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Strafvollzug in den USA – Die modernen Sklaven Amerikas rufen zum Streik am 9. September auf

Strafvollzug in den USA - Die modernen Sklaven Amerikas rufen zum Streik am 9. September auf

In US-amerikanischen Gefängnissen haben die Insassen zu einem landesweiten Streik für den 9. September 2016 aufgerufen. Sie beklagen ein System systematischer Ausbeutung und untragbare Zustände im Strafvollzug.

von Olga Banach

Der Streik soll am 9. September beginnen, in Erinnerung an den Gefängnisaufstand vom 9. September 1971 im berüchtigten New Yorker „Attica“-Gefängnis. Damals war es den Aufständischen tatsächlich gelungen, sich durch ihr organisiertes Aufbegehren Gehör beim Staat zu verschaffen. Doch auch in jüngerer Zeit hat es zahlreiche Versuche gegeben, auf die weiteren zahlreichen Missstände im Bereich des US-amerikanischen Strafvollzugs aufmerksam zu machen. Im Jahre 2013 löste der Protest kalifornischer Häftlinge eine Bewegung aus, die sich auch auf andere Staaten ausbreitete und landesweit Reaktionen von der Politik forderte.

Eingangsbereich eines US-Gefängnisses

Der bevorstehende Streik betrifft nicht weniger als 25 Prozent aller Gefangenen weltweit. Von 100 US-Amerikanern befindet sich einer im Gefängnis. Dies ist weit mehr als in jedem anderen Land. Nicht weniger als 39 Prozent der Gefangenen in den USA weist einen afroamerikanischen Hintergrund auf. Über die Hälfte aller Verurteilten sitzt wegen nicht-gewalttätiger Drogendelikte ein oder weil sie nicht in der Lage sind, Strafgelder oder Kautionen zu bezahlen.

Ausgerufen wurde der Streik unter anderem durch die Bewegung „Freies Alabama“ (Free Alabama Movement). Diese Initiative prangert insbesondere die inhumanen Zustände infolge der Überbelegung von Verwahranstalten im Staat Alabama an. Diese seien zu teilweise annähernd 200 Prozent ausgelastet. Obwohl die Gefängnisinfrastruktur des US-Bundesstaates auf weniger als 14.000 Insassen ausgerichtet ist, befinden sich derzeit mehr als 29.000 Personen in gerichtlich angeordnetem Gewahrsam.

Der Oberste Gerichtshof der USA hat im Jahre 2011 anlässlich des Falls Brown v. Plata derartige Überlastungen als menschenunwürdig und verfassungswidrig erklärt. Die Bewegung „Free Alabama“ will nun neben der Abschaffung der Ausbeutung durch Arbeitsbedingungen, die nach Überzeugung der Aktivisten an Sklaverei erinnern, auch eine Einhaltung der Obergrenze von 14.000 Häftlingen bis 2018 erreichen.

Aber für wen arbeiten die Gefangenen?
Walmart, McDonalds, American Airlines: Alle Sparten der US-amerikanischen Industrie sind von der Arbeit der „modernen Sklaven“ abhängig und verdienen an dieser bis zu zwei Milliarden US-Dollar pro Jahr. Auch werden nicht weniger als 30 bis 40 Prozent aller Feuerwehrmänner in Kalifornien von den Gefängnissen gestellt. Das System kann vor diesem Hintergrund gar nicht wirklich an einer schnellen Wiedereingliederung der betroffenen Menschen in die Gesellschaft interessiert sein. Immerhin gibt es zu viele Einrichtungen und Interessensträger, für die die Inhaftierten innerhalb der Gefängnismauern eine nützlichere Kraft darstellen als sie außerhalb tun würden.

Ferguson ist ein Ort, der in den USA und darüber hinaus traurige Berühmtheit auf Grund mehrerer Fälle exzessiver Polizeigewalt gegenüber Afroamerikanern erreicht hat. Hier teilt die weit überwiegend aus Weißen bestehende Polizei gerne Strafzettel für Verkehrsverstöße aus und sorgt bereits damit indirekt für reichlich Nachschub in den Haftanstalten, da viele Menschen nicht in der Lage sind, diese auf Dauer zu bezahlen – sodass Ersatzfreiheitsstrafen in Kraft treten.

