Mit ‘EU’ getaggte Beiträge

https://deutsch.rt.com/inland/39447-ttip-und-ceta-bedrohen-energiewende/
TTIP und CETA bedrohen Energiewende und europäische Landwirtschaft: Knickt die SPD jetzt ein?

Zahlreiche Verbände sehen in TTIP und CETA ein Trojanisches Pferd für Umwelt- und Verbraucherschutz.

Zahlreiche Verbände sehen in TTIP und CETA ein Trojanisches Pferd für Umwelt- und Verbraucherschutz.
Das geplante Freihandelsabkommen TTIP gilt als Mechanismus, um Konzerne im großen Stil vor staatlichen Regularien zu schützen. Ein Leak zur neuesten Verhandlungsrunde, welches der britische Guardian veröffentlichte, zeigt auf, dass auch die deutsche Energiewende davon betroffen wäre. Alternative Energien hätten künftig kaum noch eine Chance auf dem Markt, sollte das Abkommen in Kraft treten. Auch Politiker der SPD rücken nun offenbar zunehmend von dem Projekt ab.

Der französische Premierminister Manuel Valls hat sich klar gegen TTIP ausgesprochen

Zu den zahlreichen potenziellen Nachteilen, die TTIP und CETA Kritikern zufolge mit sich bringen, könnten noch weitere hinzukommen. Gegenüber dem Guardian geben Abgeordnete des Europaparlaments zu bedenken, dass aufgrund von Vorschlägen aus der neuesten Verhandlungsrunde Energiesparmaßnahmen und die Wende hin zu alternativen Stromquellen gefährdet seien. Der Grund: Anbieter von fossilen Brennstoffen könnten gegen rechtliche Regularien klagen, welche die Umweltverschmutzung eindämmen sollen. Die Wettbewerbsbedingungen für alternative Energien aus Wind und Wasser würden dadurch härter. Im Bürokratensprech lautet das Schlagwort in diesem Zusammenhang „Diskriminierungsfreiheit“ gegenüber allen Energiequellen.

Neben dem britischen Guardian veröffentlichte auch die Umweltschutzorganisation Greenpeace das geleakte Dokument, indem diese Forderungen erhoben werden.

Diesmal waren es jedoch nicht die USA, die den Umweltschutz einebnen wollen, der Vorschlag kommt von der EU selbst. Am Urteil von Greenpeace ändert das wenig: Die deutsche Energiewende sei, sollte der Vorschlag umgesetzt werden, in ernsthafter Gefahr.

Paul de Clerck, Sprecher des Umweltschutz-Dachverbandes Friends of the Earth Europa warnt ebenfalls, „das Klima und die Verbraucher“ würden in diesem Fall „die Rechnung dafür zahlen“. Die EU-Kommission will die Pläne freilich nicht so verstanden wissen und betont, an ihren Klimazielen festzuhalten. Sie setze lediglich auf „Selbstregulierung“.

Junckers Frau für TTIP und CETA: EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström

Fast zeitgleich mit der Kritik hinsichtlich der Energiefragen veröffentlichte der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) eine neue Studie, in der vor massiven Nachteilen für die Landwirtschaft in Europa durch TTIP und CETA gewarnt wird. Die Standards für Tierschutz seien genauso in Gefahr wie der Schutz der Verbraucher vor genetisch veränderten Lebensmitteln. Vor allem die Fleischproduktion sowie die Milchindustrie hätten mit besonders hohem Druck zu rechnen. Auch prognostiziert der Umweltverband ein signifikantes Absterben kleiner und mittlerer Höfe.

Der BUND kündigt an, den Widerstand gegen TTIP und CETA in den kommenden Monaten noch einmal zu verstärken. Dabei kann sich die Organisation über Rückenwind freuen: Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Unterstützer des BUND um fünf Prozent. Auch die Opposition im Bundestag sowie die AfD haben die TTIP- und CETA-Gegner längst auf ihrer Seite. Den Ausschlag für ein endgültiges Scheitern des Abkommens könnte aber eine Kursumkehr aufseiten der SPD geben. Immer mehr Sozialdemokraten rücken nun offenbar von den Freihandelsplänen ab. Der Fraktionschef der SPD im Düsseldorfer Landtag, Norbert Römer, bezeichnete TTIP bereits als „totes Pferd“. Und tote Pferde reitet man bekanntlich nicht.

«Die Kunst des Krieges»

Der NATO – STAHL-PAKT – mit der EU

| Rom (Italien) | 13. Juli 2016

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„Gegenüber Herausforderungen ohne Gleichen aus Ost und Süd ist die Stunde gekommen der strategischen Partnerschaft zwischen NATO und EU neuen Atem und neue Substanz einzuhauchen.“ In dieser Weise beginnt die gemeinsame Erklärung, die am 8. Juli auf dem Gipfel in Warschau von NATO-Generalsekretär, Jens Stoltenberg, dem Präsidenten des Europäischen Rates, Donald Tusk und dem Präsidenten der europäischen Kommission, Jean-Claude Junker, unterzeichnet wurde [1].

Ein BLANKO-Scheck für den Krieg, den die Vertreter der Europäischen Union den USA übertragen haben. Denn es sind effektiv die USA, welche das NATO-Ober-Kommando innehaben, bei der 22 der 28 Länder der europäischen Union Mitglied sind (21 von 27 wenn Groß-Britannien aus der EU ausgeschieden sein wird) – und dieser ihre Strategie einprägen. Offen in voller Breite im Text des vom Gipfel am 9. Juli genehmigten Kommuniques erwähnt: – Ein Dokument in 139 Punkten „abgestimmt“ von Washington quasi exklusiv mit Berlin, Paris und London, welches die anderen Staatschefs, inklusive Premierminister Renzi, geschlossenen Auges unterschrieben haben [2].

