Mit ‘italien’ getaggte Beiträge

http://www.voltairenet.org/article192638.html

« Die Kunst des Krieges »

NATO-Exit – Lebensnotwendig!

Die Reaktionen der NATO auf den Brexit müssen als Auswuchs der US-Visionen über die Allianz verstanden werden. Während diese zu Anfang die Funktion hatte, die UdSSR auf Distanz zu halten, hat sie inzwischen keine Kriegswichtige Funktion mehr, da Russland unterdessen die konventionelle Übermacht hat. Die einzige Aufgabe der NATO besteht jetzt in der miliitärischen Besetzung West- und Zentral-Europas durch die USA, die zur Rechtfertigung eine Anti-Russland Hysterie benötigt.

| Rom (Italien) | 28. Juni 2016

JPEG - 52 kB

Während die politisch-mediale Aufmerksamkeit auf den Brexit und weitere mögliche Abspaltungen der EU konzentriert ist, erhöht die NATO in der generellen Unaufmerksamkeit Präsenz und Einfluss in Europa. Generalsekretär Jens Stoltenberg, versichert, nachdem er zur Kenntnis genommen hatte „das britische Volk hat sich dazu entschieden die EU zu verlassen“, dass „Grossbritannien seine Führungsrolle in der NATO beibehalten wird“. Er unterstreicht ebenso, dass angesichts der wachsenden Instabilität und Ungewissheit, „die NATO wichtiger denn je ist, sowohl als Kooperationsbasis unter europäischen Verbündeten, wie auch zwischen Europa und Nord-Amerika“.

Im Augenblick, wo die EU sich aufspaltet und durch die Rebellion breiter Volksschichten, geschädigt von einer „gemeinschaftlichen“ Politik und unter der Auswirkung ihrer eigenen inneren Rivalitäten, Teile verliert, positioniert sich die NATO, ausdrücklicher denn je, als Basis einer Union unter europäischen Staaten. Letztere finden sich auf diese Weise den USA noch mehr unterworfen und vor deren Karren gespannt, welche auf diese Weise ihre Führungsrolle in dieser Allianz verstärkt.

Der NATO-Gipfel der Staatschefs in Warschau, der vom 8-9. Juli stattfinden wird, ist durch ein Treffen der Verteidigungsminister (13 – 14 Juni) vorbereitet worden. Dieses wurde erweitert um die Ukraine obwohl diese noch nicht offiziell Mitglied der Allianz ist. Bei diesem Treffen wurde beschlossen, die „vorgeschobene Präsenz“ in Ost-Europa zur russischen Grenze hin, durch den rotierenden Aufmarsch von vier mulitnationalen Batallionen in den baltischen Staaten und Polen, zu verstärken.

Dieser Aufmarsch kann kurzfristig erhöht werden, wie dies die Übung „Speerspitze“, während derer tausend Soldaten und 400 Militärfahrzeuge innerhalb von vier Tagen von Spanien nach Polen verlegt wurden, gezeigt hat. Mit demselben Ziel wurde beschlossen. auch die maritime Präsenz der NATO in der Ostsee und im Schwarzen Meer, bis an die Grenzen russischer Territorialgewässer zu erhöhen. Gleichzeitig wird die NATO planen noch mehr Kräfte, inclusive AWACS-Radarflugzeuge, im Mittelmeer, dem Mittleren Orient und in Afrika einzusetzen.

Bei demselben Treffen haben die Verteidigungsminister sich verpflichtet, 2016 die Rüstungsausgaben der NATO um mehr als 3 Mrd $ zu erhöhen (die, nur für die Verteidigungsbudgets, anwachsen auf mehr als die Hälfte der Weltweiten Rüstungs-Ausgaben) und die Erhöhung in den nächsten Jahren weiter zu steigern. Das also sind die Vorbereitungen für den bevorstehenden Gipfel in Warschau der sich drei Schlüsselaufgaben gibt:
- „Die Abschreckung verstärken“ (d.h. NATO-Atomwaffen in Europa)
- „Über die Grenzen der Allianz hinaus Stabilität auszustrahlen“ (d.h. Einsatzkräfte in den Mittleren Orient, Afrika und Asien auch über die Grenze Afghanistans hinaus ausrücken zu lassen)
- „Ausweitung der Kooperation mit der EU“ (d.h. noch mehr EU-Einsatzkräfte in der NATO unter US-Ober-Kommando)

Die EU-Krise, die mit dem Brexit aufgetreten ist, erleichtert das Projekt von Washington: Die NATO auf ein höheres Niveau zu führen durch Schaffung eines militärischen, politischen und wirtschaftlichen Blocks (über TTIP) USA-EU, wie immer unter US-Oberbefehl, in Opposition zur aufstrebenden Eurasischen Region, gegründet auf die Chinesisch-Russischen Allianz. In diesem Rahmen ist die Zusicherung von Premierminister Renzi im Forum von St. Petersburg „das Wort Kalter Krieg ist aus der Geschichte und ausserhalb der Realität und dass die EU und Russland wieder exzellente Nachbarn werden können“ von grotesker Tragik. Die Beerdigung der Gaspipeline „South-Stream“ Russland-Italien wie auch die Sanktionen gegen Russland, alle beide auf Anordnung von Washington, haben Italien bereits Milliarden Euro Verluste gebracht. Und die neuen in St. Petersburg unterzeichneten Verträge können in jedem Augenblick auf dem verminten Geländer der NATO-Eskalation gegen Russland zur Explosion gebracht werden. An dieser ist die Regierung Renzi, welche, obwohl sie den Kalten Kriieg als außerhalb der Wirklichkeit deklariert, beteiligt durch ihre Kollaboraton bei dem in Stellung bringen neuer US-Atombomben in Italien für einen Angriff gegen Russland.

Übersetzung
Ralf Hesse

Quelle
Il Manifesto (Italien)

http://www.voltairenet.org/article191255.html
Moby Prince, die US-Spur

Italien hat soeben zum Desaster der Moby Prince, welches 1991 das Leben von 140 Menschen gekostet hat, eine parlamentarische Untersuchungskommission eingesetzt. In der Tat weisen, auch wenn die italienische Justiz bisher dem Kapitän die volle Verantwortung an dem Unfall angelastet hat, dazu ganz im Gegenteil, doch zahlreiche Indizien auf die Verantwortung von US-Soldaten.

| Rom (Italien) | 13. April 2016

JPEG - 49.3 kB

„Mayday, Mayday, Mayday, Moby Prince, sind in Kollision, haben Feuer an Bord! Benötigen Hilfe!“: [1] Dieser dramatische Funk-Notruf wurde vor 25 Jahren um 22:25:27 am 10. April 1991 von der Motorfähre Moby Prince, die auf der Rede des Hafens von Livorno mit dem Öltanker Agip Abruzzo kollidiert war, abgesetzt.

