Mit ‘nobelpreis’ getaggte Beiträge

– Staatsstreich Soft
Das Albert Einstein Institut: Gewaltfreiheit Version CIA
von Thierry Meyssan –

– Die Gewaltfreiheit als Technik für politisches Handeln kann für jeden Zweck angewendet werden. In den 1980er Jahren interessierte sich die NATO für ihre Anwendung, um den Widerstand in Europa nach einem Einmarsch der Roten Armee zu organisieren. Seit fünfzehn Jahren wendet die CIA sie an, um widerspenstige Regierungen zu stürzen, ohne internationale Empörung hervorzurufen. Sie hat dafür ein angenehmes, ideologisches Schaufenster, die Albert Einstein Institution des Philosophen Gene Sharp, der eine Rolle im Irak, in Litauen, Venezuela und in der Ukraine spielte. Um sie für ihre Effizienz zu belohnen, haben die Mitglieder des Albert Einstein Instituts zwei außergewöhnliche Beförderungen erhalten: Thomas Schelling erhielt 2005 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften und Peter Ackerman wurde Nachfolger von James Woolsey, als Leiter des Freedom House. Der Originalbericht vom Jänner 2005 wurde ohne Abänderung übersetzt.
Voltaire Netzwerk | Paris (Frankreich) | 23. Dezember 2013

[Artikel veröffentlicht am 4. Januar 2005].

– Unbekannt in der breiten Öffentlichkeit, entwickelte der Philosoph Gene Sharp eine Theorie der Gewaltlosigkeit als politische Waffe. Im Auftrag der NATO und dann der CIA, bildete er die Anführer der soften Staatsstreich-Putschisten der letzten fünfzehn Jahre aus.

– In den 1950er Jahren studierte Gene Sharp den zivilen Ungehorsam von Henry D. Thoreau und von Mohandas K. Gandhi. Für diese Autoren sind Gehorsam und Ungehorsam moralische oder religiöse Themen, bevor sie politische sind. Sie überstellen ein höheres Gesetz einer zivilen Verordnung. Jedoch hatte die praktische Umsetzung ihres Glaubens politische Konsequenzen, so dass, das was sie als Selbstzweck betrachteten, als Mittel verstanden werden kann. Ziviler Ungehorsam kann dann als eine politische, selbst auch militärische Handlungstechnik betrachtet werden.

– 1983 schuf Gene Sharp das Programm für gewaltlose Sanktionen am Center for International Affairs der Harvard Universität. Er entwickelte eine Forschung in Sozialwissenschaften über die Nutzung des zivilen Ungehorsams der west-europäischen Bevölkerung, um einem möglichen Einmarsch von Truppen des Warschauer Paktes zu entgegnen. Zur gleichen Zeit gründete er in Boston das Albert Einstein Institut mit der doppelten Mission, seine wissenschaftlichen Arbeiten zu finanzieren und seine Modelle auf konkrete Situationen anzuwenden. 1985 veröffentlichte er ein Buch über die Art die Eroberung von Europa unmöglich zu machen [1], dessen US-Ausgabe ein Vorwort von Botschafter George F. Kennan, Vater des Kalten Krieges, erhielt. 1987 erhält der Verein Zuschüsse aus dem Institut der Vereinigten Staaten für den Frieden (US-Institute for Peace). Er organisiert Seminare, um Alliierte zur Verteidigung gegen die kommunistischen Besatzer durch zivilen Ungehorsam auszubilden. General Georges Fricaud-Chagnaud führt das Konzept der „zivilen Abschreckung“ in der Gründung der Studien für nationale Verteidigung ein [2]. Das Institut ist in dem Stay-Behind Netzwerk integriert, dem US-Einmischungsapparat in den verbündeten Staaten, durch General Edward B. Atkeson, der damals von der US-Armee dem Direktor der CIA zugeteilt wurde. [3].

– Die auf Moral zugespitzte Bewertung der Aktionsmittel erlaubt, die Debatte über die Rechtmäßigkeit der Maßnahme zu evakuieren. Die Gewaltfreiheit, als eine an sich Gute und mit Demokratie gleichgesetzte Methode, fördert das Weißwaschen der von Natur aus undemokratischen verdeckten Aktionen.

