorrang von Polens Kriminalgerichtsbarkeit zu verzichten“.

-In der Praxis bedeutet solches Wohlwollen, dass polnische Behörden zugestimmt haben, die Zuständigkeit für kriminelle Verstöße von US-Soldaten auf dem Territorium unseres Landes zu vermeiden. Im Falle der Entscheidung eines polnischen Gerichts über vorbeugende Maßnahmen hinsichtlich der Verhaftung eines Täters wird ein amerikanischer Soldat seinen Vorteil daraus ziehen können, dass er im Militärstützpunkt bleiben kann, wobei die dortigen Vorgesetzten theoretisch verpflichtet sind, die polnische Seite über den Ort der Inhaftierung des Beschuldigten zu informieren.

-Artikel 6 des Abkommens besagt, dass die USA in Bausachen nicht den polnischen Gesetzen unterstellt sind, was bedeutet, dass sie Gebäude und Einrichtungen schaffen dürfen, die nicht den polnischen Standards für Bauten, Sicherheit und Umweltschutz entsprechen.

-Das hat zur Folge, dass die Kosten für die Sanierung des Geländes von amerikanischen Stützpunkten nach ihrer möglichen Schließung selbstverständlich auf der polnischen Seite liegen. Artikel 7 des Abkommens besagt, dass militärische und zivile Angestellte der US-Streitkräfte Schusswaffen tragen dürfen – nicht nur auf dem Gelände des Militärobjekts, zu dem sie gehören, sondern auch außerhalb davon, was offensichtlich den Grad an Sicherheit für die polnische Zivilbevölkerung auf und im Umkreis der Basis vermindert.

-Artikel 28 des Abkommens stellt sicher, dass die amerikanische Seite jeden Währungbetrag einführen darf und nur zu dessen Anzeige verpflichtet ist, Zustimmung oder Absichtserklärung sind nicht erforderlich. Im Zusammenhang mit diesen Informationen ist es wirklich schwierig, die Logik des nationalen Verteidigungsministers Tomasz Siemoniak zu verstehen, der mit alarmierender Offenheit gesagt hat: „Polen wünscht sich die Anwesenheit der amerikanischen Soldaten.“

-Die Mitgliedschaft in der Nato ist verbunden mit bestimmten Kosten für den polnischen Haushalt. Die unmittelbaren Kosten durch die Präsenz in dieser Organisation – Mitgliedsbeiträge und Gehälter für den Offizierstab, der den Organen der Allianz zugeordnet ist – sind nicht allzu hoch. Während des Nato-Gipfels 2014 in Newport wurde eine Richtlinie angenommen – wiederum auf Druck der USA –, die einen Verteidigungshaushalt der Mitgliedstaaten in Höhe von mindestens zwei Prozent des BIP vorschreibt.

-Im Falle Polens erreicht im Haushaltsrecht für 2015 diese Zahl 2,27 Prozent des BIP oder mehr als 38 Milliarden Zloty. Dabei bleiben zusätzliche 5,3 Milliarden Zloty als Sicherheit für die amerikanischen F-16-Jagdflugzeuge abzuzahlen, die Warschau gekauft hat. Die Einkäufe neuer Ausrüstung in den letzten paar Jahren ist im Übrigen der wichtigste Posten im Haushalt.

-Es überrascht nicht, dass die meisten dieser Käufe in den Vereinigten Staaten getätigt werden. Den Schätzungen zufolge wird Polen in den nächsten Jahren den Konten der amerikanischen Rüstungsfirmen Zehnmilliarden-Summen Dollar gutschreiben. In naher Zukunft werden unter anderem Tomahawk-Raketen gekauft, die bislang nur in den Waffenkammern der USA und Großbritanniens zu finden sind.