Der Notruf wurde nicht gehört: 140 Menschen sterben, nachdem sie während Stunden vergeblich auf Rettung gewartet hatten. Anklage wird vor Gericht nicht angehört: Seit 25 Jahren fragen die Angehörigen vergeblich nach der Wahrheit. Nach drei Untersuchungen und zwei Prozessen. Und trotzdem erhebt sich die Wahrheit unabweisbar aus den Tatsachen.

An diesem Abend herrschte auf der Rede von Livorno ein intensiver Verkehr von US Kriegs- und Kriegs-Hilfsschiffen, die einen Teil der im ersten Golfkrieg eingesetzten Waffen zur US-Basis Camp Darby (an den Hafen angrenzend) zurückbringen.

Und es gibt weitere recht geheimnisvolle Schiffe. Die „Gallant II“ (Codename Theresa), zur militärischen Verwendung eingesetztes US-Schiff, die sofort nach dem Unfall, überstürzt die Rede von Livorno verläßt. Die „21 Oktoobar II“ der Firma Shifco, deren Flotte von der Cooperazione italiana [2] Somalia offiziell für den Fischfang geschenkt worden war, wird für den Transport von US-Waffen und giftigen, inclusive radioaktiven Abfällen nach Somalia eingesetzt und liefert Waffen nach Kroatien und für den Krieg gegen Jugoslawien.

Weil sie die Beweise für diesen Schwarzhandel gefunden haben, werden die Journalistin Ilaria Alpi und ihr Techniker 1994 in Mogadischu in einem Hinterhalt, organisiert vom CIA und mit Unterstützung des Gladio-Netzwerks, sowie dem italienschen Geheimdienst, ermordet [3].

Nach aller Wahrscheinlichkeit werden am Abend des 10. April auf der Rede von Livorno US-Waffen umgeladen, die, statt nach Camp Darby zurückzukehren, heimlich nach Somalia, Kroatien und andere Zonene, nicht ausgeschlossen die Depots von Gladio in Italien, verbracht werden [4]. Als die Havarie sich ereignet, versuchen diejenigen, welche die Operation dirigieren – sicherlich die US-Kommandatur von Camp Darby – unverzüglich jeden Beweis zu verwischen. Das erklärt eine Reihe von „Grau-Zonen“: Der Notruf der Moby Prince, der, nur 2 Meilen vom Hafen entfernt, stark verzerrt eingeht; die Funkstille von Livorno Radio, der öffentliche TK-Dienstleister, der die Moby Prince nicht anruft, der Hafenmeister Sergio Albanese, „beschäftigt mit anderen Kommunikationen“, der die Hilfsmaßnahmnen nicht leitet und unmittelbar danach für seine Verdienste zum Admiral befördert wird. der Mangel (oder besser das Verschwinden) von Radar-Spuren und Satellitenbildern, ganz speziell zur Position der Agip Abruzzo, in einer eigenartigen Rekordzeit (4,5 Tage anstelle von 14) kaum von Ägypten in Livorno angekommen; die Einbrüche auf der beschlagnahmten Fähre, bei welchen die für die Untersuchung wesentlichen Instrumente verschwinden; vom Punkt, das, was der Moby Prince zugestoßen ist, als einen banalen Unfall erscheinen zu lassen, bis inklusive der Verantwortung durch den Kapitän.

Die Familien der Opfer haben es zum aktuellen Zeitpunkt erreicht, daß eine parlamentarische Untersuchungskommission eingerichtet wird, nicht nur um ihren Nahestehenden Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, sondern um „ein der italienischen Geschichte unwürdiges Kapitel zu schließen“. Kapitel, welches weiterhin geöffnet bleiben wird, wenn die Kommission, wie gewöhnlich, die Untersuchung auf AUSSERHALB von Camp Darby, die US-Basis, die im Zentrum des Massakers der Moby Prince steht, beschränkt. Dieselbe, die im Zentrum der Untersuchung der Richter Casson und Mastelloni [5] im Ermittlungsverfahren über die Organisation Golpe „Gladio“, stand [6]. Eine der US/NATO-Basen, die – schreibt Ferdinando Imposimato, Honorarpräsident des obersten Gerichtshofes – die Sprengstoffe für die Massaker der Piazza Fontana und die von Capaci und die Via Amelie geliefert haben [7]. Basen in welchen „sich, am Vorabend der Attentate, die Mitglieder des schwarzen Terrorismus, NATO-Offiziere, Mafiosi, italienische Politiker und Freimaurer versammeln „.

Übersetzung
Ralf Hesse

Quelle
Il Manifesto (Italien)

[1] « Mayday » Internationaler Notruf in der Luft- und Schiffahrt – englische Verballhornung des französischen „veuillez m’aider“

[2] Anm.d.Übers.: Italienische Entwicklungshilfe-Organisation untersteht dem italienischen Aussenministerium s.a.: http://www.esteri.it/mae/it/ bzw.: http://www.cooperazioneallosviluppo…

[3] „Die brennende Wahrheit von Ilaria“, von Manlio Dinucci, Übersetzung Horst Frohlich, Il Manifesto (Italien) , Voltaire Netzwerk, 13. Juni 2015.

[4] Voir le blog de Luigi Grimaldi sur le Moby Prince.

[5] « Quand le juge Felice Casson a dévoilé le Gladio… », par Daniele Ganser, Réseau Voltaire, 17 octobre 2009.

[6] „Stay-Behind: die US-Einmischungs-Netze“, von Thierry Meyssan, Übersetzung Horst Frohlich, Voltaire Netzwerk, 20. Mai 2013.

[7] Attentate: Piazza Fontana in Mailand Dezember 1969 (17 Tote, 88 Verletzte) ; Capaci (Autobahn Palermo) gegen den Richter Falcone Mai 1992 (ermordet mit seiner Frau und den drei Polizisten seiner Eskorte) ; Via d’Amelio in Palermo im Juli 1992 gegen den Richter Borsellino (ermordet mit den fünf Polizisten seiner Eskorte).