Nachdem die NATO sich aggressiv nach Osten auf das Territorium der Ex-UdSSR ausgedehnt und den Neo-NAZI-Putsch auf dem Maidan organisiert hatte, um die Ost-Front gegen Russland wieder zu eröffnen, klagt die NATO Russland an:
- „agressiver Aktionen,
- der Destabilisierung der Ukraine,
- der Verletzung des Völkerrechtes auf der Krim,
- provokativer Militäraktionen an den NATO-Grenzen in Ostsee, Schwarzem Meer und Ost-Mittelmeer,
- der Unterstützung des Regimes von Syrien,
- des offensichtlichen Willens politische Ziele durch Drohung und Gewalt erreichen zu wollen und
- einer agressiven nuklearen Rhetorik“.

Dem gegenüber „antwortet“ die NATO mit Verstärkung der „Abschreckung“ (d.h. seiner Nuklearwaffen in Europa) und mit ihrer „vorgerückten Präsenz im Ost-Teil der Allianz“ (d.h. Truppenstationierungen an der russischen Grenze). Dies entspricht einer wahrhaftigen Kriegserklärung (selbst wenn die NATO versichert, „dass sie nicht die Konfrontation mit Russland suche“), die von einem Augenblick zum nächsten jede beliebige Wirtschaftsbeziehung europäischer Länder mit Russland in die Luft sprengen kann.

An der Mittelmeerfront erklärt sich die NATO, nachdem durch eine kombinierte Aktion von innen und aussen Libyen zerstört worden war und nach dem Versuch dieselbe Operation auch gegen Syrien durchzuziehen (gescheitert Dank der russischen Intervention); nachdem sie Terror-Gruppen trainiert und bewaffnet hatte und die Bildung von ISIS/DAESH und deren Offensive in Syrien und im Irak begünstigt und Wellen von Flüchtlingen nach Europa getrieben hatte, erklärt sich die NATO „sehr besorgt“ über die Krise welche die regionale Stabilität und die Sicherheit seiner Mittelmeer-Grenzen durch die menschliche Tragödie der Flüchtlinge bedroht; Sie „verurteilt“ die Gewalttaten von ISIS/Daesh gegenüber der Zivilbevölkerung und in noch drastischeren Formulierungen, „das syrische Regime und seine Unterstützer für die Verletzung der Waffenruhe“.

Um „auf diese Bedrohungen zu antworten inklusive den aus dem Süden vordringenden“, erhöht die NATO ihre Streitmacht auf hohe Kapazität und Ausdehnung. Dies verlangt „angemessene Investitionen“, d.h. angepasste Verteidigungsausgaben, welche ihre Alliierten sich engagiert haben zu erhöhen.

Daraus resultieren offiziell von der NATO während des Gipfels veröffentichte Zahlen, wie die Miltärausgaben Italiens welche sich 2015 auf 17 Mrd 642 Mill € beliefen und dir für 2016 geschätzt werden auf 19 Mrd 980 Mill € – d.h. eine Erhöhung von 2,3 Mrd. Wenn man hinzurechnet die Rüstungsausgaben ausserhalb des Verteidigungsbudgets (Internationale Missionen, Kriegsschiffe und anderes), so liegen die Ausgaben in Wirklichkeit viel höher. Wenn man sich nur an die Zahlen der NATO hält, so gibt Italien 2016 im Durchschnitt für seine Rüstung pro Tag 55 Millionen Euro aus.

Während also Premierminister Matteo Renzi stolz inmitten der „Großen“ auf dem Gipfel in Warschau umherschwadronierte und während das Parlament (Opposition inbegriffen) angestrengt weg-sieht, entscheiden NATO und EU über unser Leben.

Die entsprechenden Zahlen für jedes NATO-Land finden sich in Presse-Erklärung vom 4. Juli.

Übersetzung
Ralf Hesse

Quelle
Il Manifesto (Italien)

[1] « Déclaration commune OTAN-UE » (Gemeinsame Erkärung NATO-EU), par Donald Tusk, Jean-Claude Juncker, Jens Stoltenberg, Réseau Voltaire, 8 juillet 2016.

[2] « Communiqué du Sommet de l’Otan à Varsovie » (Gemeinsames Kommuniqué des NATO-Gipfels in Warschau), Réseau Voltaire, 9 juillet 2016.

https://deutsch.rt.com/international/39365-nato-gipfel-was-nato-staaten/
NATO-Gipfel: Was die NATO-Staaten beschlossen haben

NATO-Gipfel: Was die NATO-Staaten beschlossen haben

Die Öffentlichkeit diskutierte vor dem NATO-Gipfel in Warschau vor allem die geplante Aufrüstung an der „Ostflanke“. Die am Samstag beschlossenen Schritte zeigen jedoch, dass das Kriegsbündnis sich in alle Richtungen erweitert. Auch für die „Südflanke“ fielen weitereichende Entscheidungen.

Die 28 Regierungschefs der NATO-Staaten verständigten sich am Samstag darauf, das Zuständigkeitsgebiet der NATO generell zu erweitern. In den vier Staaten Polen, Lettland, Litauen und Estland wird jeweils ein Bataillon mit etwa 1.000 Soldaten in Grenznähe zu Russland stationiert.

Die Bundeswehr wird mit mehreren hundert Soldaten den Verband in Litauen anführen. In Polen übernehmen die USA die Führung des Nato-Bataillons selbst, in Lettland die kanadischen Streitkräfte und in Estland Großbritannien.

Zudem will die NATO auch in Zukunft regelmäßig Manöver nahe der russischen Grenze durchführen. In den letzten Monaten hatten die NATO-Staaten bei derartigen Manövern knapp 80.000 Soldaten in den osteuropäischen Ländern bewegt.

Bei den Baltops probten sie etwa den Einsatz von strategischen Bombern und Atomwaffen. Allein 2016 sollen rund 240 Militärübungen stattfinden.

Nach Angaben des polnischen Außenministers können NATO-Staaten im Rahmen von Manövern kurzfristig bis 10.000 Soldaten mit schwerer Technik nach Polen verlegen. Außerdem hat das Kriegsbündnis die Überwachung des Luftraumüs über dem Baltikum verstärkt, an der sich auch immer wieder deutsche Kampfjets beteiligen.

