Mit ‘Erpressung’ getaggte Beiträge

http://www.voltairenet.org/article189298.html
Die Französische Republik als Geisel

-Der Krieg der bis nach Paris reicht, ist für die Franzosen, die fast alles von den geheimen Tätigkeiten ihrer Regierung in der arabischen Welt, von ihren widernatürlichen Bündnissen mit den Golf- Diktaturen und ihrer aktiven Teilnahme am internationalen Terrorismus ignorieren, unverständlich. Nie wurde diese Politik im Parlament diskutiert und die Mainstream-Medien haben nur selten gewagt, sich dafür zu interessieren.

| Damaskus (Syrien) | 17. November 2015
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-Seit fünf Jahren hören die Franzosen von fernen Kriegen, ohne zu verstehen, worum es geht. Die Presse hat sie über das Engagement ihrer Armee in Libyen informiert, aber nie über die Gegenwart von französischen Soldaten in der Levante. Meine Artikel zu diesem Thema werden viel gelesen, aber der gute Geschmack will, dass man mich als „Extremisten“ oder „Verschwörungsbereiten“ darstellt und bemerkt, dass meine Artikel von Internetsites jeglicher Natur übernommen werden, also auch von authentischen extremen und komplottierenden Sites. Jedoch niemand hat einen Einwand gegen das gemacht, was ich schreibe. Aber auch niemand hört meine Warnungen über die Allianzen, die Frankreich geschlossen hat.

-Plötzlich taucht die geleugnete Wahrheit auf.

-Frankreich wurde in der Nacht vom Freitag, den 13. November 2015 durch mehrere Kommandos angegriffen, die mindestens 130 Menschen an fünf verschiedenen Orten in Paris getötet haben. Der Ausnahmezustand wurde für 12 Tage auf dem gesamten Gebiet ausgerufen und könnte vom Parlament erneuert werden.

Kein direkter Zusammenhang mit dem Fall von Charlie Hebdo

-Die französische Presse interpretiert diesen Kriegsakt in Verbindung zu dem Anschlag auf Charlie Hebdo, obwohl die Verfahren ganz anders sind. Im Januar ging es darum, bestimmte Personen zu töten, während es sich hier um einen koordinierten Angriff auf eine große Anzahl von zufälligen Menschen handelt.

-Wir wissen heute, dass der Chefredakteur von Charlie Hebdo ein „Geschenk“ von 200.000 Euro aus dem Nahen Osten erhalten hatte, um seine Anti-Islam-Kampagne weiter zu verfolgen [1] ; dass die Mörder mit den französischen Geheimdiensten verbunden waren [2] ; dass die Herkunft ihrer Waffen Staatsgeheimnis wurde [3]. Ich habe bereits gezeigt, dass dieses Attentat keine islamistische Operation war [4], dass es unmittelbar vom Staat aufgegriffen wurde [5], und dass diese staatliche Übernahme ein Echo bei der der Republik feindlich gesinnten Bevölkerung gefunden hatte [6] — eine Idee, die ein paar Monate später von dem Demographen Emmanuel Todd brillant entwickelt wurde [7]—.

-Wenn wir zu dem Krieg, der sich bis nach Paris verbreitet hat, zurückkommen, hat er in Westeuropa überrascht. Man kann ihn nicht mit den Bombenanschlägen von Madrid 2004 vergleichen. In Spanien gab es keine Scharfschützen, keine Kamikaze, sondern 10 Bomben auf 4 verschiedenen Orten [8]. Die Art der Szenen, die gerade in Frankreich stattgefunden haben, ist Alltag für viele Bevölkerungen im „erweiterten Nahen Osten“ seit 2001. Und darüber hinaus gibt es vergleichbare Ereignisse, wie die drei Tage langen Attentate in sechs verschiedenen Orten in Mumbai von 2008 [9].

-Obwohl die Angreifer Moslems waren und einige von ihnen beim Töten von Umstehenden „Allah Akbar!“ schrien, gibt es keine Verbindung zwischen diesen Angriffen, dem Islam und einem möglichen „Krieg der Zivilisationen“. Also diese Kommandos hatten Anweisung, nach dem Zufallsprinzip zu töten, ohne sich vorher über die Religion ihrer Opfer zu informieren.

-Ebenso ist es absurd, das von Daesh vorgebrachte Mobil gegen Frankreich für voll zu nehmen – selbst wenn es keinen Zweifel über seine Beteiligung an diesem Angriff gibt -. Wenn die Terrororganisation „Rache“ nehmen hätte wollen, hätte sie in Moskau zugeschlagen.

Frankreich ist ein terroristischer Staat seit mindestens 2011

-Das Verständnis dieser Ereignisse ist verwischt, weil sich hinter nichtstaatlichen Gruppen immer Staaten verstecken, die sie sponsern. In den 1970er Jahren stellte sich der Venezolaner Iljitsch Ramirez Sanchez, „Carlos“ oder „The Jackal“ genannt, aus Überzeugung in den Dienst der Sache der Palästinenser und der Revolution, mit diskreter Unterstützung der UdSSR. In den 80er Jahren wurde das Beispiel von Carlos von Söldnern übernommen, die für den Meistbietenden arbeiteten, wie Sabri al Banna auch „Abu Nidal“ genannt, der Attentate sowohl im Namen von Libyen und von Syrien, als auch von Israel ausführte. Heute gibt es einen Schwarm von Terroristen- und verdeckten-Aktionen Organisationen, die eine Menge Staaten einschließen.

-Grundsätzlich leugnen die Staaten immer ihre Teilnahme an Terrorgruppen. Allerdings sagte der französische Außenminister, Laurent Fabius, in der Konferenz der „Freunde von Syrien» in Marrakesch Dezember 2012, „dass Al-Nusra“, der syrische Zweig von Al-Qaida, „einen guten Job gemacht hat“. [10].

-Unter Berücksichtigung seines Amtes wusste Herr Fabius, dass er für seine Unterstützung einer Organisation, die vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen als terroristisch eingestuft wurde, nicht gerichtlich belangt würde, aber er brachte sein Land in ernste Gefahr, weil er es somit in den Hexenkessel des Terrorismus stürzte.

-In Wirklichkeit war Frankreich schon seit mindestens Anfang 2011 auf Seiten der Al-Qaida beteiligt. Damals hatten sich das Vereinigte Königreich und Frankreich dem US-Entwurf des „arabischen Frühlings“ angeschlossen. Es ging darum, die weltlichen arabischen Regime zu stürzen und sie durch Diktaturen der Muslimbruderschaft zu ersetzen. Während London und Paris diese Operationen in Tunesien und Ägypten erst in vollem Gang entdeckt hatten, sind sie für Libyen und Syrien zuvor angeworben worden [11]. In Libyen organisierten sie die Massaker von Bengasi mit Hilfe der italienischen Spezialeinheiten und dann mit Hilfe von Al-Qaida die Einnahme der Arsenale. Ich kann bezeugen, dass, während ich durch Khamis el-Gaddafi im August 2011 geschützt war als die NATO den Angriff auf die Hauptstadt startete, das Rixos Hotel wo wir uns befanden, von einer Al-Qaida-Einheit, der Brigade von Tripolis, die von französischen in Mission befindlichen Offizieren beraten wurde, unter dem Befehl von Mahdi al-Harati, mit den Schreien „Allah Akbar!“ belagert wurde. Der selbe Mahdi al-Harati war mit seinem Chef, Abdelhakim Belhadsch, der Gründer der sogenannten freien syrischen Armee [FSA], in Wirklichkeit eine Gruppe von Al-Qaida, die unter der Flagge der französischen Kolonialisierung fuhr.