Die Kunst des Krieges

Die Re-Kolonisierung Libyens

All denjenigen, die meinen die Kolonial-Zeit sei beendet, schlagen die Beispiele des Irak, Libyens und Syriens ein heftiges Dementi ins Gesicht. Die USA haben 2001 beschlossen im Durch-Marsch und der Logik der Attentate, diese drei und einige weitere Länder anzugreifen. Sicher, der Krieg gegen Tripolis und Damaskus ist erst zehn Jahre später ausgebrochen, die Zeit, um einerseits diese Staaten ihrer Verteidigung zu berauben und andererseits internationale Koalitionen zu bilden und das Kolonial-Ziel als „humanitäre Aktion“ verschleiern zu können. Zurück zum Fall Libyen.

| Rom (Italien) | 12. März 2016

JPEG - 18.9 kB
Omar el-Mukhtar

In der Komödie der Doppeldeutigkeiten für das kleine Theater der Politik, hat der erste Schauspieler Renzi gesagt, daß in Libyen : „Italien seinen Teil übernehmen wird“, während er – nachdem das Pentagon erklärt hatte, daß Italien die „Führungsrolle“ übernehmen wird, erklärt hat: „Ein militärisches Engagement Italiens in Libyen steht nicht auf der Tagesordung“, obwohl diese in Wirklichkeit bereits begonnen hatte mit Sondertruppen, die das Paralment dem Premierminister unterstellt hatte. Um offiziell grünes Licht geben zu können, wartet dieser, daß sich in Libyen „eine supersolide Regierung bildet, die uns nicht die Irrtümer der Vergangenheit noch einmal machen läßt“. Werfen wir, in der Erwartung, daß man in der lybischen Wüste das Wunder einer „supersoliden Regierung“ erscheinen läßt, einen Blick in die Vergangenheit.

1911 besetzt Italien Libyen mit einem Expeditionskorps von 100.000 Mann. Kurz nach der Landung erschoß und hängte die italienische Armee 5000 Libyer und deportierte tausende. 1930, wurde, auf Befehl von Mussolini, die Hälfte der Bevölkerung der Kyrenaika, ungefähr 100.000 Menschen, in ca 15 Konzentrationslager deportiert, und während die Luftwaffe, um jeglichen Widerstand auszurotten, die Dörfer mit chemischen Kampfstoffen bombardierte, wurde die Region mit 270 km Stacheldraht abgeriegelt. Der Führer des Widerstandes, Omar al-Mukhtar, wurde 1931 gefangen genommen und gehängt. Man begann mit der demografischen Kolonisierung Libyens, indem man die fruchtbaren Böden beschlagnahmte und die Bevölkerung auf karge Böden verbannte. Zu Beginn der 40er Jahre, wurde das besiegte Italien durch Großbritannien und die USA ersetzt. Der Emir Idris al-Senussi, von den Briten auf den Thron gehievt, bewilligte diesen Mächten die Nutzung von Luft, Marine und Land-Basen. Wheelus Field, vor den Toren Tripolis, wird die nukleare und Luft-Haupt-Basis der USA im Mittelmeer.

Mit Italien schließt König Idris 1956 ein Abkommen, der es jeglicher Schuld aller in Libyen verursachten Schäden freisprach und erlaubte der italienischen Gemeinschaft ihr Vermögen zu erhalten. Die in den 50-er Jahren entdeckten Ölquellen endeten in den Händen von Britsh Petroleum, der US-Esso und der italienischen Eni. Die, hart unterdrückte Rebellion der Nationalisten entlud sich, nach dem Modell Nasser1969, in einem Staatstreich ohne Blutvergießen, durchgeführt von den „freien Offizieren“ unter der Führung von Muammar el-Kadhafi.

Die Monarchie wurde abgeschafft, die arabisch-lybische Jamahiriya (Volk) zwang die USA und Großbritannien ihre Basen zu verlassen und nationalisierte ausländisches Eigentum. In den folgenden Jahrzehnten erreichte Libyen, nach der Weltbank, „hohe Indizes menschlicher Entwicklung“, mit einem jährlichen Wachstum des BIP von 7,5%, einem mittelhohen Einkommen pro Einwohner, dem allgemeinen Zugang zu einer Primär- und Sekundärschule und für 46% der Bevölkerung einen höhere Ausbildung. Mehr als 2 Millionen afrikanische Einwanderer fanden Arbeit. Dieser Staat, der ein Element der Stabilität und der Entwicklung in Nord-Afrika darstellte, hatte mit seinen Investitionen die Geburt von Organisationen begünstigt, die der Afrikanischen Union finanzielle Autonomie und eine unabhängige Währung geschaffen hätten.

USA und Frankreich – wie es die Emails von Hillary Clinton beweisen – beschlossen den „Plan Ghadafis eine afrikanische Währung zu schaffen“, als Alternative zu Dollar und Franc CFA [1], zu blockieren. Um das alles und um sich letztendlich das Erdöl und das lybische Territorium anzueignen, entwarf die NATO unter USA-Kommando die Kampagne gegen Ghadafi, bei welcher in Italien die „linke Opposition“ sich im vordersten Rang beteiligte. Sie zerstörte also durch den Krieg den Lybischen Staat von aussen, wie auch durch Angriffe von innen durch Spezialtruppen und Terroristen Gruppen. Das darauf folgende soziale Desaster, welches mehr Opfer als der Krieg selbst gefordert hat, vor allem bei den Migranten, hat die Tür geöffnet zur Wiedereroberung und Teilung Libyens. Wohin dieses Italien Füße, die seine Verfassung zertrampeln, setzt, kommt es wieder zurück in seine koloniale Vergangenheit.

Übersetzung
Ralf Hesse

Quelle
Il Manifesto (Italien)

[1] Anm.d. Übers. : Franc CFA = französische, koloniale Zwangswährung, die Frankreich allen seinen Kolonieen auferlegt, um dadurch den Handel gezielt über Frankreich leiten, sowie massiv einzuschränken und kontrollieren zu können.

WikiLeaks: Operation SOPHIA – EU will in Libyen Marionettenregierung und Bodentruppen einsetzen

Britisches Kriegsschiff vor Malta

Britisches Kriegsschiff vor Malta
Die Whistleblower-Plattform WikiLeaks hat heute einen vertraulichen Bericht veröffentlicht, der die Militäroperationen beschreibt, mit denen die Europäische Union die Flüchtlingsströme nach Europa eindämmen will. Datiert ist das Dokument auf den 29. Januar 2016. Besonders brisant sind die strategischen Ziele für Libyen. Eine verlässliche Regierung soll eingesetzt werden, die der Entsendung von EU-Bodentruppen an die libysche Küste ihre Legitimation erteilt.

Geschrieben wurde der vertrauliche EU-Bericht, den WikiLeaks nun veröffentlichte, von Enrico Credendino, Konteradmiral der italienischen Marine und Kommandeur der EU-Militäroperation EUNAVOR MED (European Union Naval Force Mediterranean Sea). Adressaten sind der Militärausschuss der Europäischen Union und das Politische und Sicherheitspolitische Komitee.