Außerdem vermeldeten die USA auf dem Gipfetreffen, dass ihr Raketenschirm einsatzbereit ist. Ursprünglich hatten US-Militärs und einzelne Regierungen Osteuropas diese Anlage als einen „Schutz vor iranischen Raketen“ verkauft. Innerhalb der Allianz gab es viele skeptische Stimmen gegen das Projekt.

Am Wochenende übernahm die NATO diese Anlage nun offiziell von den USA. Damit führt nun Brüssel das Kommando über das Abwehrsystem, zu dem bisher eine Raketenabschussstation in Rumänien, vier in Südspanien stationierte Schiffe und eine Radaranlage in der Türkei gehören. Die Kommandozentrale liegt im rheinland-pfälzischen Ramstein.

Über die NATO-Grenzen hinaus

Der ehemalige CIA-Analyst Ray McGovern gründete gemeinsam mit anderen die VIPS, hier vor einem Gericht in Alexandra, Virginia im Januar 2015. McGovern sagte im Verfahren für den Whistle-Blower Jeffrey Sterling aus.

Weitgehend unbemerkt von der öffentlichen Debatte wird sich die NATO in Zukunft auch jenseits der türkischen Grenze engagieren. Die Mitgliedsstaaten haben grünes Licht für den Einsatz von Aufklärungsflugzeugen (Awacs) im „Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat“ gegeben. Dies geschah offensichtlich auf Bitten der USA. Die Flugzeuge sollen von der Türkei und der Mittelmeerküste aus den Luftraum über Syrien und dem Irak überwachen. Aller Voraussicht nach werden auch deutsche Soldaten zum Einsatz kommen.

Brisant ist diese Entscheidung vor allem deshalb, weil einige Bündnisstaaten und Teile der amerikanischen Regierung unter dem Deckmantel „Kampf gegen den IS“ gegen die offizielle Regierung in Damaskus vorgehen wollen.

Auch im Irak wird die NATO nun offiziell aktive. Die Staatschefs beschlossen eine Ausweitung des „Trainingsprogrammes“ für irakische Militärs. Diese sollen künftig nicht nur im Ausland, etwa in Jordanien, sondern auch im Irak selbst ausgebildet werden. Nach Angaben aus Bündniskreisen könnte der neue Einsatz im Irak Anfang kommenden Jahres starten.

Die NATO weitet außerdem ihren Marineeinsatz im Mittelmeer aus. Um die EU-Operation „Sophia“ vor der libyschen Küste unterstützen zu können, wurde der mögliche Aufgabenbereich für den aktuellen Bündniseinsatz im Mittelmeer deutlich erweitert. NATO-Schiffe sollen künftig auch am Kampf gegen illegale Migration beteiligt werden.

Zudem sind eine Waffenembargo-Kontrolle und die Ausbildung von libyschen Küstenschutzkräften mögliche Einsatzbereiche. Bislang war lediglich die Überwachung des zivilen Seeverkehrs im Mittelmeer erlaubt. Die offizielle Begründung für den NATO-Einsatz lautet bisher, dass man den „Waffenschmuggel nach Libyen“ unterbinden wolle.

Auch die Never-Ending-Story in Afghanistan wird weitergeschrieben. Nunmehr 15 Jahre nach dem Einmarsch im Jahr 2001 handelt es sich um die längste NATO-Mission. Die Einigung sieht die Fortführung der Nato-Trainingsmission „Resolute Support“ über 2016 hinaus vor sowie die Finanzierung der Streitkräfte des Landes bis Ende 2020.

Operationsgebiet Internet

Wie erwartet hat die NATO nun auch „das Internet“ zum Einsatzgebiet erklärt. Netzaktivitäten werden damit potentiell kriegerischen Handlungen gleichgesetzt. Die 28 Mitgliedstaaten erklärten das Netz zu einem zusätzlichen militärischen Operationsgebiet neben Boden, See und Luft. Damit ist auch die Bereitstellung zusätzlicher Mittel für Hacker-Attacken verbunden.

Außerdem wollen die NATO und die Europäische Union zukünftig noch „besser zusammenarbeiten“. Spitzenvertreter beider Organisationen unterzeichneten eine Erklärung, die zum Beispiel eine enge Kooperation bei der Bekämpfung illegaler Migration vorsieht. Als erster großer Schritt in diese Richtung gilt der Marineeinsatz gegen Schleuserkriminalität in der Ägäis. Bei ihm arbeitet die NATO nun mit der EU-Grenzschutzagentur Frontex zusammen.

 

https://deutsch.rt.com/international/39359-geheimdienst-veteranen-warnen-merkel-einige/
Geheimdienst-Veteranen warnen Merkel: „Einige spielen gerne Cowboy“

Der ehemalige CIA-Analyst Ray McGovern gründete gemeinsam mit anderen die VIPS, hier vor einem Gericht in Alexandra, Virginia im Januar 2015. McGovern sagte im Verfahren für den Whistle-Blower Jeffrey Sterling aus.

Der ehemalige CIA-Analyst Ray McGovern gründete gemeinsam mit anderen die VIPS, hier vor einem Gericht in Alexandra, Virginia im Januar 2015. McGovern sagte im Verfahren für den Whistle-Blower Jeffrey Sterling aus.
Ehemalige hochrangige Beamte der amerikanischen Sicherheitsdienste warnen die deutsche Regierung vor einer schärferen militärischen Gangart gegenüber Russland. Die amerikanischen Dissidenten stellen einen Generationenkonflikt in der Außenpolitik fest. Die aktuellen Eliten versagen im Umgang mit Russland.

