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Michail Chodorkowski

Ex-Yukos-Chef doch in Interpol-Fahndungsliste? Chodorkowski-Fall neu aufgerollt
© REUTERS/ Peter Nicholls

Panorama

10:37 25.04.2016(aktualisiert 10:52 25.04.2016) Zum Kurzlink
Prozess gegen Michail Chodorkowski (218)
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Interpol erwägt einen internationalen Haftbefehl für den ehemaligen Yukos-Chef Michail Chodorkowski, wie die Zeitung RBC Daily am Montag berichtet. Die Kriminalpolizei soll zusätzliche Unterlagen zu dem Fall von russischer Seite nachgefragt haben.

„Interpol hat sich bereit erklärt, seine Position über eine Aufnahme Chodorkowskis, dem die Beteiligung am Mord an dem Bürgermeister von Neftejugansk vorgeworfen wird, in das internationale Fahndungsregister noch einmal zu überdenken. Dazu wurde die russische Seite um zusätzliche Materialien zu dem Fall gebeten“, wird ein mit dem Vorgang vertraute Quelle zitiert.

Diese Vereinbarung wurde bei Verhandlungen russischer Behörden mit Interpol-Vertretern erzielt. Russland werde in nächster Zeit alle beantragten Papiere nach Frankreich senden, hieß es.

Früher hatte sich Interpol geweigert, Chodorkowski in die internationale Fahndungsliste aufzunehmen, weil das Statut der Organisation „jegliche Aktivitäten politischen, militärischen, religiösen oder rassistischen Charakters verbiete.“

Michail Chodorkowski, einst Chef des Ölkonzerns Yukos und reichster Mann Russlands, hat wegen Diebstahl und Steuerhinterziehung zehn Jahre und zehn Monate im Gefängnis verbracht und wurde im Dezember 2013 – rund acht Monate vor regulärem Ablauf seiner Haftstrafe – von Russlands Präsident Wladimir Putin begnadigt. Noch am selben Tag wurde Chodorkowski aus seinem Straflager entlassen und flog mit einem vom deutschen Ex-Außenminister Hans-Dietrich Genscher organisierten Privatjet nach Berlin. Deutschland stellte dem Ex-Öl-Milliardär ein Jahresvisum aus. Kurz danach erhielt er zudem eine Aufenthaltsbewilligung in der Schweiz.

Laut der russischen Ermittlungsbehörde hatte Chodorkowski in den 1990er Jahren seine Unterstellten Leonid Newslin und Alexej Pitschugin sowie andere Personen mit dem Mord an dem Unternehmer und Bürgermeister von Neftejugansk, Jewgeni Rybin, beauftragt.

https://www.rt.com/politics/330277-witnesses-confirm-khodorkovskys-role-in/
Ehemaliger Leiter des Ölkonzerns Yukos Michail Chodorkowski © Vasily Prokopenko
29.01.16 – RUSSLAND – Zeugen bestätigen Chodorkovskys Rolle in Morde – Rechtsanwalt –
-Mehrere Zeugen haben Ermittlungsbeamten gesagt, dass der ehemalige Oligarch Michail Chodorkowski spielte eine entscheidende Rolle bei der Ermordung eines sibirischen Oberbürgermeisters 1998, so ein Verteidiger sagte.

„Alle Zeugen, die gegen ihn ausgesagt haben, sind noch in Haft. Sie sagen, dass sie von jemandem gehört, dass, ohne die Teilnahme meinem Klienten dieses Verbrechen hätte nie stattgefunden“, RIA Novosti zitiert Chodorkowskis Staat ernannten Verteidiger mit den Worten am Mittwoch.

-Der Anwalt sprach in dem Moskauer Standgericht, das ihrer Antrag prüft, die frühere Entscheidung Chodorkowskis Verhaftung aufzuheben. Ende Dezember, russischen Ermittler klagten offiziell den ehemaligen Industriemagnat in der Strafsache an, die nach der Ermordung von Wladimir Petukhov,  Bürgermeister von Neftyugansk, der in Konflikt mit Yukos Interessenvertreter und Manager kam, und am 26. Juni 1998 – Chodorkowskis Geburtstag, getötet wurde, eröffnet haben. Die Anklage der Verschwörung zum Mord von zwei oder mehr Menschen bringt in Russland möglicherweise  eine lebenslange Haftstrafe mit sich.