Doch mit Geld ist das Rechtssystem gleichzeitig auch leicht zu bezwingen. Ein berühmter Fall ist jener von Robert H. Richards IV, des Großenkels des Irénée Du Pont. Der millionenschwere Erbe, der schuldig gesprochen wurde, seine dreijährige Tochter vergewaltigt zu haben, musste die mit acht Jahren ohnehin relativ milde Haftstrafe, die über ihn auf Grund seiner Gräueltat verhängt wurde, nicht antreten. Ein Richter befand, dass das Gefängnis für den weißen Amerikaner kein passender Platz sei, und setzte sie zur Bewährung aus.

Noch wesentlich mehr Probleme gibt es im US-amerikanischen Strafvollzug bei der Unterbringung. So wurde im Jahr 2014 bekannt, dass ein Gefängnis in Georgia seinen Häftlingen innerhalb eines 14-Stunden-Rhythmus nur zwei Mahlzeiten anbot. Die Insassen behalfen sich mit Sirup, Zahnpasta und Toilettenpapier, um den Hunger zu stillen.

Im System Gefängnis werden zudem brutale Behandlungen durch Gefängnisaufseher nur selten geahndet; auch ist die medizinische Versorgung mangelhaft und menschliche Kontakte zur Außenwelt werden unterbunden. Die Familien der Inhaftierten sind oft nicht in der Lage, ihre gefangenen Angehörigen zu besuchen, sei es auf Grund von Verboten oder des faktischen Unterbindens von Kontakt durch heimatferne Unterbringung. In einigen Staaten wie Texas wurde der persönliche Kontakt mittlerweile sogar durch Videokonferenzen ersetzt. Konferenzen, für die die Angehörigen bezahlen müssen.

Auch die Kommunikation über Video und Telefon ist so zu einer lukrativen Einnahmequelle für die Haftanstalten und deren Vertragspartner geworden. Die Angehörigen der Inhaftierten lassen sich die Aufrechterhaltung des Kontakts einiges kosten, was den Anbietern der Dienste jährliche Mehreinnahmen von bis zu 152 Millionen Dollar ermöglicht. Auch psychisch ursprünglich gesunde Gefangene sind nach dem Durchlaufen dieses Systems, geprägt von Gewalt und Isolation, psychisch krank. Aber das Gefängnis ist auch ein Ort, an dem sich psychisch Kranke wegsperren lassen.

Das Wegsperren der Menschen ist ein einfacher Weg, sich sozialer Probleme zu entledigen. In weiten Teilen der USA läuft diese Praxis sogar auf eine systematische Beseitigung von Bevölkerungsgruppen hinaus, vor allem der Afro- und Lateinamerikaner, denen der Zugang zum freien Arbeitsmarkt verweigert wird. Stattdessen macht das System sie, 151 Jahre nach dem Ende des Bürgerkrieges, zu den modernen Sklaven Amerikas.

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Tschechischer Veteran zeigt US-Soldaten aus Protest den Hintern – Jetzt drohen 3 Jahre Gefängnis

Tschechischer Veteran zeigt US-Soldaten aus Protest den Hintern – Jetzt drohen 3 Jahre Gefängnis

Der US-Militärkonvoi war auf dem Weg zum NATO-Manöver „Sabre Strike“ im Baltikum, als er durch die Stadt Vyškov kam, in der Südmährischen Region der Tschechischen Republik. Der Leutnant a.D. Martin Zapletal hatte seine Parade-Uniform angezogen und stand mit anderen Demonstranten am Wegesrand. Plötzlich stellte er sich den Fahrzeugen in den Weg und zog seine Hose herunter, um den US-Soldaten seinen blanken Hintern entgegenzustrecken.

US-amerikanische Militärs beim Manöver Saber Strike 2015

Der tschechische ex-Soldat wurde noch an Ort und Stelle festgenommen. Ihn erwartet jetzt ein Verfahren wegen „Anzetteln von Massenunruhen“, was mit bis zu drei Jahren Haft geahndet werden kann.

„Ich habe nur meine politische Meinung zum Ausdruck gebracht. Das war eine Form von friedlichem Protest.“ zitiert die Zeitung Krajské Listy den Verhafteten.