-In Syrien ist das Vorhandensein von französischen Offizieren als Berater von bewaffneten Gruppen, die Verbrechen gegen die Menschlichkeit begingen, weithin dokumentiert.

-Frankreich spielte anschließend ein höchst komplexes und gefährliches Spiel. Daher engagierte es sich im Januar 2013, also ein Monat nach der öffentlichen Unterstützung von Al-Qaida in Syrien durch Laurent Fabius, in eine Operation in Mali gegen die gleiche Al-Qaida, die einen ersten Rückschlag gegen die in Syrien infiltrierten französischen Agenten verursachte.

-Von all dem haben Sie aber noch nie gehört. Denn obwohl Frankreich demokratische Institutionen besitzt, wurde seine aktuelle Politik in der arabischen Welt nie öffentlich diskutiert. Man begnügte sich im besten Fall – unter Verstoß gegen § 35 der Verfassung – nach ein paar Stunden oberflächlicher Parlamentsdebatten, ohne Abstimmung in den Krieg gegen Libyen und Syrien zu ziehen. Die französischen Abgeordneten haben auf ihr Mandat der Kontrolle der Exekutive in Sachen Außenpolitik verzichtet, da sie dachten, es handle sich um das „reservierte Gebiet“ des Präsidenten, ohne Konsequenzen für den Alltag. Jedermann kann im Gegenteil heute konstatieren, dass Frieden und Sicherheit, eines der vier „Rechte des Menschen und des Bürgers“ von 1789 (Abschnitt 2), direkt davon abhängen. Das Schlimmste soll noch Kommen.

-Anfang 2014, als die liberalen US-Falken ihren Plan der Umgestaltung des Islamischen Emirats im Irak und in Sham, das Daesh werden sollte, ausarbeiteten, lieferten Frankreich und die Türkei Munition an Al-Qaida, damit sie das Islamische Emirat [IS] bekämpft – dieser Punkt ist durch ein Dokument im Sicherheitsrat am 14. Juli 2014 bezeugt [12] —. Jedoch schloss sich Frankreich anschließend dieser geheimen Operation an und nahm an der internationalen Koalition Anti-Daesh teil, von der jeder jetzt weiß, dass sie im Gegensatz zu ihren Namen, Daesh nicht bombardiert, sondern ihr ein Jahr lang Waffen per Fallschirm abwarf [13]. Die Sachen entwickelten sich auch nach der Unterzeichnung der 5 + 1 Konferenz mit dem Iran. Die Vereinigten Staaten wandten sich plötzlich auf dem Boden gegen die Terrororganisation und warfen sie in Hassake (Syrien) zurück [14]. Aber es war erst Mitte Oktober 2015, vor einem Monat, dass Frankreich wieder anfing, Daesh zu bekämpfen. Nicht um seine Massaker zu stoppen, sondern um einen Teil des Territoriums zu erobern, den es in Syrien und im Irak einnimmt und um einen neuen Kolonialstaat, der „Kurdistan“ bezeichnet werden würde, zu installieren, selbst wenn die kurdische Bevölkerung zunächst weitgehend Minderheit sein wird [15].

-In dieser Perspektive hat Frankreich seinen Flugzeugträger geschickt – der noch nicht vor Ort ist – um die kurdische marxistisch-leninistische Partei YPG zu unterstützen – aber was heißt dieser politische Bezug wenn es Pläne für einen kolonialen Staat gibt? – gegen seinen ehemaligen Verbündeten Daesh.

-Wir erleben jetzt den zweiten Rückschlag. Nicht seitens al-Kaida in Syrien, sondern von Daesh in Frankreich, auf Anweisung der Verbündeten Frankreichs, die man nicht nennen kann.

Wer leitet die Daesh

-Daesh ist eine künstliche Schöpfung. Sie ist nur das Instrument der Politik von mehreren Staaten und multinationalen Firmen.

-Ihre wichtigsten finanziellen Ressourcen sind das Erdöl, afghanische Drogen – deren Auswirkungen die Franzosen noch immer nicht auf ihrem Boden begriffen haben -, und die Levantiner Antiquitäten. Alle sind sich einig, dass das gestohlene Öl frei durch die Türkei geht, bevor es in Westeuropa verkauft wird. Unter Berücksichtigung der Mengen gibt es keinen Zweifel über die Unterstützung des türkischen Staates zu Daesh [16].

-Vor drei Wochen enthüllte der Sprecher der syrischen arabischen Armee, dass 3 Flugzeuge, bzw. von der Türkei, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten gechartert, Daesh-Kämpfer von Syrien ausflogen und sie nach Jemen transportierten. Auch hier gibt es keinen Zweifel über die Verbindungen zwischen diesen drei Staaten und Daesh, unter Verletzung der einschlägigen Resolutionen des Sicherheitsrates.

-Ich habe seit der ersten Konferenz in Genf im Juni 2012 ausführlich erklärt, dass eine Splittergruppe innerhalb des US-Staats-Apparates ihre eigene Politik gegen das Weiße Haus betreibt. Anfangs war diese Verschwörung von dem CIA-Direktor und Mitbegründer der Daesh im Jahr 2007 („The Surge“) geleitet [17], von General David Petraeus, bis zu seiner Verhaftung mit Handschellen am Handgelenk, am Tag nach der Wiederwahl von Barack Obama. Dann war Außenministerin Hillary Clinton an der Reihe, die, während der Präsidentschaftswahl-Übergangszeit durch einen unglücklichen „Unfall“ verhindert, ihr Mandat nicht beenden konnte. Der Kampf wurde schließlich von Botschafter Jeffrey Feltman ab seinen Büros in der UNO und von General John Allen an der Spitze der sogenannten Anti-Daesh Koalition fortgesetzt. Diese Gruppe, Teil des „tiefen US-Staates“, die nie aufgehört hat, sich dem 5 + 1 Abkommen mit dem Iran zu widersetzen und gegen die Arabische Republik Syrien zu kämpfen, hat immer noch Mitglieder innerhalb der Obama-Administration. Am wichtigsten ist, dass sie auf Hilfe von multinationalen Konzernen zählen kann, deren Budgets grösser sind als die der Staaten und die ihre verdeckten Operationen finanzieren können. Das ist der Fall der Ölfirma Exxon-Mobil (der echte Besitzer des Katars), des Fonds KKR und der Privatarmee Academi (Ex-Blackwater).

-Im Namen dieser Staaten und dieser multinationalen Unternehmen ist Frankreich ein Söldner-Land geworden.

Frankreich, Objekt der Erpressung

-Am 11. November 2015 versicherte Premierminister Manuel Valls, dass Frankreich gegen den Terrorismus engagiert sei [18].

-Am 12. November veröffentlichte die Nationale Sternwarte für Kriminalität und strafrechtliche Antworten – angeschlossen an das Innen-Ministerium – einen Bericht, laut dem der Terrorismus das zweite Anliegen der Franzosen nach der Arbeitslosigkeit geworden war [19].

-Gleich am Morgen des 13. November legte der Innen-Minister, Bernard Cazeneuve, in Nanterre einen Plan in zwanzig Maßnahmen zur Bekämpfung des illegalen Waffenhandels vor [20].

-Natürlich bereitete sich die Regierung auf den schlimmsten Fall vor, was bedeutet, dass sie mit jenen in Verhandlungen war, die sie angegriffen haben. Frankreich ist Verpflichtungen eingegangen, die es nicht eingehalten hat und wurde sicherlich Opfer einer Erpressung seitens der Meister, die es gerade verraten hat.