Auch eine Ausstellung gibt es: Kriegsgerät vor dem NATO-Gipfel in Warschau

Schlapphüte sind nicht für Offenherzigkeit bekannt. Wenn daher 19 Geheimdienst-Veteranen aus den USA sich zum zweiten Mal mit einem offenen – inhaltlich sogar sehr offenen – Brief an die deutsche Bundeskanzlerin wenden, dann nicht aus Übermut. Hinter der Aktion steht eine Gruppe, die sich VIPS nennt – Veteran Intelligence Professionals for Sanity –, auf Deutsch, altgediente Geheimdienst-Profis für Vernunft.

Bei den Aktivisten handelt es sich um ehemals hoch angesiedelte Mitarbeiter der CIA, des FBI und verschiedener Ministerien, um Offiziere der Armee und Diplomaten. Der Verein VIPS wurde 2003 gegründet, damals in Reaktion auf den mit bewussten Falschinformationen motivierten Einmarsch im Irak.

Bereits vor dem letzten NATO-Gipfel im September 2014 im englischen Cardiff hatten die VIPS einen Aufruf an Angela Merkel gerichtet und die Kanzlerin davor gewarnt, übertriebenen Aussagen über die russische Truppenpräsenz in der Ostukraine und die russische Unterstützung der Aufständischen Glauben zu schenken.

Anlass für den erneuten Brief, der Mitte dieser Woche veröffentlicht wurde, sind Ankündigungen einer schärferen militärischen Gangart Russland gegenüber. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte vor wenigen Tagen gesagt, das Bündnis werde die „Militärpräsenz im Osten weiter ausbauen“ und die „größte Verstärkung seit dem Kalten Krieg“ beschließen.

Ganz besonders besorgt die Unterzeichner der Mangel an Autorität, die US-Präsident Barack Obama bei den Top-US- und NATO-Generälen genieße –  von denen „einige gerne Cowboy spielen“. Die Wahrscheinlichkeit eines militärischen Zusammenstoßes mit Russland, versehentlich oder absichtlich, sei deutlich gestiegen. Die Verfasser appellieren an die deutsche Kanzlerin, sich mit Blick auf das Ausmaß der angeblichen Bedrohung mit einem hohen Grad an „umsichtiger Skepsis“ zu wappnen.

Die Autoren warnen auch davor, ukrainischen Scharfmachern wie dem Nationalisten Andrij Parubij, seit April in Kiew Parlamentschef, auf den Leim zu gehen. Parubij hatte zu Wochenbeginn gesagt, er sei schon immer gegen die Minsker Vereinbarungen gewesen. Die Moskauer Pläne in der Ukraine könnten „nur mit Gewalt und internationalen Sanktionen“ gestoppt werden.

„Statt in Kriegsgeschrei zu verfallen“, sollten die NATO-Politiker „eine ernsthafte Diskussion über die Kiewer Aufsässigkeit bei der Umsetzung der Minsker Vereinbarungen führen“.

Ray McGovern und Elizabeth Murray in Berlin. Foto: Stefan Böhme

Nach einer solchen Diskussion bräuchte sich der Westen dann auch nicht mehr in Bausch und Bogen mit der Liste realer und eingebildeter ukrainischer Klagen in Richtung Moskau zu identifizieren.

Der VIPS-Lenkungsausschuss, dessen 19 Mitglieder den Brief unterzeichnet haben, beruft sich auf E-Mails des vor zwei Monaten abgelösten NATO-Oberbefehlshabers Philip Breedlove. Noch 2015 habe der General mit weit übertriebenen Zahlen zu russischen Waffensystemen in der Ostukraine operiert.

VIPS wirft Breedlove auch vor, die Politik des US-Präsidenten hintertrieben und auf ein militärisches Eingreifen der NATO in der Ukraine hingewirkt zu haben. Einer seiner US-Korrespondenzpartner habe ihm wörtlich geantwortet:

„Angesichts der Obama-Instruktion, keinen Krieg anzufangen, haben Sie sich ja einiges vorgenommen.“

Der US-Botschafter bei der NATO, Douglas Lute, hatte angekündigt, eines der Schlüsselthemen bei der Warschauer Konferenz sei die „Peripherie“. Das Bündnis sei nicht verpflichtet, Staaten jenseits des NATO-Territoriums zu verteidigen, aber es liege in seinem Interesse, diese Staaten so weit wie möglich zu stabilisieren.

Moskau, so die Autoren des Briefes, könne diesem Satz nur die Botschaft entnehmen, dass die NATO weiter auf eine „Stabilisierung“ der Ukraine im westlichen Sinn hinarbeiten werde.

Analyse von Ray McGovern für RT Deutsch zum Gipfel in Elmau: „Hohe Einsätze für die G7″

Die erfahrenen Geheimdienstler stoßen sich zudem am Unvermögen der jüngeren Generation, die Reaktion der russischen Seite zu antizipieren. Man könne doch nicht glauben, der russische Präsident nähme die Aufrüstung an seiner Grenze ohne Gegenmaßnahmen hin. Die seien so sicher wie das Amen in der Kirche, und zwar „zu einem Zeitpunkt und an einem Ort seiner Wahl“.

Jetzt komme es darauf an, dass erfahrene NATO-Politiker es schaffen, die Allianz nicht auf Säbelrasseln, sondern auf Realpolitik einzuschwören. Anderenfalls werde eine militärische Konfrontation mit Russland immer wahrscheinlicher – mit allen Risiken einer nuklearen Eskalation.

„Extrem beunruhigend“ sei, dass die mittlere Generation sich diese Perspektive entweder nicht mehr vorstellen könne oder leichtfertig vom Tisch wische. Ausdrücklich danken die Verfasser dem deutschen Außenminister Frank-Walter Steinmeier für seine Äußerung, militärisches Gehabe an der russischen Grenze sei der regionalen Sicherheit nur abträglich.