-Der Preis jedes dieser Geschosse (für gewöhnlich ohne die von den USA bei Exporten erzwungene hohe Marge) liegt bei annähernd acht Millionen Zloty. Das nationale Verteidigungsinisterium hat den Kauf von Dutzenden Produkten von der US-Firma Raytheon angekündigt. Eine Senkung der Militärausgaben zum Ärger der Lobby der amerikanischen Waffenhersteller würde Ersparnisse für den polnischen Haushalt in Höhe von etwa 10 Milliarden Zloty ausmachen.

-Der Ausweg

-Der Entschluss, aus der Nato auszutreten, bedeutet notwendigerweise, eine Mitteilung über diesen Schritt zu machen und sie Washington zuzustellen. Der Nordatlantikvertrag bestimmt ein Organ, das über die Annahme dieses Schritts entscheidet, dies ist [in Polen] der Sejm. Die einfache Stimmenmehrheit würde ausreichen, ein mögliches Veto des Präsidenten gegen diesen Beschluss könnte durch eine 3/5-Mehrheit zurückgewiesen werden.

-Zusätzliche Legitimität für einen solchen Schritt würde ein allgemeines Referendum bringen, in dem die Polen die Frage beantworten könnten: „Sind Sie dafür, dass Polen die Strukturen des agressiven militärpolitischen Bündnisses der Nordatlantikpakt-Organisation verlässt?“

-Das wahrsacheinliche Ergebnis einer solchen Volksabstimmung würde die Möglichkeit bieten, den politischen Widerstand gegen diesen schwerwiegenden Beschluss zu brechen. Die Übergangsperiode, nach der dieser Beschluss zum Rückzug aus der Nato in Kraft tritt, beträgt zwei Jahre.

-Artikel 36 des SOFA-Abkommens mit den USA sieht nach Bekanntgabe der Kündigung des Abkommens dessen Fortführung für zwei weitere Jahre vor. Die Zustimmung des Sejm wäre notwendig, um die Einigung zu ratifizieren.

-Diese Beschlüsse würden einen Weg eröffnen für die weitere Diskussion der Verteidigungsdoktrin und möglicher internationaler Bündnisse für den souveränen Staat Polen. Sie würden die Periode einer erneuten Besetzung polnischen Territoriums durch ausländisches Militär beenden und gleichzeitig ein neues Kapitel der Beziehungen unseres Landes zur Außenwelt eröffnen.

Übersetzung
Sabine

„Ganz richtig Herr Botschafter“

-Der russische Botschafter in Warschau, Sergei Andreyev, gab vor kurzem ein Interview auf einem polnischen Fernsehsender über den beklagenswerten Zustand der polnisch-russischen Beziehungen. Der zweite Weltkrieg kam als ein Punkt der Diskussion, wie es oft in diesen Tagen in den westlichen Mainstream-Medien passiert.

| Montreal (Kanada) | 13. Oktober 2015

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-Der polnische Aussenminister Grzegorz Schetyna studierte Philosophie und Jura. Er war stellvertretender Präsident der Republik Polen. Leider kennt er die Geschichte seines Landes nicht. Seine anti-russische Haltung führte ihn zu mehreren ernsthaften Fehlern: seiner Meinung nach war es nicht die Rote Armee, die Auschwitz befreite, und er kennt nicht Polens Verantwortung bei der Erorberung der Nazis.

-Die Rote Armee fügte der Wehrmacht während des Krieges mindestens 80% ihrer Gefallenen zu. Aber fragen Sie nicht nach Dankbarkeit. Rowdys schändeten vor kurzem einen Friedhof der Roten Armee in Ostpolen. Ein Glück, tote Soldaten können sich nicht selbst verteidigen. Rote Armee Denkmäler werden in Polen abgerissen, wo sowjetische Symbole verboten sind, während in den baltischen Staaten lokale Einwohner den Nazi SS-Veteranen Blumen und Bier anbieten. Und was kann man über die Ukraine sagen, jetzt ein faschistischer Staat, wo ein mörderischer Nazi-Kollaborateur, Stepan Bandera, zum Vater der Nation erhoben worden ist.