Nach einer Wiedergabe diverser Statistiken und Hintergrundanalysen zu den Flüchtlingsströmen zeigt das Papier die Grundlinien der militärischen Operationen der EU im Mittelmeer auf, die das Ziel haben, weitere Migrationsbewegungen einzudämmen. Auch werden Strategien für die Zukunft formuliert.

Das Kernthema ist dabei die Operation „EUNAVFOR MED / SOPHIA“, die sich bisher noch auf das hohe Gewässer beschränkt, in künftigen Phasen aber erweitert werden soll. Zunächst bis vor die Küste Libyens. Um die Ausweitung der Aktion bittet Credendino die politischen Entscheidungsträger nun in aller Deutlichkeit:

„Ich muss so bald wie möglich zu Phase 2B (territoriale Gewässer) übergehen.“ („I need to move to phase 2B (Territorial Waters) as soon as possible.“, S. 21)

Darauf folgend wird auch die geplante Invasion Libyens durch EU-Truppen „auf Einladung“ angesprochen. Es sei besonders wichtig, sich diesen Schritt von einer verlässlichen Regierung genehmigen zu lassen, da so auch die Chance steigt, eine Legitimation vom US-Sicherheitsrat zu erhalten, so Credendino. Der Einsatz von Bodentruppen soll in Phase 3 der Operation stattfinden, die sich derzeit in Phase 2A befindet.

Gerettete Flüchtlinge an griechischer Küste. Quelle: www.rodiaki.gr via Ruptly

Doch wo findet man solche politischen Partner? Was der italienische Konteradmiral vorschlägt, klingt wenig verklausuliert nach Regime Change:

„Um in die darauf folgende Phase überzugehen, brauchen wir jedoch eine Regierung der nationalen Einheit als Verhandlungspartner.“ („However, in order to move into the following phases we need to have a government of national accord with which to engage.“, S. 24)

Allein im letzten Monat haben überdies ein halbes Dutzend Treffen zwischen hochrangigen EU- und US-Vertretern stattgefunden. US-Quellen sprechen davon, dass ungefähr 5.000 IS-Kämpfer die libysche Küste unter ihre Kontrolle gebracht haben.

Das Land befindet sich im fortschreitenden Zustand des Zerfalls, nachdem es im Zuge eines NATO-Angriffskrieges im Jahr 2011 destabilisert wurde. Seit dem kämpfen verschiedene politische Gruppierungen, darunter auch Extremisten, um die politische Macht im Land. Der dabei aus dem Amt gefegte Muammar al-Gaddafi gab noch vor seiner Ermordung im Jahre 2011 zu Protokoll:

„Ihr sollt mich recht verstehen. Wenn ihr mich bedrängt und destabilisieren wollt, werdet ihr Verwirrung stiften, Bin Laden in die Hände spielen und bewaffnete Rebellenhaufen begünstigen. Folgendes wird sich ereignen. Ihr werdet von einer Immigrationswelle aus Afrika überschwemmt werden, die von Libyen aus nach Europa überschwappt. Es wird niemand mehr da sein, um sie aufzuhalten.“

http://www.presstv.ir/Detail/2016/01/29/447886/Italy-Israel-university-petition-Palestine/
Israeli soldiers prepare to launch a drone near Bat Shlomo in the northern part of the occupied Palestinian territories on January 16, 2012. (Getty Images)
Israelische Soldaten vorbereiten eine Drohne nahe Bat Shlomo im nördlichen Teil der besetzten palästinensischen Gebiete am 16. Januar 2012. (Getty Images)

30.01.16 – ISRAEL – ITALIEN – Italienische Wissenschaftler fordern Boykott israelische Universitäten oder…. das Schweigen der Vasallen

-Dutzende von italienischen Wissenschaftlern unterzeichneten eine Petition, die fordert israelische Universitäten über ihre Rolle das Tel Aviv Regime Gräueltaten gegen die Palästinenser zu unterstützen, zu boykottieren.

-Veröffentlicht am Mittwoch, die Petition hat bisher die Unterschriften von fast 170 Wissenschaftler aus mehr als 50 Universitäten und Hochschulen in ganz Italien gesammelt.

„Israelische Universitäten kollaborieren für militärische Forschung und Entwicklung von Waffen, die von der israelischen Armee gegen die palästinensische Bevölkerung verwendet werden, und liefern die unbestreitbare Beweis, das sie in der Unterstützung der militärischen Besetzung und Kolonisierung Palästinas mit der Armee  zusammenarbeiten“, liest sich die Petition.

-Die Petition hat insbesondere auf das Israel Institute of Technology in der Stadt Haifa, bekannt als das Technion abgesehen, und dabei gesagt wird, dass es “ die Universität betreibt Forschung in einer Vielzahl von Technologien und Waffen die verwendet werden, um Palästinenser zu unterdrücken anzugreifen“.

-Laut der italienischen Gelehrten, hilft Technion israelische Waffenhersteller Drohnen zu entwickeln die „früher von der israelischen Armee auf Zivilisten im Libanon im Jahr 2006 und in Gaza 2008 / 2009 und im Jahr 2014 eingesetzt wurden um tödliche Angriffe durchzuführen“.

Der Prototyp der Oblijet Überschall Drohne, hebt zu seinem Jungfernflug unter den Augen von seinen Entwicklern der Technion Universität. (Reuters)

-Das Institut hat auch eine Technologie entwickelt, die die israelische Armee ermöglicht, Planierraupen beim Abriss von palästinensischer Häuser  mit Fernbedienung betrieben werden, sagten die Akademiker.

-Die Kampagne hat ihre Unterstützung für den Boykott, Desinvestition und Sanktionen (BDS)-Bewegung bestätigt, eine globale Anstrengung, die wirtschaftlichen und politischen Druck auf Israel verwendet, um die Ziele der Bewegung: das Ende der israelischen Besatzung und Kolonisierung von palästinensischem Land, volle Gleichstellung für die arabischen Palästinenser in den besetzten Gebieten leben nachzukommen, und Respekt für das Recht auf Rückkehr der palästinensischen Flüchtlinge, verfolgt.

-„Wir laden alle, in Solidarität mit den palästinensischen Befreiungskampf die BDS-Kampagne beizutreten, bis Israel das unveräußerliche Recht des palästinensischen Volkes auf Selbstbestimmung erkennt und das Völkerrecht erfüllt“ fordert die Petition.