Die deutsche Bundeskanzlerin wird für ihr „resolutes Nein“ zur Forderung nach Waffenlieferung an die ukrainische Regierungsarmee gelobt. So unvollkommen der seither geltende Waffenstillstand auch sei, einer Eskalation der Kämpfe, die im Falle von Waffenlieferungen unausweichlich gewesen wäre, sei er allemal vorzuzie

https://deutsch.rt.com/wirtschaft/39304-studie-russland-sanktionen-kosten-westen/
Studie: Russland-Sanktionen kosten Westen mehr als 60 Milliarden Dollar, Großteil tragen EU-Länder

Studie: Russland-Sanktionen kosten Westen mehr als 60 Milliarden Dollar, Großteil tragen EU-Länder

Seit Dezember 2013 bis Juni 2015 haben die Länder, die die Russland-Sanktionen gebilligt haben, mehr als 60 Milliarden Dollar an Exportverlusten erlitten, schreibt die russische Tageszeitung Kommersant unter Berufung auf das französische Zentrum für Zukunftsstudien und Internationale Informationen (CEPII, Centre d’Études Prospectives et d’Informations Internationales). Mehr als drei Viertel (77%) der Gesamtverluste entfallen dabei auf die EU-Länder.

Die Verfasser der Berichtes bewerteten die Folgen der Sanktionen auf zweierlei Hinsicht. Sie analysierten die Auswirkungen auf die Exporte nach Russland für alle seine Handelspartner, darunter diejenigen, die die Strafmaßnahmen nicht verhängt hatten, aufgrund der monatlichen UN-Handelsstatistiken (UN Comtrade data). Außerdem verwendeten sie Statistiken französischer Unternehmer.

„Wir schätzen diese Verluste auf 60,2 Milliarden Dollar ein. Dabei handelt es sich um die Zeitspanne von Dezember 2013 bis Juli 2015. Wir haben festgestellt, dass der Großteil der Auswirkungen die Waren betroffen hat, auf die sich die Wirkung der russischen Gegenmaßnahmen (zum Beispiel das Lebensmittelembargo) nicht direkt erstreckt“, steht im CEPII-Bericht.

Die Verfasser der Studie nehmen an, dass der Großteil der negativen Folgen für die Exporte als Kollateralschäden des diplomatischen Konfliktes gelten können.

https://deutsch.rt.com/amerika/39233-argentiniens-prasident-macri-auf-staatsbesuch/
Argentiniens Präsident Macri auf Staatsbesuch in Berlin: Eine Anatomie des “vaterländischen Filzes”

Argentiniens Präsident Mauricio Macri

Argentiniens Präsident Mauricio Macri
Am morgigen Dienstag empfängt Bundeskanzlerin Angela Merkel einen Staatschef, der seit seiner Amtsübernahme im Dezember 2015 vom deutschsprachigen Medien-Mainstream als “größter Hoffnungsschimmer“ für Lateinamerika gelobt wird: Argentiniens Präsident Mauricio Macri. Doch ein Blick auf Macris Werdegang offenbart eine Chronik beispielloser Korruption und Kollaboration mit der blutigsten Militärdiktatur des Kontinents. Frederico Füllgraf über den neuen Partner der europäischen Eliten.

von Lateinamerika-Korrespondent Frederico Füllgraf

Nach den Gesprächen mit Merkel am kommenden Dienstag sieht Macris Protokoll Treffen mit den Konzernspitzen von Mercedes Benz, Siemens und Volkswagen vor, die der argentinische Präsident zur Reaktivierung ihrer Investitionen in Argentinien motivieren will.

Mauricio Macri geht in Europa auf Goodwill-Tour. Am 11. Juli reist seine Außenministerin Susana Malcorra nach Moskau zu Gesprächen mit ihrem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow und einem Treffen mit russischen Geschäftsleuten.

Lawrow dürfte sich ein paar Fragen an Malcorra notiert haben. Zum Beispiel, warum vor wenigen Wochen RT aus dem Kabelangebot des staatlichen Televisión Digital Argentina geschmissen wurde. Der Sendebeginn des spanischen Programms von RT auf dem Kabelträger des staatlichen Radio y Televisión Argentina wurde mit einer Telekonferenz am 9. Oktober 2014 von den Staatspräsidenten Wladimir Putin und Cristina Kirchner feierlich zelebriert.

Deutscher Mainstream: Korrupt sind die anderen

Über die Ära Kirchner – die Amtszeit Néstor Kirchners (2003-2007) und die seiner Witwe und Nachfolgerin, Cristina Fernández de Kirchner (2007-2015) – hatten deutschsprachige Leitmedien den Mund vollgenommnen und sich über die mutmaßliche Korruption der Kirchners die Finger wund geschrieben.

Beschäftig sich lieber nicht mit den Mühen der Ebene der Demokratie und regiert per Noststandsdekreten. Dafür wird er von westlichen Medien als

Schlagzeilen wie “Grassierende Korruption – Argentiniens Aasgeier sitzen in der Regierung” (Die Welt, 13.07.14) oder “Korruption während der Ära Kirchner – Der Staat als Selbstbedienungsladen”, Neue Zürcher Zeitung, 16.6.2016), lärmten selbst ein halbes Jahr nach Beendigung von Fernández de Kirchners Amtsperiode und färbten die Berichterstattung mit ähnlichen schrägen Tönen, wie der den brasilianischen Putsch-Medien nachgeplapperte und niemals erwiesene Vorwurf, Dilma Rousseff sei “korrupt”.

Vergessen oder erst gar nicht recherchiert, wurde von den gleichen Medien der spektakuläre Aufstieg des Macri-Clans unter Führung des italienisch-stämmigen Einwanderers Franco Macri – dem Vater des Präsidenten – dem zu Beginn der argentinischen Militärdiktatur (1976-1983) sieben Unternehmen und nach ihrem Sturz 46 Firmen gehörten.

Grundlage der von argentinischen Medien mitunter als obszön umschriebenen Bereicherung einer Handvoll einheimischer Milliardäre, war das mit bis zu 20-prozentigen, fetten Schmiergeldern gefütterte, staatliche Auftragsgeschäft der Diktatur und der ultraliberalen Ära Carlos Menem (1989-1999), von dem der Macri-Clan mit einem geschätzten Vermögen von rund einer Milliarde Euro profitierte. Die promiske Interaktion ging in die Geschichte ein als “patria contratista” – eingedeutscht: der “vaterländische Filz”.