-Eine Übung, die Attentate simulierte, wurde am Morgen des Angriffs von Krankenhaus-Notdiensten ausgeführt [21]. Ein Zufall, den man bereits während der Angriffe des 11. September 2001 in New York und Washington, am 11. März 2004 in Madrid, oder sogar am 7. Juli 2005 in London bemerkt hatte.

Vorläufiger Schluss

-Die aufeinander folgenden französischen Regierungen haben Bündnisse mit Staaten geschmiedet, deren Werte im Widerspruch mit jenen der Republik sind. Sie verpflichteten sich allmählich geheime Kriege für sie zu liefern, bevor sie sich zurückzogen. Präsident Hollande, sein Stabschef General Benoit Puga, sein Außenminister Laurent Fabius und sein Vorgänger Alain Juppe sind heute Gegenstand einer Erpressung, der sie nur entkommen werden können, indem sie zeigen, wie sie das Land irregeführt haben, auch wenn sie das vor den Obersten Gerichtshof bringt.

-Präsident Putin hat sich am 28. September auf der Tribüne der Vereinten Nationen an die USA und an Frankreich gewendet, und rief: „Ich möchte die für diese Situation Verantwortlichen fragen: „Sind Sie sich zumindest bewusst, was Sie getan haben?“. Aber ich fürchte, dass diese Frage unbeantwortet bleibt, weil diese Menschen nicht auf ihre Politik verzichtet haben, die auf exzessivem Vertrauen und übertriebenem Selbstbewusstsein, und auf der Überzeugung ihrer Einmaligkeit und Straflosigkeit beruht.“ [22]. Weder die Amerikaner noch die Franzosen haben ihm zugehört. Jetzt ist es zu spät.

Wichtige Punkte:
- Die französische Regierung entfernte sich allmählich von dem internationalem Recht. Sie begeht politische Morde und leitet Terroraktionen seit mindestens 2011.
- Die französische Regierung etablierte widernatürliche Bündnisse mit Öl-Diktaturen des Persischen Golfs. Sie arbeitet mit einer Gruppe von amerikanischen Persönlichkeiten und multinationalen Unternehmen, um die Politik der Beschwichtigung des Präsidenten Obama und Putin zu sabotieren.
- Die französische Regierung ist mit diesen widerlichen Verbündeten in Konflikt geraten. Einer von ihnen hat die Pariser Attentate gesponsert.

Übersetzung
Horst Frohlich

 

Weiterer griechischer Verhandlungs-Insider packt aus: „Fast so etwas wie eine neofaschistische Eurodiktatur“

– Ein hochrangiges Mitglied der griechischen Delegation, die mit den europäischen Geldgebern verhandelte, hat dem französischen Nachrichtenmagazin Mediapart.fr ein Interview gegeben. Der Insider, dessen Name nicht genannt wird, gibt interne Einblicke in das Vorgehen der Euro-Gruppe, die er mit Begriffen wie „vollkommen undemokratisch und kafkaesk“ umschreibt. Die Aussagen decken sich mit denen von Yanis Varoufakis, der kürzlich dem britischen Politmagazin New Statesman ebenfalls ein Interview gegeben hatte. Im Zentrum der Aussagen steht die Eurogruppe, angeführt von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, die Griechenland finanz- und wirtschaftspolitisch erpresst und bedroht hat.

Die treibenden Kräfte hinter der Griechenlanderpressung: Wolfgang Schäuble (l.) und Jeroen Dijsselbloem (r.) / Bildquelle: Bundesfinanzministerium

Die treibenden Kräfte hinter der Griechenlanderpressung: Wolfgang Schäuble (l.) und Jeroen Dijsselbloem (r.) / Bildquelle: Bundesfinanzministerium

– In dem Interview, das kurz vor dem griechischen Referendum zu neuen Sparauflagen geführt wurde, bei dem 61 Prozent der Griechen mit Nein stimmten, gibt der Insider detaillierte Informationen zu den monatelangen Verhandlungen der von Wolfgang Schäuble angeführten Euro-Gruppe mit Griechenland preis. Schon sehr früh habe sich bei den Griechen der Eindruck verfestigt, dass es sich um gar keine richtigen Verhandlungen handelte. Anstatt substanzielle Lösungen zu diskutieren, wie die Schuldentragfähigkeit und die Liquidität Griechenlands aufrecht erhalten werden kann, wurde Griechenland – nach Angaben des Insiders – gezielt finanz- und wirtschaftspolitisch erpresst. Von der neuen griechischen Syriza/Anel-Regierung angebotene Reformen wurden abgelehnt, mit dem Hinweis, diese werden als eigenmächtiges Handeln ausgelegt. Stattdessen wurde Athen offen mit der Zerstörung des griechischen Bankensektors gedroht, wenn sich die Regierung um Alexis Tsipras nicht vollends dem Willen der Troika fügt.

Auch: Insider-Enthüllung aus dem Herzen der Euro-Gruppe – Yanis Varoufakis: „Unser Parlament wurde wie Müll behandelt.“

– Um in der Öffentlichkeit den Griechen die Schuld für die verfahrene Situation zuschieben zu können, wurde ein „Labyrinth aus Scheinverhandlungen“ errichtet, das vor allem das Ziel hatte, den griechischen Finanzminister Yanis Varoufakis medial zu diskreditieren. So sagte etwa Anfang Februar 2015 der niederländische Finanzminister und formelle Eurogruppenpräsident Jeroen Dijsselbloem zu Varoufakis:

„Entweder Du unterschreibst das Memorandum, das auch die anderen unterschrieben haben, oder eure Wirtschaft wird kollabieren. Wir werden eure Banken kollabieren lassen.“

– Seit März/April 2015 wurden die griechischen Banken dann gezielt trocken gelegt. Das Ergebnis war eine Art finanzieller „Herzinfarkt“:

„Das führte zu einem inländischen Liquiditätsengpass, zu einem Engpass bei der Bargeldliquidität. Banken, Exportunternehmen, gute Unternehmen, sie alle konnten sich kein Geld mehr leihen, die Leute konnten ihre Schulden nicht mehr zurückzahlen, sie konnten keine Verlängerungen auf ihre Kredite mehr bekommen. Im Grunde brach das ganze Kreditsystem zusammen. Selbstverständlich hatten die Banken noch einige Sicherheitsreserven, aber als der Punkt erreicht war, dass sie sich nicht einmal mehr vom ELA [Emergency Assistance Fund] Geld leihen durften, mussten sie schließen, weil sich ihre Reserven sonst zu schnell aufgebraucht hätten.“

Auch lesen: Medikamenten-Nothilfe für Griechenland: „Wir brauchen akut die Hilfe unserer deutschen und europäischen Freunde“

– Mit dem Kollabieren der Zahlungskreisläufe sterben seit dem auch zunehmend substantielle Teile des griechischen Gemeinwesens, wie etwa das Gesundheitssystem, ab. Von diesen Entwicklungen berichtet auch der griechisch-stämmige Arzt Prof. Dr. Athanassios Giannis im RT Deutsch-Interview.

– Der griechische Insider wirft der Euro-Gruppe daher vor, aktiv Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu begehen und würde den Fall gerne vor internationalen Gerichtshöfen sehen. Die Worte, die die Quelle wählt, sind drastisch:

„Varoufakis hat Vorkommnisse beschrieben, die Auskunft darüber geben, dass die Eurozone komplett undemokratisch, fast so etwas wie eine neofaschistische Eurodiktatur ist.“

– Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble verfolge zudem seit 2011 den Plan, Griechenland aus dem Euro zu werfen und habe den Griechen sogar Geld für diesen Schritt angeboten. Während das griechische Volk unter der Erpressungspolitik der Euro-Gruppe aufs Schlimmste leidet, haben sich die Oligarchen des Landes im Verlauf der Krise gezielt bereichert. Nach Angaben des Insiders geschah dies mittels des Einlösens von griechischen Staatsanleihen, die die Reichen des Landes zuvor für 20 Prozent des Wertes erstanden hatten und zum vollen Nennwert bei der Zentralbank veräußerten.