-Botschafter Andreyev bedauert die Schändung des Roten Armee-Friedhofs, aber was wirklich eine Kontroverse im polnischen Außenministerium erregte, waren seine Kommentare über Polens Verantwortung für den Ausbruch des zweiten Weltkriegs. «Während der ganzen 1930er Jahre», sagte der Botschafter, « blockierte Polen wiederholt die Bildung einer Koalition gegen das Nazideutschland. Daher kann man sagen, dass Polen für die Katastrophe, die im September 1939 eintrat, mitverantwortlich ist». Der polnische Außenminister, Grzegorz Schetyna, reagierte mit Empörung und berief den Botschafter in das Auswärtige Amt, damit er sich dazu persönlich erklärt. «Ungerecht und falsch», behauptete Schetyna: «Das sind bedauernswerte Aussagen, infolge eines Fehlers beim Verständnis der Geschichte». Aber wie gut kennt der polnische Außenminister die Geschichte seines Landes? Es war derselbe Herr Schetyna, der behauptete, dass die Ukrainer, nicht die Rote Armee, das Nazi-Vernichtungslager Auschwitz befreit hätten. In der Tat gab es Ukrainer in Polen in den Jahren 1944 und 1945, aber sie waren Abtrünnige, Nazi Kollaborateure, welche Polen töteten.

-Wie genau also war nun der Kommentar von Botschafter Andreyev über die polnische Politik während der Zwischenkriegszeit? Im Januar 1934 unterzeichnete Polen einen Nichtangriffspakt mit Nazideutschland, fast zur gleichen Zeit, als die UdSSR begann, ihre langen Bemühungen um ein Verteidigungsbündnis gegen die Nationalsozialisten zu organisieren. Es war ein Schlag gegen die sowjetische kollektive Sicherheit selbst, als Maksim M. Litvinov, Volkskommissar für auswärtige Angelegenheiten, versuchte, die Beziehungen zu Polen zu stärken. Litvinov warnte den polnischen Außenminister Jozef Beck vor der Gefahr, Nazi-Deutschland den Hof zu machen, aber Beck wollte nicht hören. Die Franzosen, die ein Bündnis mit Polen hatten, waren nicht glücklich über die Wende in der polnischen Politik. «Wir werden auf Russland zählen», sagte der französische Außenminister Louis Barthou im Jahr 1934, «und uns nicht mehr um Polen kümmern». Barthou wurde kurze Zeit später ermordet, und die Franzosen folgten dem Fallenlassen von Polen nicht, obwohl Barthou den Mut dazu gehabt haben könnte.

-Die Polen entschuldigten sich bei den Franzosen. Russland sei der Feind. Jeder Schritt von Frankreich in Richtung UdSSR, sagte der französische Botschafter in Warschau, wird einen polnischen Schritt in Richtung Nazideutschland provozieren. Die polnische Elite war einer russlandfeindlichen Haltung stark verfallen, eine Haltung unter der sie noch heute leidet.

-Als Volkskommissar Litvinov in den Jahren 1934-1935 die europäische kollektive Sicherheit zu konsolidieren versuchte, widerstand Polen jedem Schritt auf diesem Weg. Die Polen waren jedoch nicht die einzigen Saboteure. Pierre Laval, Barthous Nachfolger als Außenminister, war ein eingefleischter Sowjetgegner und zukünftiger Nazi-Kollaborateur, der bessere Beziehungen mit Nazi-Deutschland wollte, als eine kollektive Sicherheit in Zusammenarbeit mit der UdSSR. Litvinov machte dennoch weiter mit dem Versuch, einen kollektiven Sicherheitspakt in Osteuropa, den Außenminister Beck ablehnte, und dann einen gegenseitigen Beistands-Pakt mit Frankreich auszuhandeln. Laval stimmte ihm schließlich zu, aber nur, nachdem er den Pakt zu einer leeren Hülle reduziert hatte. Polen war nicht der einzige Ort, wo Sowjetgegner Außenpolitik machten.