Jedoch, “patriotisch” war das wirtschaftskriminelle Kartell stets nur beim Nehmen, denn schon 2012 wurde das Ausmaß der argentinischen Steuerflucht nach Steueroasen wie Panama auf exorbitante 320 Milliarden Euro geschätzt.

Die Visitenkarte Mauricio Macris ist daher keine Augenweide: Am 5. Juli trifft in Berlin ein Präsident ein, gegen den die Justiz seines Landes Ermittlungen wegen seiner Involvierung mit den Panama Papers, ergo wegen millionenschwerer Steuerflucht,führt.

Gespanntes Verhältnis EU-Mercosur – ein Rückblick

Wohl wenig von dieser Schattenseite beeindruckt, erhoffen sich Berlin und Buenos Aires von Mauricio Macris Besuch neue Bewegung in den seit Jahren stagnierenden Verhandlungen über das Assoziierungsabkommen zwischen der Europäischen Union und dem Mercosur, der gemeinsame Markt Argentiniens, Brasiliens, Paraguays, Uruguays und neuerdings Venezuelas, mit nahezu 300 Millionen Menschen.

Die Verhandlungen begannen im Jahr 2000. Damals strebte die EU ein umfassendes Abkommen über Dienstleistungen, geistige Eigentumsrechte, öffentliches Beschaffungswesen und Nachhaltigkeit an. Nach den Amtsantritten Luis Inácio Lula da Silvas, in Brasilien, und Néstor Kirchners, in Argentinien, wurden die Verhandlungen jedoch 2004 nach erheblichen Differenzen über den Zugang für Mercosur-Agrarprodukte zum europäischen Markt pausiert, zwar 2010 wieder aufgenommen, doch die effektive Assoziierung wurde immer wieder vertagt. Teils zu Unrecht wurde Cristina Kirchner die Schuld für die nicht zustande gekommenen Verträge gegeben.

Macris Besuch könnte also die ”Irrfahrt des Mercosur” wieder in die richtigen Bahnen lenken. So spekulieren Berlin und Brüssel.

Macri und die “patria contratista”

“Die Vergangenheit ist ein Prolog”, heißt das geflügelte Sprichwort eines genialen Unbekannten, und sie verfolgt Mauricio Macri, selbst wenn die Diplomatie bereit ist, beide Augen zuzudrücken.

Ob die Bundeskanzlerin vom Auswärtigen Amt und vom Bundespresseamt über Macris Aufstieg zum Multimillionär, bzw. über die promiske Beziehung zu seinem Jugendfreund und landesweit wegen korrupter Geschäftspraxis verrufenen Nicolás “Nicki” Caputo informiert worden ist? Caputo verkörpert die Kontinuität des “vaterländischen Filz” bis zur Perfektion.

In den acht Jahren Amtszeit Macris als Gouverneur von Buenos Aires, war Caputo sein Hauptberater, doch gleichzeitig hauptamtlicher Eigentümer zahlreicher Baufirmen, darunter Mirgor SA. Nach Angaben argentinischer Medien hat der Industrielle zwischen 2007 und 2015 von Macri Aufträge im umgerechneten Wert von 100 Millionen Euro zugeschanzt bekommen (“Entre amigos: Macri le entregó $1400 millones en contratos a Nicolás Caputo” – InfoBaires24, 17.10.2015). Seit Macris Amtsübernahme als Staatspräsident soll Caputo laut El Cronistavom 1.3.2016 Neuaufträge in Dollar-Millionenhöhe erhalten haben.

Gelingt es Macri, VW und Daimler-Benz für Neuinvestitionen zu gewinnen, dann freut sich Nicolás Caputo als Eigentümer von Mirgor SA. Die 1983 zusammen mit Mauricio gegründete Firma ist der größte argentinische Hersteller von Klimaanlagen für Automobile, mit Jahresumsätzen von rund 400 Millionen Euro. Macri behauptet, 1994 aus Mirgor SA ausgetreten zu sein, doch “das Sitzungsprotokoll der Aktionärsversammlung besagt das Gegenteil“, heißt es in der Tagespresse („La Patria Contratista de Mauricio Macri; ayer y ahora“ – Blastingnews, 29.3.2016). Der Aufstieg der Macris begann unter der Diktatur Juan Carlos Onganía (1966-1970) als Zuliefererbetrieb von FIAT, später vor allem von Daimler-Benz Argentina.

Mauricio Macri, der neue Präsident von Argentinien. Handküsse gibt es nur für die argentinische Oberschicht, für den Rest Repression und Massenentlassungen.

Nach der Devise, “die Unternehmer müssen regierungstreu sein” (Franco Macri), und dank seiner guten Beziehungen zu Onganías Staatssekretär für Industrie und Energiepolitik, ergatterte der Macri-Clan bald Löwenanteile an Großbauaufträgen für das Atomkraftwerk Atucha und zahlreiche Wasserkraftwerke.

So entstand das Socma (Sociedad Macri)-Imperium, das mehrere Dutzend Unternehmen in der Automobil-, Bau- und Vermietungs-, Müllentsorgungs-, Postbeförderungs-, Kommunikations-, Bergbau- und Lebensmittelbranche Argentiniens, Uruguays und Brasiliens betreibt und mit allen argentinischen Regierungen Geschäfte machte; von den Diktaturen Onganías und Videlas bis Néstor Kirchner, als Mauricio Macri noch der zweite Mann im Firmenkommando war.

Die Macri-Firmen Manliba und Intron gelten als Paradigmen nicht nur für die Nutzbarmachung der Militärdiktaturen, sondern auch für den Interessenkonflikt zwischen Privatwirtschaft und Staatsverwaltung; eine kontinuierliche Promiskuität, die der Macri-Clan bei der Durchsetzung seiner Kapitalinteressen gern in Kauf genommen hat. Als staatliches Müllentsorgungsunternehmen wurde Manliba 1979 von der Diktatur privatisiert und von den Macris akquiriert, das auch im Auftrag von Gouverneur Mauricio Macri die Straßen Buenos Aires vom Unrat befreite.