Kommentar: Grabesstille in Italien – ich habe versucht auf Online oder direkt durch RAI, Italiens Regierung Sprachrohr zu sehen ob eine Nachricht darüber erschienen ist, Null, dass ist mal wieder ein Beweis, wie Italien unter die Knute der USA steht, und die Demokratie, die von objektiven Information lebt untergraben wird….und bei meinen Recherchen, ich habe festgestellt, dass gleichzeitig werden auch grade Sendungen über Israel gesendet, die über das Land ein falsches Bild vermitteln und dem Massaker an Palästinenser völlig ausgeblendet wird. Die Italiener, wie alle andere Europäer müssen dumm bleiben…..

 

 

01.27.16 – ITALIA – IRAN – VATICANO – Il giorno degli ipocriti –  Dopo la visita ufficiale in Italia, il Presidente iraniano Rouhani in Vaticano –

-Il Presidente iraniano Hassan Rouhani è stato ricevuto dal Papa Francesco in Vaticano come parte di un tour europeo di tre giorni.


Commento: L’ipocrisia dei politici italiani e dei media sta diventando insopportabile, i politici italiani e i media non hanno possono fare a meno durante la visita del presidente Rouhani di parlare di diritti umani in Iran. Ancora più ridicola è la campagna televisiva e di stampa, perché in Campidoglio alcune statue romane nude, per rispetto dell’Ayatollah Rouhani, sono state coperte, ma sui contratti per 17 miliardi di $ questi ipocriti non hanno niente in contrario. Questi personaggi da operetta parlano e scrivono di valori come i diritti umani, la libertà ecc., tutti valori che con lo sbarco americano in Sicilia nel 1943,  la collaborazione della mafia con il vincitore, la conseguente salita al poter dell’organizzazione e l’infiltrazione nello stato italiano, esistono solo sulla carta. Sembra esagerato, ma purtroppo, la corruzione è diventata in Italia la normalità. Per quanto riguarda la Francia, la visita sembra causare ad alcuni giornali i dolori di pancia, ma non si rendono redicoli come in Italia, ma la Francia come potere coloniale non può digerire che un paese non sia disposto ad inchinarsi di fronte agli Stati Uniti e comportarsi da bravo vasallo, la Francia nella sua arroganza non si rende ancora conto, che anche „la grande Nation“ condivide con l’Italia e l’Europa questo triste destino.

È interessante notare, che quando Obama, Netanyahu o un sovrano dell’Arabia Saudita, Qatar, Bahrein, ecc. o politici provenienti dalla Turchia, Ucraina ecc. visitano l’Italia, e sono personaggi che in realtà non hanno nessun problema ad uccidere persone e distruggere interi paesi, e i cadaveri nelle cantine dei loro palazzi inquinano l’aria in modo che non può più essere ignorato, malgrado tutto questo, non si è mai parlato di diritti umani. In ogni caso, il comportamento dei media e della comunità politica d’Italia é stato stupido, primitivo e vergognoso e dimostra che all’Italia gli é solo rimasto l’orgoglio di un’ameba ed è diventato un vassallo degli Stati Uniti. Il Ministro Franceschini a voluto anche dire la sua…..avrebbe fatto meglio a stare zitto.

Gladio: NATO-Terroristen im Untergrund

Gladio: NATO-Terroristen im Untergrund

-Im Kalten Krieg existierten in Westeuropa zahlreiche Untergrundorganisationen, die im Fall eines sowjetischen Überfalls als Partisanen Sabotageaktionen ausführen sollten. Dazu wurden Kämpfer geschult und geheime Waffendepots angelegt. In der Bundesrepublik unterstand diese Stay-Behind-Truppe dem BND. Erst Anfang der 1990er Jahre flogen die illegalen Netzwerke auf. Über den aktuellen Forschungsstand zum Thema sprach Jens Wernicke mit dem Filmemacher und Journalisten Ulrich Stoll.

Jens Wernicke: Herr Stoll, soeben erschien Ihr Buch „Die Partisanen der NATO“, in dem Sie gemeinsam mit Erich Schmidt-Eenboom den sogenannten Stay-Behind-Truppen der NATO auf dem Gebiet der Bundesrepublik nachspüren, deren Existenz vor einigen Jahren der Schweizer Historiker Daniele Ganser aufgedeckt hat. Was sind Stay-Behind-Truppen und wieso gab es diese in der BRD?

-Ulrich Stoll: Nach 1945 und bis in die 1970er Jahre gingen westliche Militärs davon aus, dass im Kriegsfall weite Teile der Bundesrepublik innerhalb weniger Tage von den Angreifern überrollt würden. Stay-Behind-Netzwerke sollten nach einem Angriff des Warschauer Paktes im besetzten Deutschland, also im Rücken der sowjetischen Front, tätig werden – als Saboteure, Schleuser und Nachrichtenübermittler.

Jens Wernicke: Diese „Partisanen“, wie Sie sie nennen, waren also dazu da, um im Falle eines sowjetischen Angriffs Widerstand zu leisten? Dazu und zu nichts sonst?

Auch die ZDF-Sendung

-Ulrich Stoll: Interessant ist an frühen Stay-Behind-Netzwerken, die die CIA in Westdeutschland aufbaute, dass sie auch im Inneren tätig werden sollten. Diese Partisanen waren oft frühere SS-Männer, die von fanatischem Antikommunismus geprägt waren. Sie hatten nicht nur das Feindbild Sowjetunion, sondern misstrauten auch allen Demokraten, die nicht bedingungslos hinter den USA standen.

Jens Wernicke: Das heißt, diese Truppen sollten im Zweifelsfall auch gegen „linke Regierungen“ aktiv werden? Womit und wodurch denn genau?

-Ulrich Stoll: Reinhard Gehlen teilte noch 1956 als Chef der US-geführten „Org“ und wenige Tage, bevor er BND-Präsident wurde, den Amerikanern mit, dass er Stay-Behind-Truppen im Innern gegen deutsche Politiker einsetzen würde, falls diese Westdeutschland auf Neutralitätskurs bringen würden.

-Und eine frühe CIA-geführte Stay-Behind-Truppe, der Bund Deutscher Jugend – Technischer Dienst, hatte Anfang der 1950er Jahre ganz konkrete Pläne ausgearbeitet, wie man linke Demonstrationen bekämpfen wollte. Man würde einfach in die Menge schießen, frei nach dem Motto: „Frühes Blut spart viel Blut“. Die Truppe war also zu einem brutalen Vorgehen gegen innenpolitische Gegner bereit und wollte KPD- und SPD-Politiker auch gewaltsam aus dem Verkehr ziehen – durch Festnahme oder Mord.

Jens Wernicke: Aber, entschuldigen Sie, sind derlei Aktionen nicht vielmehr als Terrorismus denn als Partisanentum anzusehen?