Auch lesen: Grexit-Papier belegt: Schäuble wollte für Griechenland-Plünderung eine „externe“ Fonds-Gesellschaft einsetzen, der er selbst vorsteht

– Auf diese Weise wurden die Bargeldreserven des Landes für Sozialversicherung und Rente enorm geschröpft. Widerstand seitens der sonst sehr aufs Sparen fixierten Euro-Gruppe gab es gegen diese Praktiken nicht.

– Der Insider wirft der Gruppe um Wolfgang Schäuble auch vor, ab und an künstlich eine Verschärfung der Krise zu initiieren, um Druck gegen die Griechen zu erzeugen. Das Fazit des Insiders liest sich ernüchternd:

„Wir haben ihre Macht unterschätzt. Es ist eine Macht, die die soziale Struktur durchdringt, die Art, wie Menschen denken. Sie kontrolliert und erpresst. Wir haben sehr wenige Hebel. Das europäische Gebäude ist schon längst kafkaesk.“

 

 

 

Verletzen unilaterale Sanktionen die Menschenrechte?

– Die Annahme der Sanktionen wirtschaftlicher und/oder finanzieller Natur, häufig als „Embargo“ bezeichnet, wurde eine gängige Handlung gegen die Revolte oder den einfachen Wunsch nach Unabhängigkeit der Staaten, die die Hegemonie der Vereinigten Staaten und westlichen Mächte ablehnen, weil sie ihre Vision der Welt rund um den Globus aufdrängen. In Fragen der Zeit erläutert Thomas Kaiser den Inhalt des Berichts des UNO Menschenrechtsrats, der seinen Beratenden Ausschuss zum Thema der unilateralen Sanktionen gebeten hatte.

| Zürich (Schweiz) | 16. März 2015
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– In der Woche vom 23. bis 27. Februar tagte der Beratende Ausschuss des Uno-Menschenrechtsrates, das sogenannte Advisory-Board, in Genf. Dieser Ausschuss setzt sich aus 18 unabhängigen Expertinnen und Experten zusammen, die nach einem kontinentalen Verteilschlüssel von den 47 Mitgliedsstaaten des Menschenrechtsrates gewählt werden. Am letzten Dienstag stand unter anderem der Bericht der Arbeitsgruppe, die sich eingehend mit den Fragen der einseitigen Zwangsmass­nahmen und der Verletzung der Menschenrechte befasst hatte, zur Debatte. Damit wird ein wichtiges Thema aufgegriffen, das den Menschenrechtsrat und verschiedene Völkerrechtler schon lange beschäftigt: Inwieweit verletzen unilaterale Sanktionen die Menschenrechte?

– Für die breite Öffentlichkeit ist es schon fast zur Gewohnheit geworden: Wenn ein Staat eine Politik betreibt, die den Mächtigen dieser Welt nicht passt, werden irgendwelche Gründe kreiert, um fast selbstverständlich Sanktionen gegen diesen Staat zu ergreifen. Selbst innerhalb der EU wurde der souveräne Staat Österreich im Jahre 2000 wegen angeblicher Demokratiedefizite einem Sanktionenregime unterworfen. Häufig sind es Wirtschaftssanktionen, deren Auswirkungen katastrophal sind. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass vor allem die USA und ihre Verbündeten wiederholt einseitige Zwangsmass­nahmen beziehungsweise unilaterale Sanktionen ergriffen haben. So ist Kuba bis heute Opfer westlicher Zwangsmassnahmen, die einen immensen wirtschaftlichen Schaden hinterlassen haben. Aber auch der lateinamerikanische Staat Venezuela ist von US-amerikanischen Sanktionen betroffen, weil er sich ganz einfach dem neoliberalen Diktat der USA nicht beugt. Weitere Staaten leiden unter dieser westlichen Machtpolitik. Jüngstes Beispiel in dieser Reihe von unilateralen Zwangsmassnahmen sind die wirtschaftlichen und politischen Sanktionen gegen Russland, die einseitig von den USA und der EU ergriffen wurden, weil man den Russen vorwirft, sie hätten die Separatisten im Osten der Ukraine militärisch unterstützt. Ein konkreter Beweis wurde bisher nicht vorgelegt, aber die Sanktionen wurden ergriffen. Man zwingt die Mitgliedsländer hier mitzumachen, obwohl bei der Verlängerung der Sanktionen mehrere EU-Staaten sich dagegen ausgesprochen haben, unter anderem Griechenland und Österreich. Dass diese willkürlichen einseitigen Sanktionen von menschenrechtlicher Seite höchst problematisch sind, erkennt man, wenn man den Untersuchungsbericht liest, den die Arbeitsgruppe im Auftrag des Beratenden Ausschusses verfasst hat. Sie untersuchte verschiedene Staaten, die unter einem Sanktionenregime stehen: Kuba, Simbabwe, Iran und den Gaza-Streifen. Die Auswirkungen dieser Sanktionen sind katastrophal und bedeuten augenscheinlich eine Verletzung grundlegender Menschenrechte. In den sanktionierten Ländern, so der Bericht, sind vor allem die ‹negativen Auswirkungen in der Zivilgesellschaft› zu spüren, weil «die Schwächsten in einer Gesellschaft wie Frauen, Kinder, alte und behinderte Menschen sowie die Armen» am meisten davon betroffen sind. Auch empfiehlt die Arbeitsgruppe in ihrem Bericht unter anderem, einen Sonderberichterstatter zu ernennen, der Menschenrechtsverletzungen als Folge unilateraler Zwangsmassnahmen untersuchen und dokumentieren soll.

– Wenn man den Bericht genauer liest, kann man sich vorstellen, welche Auswirkungen das auf die betroffenen Länder hat und was das für die dort lebende Bevölkerung bedeutet.

Kuba

– Hier sind vor allem Kinder und Frauen die Leidtragenden. So steht im Bericht, «dass das Embargo zu Unterernährung, von der besonders Kinder und Frauen betroffen sind, zu schlechter Wasserversorgung und zu einem Mangel an medizinischer Versorgung beigetragen hatte». Im weiteren hat das Embargo «den Zugang des Staates zu Chemikalien und Ersatzteilen für die Trinkwasseraufbereitung beschränkt», was unweigerlich zu einer höheren Krankheits- und Todesrate geführt hat. Da das Embargo schon mehr als 50 Jahre anhält und auch von Präsident Obama bis heute nicht aufgehoben wurde, kann man nur erahnen, was das Land erleiden muss.

Simbabwe

– Im Jahre 2002 wurde die Führung des Landes von der EU mit Sanktionen belegt. Der Ursprung dieser Sanktionen liegt in der Landreform unter der Präsidentschaft von Robert Mugabe. Laut dem Bericht leiden die 13 Millionen Einwohner dieses Landes unter den Sanktionen: «Die Armuts- und Arbeitslosenraten sind hoch, während die Infrastruktur in einem schlimmen Zustand ist. Krankheiten wie HIV/Aids, Typhus, Malaria führten in dem Land zu einer Lebenserwartung zwischen 53 und 55 Jahren […]. Die Unicef fand heraus, dass nahezu 35 Prozent der Kinder unter 5 Jahren unterentwickelt, 2 Prozent im Wachstum zurückgeblieben und 10 Prozent untergewichtig sind.» Der schlechte Zustand im Land führt neben einer hohen Todesrate zu einer starken Migration mit grossen Risiken.