Gene Sharp

– Im Jahr 1989 nimmt das Albert Einstein Institut seinen Aufschwung. Gene Sharp wird Berater von anti-kommunistischen Bewegungen. Er beteiligte sich an der Gründung der Demokratischen Allianz von Burma, einer Koalition von anti-kommunistischen Prominenten, die es bald schaffen, der Militärregierung beizutreten; und der Demokratischen Progressiven Partei von Taiwan, die für die Unabhängigkeit der Insel vom kommunistischen China Kampagne macht, während die Vereinigten Staaten diese offiziell ablehnen; er versammelt die verschiedenen tibetanischen Oppositions-Gruppen bei dem Dalai Lama. Es versucht auch eine Dissidenten-Gruppe innerhalb der PLO zu bilden, die die palästinensischen Nationalisten dazu bringen sollten, auf Terrorismus zu verzichten [4]. Er schult sie heimlich auf dem Gelände der Botschaft der Vereinigten Staaten in Tel Aviv in Zusammenarbeit mit Oberst Reuven Gal [5], Direktor der psychologischen Maßnahmen innerhalb der israelischen Streitkräfte.

– Als die CIA das Potenzial des Albert Einstein Institut erkannte, schickt sie ihm einen Spezialisten für geheime Aktionen, Oberst Robert Helvey, damals Dekan der Schule für die Ausbildung von Militärattachés der US-Botschaften. «Bob» führt Gene Sharp in Birma ein, damit er die Opposition ideologisch ausbildet: gewaltfrei die blutigste Militärjunta der Welt kritisieren, d.h. ihre Borniertheit aufzeigen ohne das System infrage zu stellen. Helvey sortiert so die „guten“ und „schlechten“ Gegner in einem kritischen Moment für Washington: die echte Opposition, geführt von Frau Suu Kyi, verzeichnet weiterhin gute Punkte und bedroht das pro-amerikanische Regime. „Bob“ gelingt das umso leichter, als er alle Protagonisten persönlich kennt, da er Militärattaché in Rangun von 1983 bis 1985 und an der Strukturierung der Diktatur beteiligt war. In einem doppelten Spiel leitet Oberst Helvey gleichzeitig die Aktion der klassischen militärischen Unterstützung für den Widerstand der Karen: Washington will in der Tat die Junta unter Druck halten, indem es einen begrenzten Guerillakrieg bewaffnet und steuert.

– Jetzt immer dort präsent, wo amerikanische Interessen auf dem Spiel stehen, kommen Gene Sharp und sein Assistent Bruce Jenkins nach Peking im Juni 1989, zwei Wochen vor den Ereignissen des Tiananmen Platz. Sie werden aber von den chinesischen Behörden schnell ausgewiesen werden.

– Im Februar 1990 organisiert das Albert Einstein Institut eine Konferenz über gewaltlose Sanktionen mit 185 Spezialisten aus 16 Ländern, unter der Leitung von Oberst Robert Helvey und Oberst Reuven Gal. Das Prinzip einer ‚Internationalen‘ des antikommunistischen Kampfes, die die Bevölkerung zu gewaltfreien Aktionen anleitet, war geboren. Professor Thomas Schelling [6], der berühmte Ökonom und auch Berater der CIA, trat dem Aufsichtsrat der Institution bei. Das offizielle Budget der Institution bleibt konstant, aber in Wirklichkeit hat sie reichlich Finanzierung durch das republikanische Institut IRI (International), eines der vier Zweige des National Endowment for Democracy (NED/CIA) [7].

– Zur gleichen Zeit verkünden die baltischen Staaten ihre Unabhängigkeit. Am Ende eines kräftigen Tauziehens mit Mikhail Gorbatschow stimmen sie doch zu, diese Entscheidung zwei oder drei Jahre zu verschieben, um die Bedingungen dafür auszuhandeln. Ohne zu warten reisten Gene Sharp und sein Team im Oktober 1990 nach Schweden, wo sie litauische Politiker vorbereiten, den allgemeinen Widerstand gegen die Rote Armee zu organisieren. Ein paar Monate später, im Mai 1991, als die Krise ausbrach und Gorbatschow seine Spezialeinheiten einsetzte, berät Gene Sharp die separatistische Partei Sajudis (Perestroika Initiativgruppe). Während der ganzen Krise steht er dem Präsidenten Vytautas Landsbergis beiseite. Im Juni 1992 organisiert der Verteidigungsminister des unabhängigen Litauen, Audrius Butkevicius, eine Symposium zu Ehren des entschlossenen Handelns der Albert Einstein Institution in dem Unabhängigkeitsprozess der baltischen Staaten.