-Dann kam die tschechoslowakische Krise von 1938. Im Frühjahr dieses Jahres konnte jeder die Geschichte offen sehen. Die Tschechoslowakei war in Schussweite Hitlers Pistole. Im Mai fragte der französische Außenminister den polnischen Botschafter in Paris, was Polen im Krisenfall tun würde. «Wir werden nicht reagieren», war die Antwort. Polen hält «die Russen… für Feinde », sagte der Botschafter, «wir werden gewaltsam» jeden Versuch von der UdSSR verhindern, wenn sie über polnisches Gebiet an Land oder in der Luft der Tschechoslowakei zu Hilfe kommt. Russland, egal wer es regiert, ist der «Feind Nr. 1», sagte Feld Marschall Edward Rydz-Śmigły: « Wenn der Deutsche auch ein Gegner bleibt, ist er nicht weniger Europäer und ein Mann der Ordnung; für die Polen ist der Russe ein Barbar, ein Asier, ein korruptes und giftiges Element, mit dem jeder Kontakt gefährlich ist und jeder Kompromiss tödlich». „Drängen Sie uns nicht, sagte der Pole, oder wir werden auf die Seite von Nazideutschland gehen. Sowjetische Diplomaten starteten eine Presse Kampagne, um die Polen vor ihrer Torheit zu warnen, aber vergeblich. Der Französische Premier Édouard Daladier gestand damals, «aber wir haben kein Vertrauen, dass die Polen [uns] nicht in den Rücken fallen werden ». «Tant Pis pour les Polonais – Pech für Polen», sagte ein französischer General, wenn Warschau auf Hitlers Seite geht.

-Nicht dass Frankreich sich rühmen konnte, ein treuer Verbündeter zu sein, mit dem man durch dick und dünn geht – fragen Sie einfach die Tschechoslowaken – aber die Polen waren wie die Cartoon Karikaturen der sprichwörtlichen Schlange im Gras. Der französische Botschafter in Berlin erzählte seinem sowjetischen Amtskollegen, dass die polnische Regierung « Deutschland klar hilft», um die Tschechoslowakei zu destabilisieren. Das Problem von Österreich-Teschen, einem tschechoslowakischen Bezirk mit einer großen polnischen Bevölkerung, war die Marotte von Warschau. Wenn Hitler die deutsch besiedelten Gebiete der Sudeten bekommt, sagten polnische Diplomaten, werden wir uns nicht mit leeren Händen zufrieden geben. Wir wollen Teschen. Sie bekamen es auch, da Großbritannien und Frankreich die Tschechoslowakei in München verkauften. Was für ein jämmerliches Spektakel von Schiss und Verrat. Polen war Hitlers Komplize in 1938, bevor Polen ein Jahr später, Hitlers Opfer wurde.

-Die sowjetischen Diplomaten und vor allem Stalin machten sich bei dieser Angelegenheit keine Illusionen über Polen oder Frankreich und Großbritannien, aber sie machten einen letzten Versuch im Jahre 1939, um ein Anti-Nazi-Kriegs-Bündnis herzustellen. Auch da spielte Polen den Störenfried. Im Januar berichtete der französische Botschafter in Warschau, dass viele Polen, falls sie zu einer Wahl zwischen Deutschland und der UdSSR gezwungen wären, sie sich für Berlin entscheiden würden. « Lassen Sie sie doch; Das ist Bluff! » wäre die richtige Antwort gewesen. Die polnische Regierung verweigerte Ende März, eine vier Mächte-Erklärung mit der UdSSR zu unterschreiben, um im Falle einer Bedrohung der Unabhängigkeit eines anderen europäischen Staates zu konsultieren. Dann schlug Litvinov in einem letzten verzweifelten Versuch im April 1939 Paris und London eine politische und militärische Allianz gegen das Nazideutschland vor. Und schon wieder verschleppten die Anglo-Franzosen die Sache. Die Beamten des Britischen Foreign Office waren spöttisch und verunglimpften Litvinov.