-Ulrich Stoll: Ganz klar: Ja. Es kam aber nicht zu solchen Gewaltakten, weil die Bundesrepublik im Sinne der US-Interessen stabil blieb. In Griechenland und der Türkei unterstützten Stay-Behind-Truppen hingegen Militärputsche, und in Italien war die dortige Stay-Behind-Organisation „Gladio“ in Bombenattentate gegen Polizisten und Bürger involviert. Die Bereitschaft, Stay Behind gegen die eigene Bevölkerung einzusetzen, um eine kommunistische Regierungsbeteiligung zu verhindern, war da.

Jens Wernicke: Wer baute diese Organisationen denn auf und wem unterstanden sie? Die Regierenden waren offenbar ja nur zu geringen Teilen oder gar nicht mit derlei Strukturen vertraut?

-Ulrich Stoll: Die Regierung Adenauer war nicht souverän und musste die US-Geheimdienste in Deutschland gewähren lassen. Adenauer wusste sicher über Stay Behind Bescheid, denn er verhinderte ja die Strafverfolgung der Terroristen des BDJ-TD, als diese Gruppe aufgeflogen war. Die von der CIA aufgebauten Partisanen-Netze wurden 1956 dann vom BND übernommen, wodurch der Auslandsgeheimdienst rechtswidrig im Inland tätig wurde.

Jens Wernicke: Der CIA und BND stecken also – auf verschiedene Arten und Weisen und zu verschiedenen Zeiten – hinter diesen paramilitärischen Einheiten? Und das weit überwiegend ohne Wissen der Regierenden?

-Ulrich Stoll: Teile der Regierung müssen Bescheid gewusst haben, die parlamentarischen Kontrollgremien wurden jedoch systematisch getäuscht und waren bis 1990 ahnungslos.

-Der BND übernahm 1956 die Partisanen-Netze, die in Deutschland nach dem Krieg von amerikanischen, niederländischen, dänischen und französischen Geheimdiensten aufgebaut worden waren.

-Das ist übrigens eine der erstaunlichsten Erkenntnisse aus den jetzt freigegebenen BND-Akten: Nicht nur die CIA, sondern weitere westeuropäische Staaten hatten in Deutschland Stay-Behind-Partisanen rekrutiert. Was in der entsprechenden Aufzählung auffällt: Die Briten fehlen.

-Britische und US-amerikanische Dienste hatten nach dem Krieg untereinander die Länder aufgeteilt, in denen sie Untergrundtruppen aufbauten. In Österreich und Deutschland muss es daher sowohl britische als auch US-amerikanische Stay-Behind-Gruppen in den jeweiligen Besatzungszonen gegeben haben. Die Briten gewähren, anders als die Amerikaner, bis heute jedoch keinerlei Akteneinsicht. Die britische Stay-Behind-Organisation verschwindet 1956 also völlig von der Bildfläche.

Jens Wernicke: Und bezüglich der Ihnen nun vorliegenden Informationen: Wie viele Personen waren hier für welche Stay-Behind-Gliederung tätig? Und vor allem: Wie und durch wen wurde eine solche überhaupt gesteuert und gelenkt?

-Ulrich Stoll: Die größte frühe Stay-Behind-Organisation, der BDJ-TD, hatte 2.800 Kämpfer ausgebildet und plante, bis zu 7.000 Antikommunisten als Partisanen zu rekrutieren. Die vom BND geführte Stay-Behind-Organisation hatte anfangs rund 500 „Schläfer“, die als Partisanen im Kriegsfall aktiv werden sollten. Deren Zahl sank bis in die 1980er Jahre auf rund 100 Personen. Es gab aber eine unbekannte Zahl von Helfern und ein paar Dutzend hauptamtliche Offiziere. Der militärische Arm der Stay-Behind-Organisation, die als Bundeswehreinheit getarnte Lehr- und Ausbildungsgruppe für das Fernspähwesen der Bundeswehr, sollte auf bis zu 375 aktive Fallschirmspringer ausgebaut werden.

-Stay Behind wurde von der Stay Behind-Zentrale in München aus gesteuert und das Alliierte Koordinationskomitee steuerte die gemeinsamen Aktivitäten wie etwa multilaterale Übungen.

„Schon in den frühen fünfziger Jahren sorgte die BDJ-Affäre für entsprechende Schlagzeilen. Im Januar 1953 verboten mehrere Landesinnenminister den drei Jahre zuvor gegründeten Bund Deutscher Jugend (BDJ) und dessen Technischen Dienst (TD). Tatsächlich stellte das eine, der Bund, den legalen Mantel für das andere, für den konspirativ organisierten Dienst dar. Unter Leitung des Arztes und Publizisten Paul Lüth sollte mit ehemaligen Soldaten der Wehrmacht und Waffen-SS eine bewaffnete Organisation aufgebaut werden, mit der man im Falle eines Linksrucks in der Bundesrepublik oder gar des befürchteten Einmarsches der Ostblock-Armeen den Partisanenkampf aufnehmen wollte. Bei Razzien gegen die Doppelorganisation, die nach außen als Vereinigung in der Tradition der bündischen Jugend auftrat, hatte die Polizei 1952 auch Mordlisten mit Namen von prominenten SPD-Politikern wie Erich Ollenhauer gefunden.
Umfangreiche Untersuchungen der damaligen hessischen Landesregierung ergaben, dass der BDJ/TD – quasi als klandestiner Verbündeter im Kalten Krieg – von US-Geheimdiensten finanziert und mit Waffen und Bomben versorgt wurde. Und der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz stellte im November 1952 mäßig überrascht fest, dass die vom BDJ/TD verwendeten Personenblätter zu ihrer Mordliste „in Anlage und Aufbau jenen gleichen, wie sie das Bundesamt für Verfassungsschutz verwendet“. Ganz offensichtlich hatten Lüth und die Seinen entsprechende Unterstützung erhalten.“

Die Zeit: „Für Volk und Nation

Jens Wernicke: Sie widmen ein Kapitel in Ihrem Buch ja auch dem Oktoberfestattentat. Wäre denn wirklich denkbar, dass hier Paramilitärs im Auftrag von Sicherheitsdiensten oder anderen Akteuren des Tiefen Staates gegen die eigene Bevölkerung tätig geworden sind und das bis heute unentdeckt blieb? Das klingt doch sehr nach Verschwörungstheorie…

-Ulrich Stoll: Es gibt keinen Beweis, dass staatliche Stellen hinter dem Oktoberfestattentat stecken. Aber die Informationsblockade der Bundesregierung zu Stay Behind und die viel zu schnelle Festlegung auf Gundolf Köhler als Einzeltäter, der ohne Hilfe die Oktoberfestbombe gebaut, transportiert und gezündet haben soll, hat Raum für Spekulationen geschaffen.