– Als die Vereinigten Staaten ihre Aufrüstung im Jahr 1998 begannen [8], wird die Albert Einstein Institution für die Expansions-Strategie ein Werkzeug unter vielen anderen. Sie bietet die Ideologie und die Technik für Otpor! („Widerstand“), einer Gruppe von jungen Gegnern des jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic.

– Gleichzeitig greift sie in der Provinz Kosovo ein, um die LDK von Ibrahim Rugova zu leiten. Wenn Rugova auch für Washington während des Kosovo-Krieges nutzlos war, bietet Otpor! bald eine Alternative zum Sturz von Milosevic, der mehr als je beliebt war, da er der NATO die Stirne geboten hatte. Oberst Helvey bildet die Führungskräfte in Seminaren im Hilton-Hotel in Budapest aus. Die Dollar fließen in Strömen bis zum Ende der letzten kommunistischen Regierung in Europa. Die Operation wird lokal vom Agenten Paul B. McCarthy geleitet, diskret im Hotel Moskva in Belgrad installiert, bis zum Rücktritt von Milosevic im Oktober 2000.

– Im September 2002 ist Gene Sharp in Den Haag, um die Mitglieder des irakischen Nationalrats zu trainieren, die sich darauf vorbereiten, im Gepäck der US-Armee im Irak einzufallen.

– Im September 2003 ist es schon wieder die Albert-Einstein-Institution, die der Opposition rät, das Ergebnis der Wahlen zu hinterfragen und bis zum Rücktritt von Eduard Schevarnadze zu protestieren [9], während der Rosen-Revolution in Georgien.

– Als der durch die CIA angefachte Staatsstreich im April 2002 in Venezuela fehlschlägt, ist es wieder das Albert-Einstein-Institut, nach dem das State Department appelliert. Es berät Arbeitgeber bei der Organisation des Amtsenthebungs-Referendums gegen den Präsidenten Hugo Chavez. Gene Sharp und sein Team kümmern sich um die Führer von Sumate während der Ereignisse vom August 2004. Nach einer jetzt schon klassischen Technik klagen sie über Wahlbetrug und fordern den Abtritt des Präsidenten. Es gelingt ihnen, die Bourgeoisie von Caracas auf die Straßen zu hetzen, aber die massive Unterstützung des Regimes ist viel zu mächtig, um ihn zu stürzen. Die internationalen Beobachter müssen letztlich die Rechtmäßigkeit des Sieges von Hugo Chávez anerkennen.

– Gene Sharp scheitert jedoch in Belarus und im Simbabwe, aus Mangel an rechtzeitig ausgebildeten Rekruten und den notwendigen Demonstranten. Man findet Oberst Robert Helvey wieder in Kiew, während der orangen „Revolution“ in der Ukraine im November 2004 [10].

– Schließlich bemerken wir, dass die Albert Einstein Institution beginnt, iranische Hetzer zu trainieren.

Aber warum „Albert Einstein“? Diese Schirmherrschaft schläfert den Verdacht gut ein. Das erste Buch von Gene Sharp, das der Studie der Methoden Gandhis gewidmet war, beginnt mit einem Vorwort von Albert Einstein. Aber das Buch wurde fünf Jahre nach dem Tod des Naturwissenschaftlers im Jahr 1960 geschrieben. Der Text konnte daher nicht von Albert Einstein für Sharp geschrieben worden sein. Er hat sich einfach begnügt, einen Artikel des Physikers über Gewaltfreiheit zu reproduzieren.
Thierry Meyssan

Übersetzung
Horst Frohlich

Beigefügte Unterlagen Offener Brief der Albert Einstein Institution in Reaktion auf diesen Artikel (12. Juni 2007).
(PDF – 25.6 kB)

Hugo Chávez, Präsident der Bolivarischen Republik Venezuela, zitierte lange diesen Artikel in anlässlich der Unterzeichnung von ALBA (Bolivarianische Alternative für Amerika).

[1] Making Europe Unconquerable : The Potential of Civilian-based Deterrence and Defense. Taylor & Francis éd., Londres, 1985. Zweite Auflage mit einem Vorwort von George F. Kennan, Ballinger éd, Massachusetts, 1986.

[2] General Georges Fricaud Chagnaud war Militärattaché der französischen Botschaft in Washington, dann Leiter der französischen Militärmission in der NATO.