Iran

– Die wirtschaftliche Situation für die iranische Bevölkerung, so der Bericht, ist katastrophal. «Die Sanktionen haben einen Zusammenbruch der Industrie, zu einer galoppierenden Inflation und zu einer massiven Arbeitslosigkeit geführt.» Auch das Gesundheitssystem ist in Iran schwer betroffen. «Obgleich die USA und die EU behaupten, die Sanktionen gälten nicht für humanitäre Güter, haben sie in Tat und Wahrheit die Verfügbarkeit und den Vertrieb von medizinischem Material und Medikamenten schwer behindert […], jedes Jahr bekommen 85 000 Iraner die Diagnose irgendeiner Art von Krebs. Die Einrichtungen, um die Menschen mit Chemotherapie oder Bestrahlung zu behandeln, sind dürftig. Während die Finanzsanktionen, die die Islamische Republik Iran betreffen, im Prinzip keine Arzneimittel oder medizinische Instrumente abdecken, machen sie es jedoch für die iranischen Importeure nahezu unmöglich, die Einfuhr dieser Arzneimittel und Instrumente zu bezahlen.» Keiner Bank im Westen ist es erlaubt, Zahlungsgeschäfte mit Iran vorzunehmen. Die Medikamente, die nur im Westen produziert werden und zur Heilung und Linderung der kranken Menschen beitragen würden, unterliegen durch die Unmöglichkeit, diese zu bezahlen, indirekt den Sanktionen.

Gaza-Streifen

– «Die israelische Regierung», so der Bericht, «behandelt dieses Gebiet [den Gaza-Streifen] als fremde Einheit und setzt seine Einwohner einer schweren finanziellen und wirtschaftlichen Blockade aus. Während des 52 Tage dauernden Kampfes im Juli und August 2014 haben Israels Bomben im Gaza-Streifen mehr als 53 000 Gebäude zerstört oder schwer beschädigt. Die andauernde Blockade verletzt die sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Rechte der Menschen, die unter den einseitigen Zwangsmassnahmen leiden. Unterernährung, besonders bei den Kindern, grassiert. Zehntausende Familien leben in den Ruinen ihrer Häuser oder in ungeheizten Containern, die von den Behörden vor Ort eingerichtet wurden. Im Dezember 2014 wurde dem Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten berichtet, dass eine Anzahl von Kindern unter 10 Jahren erfroren sind.» Auch wird erwähnt, dass verschiedene Berichte der Uno und von Nicht-Regierungsorganisationen vor der schlechten Qualität des Trinkwassers warnen, das die Gesundheit einer grossen Anzahl von Menschen bedroht.

– Nachdem der Bericht von der Arbeitsgruppe präsentiert wurde, gab es zunächst eine Diskussion unter den Mitgliedern des Beratenden Ausschusses, und danach öffnete der Präsident des Ausschusses die Diskussion für die anwesenden Botschafter.

– Der diplomatische Vertreter Kubas nützte die Gelegenheit, um auf das Unrecht der US-amerikanischen Sanktionen gegen sein Land aufmerksam zu machen. Er verurteilte die vor über 50 Jahren in Kraft getretenen Sanktionen als einen Verstoss gegen die Menschenrechte. Das Verhängen von Sanktionen sei ein Akt der Willkür, der eine unerlaubte Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines anderen Staates bedeute. Auch sieht er keine Änderung der US-Haltung und prangert diese als krasse Verletzung der Menschenrechte und der Uno-Charta an.

– Sanktionen seien ein unzulässiger Eingriff in die inneren Angelegenheiten eines souveränen Staates, so auch die Argumentation des diplomatischen Vertreters Venezuelas. Ziel dieser Sanktionen sei es, einen Regierungswechsel (Regime change) zu bewirken. Mass­nahmen gegen einen Staat dürften nur von der Uno, sprich vom Sicherheitsrat, ergriffen werden und nicht einseitig von einem mächtigen Staat, nur weil das betroffene Land sich nicht dem Diktat dieses mächtigeren Staates unterordnen wolle. Er sieht darin eine Verletzung der Prinzipien der Uno-Charta.

-Während der 28. Session des Menschenrechtsrates, die vom 2. bis zum 27. März stattfindet, wird dieser Bericht, der im September 2013 von dort aus in Auftrag gegeben worden ist, vorgestellt und über dessen Annahme abgestimmt. Wenn er angenommen wird, steht der Einsetzung eines Sonderberichterstatters und der Möglichkeit, internationale Normen aufzustellen, nichts mehr im Wege.

Quelle
Zeit Fragen (Schweiz)

beigefügte Dokumente

Die Ermordung Griechenlands

James Petras war Direktor des Zentrums für Mediterrane Studien in Athen (1981-1984) und Berater für Ministerpräsident Andreas Papandreou (1981-1984). Er analysiert hier die Krise Griechenlands und ihre Auswirkungen innerhalb der Europäischen Union.

| New York (Vereinigte Staaten) | 7. März 2015
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Yánis Varoufákis und Aléxis Tsípras

– Die griechische Regierung steckt gegenwärtig in einem Kampf auf Leben und Tod mit den Eliten, die die Banken und politischen Entscheidungszentren der Europäischen Union beherrschen. Auf dem Spiel steht der Lebensunterhalt von elf Millionen griechischen Arbeitern, Angestellten und Kleinunternehmern und die Lebensfähigkeit der Europäischen Union. Wenn die SYRIZA-Regierung vor den Forderungen der EU-Banker kapituliert und sich einverstanden erklärt, das Sparprogramm fortzusetzen, dann wird Griechenland für Jahrzehnte zu Regression, Armut und Kolonialherrschaft verdammt sein. Wenn Griechenland den Widerstand beschließt und aus der EU austreten muss, wird es gezwungen sein, seine 270 Milliarden Euro Auslandsschulden zurückzuweisen. Das wird die internationalen Finanzmärkte zum Absturz bringen und den Zusammenbruch der EU verursachen.

– Die Leitung der EU rechnet darauf, dass die SYRIZA-Führer ihre Verpflichtung gegenüber den griechischen Wählern aufgeben, die sich Anfang Februar 2015 mit überwältigender Mehrheit (über 70 Prozent) für die Beendigung der Sparpolitik und der Schuldenzahlungen und für den Weg zu staatlichen Investitionen in die Volkswirtschaft und die soziale Entwicklung ausgesprochen haben [1]. Die Möglichkeiten sind krass, die Folgen haben welthistorische Bedeutung. Die strittigen Fragen führen weit über lokale und regionale, zeitlich beschränkte Auswirkungen hinaus. Das gesamte globale Finanzsystem wird betroffen sein [2].

– Die Zahlungseinstellung wird zu allen Schuldnern und Gläubigern weit über Europa hinaus durchsickern; das Vertrauen der Investoren in das gesamte westliche Finanzsystem wird erschüttert werden. Erstens und vor allem haben alle westlichen Banken Verknüpfungen mit den griechischen Banken [3]. Wenn die letzteren zusammenbrechen, wird das tiefe Auswirkungen auf sie haben, die über das, was ihre Regierungen abfangen können, weit hinausgehen. Massive staatliche Interventionen werden an der Tagesordnung sein. Die griechische Regierung wird keine andere Wahl haben, als das ganze Finanzsystem zu übernehmen … . Der Dominoeffekt wird zuerst und vor allem Südeuropa betreffen und sich von dort in die „vorherrschenden Regionen“ im Norden und dann nach England und Nordamerika ausbreiten [4].