Weiterlesen: Chodorkowski wurde in absentia Haftbefehl erlassen und auf der internationalen Fahndungsliste gesetzt – Russische Ermittler

-Der Verteidiger hat auch gesagt, dass das Gericht die Zeugen Aussagen könnten nicht als ein direkte Nachweis der Beteiligung Chodorkowski in der Straftat und fragte der Richter den Haftbefehl aufzuheben und Chodorkowski aus der Fahndungsliste zu nehmen. Der Anwalt fügte hinzu, daß er weder sich von Ermittlern verstecke noch die Untersuchung behindert. „Er wird die Ermittler nicht aufsuchen, weil er hält sich für nicht schuldig“, sagte der Anwalt dem Gericht.

-Allerdings der Staatnwalt Valery Lakhtin konterte dieses Argument mit einer Erklärung, dass ein mächtiges und reicher Mann wie Chodorkowski, wenn er auf freiem Fuß bleibt, die Justiz hindern kann. „Wenn er nicht in Gewahrsam genommen wird, Chodorkowski kann Zeugen unter Druck setzen als Zeuge auszusagen oder falsche Beweise zu präsentieren, erpressen. Er kann forensische Beweise vernichten oder auf andere Weise die Untersuchung des Prozesses hindern“, RIA Novosti zitierte die Staatsanwaltschaft mit den Worten.

-Der Richter stimmte die Entscheidung der Staatsanwalt zu und erklärte Michail Chodorkowski Haftbefehl in absentia legal.

Weiterlesen: Die Ermittler drängen zu Verschwörung zum Mord Anklage gegen Chodorkowski

-Am Dienstag TASS zitiert eine Quelle in der Nähe der Ermittler mit den Worten, dass die Untersuchung in Chodorkowskis mögliche Mitschuld an Petukhov Ermordung wurde bis zum 30. Juli verlängert. Chodorkowskis Sprecher Kulle Pispanen hat diese Informationen weder bestätigt noch  widerlegt, und sagte, dass ihr Chef hatte kein Haftbefehl erhalten hat und mit dem Verteidigungsteam kein Kontakt besteht.

Einstiger Ölmagnat in Freiheit – Tagesschau.de – 22.12.13
Chodorkowski will nicht in die Politik

Der aus dem Straflager freigelassene russische Kreml-Kritiker Michail Chodorkowski will nach eigenen Worten nicht in die Politik gehen. Zwar seien an seine Begnadigung keine Bedingungen geknüpft, sagte er dem russischen Magazin „The New Times“. Er habe jedoch Präsident Wladimir Putin in einem Brief erklärt, dass er weder politisch tätig werden noch um eine Rückgabe seiner Anteile an dem zerschlagenen Ölkonzern Yukos kämpfen wolle.

Auch nach Russland will der 50-Jährige vorerst nicht zurückkehren, sagte er dem Magazin. „Wenn ich zurückkehre, könnten sie mich ein zweites Mal schon nicht mehr rauslassen, weil es formell viele Gründe gibt, für die man mich festhalten kann“, sagte Chodorkowski. Er glaube, dass sich Putin mit der Begnadigung auch deshalb leichtgetan habe, weil er direkt nach Deutschland ausgereist sei.

Chodorkowski will sich für Gefangene in Russland einsetzen
Tages Themen 21:20 Uhr, 21.12.2013, Griet van Petersdorff, RBB

– Ein Lob für die Rolle von Genscher –

Wo er sich in Zukunft aufhalten wird, ließ er im Gespräch mit Journalisten in Berlin offen. „Wo wir leben werden, das werde ich mit meiner Frau besprechen“, sagte er. Der ehemalige Milliardär und seine Frau Inna haben drei gemeinsame Kinder. Aus erster Ehe hat Chodorkowski noch einen Sohn.

Der ehemalige Ölmagnat war nach zehnjähriger Haft am Freitag von Putin überraschend begnadigt worden und sofort nach der Freilassung nach Berlin geflogen. Dort will er sich am Mittag zu seinen Zukunftsplänen äußern. Mehrere Fernsehsender wollen die Pressekonferenz live aus dem Mauermuseum am Checkpoint Charlie übertragen. Auch tagesschau.de wird ab Mittag mit einem Livestream dabei sein. Über Chodorkowskis weitere Pläne ist bisher kaum etwas bekannt. Er hat ein Visum, das ihn dazu berechtigt, ein Jahr in Deutschland zu bleiben.
Michail Chodorkowski (links) und Hans-Dietrich Genscher auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld (Quelle: Foto: Pressestelle Chodorkowski/dpa) (Bildquelle: AFP)
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Der frühere Bundesaußenminister Genscher hatte sich für die Freilassung Chodorkowskis eingesetzt.