-Das war genug für Stalin, und er entließ Litvinov Anfang Mai und ernannte Vyacheslav M. Molotov an seiner Stelle. Eine der ersten Handlungen von Molotov war, Warschau die Hand anzubieten. Die Tür zur sowjetisch-polnischen Zusammenarbeit war noch offen. «Sie können denken, dass wenn Polen es wünscht», kabelte Molotov nach Warschau, «könnte die UdSSR ihm Unterstützung geben». Innerhalb von 24 Stunden schlugen die Polen die Tür zu, und verweigerten jede Zusammenarbeit mit Moskau.

-Der letzte Akt der polnischen Selbstzerstörung kam im August 1939, als französische und britische Delegationen nach Moskau kamen, um über das Anti-Nazi-Bündnis zu diskutieren. «Werden die Polen mitarbeiten?» wollte die sowjetische Seite wissen. «Würden es die Briten tun?» wäre eine passendere Frage gewesen. «Gehen Sie sehr langsam vor» sagten die britischen Richtlinien für die Delegation. Schnell oder langsam spielte keine Rolle für die Polen, sie gaben die gleiche negative Antwort wie immer, wenn es um die Zusammenarbeit mit der UdSSR gegen Nazi-Deutschland ging. Erinnern Sie sich, wie Feldmarschall Rydz-Śmigły es ausdrückte: Die Russen sind «Barbaren» und «Asiaten». Die Polen würden für den Durchgang der Roten Armee durch das polnische Gebiet keine Erlaubnis erteilen, um den gemeinsamen Feind zu bekämpfen. Das war die polnische Haltung seit 1934, und sie änderte sich nicht, selbst vor der Gefahr einer drohenden deutschen Invasion.

-Als nach dem Scheitern der anglo-französisch-sowjetischen Verhandlungen die Neuigkeit von dem nazi-sowjetischen Nichtangriffspakt bekannt wurde, beschlossen die Polen ihn zu ignorieren. «Es hat sich wirklich nicht viel geändert », meinte Außenminister Beck. Der polnische «Mann auf der Straße» in Warschau, berichtete der britische Botschafter, nahm die Nachricht von dem Nichtangriffspakt mit «einem halb amüsierten Achselzucken». «Ist Wassili nicht ein Schwein», war eine übliche Reaktion. Polens «Wahnsinn», sagte der französische Premier Daladier.

-Kein Schriftsteller hätte diese erstaunlichen Geschichten der polnischen Rücksichtslosigkeit in den 1930er Jahren erdenken können. Als Historiker kann ich Ihnen versichern, dass hier nichts erfunden wurde, so unwahrscheinlich es auch scheinen mag. Lesen Sie meine „1939: The Alliance that Never Was », oder meinen neueren Aufsatz «Only the USSR has Clean Hands» für die Details und die Archiv- Referenzen. Der russische Botschafter Andreyev sagte, dass Polen eine Mitverantwortung für die «Katastrophe von September 1939 » trug. Angesichts der Archive müsste man sagen, dass der russische Botschafter höflich war und den Fall dezent ausgedrückt hat. Der polnische Minister Schetyna kann versuchen «die Geschichte umzuschreiben“ wie er mag, aber ich kann ihm sagen, dass er seine Zeit vergeudet. Der Beweis befindet sich in den Archiven und ist zu bedeutend, um ihn zu verbergen. Es ist kein schönes Bild, das von Polen der 1930er Jahre. Mehr Introspektion und weniger russlandfeindliche Haltung würden der polnischen Regierung in diesen gefährlichen Zeiten gut dienen. Minister Schetyna könnte mit dem Lesen der Korrespondenz seines fernen Vorgängers Beck beginnen, als Beispiel wie man Polens Außenpolitik nicht führen sollte. Nur die Briten trugen für das Scheitern der Zusammenarbeit mit der UdSSR gegen Nazi-Deutschland in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre eine größere Verantwortung als Polen. Diese verlorene Gelegenheit nenne ich die «Große Alliance, die es nie gab».

Übersetzung
Horst Frohlich

Quelle
Strategic Culture Foundation (Russland)