– Um den Ursprung dieser Krise und die Alternativen, die sich Griechenland und der EU bieten, zu verstehen, ist es notwendig, einen kurzen Überblick über die politische und wirtschaftliche Entwicklung der drei letzten Jahrzehnte zu geben. Wir werden zuerst die Beziehungen zwischen Griechenland und der EU von 1980 bis 2000 untersuchen und dann den gegenwärtigen Zusammenbruch und den Eingriff der EU in die griechische Wirtschaft beleuchten. Im letzten Abschnitt werden wir den Aufstieg und die Wahl von SYRIZA diskutieren und ihre wachsende Unterwürfigkeit im Zusammenhang mit der Dominanz und Unnachgiebigkeit der EU; den Schwerpunkt setzen wir auf das Erfordernis eines radikalen Bruchs mit dem Beziehungsmuster der Vergangenheit von „Herren und Knechten“.

Die Vorgeschichte: Der Aufbau des europäischen Imperiums

– 1980 wurde Griechenland als Vasallenstaat des emporkommenden franco-germanischen Imperiums zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) zugelassen. Mit der Wahl von Andreas Papandreou, dem Führer der Allgriechischen Sozialistischen Bewegung (PASOK), mit einer absoluten Mehrheit im Parlament wuchs die Hoffnung auf radikale Änderungen in der Innen- und der Außenpolitik. [5] Papandreou hatte in der Wahlkampagne insbesondere den Bruch mit der NATO und der EWG, den Widerruf des Vertrags über eine US-Militärbasis und eine Gesellschaft versprochen, die auf „gesellschaftlichem Eigentum“ an den Produktionsmitteln begründet ist. Nachdem er gewählt war, versicherte Papandreou der EWG und Washington sofort, dass seine Regierung in der NATO und der EWG bleiben werde, und erneuerte den Vertrag über den US-Militärstützpunkt. Von der Regierung in den frühen 1980er Jahren in Auftag gegebene Studien, die mittel- und langfristig negative Ergebnisse für den Verbleib Griechenlands in der EWG dokumentierten, insbesondere den Verlust der Kontrolle über Handel, Haushalt und Märkte, wurden von Papandreou ignoriert. Er entschied sich dafür, die politische Unabhängigkeit und die wirtschaftliche Autonomie zugunsten großer Geldtransfers, Darlehen und Kredit seitens der EWG zu opfern. Papandreou sprach vom Balkon zu den Massen über Unabhängigkeit und soziale Gerechtigkeit, während er die Verbindungen zu den europäischen Bankern und den griechischen Schifffahrts- und Bankoligarchen beibehielt. Die europäische Elite und die griechischen Oligarchen in Athen behielten den Würgegriff auf die Kommandohöhen der griechischen Politik- und Wirtschaftssystems.

– Papandreou erhielt die klientelistischen politischen Verfahrensweisen aufrecht, die von dem vorherigen rechtsextremen Regime eingesetzt worden waren – er ersetzte bloß die rechtsradikalen Funktionäre durch PASOK-Parteigetreue.

– Die EWG schob Papandreous falsche radikale Rhetorik beiseite und konzentrierte sich auf die Tatsache, dass sie sich die Kontrolle und Unterwürfigkeit des griechischen Staates erkaufte durch Finanzierung eines korrupten, klientelistischen Regimes, das Gelder für Entwicklungsprojekte, die die ökonomische Wettbewerbsfähigkeit Griechenlands steigern sollten, umleitete in den Aufbau eines Patronage-Apparat, der auf Konsumwachstum basierte.

– Letztlich wusste die EWG, dass ihr finanzieller Würgegriff auf die Wirtschaft es ihr ermöglichen würde, Griechenlands Politik zu diktieren und das Land in den Grenzen des emporkommenden europäischen Imperiums zu halten.

– Trotz Papandreous demagogischer „Dritte-Welt“-Rhetorik war Griechenland tief in die EWG und die NATO eingebettet. Zwischen 1981 und 1985 legte Panpandreou seine sozialistische Rhetorik ab zugunsten zunehmender Sozialausgaben für Wohlfahrtsreformen, Lohn- und Pensionserhöhungen und Krankenversicherung, wobei er bankrotte Wirtschaftsbetriebe refinanzierte, die durch kleptokratische Kapitalisten zugrunde gerichtet worden waren. Im Ergebnis stieg der Lebensstandard, während Griechenlands Wirtschaftsstruktur weiterhin der eines Vasallenstaat glich und stark abhängig war von EWG-Geldern, europäischen Touristen und einer Rentenökonomie, die auf Immobilien, Finanzwesen und Tourismus basierte.

– Papandreou verfestigte Griechenlands Rolle als Vasallen-Außenposten der NATO, als Militärstutzpunkt für militärische US-Interventionen im Nahen Osten und östlichen Mittelmeer und als Markt für in Deutschland und Nordeuropa hergestellte Waren.

– Von Oktober 1981 bis Juli 1989 nahm der Konsum in Griechenland zu, während die Produktion stagnierte; Papandreou gewann die Wahlen in 1985, indem er EWG-Gelder einsetzte. Während die griechische Verschuldung an Europa begann … züchtigten die EWG-Führer die Fehlleitung von Geldern durch Papandreous große Armee von Kleptokraten nicht allzu laut. Brüssel erkannte, dass Papandreou und PASOK die effektivsten Kräfte waren, um der radikalen griechischen Wählerschaft den Mund zu stopfen und Griechenland unter EWG-Vormundschaft und als loyalen Vasallen der NATO zu erhalten.

Lektion für SYRIZA: PASOKs kurzfristige Reformen und strategische Abhängigkeit

– Ob an der Macht oder nicht – PASOK folgte den Fußstapfen ihres rechtsextremen Gegners („Neue Demokratie“) und nahm die Zwangsjacke von NATO-EWG an. Griechenland unterhielt fortwährend die höchsten Militärausgaben pro Kopf von allen europäischen NATO-Mitgliedern. Dafür erhielt es Darlehen und Kredite, um kurzfristige soziale Reformen und langfristige Korruption in großem Stil zu finanzieren, indem es den politischen Parteistaatsapparat erweiterte.

– Beim Aufstieg des offen neoliberalen Ministerpräsidenten Costas Simitis im Jahr 2002 manipulierte das PASOK-Regime die Bücher, fabrizierte mit Hilfe von Wall Street Investment-Banken Regierungsdaten für ihr Haushaltsdefizit und wurde Mitglied der Europäischen Währungsunion. Durch Annahme des Euro vertiefte Simitis weiterhin die finanzielle Unterordnung unter die nicht gewählten, vom deutschen Finanzministerium und den Banken beherrschten europäischen Beamten in Brüssel.

– Die Oligarchen in Griechenland machten an der Spitze Platz für eine neue Brut von kleptokratischer PASOK-Elite, die Millionen von den Militäreinkäufen absahnte, Bankbetrügereien beging und in massive Steuerflucht verwickelt war.

– Die Brüsseler Elite gestattete der griechischen Mittelklasse das Leben in der Illusion, „wohlhabende Europäer“ zu sein, da sie durch die Darlehen und angehäuften Schulden entscheidende Hebelwirkung behielt.

– Bankbetrug in großem Stil, in dem es um dreihundert Millionen Euro ging, reichte sogar bis in Ex-Ministerpräsident Papandreous Büro.

– Die Kundenbeziehungen innerhalb Griechenlands entsprachen den Kundenbeziehungen zwischen Brüssel und Athen.