Chodorkowski lobte vor der Pressekonferenz die Rolle von Ex-Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher bei seiner Freilassung aus dem russischen Straflager. Für solche Verhandlungen sei jemand nötig gewesen, der sowohl für Putin vertrauenswürdig gewesen sei als auch für ihn selbst, sagte er der russischen Journalistin Xenia Sobtschak.
Gnadengesuch ohne Schuldeingeständnis

Genscher trug demnach entscheidend dazu bei, dass das Gnadengesuch an Putin kein schriftliches Schuldeingeständnis beinhaltete, auf das der Präsident stets Wert gelegt hatte. „Ich war mit Herrn Genscher bekannt und habe gesagt, dass ich bereit bin, ihm in dieser Frage zu vertrauen“, sagte Chodorkowski. Die Begnadigung durch Putin sei letztlich mit Blick auf seine familiäre Situation erfolgt, sagte Chodorkowski in dem Interview, dessen Mitschrift der kremlkritische Fernsehsender Doschd veröffentlichte. Der Kanal zeigte ein Video von dem Wiedersehen Chodorkowskis mit seiner krebskranken Mutter Marina in Berlin.

Das von Genscher vorbereitete Gnadengesuch an Putin sei ihm am 12. November von Anwälten zur Unterschrift vorgelegt worden, sagte Chodorkowski. Er betonte, dass er noch immer nicht mit allen Details seiner Freilassung vertraut sei.

– Viel Blogger lassen sich nicht so schnell von Chodorkowski „Unschuld“ überzeugen…Hier einige Antworten

– Am 22. Dezember 2013 um 11:38 von pyron –

„Chodorkowski will nicht in die Politik“

da hat ein Schwerstkrimineller mit dem Lebenslauf eines Herrn Chodorkowski dessen Sicherheitschef wegen mehrfachen Mordes nichts in der Politik zu suchen. In anderen Ländern wie den USA werden solche Betrüger (Bernard Medoff) für 150 Jahre in den Knast eingesperrt. Ich verstehe diesen Medien Hype um Chodorkowski nicht, man versucht ihn als Kämpfer für Menschenrechte usw. zu verkaufen, dabei braucht man sich nur sein Lebenslauf anschauen und man wird eines besseren belehrt. Wäre er Deutscher und hätte all seine Taten in Deutschland begangen, dann wäre er für den rest seine Lebens eingesperrt geworden. Anschein langt es heutzutage wenn man gegen Putin ist, dann bekommt man von den Medien einfach ein neues Etikett und ist dann ein Held der sich für Demokratie einsetzt. Verkehrte Welt sag ich nur. Dieser Fall sagt mehr über Deutschlands „demokratisches“ System aus als über Russlands, besonders über die sogenannte Pressefreiheit.

– Am 22. Dezember 2013 um 11:40 von TheDaz
Und was ist mit Ed Snowden ?

Schön, daß Her Chorokowksi aus den Fängen dieser Willkürjustiz befreit werden konnte. Aber es hat einen faden Beigeschmack, wenn dieser Mann sofort ein Visum kriegt und verdiente Menschen wie Ed Snowden nicht.
Und was ist mit Ed Snowden ?

– Am 22. Dezember 2013 um 11:53 von pyron
Nachtrag

Leider wurden beim ersten Post einige Wörter verschluckt. Der erste Satz sollte wie folgt da hat ein Schwerstkrimineller mit dem Lebenslauf eines Herrn Chodorkowski dessen Sicherheitschef wegen mehrfachen Mordes verurteilt wurde nichts in der Politik zu suchen.

Chapeau, Herr Putin!
Einerseits amüsiert mich die Sache wegen des jetzt entstandenen Bohai, andererseits geniere ich mich als Deutscher, weil Politiker und Medien und ein Teil der Mirbürgerschaft sich vom Schlaumeier Putin so leicht auf die Schippe nehmen lassen.

Zuerst gewährt Putin einem westlichen Dissidenten (Snowden) in Russland vorläufiges Asyl, und wird wohl nicht zögern, das nötigenfalls medienwirksam zu verlängern.

Nun begnadigt Putin einen nach russischem Recht ordnungsgemäß verurteilten Wirtschaftsstraftäter (woran auch der EuGHMr nichts anstößig fand), lässt ihn nach Deutschland ausreisen zur schwerkranken Mutter. Firmenprivatjet, Blitzvisum, Begrüßung am Berliner Flughafen durch einen FDP-Außenminister aD. … die kranke Mutter war aber noch in Russland … eine politische Komödie ersten Ranges! Und sicher sind bereits Geldboten der Medien fürs Exklusivinterview zum Gast unterwegs…

Putin hält unseren Alleskönnern den Spiegel deren Bigotterie vor!

– Am 22. Dezember 2013 um 12:18 von Alter Nativer
Endlich – Kalter Krieg ausgebrochen!