-Das könnte die Bundesregierung durch Aktenfreigabe klären. Aber erst seit dem letzten Jahr ist dem Oktoberfestopferanwalt Werner Dietrich Einblick in Ermittlungsakten gewährt worden. Und erst jetzt ermittelt der Generalbundesanwalt wieder – auf öffentlichen Druck hin und nachdem fast alle Asservate längst vernichtet sind.

-Die Rolle des Rechtsterroristen Heinz Lembke ist auch noch vollständig ungeklärt – auch hier ein viel zu schnelles Ermittlungsende trotz deutlicher Hinweise auf Mittäter bei der Beschaffung von Waffen und Sprengstoff. Das hat Verschwörungstheorien Raum gegeben – wie jetzt auch beim NSU, den der Generalbundesanwalt ja auch nur als isoliertes Trio sehen will.

Jens Wernicke: Und derlei „Untergrundarmeen“, wie Sie sie im Buch auch nennen – nach der Abwicklung der bekannten Stay-Behind-Netzwerke ab 1991 dürfte derlei nun als „erledigt“ erachtet werden, ja? Ich frage, weil mir Wolf Wetzel im Interview vor einigen Tagen zumindest andeutete, die Staatspraxis im Bereich des NSU werfe doch mehr und mehr die Frage auf, ob dieser nicht etwa, wie gern behauptet, weniger von diesem „überwacht“ als vielmehr durch diesen überhaupt erst ermöglicht und später geschützt worden sei..

-Ulrich Stoll: Da sind wir wieder im Bereich der Verschwörungstheorien. Ich kann mir den NSU nicht als staatlich gesteuerte Terrortruppe vorstellen. Gleichwohl ist es falsch, das von V-Leuten der Geheimdienste durchsetzte Umfeld des Trios nicht genau zu durchleuchten. Da hat der Generalbundesanwalt offenbar eine Beißhemmung wie damals beim Umfeld Köhlers, wo es von V-Leuten ebenfalls wimmelte. Das nährt natürlich den Verdacht, dass staatliche Zuträger damals wie heute von Gewalttaten wussten oder sie sogar förderten.

-Zu Stay Behind will ich aber noch etwas zu bedenken geben: In den 1970er Jahren fand ein Anwerbeversuch eines hohen deutschen Offiziers im Verteidigungsministerium durch britische Offiziere statt. Es gab damals also weiterhin eine britische Stay-Behind-Gruppe in Deutschland, die bis heute geheim gehalten wird und die natürlich nie parlamentarischer Kontrolle unterlag.

-Darüber hinaus hat die Bundesregierung zwar immer betont, dass ihre Stay-Behind-Organisation seit Anfang der 1970er Jahre unbewaffnet gewesen sei. Es wurden jedoch noch in den 1990er Jahren Waffen- und Funkausrüstungslager geborgen. Das wurde uns 18 Jahre lang verschwiegen. Es ist also denkbar, dass es noch immer Stay-Behind-Sprengstoff- und Waffendepots gibt und also auch die Gefahr, dass Unbefugte diese entdecken und nutzen können.

Jens Wernicke: Damit ich nicht durcheinanderkomme: Es gab eine deutsche Stay-Behind-Organisation, die ursprünglich vom CIA aufgebaut worden war, und davon unabhängig noch mindestens eine niederländische, dänische und französische sowie eine bis heute vollkommen unerforschte britische?

-Ulrich Stoll: Ganz genau, das ist in den deutschen Papieren aktenkundig. Aber wir haben bis heute nicht die ergänzenden Akten der Alliierten zur Verfügung.

Jens Wernicke: Und mit derlei Wissen und Enthüllungen: Wie gehen Sie damit um? Welche Schlüsse ziehen Sie daraus? Was sind Ihre Wünsche und Forderungen an die politische Debatte im Land?

-Ulrich Stoll: Das Europäische Parlament hat 1990 nach der Enttarnung des Gladio-Terrornetzwerkes gefordert, dass in allen EU-Ländern Untersuchungsausschüsse eingesetzt werden. Gladio war der Übungspartner der deutschen Stay-Behind-Organisation. Doch obwohl der BND dankenswerterweise einige Akten zur Stay-Behind-Organisation freigegeben hat, werden Hinweise auf Partnerorganisationen weiterhin zurückgehalten. In nur drei Ländern gab es bisher Untersuchungskommissionen, und die wurden zudem oftmals, wie etwa in Belgien, auch noch unzureichend informiert.

-Dabei ist Stay Behind Zeitgeschichte und dieses düstere Kapitel sollte endlich europaweit untersucht und aufgearbeitet werden. Zum einen, um Spekulationen um staatlichen Terror entgegenzutreten, zum anderen, um endlich den Bürgern Europas das Ausmaß dieser ungesetzlichen und gefährlichen Aktivitäten zu offenbaren.

Jens Wernicke: Da Sie gerade noch einmal „ungesetzlich“ sagen: Wenn das parlamentarische Kontrollgremium belogen wurde und die Stay-Behind-Gruppen zumindest potentiell auch als Terroristen gedacht waren – wieso gibt es eigentlich keine Ermittlungen gegen in diese Machenschaften verstrickte Politiker, Geheimdienstler und andere Akteure? Noch jenseitiger des Grundgesetzes geht es doch gar nicht…

-Jens Wernicke: Eine solche Ermittlung könnte der Generalbundesanwalt einleiten. Er hat es jedoch 1990 nicht getan, als die Stay-Behind-Strukturen noch bestanden. Und heute dürfte es noch schwerer sein, Belege und Zeugen zu finden. Politiker wie der damalige Kanzleramtsminister Lutz Stavenhagen oder die damaligen Verteidigungsminister leben nicht mehr.

Jens Wernicke: Ich bedanke mich für das Gespräch.

-Ulrich Stoll, Jahrgang 1959, Studium der Geschichte, Literatur- und Theaterwissenschaft in München ist seit 1984 freier Journalist für den WDR (ZAK, Monitor), seit 2001 Reporter des ZDF-Magazins Frontal 21, Autor zahlreicher TV-Dokumentationen für ARD, ZDF und ARTE, darunter »Hitlers Traum von Micky Maus – Zeichentrickfilm im III. Reich« (ARTE 1999), »Im Fadenkreuz des Staates – Der Große Lauschangriff« (mit H.-C. Schultze, ARD 2004) und „Die Schattenkrieger der NATO“ (ZDF Info 2014).