– Selbst vor dem Absturz von 2008 setzten die EU-Gläubiger, die privaten Banker und die Darlehensgeber die Parameter für die griechische Politik. Der globale Zusammenbruch enthüllte das zerbrechliche Fundament des griechischen Staates – und führte direkt zu den rohen, direkten Interventionen der Europäischen Zentralbank, des Internationalen Währungsfonds und der Europäischen Kommission – der berüchtigten „Troika“. Die letztere diktierte die „Spar“politik als eine Bedingung für den „Rettungsring“, der die Wirtschaft verwüstete und eine größere Depression hervorrief, über 40 Prozent der Bevölkerung in Armut stürzte, die Einkommen um 25 Prozent senkte und 28 Prozent Arbeitslosigkeit zur Folge hatte.

Griechenland: Gefangenschaft durch Einladung

– Auf die politische und ökonomische Gefangenschaft durch die EU hatte Griechenland keine Antwort einer politischen Partei. Abgesehen von den Gewerkschaften, die zwischen 2009 und 2014 dreißig Generalstreiks in Gang setzten, haben die beiden wichtigsten Parteien, PASOK und „Neue Demokratie“ die EU zur Übernahme eingeladen. Die Entartung von PASOK zu einem Anhang von Oligarchen und Lehns-Kollaborateuren der EU hat der „sozialistischen“ Rhetorik jede Bedeutung genommen. Die rechtsextreme „Neue Demokratie“ verstärkte und vertiefte den Würgegriff der EU auf die griechische Wirtschaft. Die Troika lieh dem griechischen Vasallenstaat Gelder („Rettungsring“), die benutzt wurden, um Rückzahlungen an deutsche, französische und englische Finanzoligarchen zu leisten und um private griechische Banken zu stützen. Die griechische Bevölkerung wurde durch „Spar“politik ausgehungert, um die Schuldenzahlungen in Fluss zu halten – nach außen und nach oben.

Europa: Gemeinschaft oder Imperium?

– Der Zusammenbruch der europäischen Wirtschaft von 2008/09 hat das schlimmste Echo bei seinen schwächsten Gliedern, Südeuropa und Irland, hervorgerufen. Die wahre Natur der EU als hierarchisches Imperium, in dem die mächtigsten Staaten – Deutschland und Frankreich – offen und direkt die Investitionen, den Handel, die Geld- und Finanzpolitik kontrollieren konnten, wurde aufgedeckt. Der viel gerühmte „Rettungsring“ für Griechenland war in Wahrheit ein Vorwand für die Auferlegung tiefer struktureller Veränderungen. Sie schlossen die Entstaatlichung und Privatisierung aller strategischen Wirtschaftsbereiche, Schuldenzahlungen auf ewig, das ausländische Diktat des Einkommens und der Anlagepolitik ein. Griechenland hörte auf, ein unabhängiger Staat zu sein, es wurde vollständig und absolut kolonialisiert.

Griechenlands ewige Krise: Das Ende der „europäischen Illusion“

– Die griechische Elite und – mindestens fünf Jahre lang – der Großteil der Wählerschaft glaubten, dass die aufgenommenen regressiven („Spar“-)Maßnahmen, die Entlassungen, die Budgetkürzungen, die Privatisierungen usw. kurzfristige bittere Medizin wären, die bald zur Schuldenabnahme, zu ausgewogenen Haushalten, neuen Investitionen, Wachstum und Gesundung führen würden. Das war ihnen zumindest von den Wirtschaftsexperten und Führern in Brüssel erzählt worden.

– In Wahrheit nahmen die Schulden zu, die wirtschaftliche Abwärtsspirale setzte sich fort, die Arbeitslosigkeit vervielfältigte sich und die Depression vertiefte sich. „Sparmaßnahmen“ waren eine auf Klassen begründete Politik, die Brüssel entworfen hatte, um ausländische Banker zu bereichern und den griechischen öffentlichen Sektor zu plündern.

– Der Schlüssel zu Plünderung und Raub durch die EU war der Verlust der griechischen Souveränität. Die beiden wichtigsten Parteien „Neue Demokratie“ und PASO waren willige Komplizen. Trotz einer Arbeitslosenquote von 55 Prozent der Jugendlichen (16 – 30 Jahre alt), trotz der Unterbrechung der Stromversorgung für 300.000 Haushalte und einer großen Zahl von Auswanderungen (über 175.000) weigerte sich die EU – wie zu erwarten war –, einzuräumen, dass das „Sparmaßnahmen“-Rezept ein Fehlschlag für die Erholung der griechischen Wirtschaft war. Der Grund für das dogmatische Festhalten der EU an einer „verfehlten Politik“ war, dass sie von der Macht, dem Privileg und den Profiten durch die Plünderung und den imperialen Primat profitierte.

– Überdies würde ein Anerkennen des Fehlschlags in Griechenland für die Brüsseler Elite wahrscheinlich bedeuten, dass sie auch den Misserfolg im restlichen Südeuropa anerkennen müsste – auch in Frankreich, Italien und anderen Schlüsselländern der EU [6].

– Die Wirtschaftskrisen mit einer Spannweite von 2008/09 bis heute (2015) erfordern noch immer harte Opfer, um die Profite der herrschenden Klasse auf ewig zu sichern und Privatbanken mit staatlichen Zuschüssen zu finanzieren. Jede große Finanzinstitution – die Europäische Zentralbank, die Europäische Kommission und der Internationale Währungsfonds – spurt: Unterschiedliche Meinungen oder Abweichung sind nicht erlaubt. Griechenland muss das EU-Diktat akzeptieren oder großen finanziellen Repressalien ins Auge sehen. „Ökonomische Erdrosselung“ oder „Schulden-Leibeigenschaft“ auf ewig sind die Lektionen, mit denen Brüssel allen Mitgliedsstaaten der EU aufwartet. Auch wenn Brüssel Griechenland vergeblich anspricht – dies ist eine Botschaft an alle Staaten, Oppositionsbewegungen und Gewerkschaften, die das Diktat der Brüsseler Finanzoligarchie und ihrer Berliner Herren in Frage stellen.

– Alle wichtigen Medien und führenden ökonomischen Experten haben den Brüsseler Oligarchen als Megaphone gedient. Die Botschaft, die von Liberalen, Konservativen und Sozialdemokraten unzählige Male an die geprellten Nationen, die Arbeiter mit Löhnen und Gehältern im Abwärtstrend und die kleinen Geschäftsleute wiederholt wird, ist dass sie regressive Maßnahmen und die Herabsetzung der Lebensbedingungen („Reformen“) hinnehmen müssen, wenn sie auf „wirtschaftliche Erholung“ hoffen – die natürlich nach fünf Jahren nicht eingetroffen ist!

– Griechenland ist das zentrale Ziel der europäischen Wirtschaftseliten geworden, weil das griechische Volk von unwesentlichen Protesten zu politischer Macht fortgeschritten ist. Die Wahl von SYRIZA auf der Basis des Programms von Wiederherstellung der Souveränität, Abschaffung der Sparmaßnahmen und Neudefinition der Beziehungen zu den Gläubigern zugunsten der nationalen Entwicklung hat eine Bühne geschaffen für eine Konfrontation, die sich möglicherweise über den ganzen Kontinent erstreckt.

Der Aufstieg von Syriza: Dubioses Erbe, Kämpfe der Massen und radikale (gebrochene) Versprechen

– SYRIZAs Wachstum von einem Zusammenschluss kleiner marxistischer Sekten zu einer Massenwahlpartei ist vor allem deshalb zustande gekommen, weil Millionen kleiner öffentlicher Bediensteter der Mittelklasse, Pensionäre und Kleinunternehmer einverleibt wurden. Viele von ihnen haben früher PASOK unterstützt. Sie haben SYRIZA gewählt, um die Lebensbedingungen und die Sicherheit der Arbeitsplätze der früheren „Wohlstands“-Periode (2000-2007), die sie innerhalb der EU erreicht hatten, wiederzufinden. Ihre radikale Ablehnung von PASOK und „Neue Demokratie“ kam nach fünf Jahren akuten Leidens, das in manch anderem Land eine Revolution herausgefordert hätte. Ihre Radikalisierung begann mit Protesten; die Märsche und Streiks waren Versuche, den Druck auf das rechtsgerichtete Regime zu erhöhen, um Griechenlands Kurs zu verändern, um die Sparmaßnahmen zu beenden, während die Mitgliedschaft in der EU erhalten blieb.