[3] General Edward B. Atkeson ist heute Experte im CSIS und Verwalter von der Association of Former Intelligence Officers (AFIO).

[4] Einer der von Sharp ausgebildeten Offiziere, Mubarak Awad, leitet heute (Januar 2005) US-Hilfe in Indonesien nach dem Tsunami.

[5] Oberst Reuven Gal ist heute stellvertretender Leiter des nationalen Sicherheitsrates von Israel und führt façonnage de la société palestinienne [die Umbildung der palästinensischen Gesellschaft].

[6] Thomas Schelling ist einer der Mitherausgeber des Kopenhagen-Konsens im März 2004. Dieses unter der Schirmherrschaft von The Economist entwickelte Dokument sollte das Programm des Millenniums der Vereinten Nationen und das Kyoto-Protokoll untergraben. Herr Schelling hat ein theoretisches Modell entwickelt, dem zufolge das Wirtschaftswachstum der beste Weg zur Bekämpfung der globalen Erwärmung sei, da es letztlich die erforderlichen Techniken zu ihrer Behebung vorbereiten würde. Thomas Schelling erhielt den Nobelpreis in Wirtschaftswissenschaften 2005.

[7] „NED, das legale Schaufenster der CIA“, von Thierry Meyssan, Traduction Horst Frohlich, Odnako (Russland), Voltaire Netzwerk, 11. Oktober 2013.

[8] Im Jahr 1998 erfordert der Kongress von Präsident Clinton eine Politik der Aufrüstung ohne Feind.

[9] Siehe « Les dessous du coup d’État en Géorgie » von Paul Labarique, Voltaire, 7 janvier 2004.

[10] Siehe « Washington et Moscou se livrent bataille en Ukraine » von Emilia Nazarenko, Voltaire, 1. November 2004. Dieser Artikel, den wir vor dem ersten Gang der Präsidentschaftswahl veröffentlicht haben, beschreibt die Organisation der angeblich spontanen Bewegung der folgenden Wochen.

– Von der Tribüne der Generalversammlung der Vereinten Nationen, am 25.September, hatte der französische Präsident Francois Hollande seine Überzeugung erklärt, dass die Änderung des Regimes in Syrien „sicher“ wäre und das Paris, „die provisorische Regierung als Vertreter des neuen Syrien anerkennen würde, sobald sie gebildet sei“. Er dachte, sie selbst ernennen zu können, indem er sich auf den Nationalrat, eine von der DGSE (Franz. Geheimdienst) erstellte und durch das Katar geförderte Marionetten-Organisation, stützte..

– Die Vereinigten Staaten jedoch nahmen die Dinge schnell in die Hand. Außenministerin Hillary Clinton verurteilte die Repräsentativität des Nationalrates, weil aus Menschen bestehend, die „seit 20, 30 und 40 Jahren nicht nach Syrien gekommen waren“ und bewirkte seine Versenkung. In der Doha Sitzung, am 11.November, unter der Schirmherrschaft der Arabische Liga, hat der US-Botschafter Robert Ford ihn in einer nationalen Koalition aufgenommen, direkt unter seiner Kontrolle. Dies hat natürlich nicht das Wissen der Personen über Syrien verbessert, die nicht hingegangen sind „seit 20, 30, oder 40 Jahren“, aber änderte das Urteil, das das Außenministerium jetzt von ihnen hat seitdem sie Washington gehorchen, werden sie als legitim angesehen.

– Frankreich aber verfolgt seinen Traum Syrien wieder zu kolonisieren. Bei den Vereinten Nationen bat Francois Hollande, dass der Sicherheitsrat ein Mandat zur Verwaltung „der von Rebellen befreiten Gebieten“ gebe, nach dem Vorbild des an Frankreich durch den Völkerbundes von 1923 bis 1944 erteilten Mandats über Syrien. In dieser Logik haben Frankreich und der Golf-Kooperationsrat die syrische nationale Koalition als „einzige legitime Vertretung des syrischen Volkes“ anerkannt, um „eine provisorische Regierung“ zu bilden. Zusätzlich hat Paris die Europäische Union – die gerade den Nobelpreis des Friedens erhalten hat – aufgefordert, das Waffenembargo aufzuheben, um „befreite Gebiete“ beliefern zu können.