-Dieser Text erschien zuerst auf den „NachDenkSeiten – die kritische Website„. Die Zweitveröffentlichung durch uns erfolgt im Rahmen der Creative Commons Lizenz 2.0 Non-Commercial, unter welcher er publiziert wurde.

Weiterschauen:

Kommentar mundderwahrheit: nie vergessen….Gladio wurde in Italien gegründet….
Wikipedia: Gladio (ital. „Kurzschwert“; von lat.Gladius) war der Deckname für eine geheime paramilitärische Einheit der NATO in Italien, die im Fall einer Invasion von Truppen des Warschauer PaktesGuerilla-Operationen und Sabotage gegen diese durchführen sollte.Ab 1950 wurden in Italien Agenten für Guerillaoperationen und Sabotage gegen Besatzertruppen des Warschauer Pakts ausgebildet. Dazu wurden europaweit geheime, illegale Waffendepots angelegt. Die Existenz der Untergrund-Armee wurde geheim gehalten und war nur einem kleinen Kreis von Regierungsmitgliedern bekannt. In den einzelnen Ländern wurde die Anwerbung und Führung der Agenten meist von Unterabteilungen der jeweiligen nationalen Geheimdienste übernommen. Die militärische Befehlsgewalt hatten die geheimen Kommandostellen Allied Clandestine Committee und Clandestine Planning Committee im NATO-HauptquartierSHAPE im belgischen Mons.[1]
Bereitet die Familie Erdoğan ihre Flucht vor?
| 5. Dezember 2015

-Ein türkischer Geschäftsmann, der, nachdem er von Mitgliedern der AKP seiner Unternehmen beraubt worden war, sein Land verlassen hat und ins Exil nach Italien ging, hat eine Beschwerde bei der Staatsanwaltschaft von Bologna gegen Bilal Erdoğan eingereicht.

-Laut des Rechtsanwalts dieses Geschäftsmannes wäre Herr Erdoğan Sohn in Italien am 30. August 2015 angekommen, um sich für ein Doktorat für internationale Beziehungen zu inskribieren. Aber laut des türkischen Whistleblower Fuat Avni, wäre er Ende September mit einer sehr großen Summe Geld in bar wieder zurückgekommen. Entsprechend der Untersuchung wäre Bilal Erdogan, von einer Gruppe von bewaffneten Männern begleitet, durch die italienischen Zollbehörden der Zugang zum Staatsgebiet verweigert worden. Jedoch nach ein paar Stunden Warten, hätten diese Leibwächter Diplomatenpässe erhalten und damit doch in Italien einreisen können.

-Die Untersuchung ersucht die Staatsanwaltschaft, diese große Geldsumme mit Verdacht auf Geldwäsche zu untersuchen.

- «Stampa turca: „Il figlio di Erdogan a Bologna“», La Reppublica, 06 ottobre 2015
- «Erdogan jr: „A Bologna per studiare, poi tornerò in Turchia“», La Reppublica, 07 ottobre 2015
- «Un esposto alla Procura di Bologna sul figlio di Erdogan», La Reppublica, 03 dicembre 2015

Übersetzung
Horst Frohlich

VIDEO auf   https://www.rt.com/news/320349-sicily-nato-exercises-protest/

© Ruptly
-Hunderte von Menschen sind auf die Straße in Sizilien gegangen, um gegen „Trident Juncture 2015“ die größten Militärmanöver in mehr als einem Jahrzehnt zu protestieren. Die NATO behauptet, die Manöver sind konzipiert, um das Bündnis „neue sicherheitspolitische Herausforderungen“ anzupassen

Organisiert von der „Kein Krieg, keine NATO“ -Gruppen und Aktivisten aus allen Ecken der italienischen Insel marschiert mit Banner mit der Aufschrift „Sizilien ist nicht Labor des Krieges“ und „Sizilien ist kein Kriegszone“. Die Menschen forderten die italienische Regierung auf, besser in der Ausbildung und den medizinischen Bereich zu investieren anstatt in militärische Aktivitäten Geld auszugeben.

 Tweet

-Von der Polizei in Kampfausrüstung begleitet und wie die Demonstranten marschierten um der Siegesplatz zu erreichen, die Prozession blockierte den Verkehr in der Innenstadt. Ein großer Teil des Publikums ist über der NATO-Aktivitäten besorgt, dass der lokalen Tourismusindustrie stören könnte.

 Tweet

Die US-geführten Trident Juncture 2015 militärische Übungen, die am 19. Oktober begann, haben 36.000 Soldaten aus 30 Ländern eingebunden. Mehr als 160 Flugzeugen, darunter Kampfflugzeuge, Hubschrauber, Überwachungsflugzeuge und Drohnen, die aus 15 Flugplätzen in Italien, Spanien und Portugal, die drei Alliierten Nationen die Trident Juncture bewirten, nehmen auch an den Manövern teil. Die Übungen, ist der größten NATO militärische Übung, seit 2002.

Tweet

-Die NATO hat ihre militärische Präsenz und Aktivität entlang der russischen Grenze deutlich verstärkt, einschließlich der in den baltischen Staaten und Osteuropa, seit Russland die Wiedervereinigung mit der Krim durchführt hat, und dem Ausbruch des Konflikts im Osten der Ukraine, die die Allianz die Schuld auf Moskau gibt. Russland sieht NATO laufende Erweiterung und ständige militärische Aktivität als feindlich und destabilisierenden. (die Allianz hat was die Ukraine angeht, die 5 Milliarden $ die das Imperium investiert hat um den Regimewechsel zu implementieren, einfach vergessen….Anm.d.Ü.)

Kommentar: Leider ist Italien ein treuer Verbündeter des Imperiums, und das seit 1943, wenn die Mafia half die US-Armee ohne große Verluste in Sizilien zu landen…..dann unter USA Aufsicht, folgte GLADIO und P2, die alle mehr oder weniger faschistoide und kriminelle Kräfte sammelten, die der Kommunismus bzw. die Arbeiterbewegung bekämpfen wollten…..die Enkel diese Kräfte sind noch da und machen weiter….Italien ist fast Pleite…..aber, so weit ich mich erinnern kann, Afghanistan kostet der Steuerzahler täglich ca. 8 Millionen Euro/$ und die NATO ca 80 Millionen Euro/$ im Monat…..Steigerungen in den Ausgaben sind vorgesehen……als Marionette des Imperiums spielt Italien auf jedenfalls eine hervorragende Rolle. Nicht überheblich werden!….die deutsche Situation ist auch nicht besser, die deutsche Regierung macht alles mit, und unsere Politiker schweigen.