Die Medien werden offenbar von der Zweitauflage der Journalistengilde des RIAS regiert. Jedenfalls die Öffentlich schlechten. Nun haben wir einen „Kreml-Kritiker“ (anderes Wort für Ausbeuter), seine Gegner sind sicher bald „Russenknechte“ und vor der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche beten wir für die lieben Brüder und Schwestern hinterm Eisernen Vorhang, die von Ulbricht, pardon, Putin unterdrückt werden, der jetzt sogar auch noch dafür sorgt, dass die Segnungen der demokratischen Welt (NSA, Bankenkrise, Schuldeninflation, Obdachlose, Arbeitslose usw.) möglichst von seinem roten Imperium ferngehalten werden. Der „freigekämpfte“ Chodorkowski – wo ist er denn besser aufgehoben, als in diesem Aufguss „Westdeutschland 2.0“!

– Am 22. Dezember 2013 um 12:18 von Zwicke
News…

Soeben in Radionachrichten gehört: Chodorkowski äußerte gegenüber Journalisten, nicht in die Politik zu wollen. Dieselben Journalistenhyänen erhoffen aber in einer nächsten Pressekonferenz, dass Chodorkowski endlich mal so richtig über Russland herzieht … offiziell: Journalisten „erwarten“ von Chodorkowski deutliche Worte zu Russland…

Nun also bekommt der feine Herr die Rechnung für seine First-Class-Freiheit mit Shopping in Berliner Edelkaufhäusern und Suite im Adlon präsentiert…

– Am 22. Dezember 2013 um 12:23 von Gustav76
Woher diese Begeisterung?

Ich habe durch Zufall Ihre letzte Nachrichten gehört und war über die Begeisterung verblüfft, mit der das Eintreffen von Chordokowski von Ihrem Moderator gefeiert wurde.
Der Mann konnte sich fast nicht mehr im Überschwang seiner Gefühle bändigen. Für mich als Ostdeutschen einfach nicht zu begreifen, handelt es sich bei dem Russen einfach um einen Verbrecher, der seinem Volk Werte in Höhe vieler Milliarden Dollar gestohlen und sich zum reichsten Mann des Landes gemacht hat. Für einen solchen Menschen begeistern sich die westdeutschen Medien? Vielleicht liegt das daran, dass die Westdeutschen das Gleiche wie der Russe getan haben: den Ostdeutschen ihr Volksvermögen (Fabriken, Immobilien, Häuser, Seen und Wälder) geklaut und in die eigene Tasche gesteckt, ein in der Geschichte der europäischen Völker einmaliger Vorgang. Also: gleiche Kappen und die gleiche Gesinnung.

G.H.

– Am 22. Dezember 2013 um 12:24 von Das Goldspielzeug
„Das goldene Blatt“

Peinlich ist die Journaille, die sich jetzt auf diesen Verbrecher stürzt, als sei er Robin Hoodkowski. Der Mann ist ein organisierter Krimineller mit Einreisegenehmigung für den Schengen-Raum. Jeder Asylbewerber von Lampedusa wird schlechter gestellt. Von Snowden und seinen unbestreitbaren Verdiensten mal abgesehen.
Was hat denn dieser Russe auf der Gute-Taten-Liste, außer Machtgeilheit?

Und die Sensationspresse – und leider auch die angeblich so unabhängigen Journalisten des ÖR-Rundfunks – stürzt sich mir Live-PKs drauf, ohne diesen Betrüger zu hinterfragen. Ich hoffe, das machen dann auch die üblichen Hofberichterstatter, mit allem, was dazugehört. Von wem die Schuhe sind, dann ein Augendrücker mit der kranken Mutter, elende Kindheit, Home-Story, Chodorkowski hält ein Kind, einen Hund, usw.

– mundderwahrheit – ich wollte etwas darüber schreiben aber diese Blogger haben schon alles gesagt.

-Nachdem Herr Genscher so erfolgreich für die Freilassung von Herr Chodorkowski, eines Wirtschaftskriminelles eingesetzt hat, sollte er seine offensichtlich vorhandene Gabe für die Freilassung der vielen Unschuldigen und für ihre Freiheit kämpfenden Palästinenser einsetzten.

Ich kann mich an einer Phönix Talk-Show erinnern, wo Egon Bahr anwesend war. Ein Teilnehmer
nahm Chodorkovski in Schutz und Egon Bahr antwortete: „…eigentlich ist alles nicht so schlimm…er hat versucht nur russische Ölfelder an Exxon zu verkaufen“. Ich halte Egon Bahr, für einer dem wenigen Politiker, der mit den Worten „anständig“ und „nicht korrupt“ bezeichnen kann.