– Es scheint, dass die französischen Führer, hingerissen von ihren Chimären, sich der Ernsthaftigkeit ihrer Kommentare nicht bewusst wurden, falls sie umgesetzt würden. Es handelt sich ganz einfach um die Frage der Souveränität der Nationalstaaten, welches die Basis des Völkerrechts seit den Verträgen von Westfalen 1648 bildet; ein Prinzip, das 1945 mit der Charta der Vereinten Nationen und der folgenden Dekolonisierung universal geworden ist.

– Ob man nun Bashar Al-Assad schätzt oder nicht, ist man gezwungen festzustellen, dass er zurzeit den Großteil des syrischen Gebietes mit Unterstützung der Mehrheit der syrischen Bevölkerung regiert. Jedoch gibt Frankreich vor, diese Realität zu ignorieren und seinem Belieben nach definieren zu können, wer die syrische Bevölkerung darstellt. Auf dieser Grundlage beabsichtigt Frankreich, sich as Recht zu geben, „befreite Gebiete“ zu verwalten und zu bewaffnen, auf denen bereits die drei-Sterne-Flagge flattert, die es einst diesem Land auferlegt hatte. Dieser Vorgang wurde vor 1945 geduldet, um gewisse Formen der Kolonisation zu rechtfertigen, aber wurde dann in den Regionen der Welt disqualifiziert, wo die Souveränität der Nationalstaaten zu Anwendung kam.

– Vor 73 Jahren setzte Deutschland einen Nazi Premierminister in Wien durch und bewirkte mit seiner Hilfe den Anschluss Österreichs. Es folgte eine Reihe von Eroberungen, die nur durch den zweiten Weltkrieg beendet werden konnten. Es gibt keinen Zweifel, dass falls die französische Überlegung in Kraft träte, sie einem Dritten Weltkrieg den Weg ebnete, wie Bashar Al-Assad in seinem Interview vom 9.November in Russia Today erklärt hatte.

– Die französische Führer scheinen nicht begriffen zu haben, welche praktische Form ihr Projekt nehmen wurde, wenn sie es durchsetzten. Was sie „befreite Zonen“ nennen, sind unsichere, mit veränderlichen Konturen, von Brigaden der FSA kontrollierte Regionen. Das einzige Mal, wo einer dieser Bereiche stabilisiert wurde, war in einem Bezirk im Südwesten von Homs, Ende 2011 – Anfang 2012. Die Katiba Al-Faruq hat dort das islamische Emirat von Baba Amr ausgerufen. Die Schulen wurden zerstört und das Scharia Gesetz verhängt. Alle nicht-sunnitischen Einwohner wurden vertrieben und mehr als 150 Menschen durch ein „Revolutionstribunal“ zum Tod durch öffentliches Kehlen-Durchschneiden verurteilt.

– 4 Monate nach dem Fall des islamischen Emirats empfing Präsident Francois Hollande in großen Pomp in Paris einige ihrer Führer auf der Flucht. Es war am 6. Juli, anlässlich des Treffens der „Gruppe von Freunden des syrischen Volkes“ (SIC!). Heute will Frankreich die Schaffung von neuen islamischen in einem souveränen Staat, Mitglied der Vereinten Nationen, unterstützen.

– Unter diesen Bedingungen hätte Frankreich das islamische Emirat Afghanistan neben Pakistan und Saudi Arabien anerkennen müssen, anstatt 88 seiner Soldaten, die die Taliban bekämpften, zu opfern. Und es ist nicht klar, warum es noch diplomatische Beziehungen mit der Russischen Föderation unterhält, anstatt die vorläufige Regierung von Ischkeria (Tschetschenien) anzuerkennen.

– Lassen wir diese ad absurdum Argumentation beiseite. 1970 nahm die Generalversammlung der Vereinten Nationen die Resolution 2625 an, die die in der Charta vorgesehenen Grundsätze des Völkerrechts erklärte. Dieser Text proklamiert: „Alle Staaten sollen sich auch enthalten, subversive oder terroristische Aktivitäten zu organisieren, zu unterstützen, zu schüren, zu finanzieren, zu bewaffnen, zu ermutigen und zu tolerieren, sowie mit Gewalt, in das Regime eines anderen Staates, und in interne Kämpfe einzugreifen“. Als Präsident der französischen Republik gehört es zur Pflicht von Francois Hollande, Garant für die Einhaltung diese Grundsätze zu sein.

Thierry Meyssan
Übersetzung Horst Frohlich – Quelle El-Ekhbar (Algerien) – voltairenet.org