Als Gipfel des Ganzen, betrieb Socma über Jahrzehnte allein die heute zu 60 Prozent der Siemens-Gruppe gehörenden Firma Intron, die seit den 1990er Jahren die Finanzverwaltung der 12-Millionen-Metropole Buenos Aires mit elektronischer Datenverarbeitung zum Jahresgewinn von 25 Millionen Euro versorgt.

Eines vergessen die Argentinier selbst nach mehr als 30 Jahren nicht: die “Verstaatlichung der Privatschulden”. Das geschah so: Ein Jahr vor Ende der Militärdiktatur, erklärte Zentralbankchef Domingo Cavallo, im November 1982, die 15 Milliarden US-Dollar hohen Auslandsschulden einer Handvoll vermeintlich bankrotter privater Unternehmer zu “öffentlichen Verschuldung”. Noch einmal profitierte das Socma-Imperium der Macris in Millionenhöhe von einem der frechsten Betrügerei der argentinischen Wirtschaftsgeschichte.

https://deutsch.rt.com/28837/international/us-historiker-zuesse-usa-verfolgen-eine-strategie-der-zerstoerung-europas/
US-Historiker Zuesse: USA verfolgen eine „Strategie der Zerstörung Europas“
Artikel alt aber leider immer noch aktuell
Quelle: US-Army Europe
Quelle: US-Army Europe
Nach Auffassung des US-Historikers Eric Zuesse betreibt Washington eine gezielte Politik der Destabilisierung in Europa, mit dem Ziel, zum einen Chaos an der europäischen Peripherie, zum anderen politische Instabilität in „Kerneuropa“ zu produzieren. Doch ist Europa wirklich nur passives Opfer geostrategischer Interessen der USA?

Äußere Erscheinungsformen dieser Strategie zeigten sich unter anderem an der US-amerikanischen Geopolitik im Falle Libyens und Syriens sowie an der Entwicklung in der Ukraine. Ziel der US-amerikanischen Destabilisierungspolitik in diesen Ländern sei es gewesen, Russland zu schwächen. Einen Folgeschaden für Europa hätte man dabei billigend in Kauf genommen, so Zuesse in einem Beitrag für Strategic Culture.

Europa selbst solle in weiterer Folge dadurch destabilisiert werden, dass die Flüchtlingsströme, die sich auf Grund der chaotischen Lage in Libyen und Syrien in Richtung Europa bewegen, dort ein Erstarken rechtsextremer und rassistischer politischer Kräfte zur Folge hätten, die wiederum die dortigen Länder an den Rand der Unregierbarkeit bringen oder in sonstiger Weise schwächen könnten.

Quelle: RT

Auch die jüngst auf Initiative der Türkei zustande gekommene, von den USA akzeptierte „Sicherheitszone“, die auf Teilen des syrischen Territoriums ausgerufen worden war und sowohl für Flüchtlinge als auch für Kämpfer der vom Westen unterstützten Rebellenbewegungen ein ruhiges Hinterland schaffen soll, sei Ausdruck dieser Strategie. Dies behauptet der Journalist Shamus Cooke im Magazin „Off-Guardian“ und begründet dies damit, dass die USA es nicht ausgeschlossen hätten, gegen syrische Regierungstruppen vorzugehen, die innerhalb der Schutzzone gegen Terroristen vorgehen sollten.

Die „Anti-IS-Schutzzone“ sei nicht gegen den „Islamischen Staat“ gerichtet, so Cooke, sondern gegen die syrische Regierung und gegen Kurden – dabei vor allem gegen die mit der in der Türkei und vielen weiteren Staaten als terroristisch eingestuften „Kurdischen Arbeiterpartei“ (PKK) verbündete PYD und deren YPG-Milizen.

Auch die so genannten „moderaten Rebellen“, die von der Schutzzone profitieren sollten, seien mit dem IS verbündet und würden diesen gegen nicht-dschihadistische Gegner unterstützen. Auf die dominante Machtpolitik der PYD in ihrem Einflussbereich, die ihrerseits mit der Vertreibung von Turkmenen und Arabern einhergeht, geht Cooke in diesem Zusammenhang nicht ein. Unter Assad sei Syrien ein nicht-religiöser Staat gewesen, in dem Religionsfreiheit geherrscht hätte, den Assad-Gegnern sei dies jedoch fremd. Sie würden einen islamistischen Gottesstaat anstreben und die USA würden die Errichtung eines solchen dulden.

Assad und Gaddafi seien ins Visier der USA geraten, weil sie Verbündete Russlands gewesen wären und besonders Syrien als Gastransitland für Russland wichtig gewesen wäre. Gleichzeitig sollte Katar als Konkurrent Russlands auf dem Erdgasmarkt gestärkt werden.

Quelle: U.S. Army Europe Images/ CC BY 2.0

So zweifelhaft außenpolitische Entscheidungen der USA im Laufe der letzten Jahre gerade auch mit Blick auf Europa und den Nahen Osten gewesen sein mögen, erscheint Kritikern diese Sichtweise doch als etwas eindimensional. Insbesondere werden auf diesem Wege das eigene Versagen und die Unzulänglichkeiten der europäischen Mächte geradezu negiert.

Immerhin waren nicht primär die USA, sondern vor allem Frankreich unter Präsident Sarkozy die treibende Kraft hinter dem Eingreifen in Libyen, der sich als „europäischer Troubleshooter“ inszenieren wollte. Das vergiftete Assoziierungsabkommen, das die Ukraine von Russland lösen sollte, sollte zudem zwischen Kiew und Brüssel geschlossen werden, nicht zwischen Kiew und Washington.