Zapletal nahm an der UN-Friedensmission im ehemaligen Jugoslawien teil, und war laut Aussage seiner Mitstreiter anfangs „sehr enthusiastischer Anhänger der Friedensmission. Er verbrachte gerne und viel Zeit mit seinen britischen und US-amerikanischen Kameraden. Aber mit der Zeit kamen ihm Zweifel und er erkannte, dass er im Grunde Teil einer Besatzungsmacht ist.“

Radio Sputnik sprach mit dem Oberstleutnant Ivan Kratochvíl, wie auch Zapletal Mitglied der Vereinigung „Ehemalige tschechische Soldaten gegen Krieg“:

Mateusz Piskorski (rechts) am 10. April 2016 an der Gedenkstätte in Katyn

„Normalerweise hätte er einfach nur eine Geldstrafe zahlen müssen, aber sie machen ihn zu einem politischen Gefangenen und wollen ihn wegen „Anzetteln von Massenunruhen“ in den Knast stecken. Wir haben schon einen Anwalt für ihn und organisieren gerade eine Medienkampagne zu seiner Verteidigung. Schauen Sie, wenn all diese Leute in Prag bei der Schwulenparade ihren nackten Hintern zeigen dürfen, wenn wir die Aktionen der Pussy Riot dermaßen angefeuert haben – wie kann man dann jemanden für drei Jahre einsperren, nur dafür, dass er die Hose runterzog? Was für ein abscheuliches Beispiel für doppelte Standarts!“

Laut der offiziellen Webseite der US Armee sind über 1.400 US-Soldaten und circa 400 Militärfahrzeuge unterwegs. Der „Dragoon Ride II“ genannte Konvoi legt vom bayrischen Vilseck bis nach Estland insgesamt 2.200 km zurück, und ist gestern im polnischen Katowice angekommen.

 

Türkei verhaftet Staatsanwälte, die in Sachen Islamisches Emirat ermitteln
| 12. Mai 2015

– Vier ehemalige Staatsanwälte und ein ehemaliger hoher Offizier wurden in der Türkei verhaftet und der Spionage beschuldigt.

– Der ehemalige Staatsanwalt Suleyman Bagriyanik (Foto) und seine ehemaligen Stellvertreter Ozcan Sisman, Aziz Takci und Ahmet Karaca hatten am 19. Januar 2015 versucht, einen verdächtigen LKW-Konvoi mit Waffen für das islamische Emirat aufzuhalten. Jedoch wurde der ehemalige Gendarmerie Oberst Özkan Çokay durch die Konvoi-Verantwortlichen, die alle Mitglieder des MIT (Geheimdienst) waren, daran gehindert.

– 17 Soldaten die an der Lieferung beteiligt waren sind immer noch eingesperrt.

– Die Staatsanwälte und der Oberst wurden durch Präsident Erdoğan von ihrem Amt enthoben.

– Der Fall, der damals viel Lärm gemacht hat, wird von der türkischen Presse auf Grund einer Ermessensentscheidung der militärischen Zensur nicht mehr behandelt.

– Seine Verhaftung mit Gelassenheit hinnehmend betonte Staatsanwalt Sisman, dass er nicht informiert wurde, gegenüber welchem Staat er für Spionage beschuldigt wurde. Er sagte nur verfolgt zu werden, weil er dem Minister, der ihm befahl die Augen bei dem Konvoi zuzudrücken, nicht gehorcht habe. Es ist ein Verbrechen, Staatsanwälte und Offiziere festzunehmen und diejenigen, die es getan haben, werden dafür zur Verantwortung gezogen werden, fuhr er fort.

– Die Türkei anerkennt nicht, das islamische Emirat unterstützt zu haben oder zu unterstützen.

Übersetzung
Horst Frohlich

Der Prozess von Mohamed Mursi aufgeschoben
Voltaire Netzwerk | 6. November 2013

Der ehemalige ägyptische Präsident Mohamed Mursi und 14 andere Mitglieder der Muslimbruderschaft erschienen am 4. November 2013 vor einem Gericht in Kairo.

Herr Mursi, der seit seinem Sturz durch die Armee am 3. Juli nicht in der Öffentlichkeit erschienen war, hat sich als in Ausübung seines Amtes stehender Präsident vorgestellt und die Zuständigkeit des Gerichts abgelehnt.

Ihm wird vorgeworfen, der Bruderschaft am 5. Dezember 2012 erlaubt zu haben, als Polizei zu fungieren, und mindestens drei Demonstranten ermordet zu haben.

Der Prozess wurde auf Anfang Januar vertagt.

Die ägyptische Justiz soll auch über das Schicksal des ehemaligen von Korruptionsvorwürfen freigesprochenen Präsidenten Hosni Mubarak entscheiden, der aber wegen seiner Rolle in der Niederschlagung der Demonstrationen immer noch verfolgt wird.

Übersetzung
Horst Frohlich
Voltaire, internationale Ausgabe