Und selbst in dem Moment, als die Unruhen in der Ukraine aufkamen, die am Ende zum institutionellen Maidanputsch und zur Sezession der Krim führten, hätte die EU, statt zu zündeln und den Staatsstreich de facto zu unterstützen, auch den USA als geografisch näher gelegene Macht die Interessenlage erklären und auf eine Verständigung mit Russland drängen können, statt Öl ins Feuer zu gießen und eine Konfrontations- und Sanktionspolitik zu betreiben. Außerdem werden Stimmen für fremdenfeindliche und rassistische Parteien in Europa nicht von US-Amerikanern, sondern von Europäern selbst abgegeben.

Die alleinige Schuld am Chaos in und um Europa bei den USA zu suchen, erscheint doch als etwas unterkomplex. Im Laufe der Geschichte hatte es Europa immerhin regelmäßig selbst am besten hinbekommen, sich selbst zu zerstören. Dazu bedurfte es kaum Hilfe von außen.

 

 http://de.sputniknews.com/politik/20160506/309688127/usa-eu-nord-stream-2-pause.html

Bau der Gasleitung Nord Stream (Archivbild)

USA schlagen EU „Pause“ bei Bau der Gaspipeline Nord Stream-2 vor
© Foto: Gazprom

Politik

18:29 06.05.2016(aktualisiert 18:37 06.05.2016) Zum Kurzlink
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Die USA haben der EU eine Pause beim Bau der Gaspipeline Nord Stream-2 vorgeschlagen. Brüssel sollte zuerst den Einfluss der Pipeline auf die nationale und die Energiesicherheit einschätzen, erklärte Amos Hochstein, für Energie zuständiger Vertreter des US-Außenministeriums, am Freitag in Washington.

„Wir glauben nicht, dass es sich dabei um ein kommerzielles Projekt handelt. Ganz im Gegenteil. Der politische Teil dieses Projekts liegt nicht in unserer Ablehnung, sondern im Projekt selbst. Entweder das Vorhaben selbst oder seine Folgen würden Europa teilen, was Besorgnis in den USA, in Ost- und Zentraleuropa sowie in weiten Teilen Westeuropas hervorruft.“

Zu seinem Vorschlag, eine Pause zu nehmen, sagte Hochstein weiter, darüber sollten nicht die USA, sondern die Europäer selbst entscheiden.

US-Außenminister John Kerry hatte in dieser Woche erklärt, dass Washington über Nord Stream-2 besorgt ist, weil sich dieses Projekt auf Osteuropa negativ auswirken wird. Sein russischer Amtskollege Sergej Lawrow betonte dagegen, Nord Stream-2 sei ein ausgesprochen kommerzielles Projekt. Versuche, es zu blockieren, seien politisch geprägt. Die USA und ihre engsten Freunde innerhalb der NATO wollten Hindernisse bei der Realisierung des Projekt auftürmen, hatte Lawrow gesagt.

Das Projekt Nord Stream-2 sieht vor, entlang der vorhandenen Leitung Nord Stream noch zwei Stränge mit einer Gesamtleistung von 55 Milliarden Kubikmeter pro Jahr von Russland nach Deutschland auf dem Grund der Ostsee zu bauen. Die Hälfte der Anteile am Projekt werden vom russischen Monopolisten Gazprom gehalten. Jeweils zehn Prozent der Aktien sind im Besitz von BASF, E.ON, Engie, OMV und Shell.

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Maria Sacharowa: „USA versuchen, nicht nur Russland, sondern auch die EU einzudämmen”

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Die Vereinigten Staaten haben die Europäische Union dazu gezwungen, die Sanktionen gegen Russland zu verhängen. Die EU selbst habe dies nicht machen wollen, teilte die Sprecherin des Außenministeriums der Russischen Föderation, Maria Sacharowa, mit. Die USA versuchten, eine wechselseitige Stärkung Russlands und der EU bewusst zu verhindern.  „Mit welchen Druckmitteln die USA dies erreicht haben, werden wir schon noch erfahren“, so die Außenamtssprecherin gegenüber Journalisten.

Quelle: Ruptly

Die US-Politik richte sich auf die Eindämmung sowohl Russlands als auch Europas, meint die Diplomatin:

„Die Handlungen Washingtons gehören zur Umsetzung der Eindämmungspolitik. In diesem Fall gilt diese Eindämmung nicht nur Russland, sondern auch Europa.“

So Sacharowa im Interview für die Zeitung „Argumenty i fakty“.

Die USA versuchten, eine Stärkung der wechselseitigen Beziehungen zwischen Russland und der EU zu verhindern:

„Ein engeres Verhältnis zwischen Europa und Russland zuzulassen, bedeutet, beide Regionen zu stärken. Washington hat die Europäische Union gezwungen, die Sanktionen zu verhängen. Das haben sowohl der Vizepräsident der USA Joseph Biden als auch US-Außenminister John Kerry öffentlich zugegeben. Die EU wollte das zwar nicht, musste es aber unter dem Druck der USA umsetzen. Wie haben die USA sie unter Druck gesetzt? Zu welchen Argumenten haben die USA gegriffen? –

„Das sind gute Fragen für die Zukunft. Irgendwann werden wird das schon erfahren“, bemerkte Sacharowa abschließend.

 

Leak: Wie niederländische Regierung und Soros das Ukraine-Referendum beeinflussen

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Am 6. April wird in den Niederlanden über das Assoziierungsabkommen zwischen der Ukraine und der EU abgestimmt. Da Prognosen von einem klaren „Nein“ ausgehen, stehen Befürworter unter Druck, die Stimmung noch zu wenden. Was schwierig wird: Mit der Ukraine holt sich Europa zusätzlich zu den Problemen im Süden noch Probleme im Osten ins Haus, das sei nicht zu schaffen – meint Laszlo Maracz, Professor an der Universität von Amsterdam.
Kommentar: Holland war früher eine Seemacht, und Handel und die Weltmeere bis zum Indonesien beherrschte….diese Zeiten sind jetzt vorbei, es scheint, das heute auch in Holland Spatzenhirne das Sagen haben….