– Dieser Teil von SYRIZA ist „radikal“ in dem, was er heute bekämpft, und konformistisch in seiner Nostalgie für die Vergangenheit – die Zeit der auf dem Euro begründeten Urlaubstrips nach London und Paris, des leichten Kredits, um importierte Autos und Lebensmittel einzukaufen, des „modernen“, „europäischen“ Lebensgefühls und Englisch Sprechens.

– SYRIZAs Politik spiegelt zum Teil die Zwiespältigkeit dieser Wählergruppe wider. Im Kontrast dazu hat SYRIZA sich aber auch die Stimmen der radikalen arbeitslosen Jugendlichen und der Arbeiter gesichert, die nie Teil der Konsumgesellschaft waren und sich nicht mit „Europa“ identifizierten. SYRIZA hat sich im Lauf von weniger als fünf Jahren zu einer Massenwahlpartei entwickelt; ihre Parteiführung und ihre Unterstützer zeigen einen hohen Grad an Heterogenität.

– Der ideologisch radikalste Anteil wird hauptsächlich von den marxistischen Gruppen gestellt, die ursprünglich zusammenkamen, um die Partei zu formen. Die arbeitslosen Jugendlichen kamen nach den Aufständen gegen die Polizei hinzu, die auf die Ermordung eines jungen Aktivisten durch die Polizei in den frühen Jahren der Krise folgten. Die dritte Woge bestand in weiten Teilen aus den Tausenden Arbeitern des öffentlichen Dienstes, die entlassen wurden, und aus Angestellten im Ruhestand, die auf Anordnung der Troika große Einschnitte in ihre Pensionen hinnehmen mussten. Die vierte Welle besteht aus ehemaligen PASOK-Mitgliedern, die das sinkende Schiff einer bankrotten Partei verließen.

– Die SYRIZA-Linke ist an der Massenbasis konzentriert und bei den lokalen Führern und denen lokaler Bewegungen auf der mittleren Ebene. Die Führung an der Spitze von SYRIZA in den Machtpositionen besteht aus Akademikern, manche von ihnen aus Übersee. Viele sind erst seit kurzem Mitglieder oder gar nicht Parteimitglieder. Wenige waren in die Kämpfe der Massen eingebunden – und viele habe geringe Verbindung zu den militanten Mannschaften. Sie sind höchst eifrig, einen „Handel“ zu unterschreiben, der zum Ausverkauf der ausgesaugten Griechen führt.

– Als SYRIZA sich auf den Wahlsieg in 2015 zubewegte, begann sie, ihr ursprüngliches Programm von radikalem Strukturwandel (Sozialismus) abzuwerfen und Maßnahmen vorzusehen, die darauf zielten, sich an die griechischen Handelsinteressen anzupassen. Tsipras sprach davon, eine „Übereinkunft auszuhandeln“ innerhalb des Rahmens der von Deutschland beherrschten EU. Tsipras und sein Finanzminister schlugen vor, die Schulden; die Zahlungsverpflichtung und 70 Prozent der „Reformen“ neu zu verhandeln! Als ein Vertrag unterschrieben wurde, kapitulierten sie vollständig!

– Für kurze Zeit hielt SYRIZA eine duale Position aufrecht von „Widerstand“ gegen die Sparpolitik und Einigung mit den Gläubigern. Ihre „realistische“ Politik spiegelt die Stellung der neuen akademischen Minister, früherer PASOK-Mitglieder und der Mittelklasse auf dem Weg nach unten wider. SYRIZAs radikale Gestik und Rhetorik spiegelt den Druck der Arbeitslosen, der Jugendlichen und der armen Massen wider, die bei einem Deal zur Bezahlung der Gläubiger die Verlierer wären.

EU – SYRIZA: Konzessionen, ehe der Kampf zu Aufgeben und Niederlage führte

– Die „griechischen Schulden“ sind nicht wirklich Schulden des griechischen Volkes. Die institutionellen Gäubiger und die Euro-Banken haben wissentlich zu hohen Risiken Geld an Kleptokraten, Oligarchen und Banker verliehen, die den Großteil der Euros auf überseeische Schweizer Konten weitergeleitet haben, in High-End-Luxus-Immobilien in London und Paris, Geschäfte ohne jede Chance, Einkünfte zu erzielen, mit denen die Schulden zurückgezahlt werden könnten. Mit anderen Worten: Die Schulden sind in weiten Teilen unrechtmäßige und wurden dem griechischen Volk betrügerisch untergeschoben.

– SYRIZA stellte von Beginn der „Verhandlungen“ an nicht die Rechtmäßigkeit der Schulden in Frage, noch benannte sie im Einzelnen die Klassen und Unternehmen, die sie bezahlen sollten.

– Zweitens: Während SYRIZA die „Spar“politik herausforderte, stellte sie die Euro-Organisationen und die EU-Institutionen, von denen sie auferlegt wurde, nicht in Frage.

– Von Anfang an hat SYRIZA die Mitgliedschaft in der EU akzeptiert. Im Namen des „Realismus“ akzeptierte die SYRIZA-Regierung die Verhandlungsgrundlage, die Schulden oder einen Teil der Schulden zu bezahlen.

– SYRIZA hat eine hochgradig zentralisierte Führungsstruktur, in der alle wichtigen Entscheidungen von Alexis Tsipras getroffen werden. Sein personalistischer Führungsstil beschränkt den Einfluss der radikalisierten Mannschaften. Er erleichtert „Kompromisse“ mit der Brüsseler Oligarchie, die im Widerspruch stehen zu den Wahlkampfversprechen und zur Abhängigkeit Griechenlands von EU-zentrierten Politikern und Gläubigern auf ewig führen können.

– Überdies hat Tsipras nach der Wahl die Parteidisziplin gestrafft und damit sichergestellt, dass dubiose Kompromisse nicht zu irgendwelchen öffentlichen Debatten oder zu außerparlamentarischer Empörung führen.

– Das Imperium gegen Griechenlands demokratisches Wahlergebnis

– Die EU-Elite ist von dem Moment an, wo SYRIZA ein demokratisches Mandat erhalten hatte, dem typischen autoritären Kurs aller Imperiumsherrscher gefolgt. Sie hat von SYRIZA verlangt
- 1. bedingungslose Ergebung
- 2. die Weiterführung der Strukturen, politischen Leitlinien und praktischen Vorgehensweisen des vorherigen Vasallen-Koalitionsparteien-Regimes (PASOK–Neue Demokratie)
- 3. dass SYRIZA alle Sozialreformen beiseite stellt (Anheben des Mindestlohns, Erhöhung der Pensionen und der Gesundheits-, Ausbildungs- und Arbeitslosen-Ausgaben)
- 4. dass SYRIZA den strengen ökonomischen Vorgaben und der Aufsicht durch die „Troika“ folgt (die Europäische Kommission, die Europäische Zentralbank und der Internationale Währungsfonds)
- 5. dass SYRIZA das gegenwärtige Überschussziel des Primärhaushalts von 4,5 Prozent der Wirtschaftsleistung für 2015 – 2017 beibehält.

– Um seine Strategie der Erdrosselung der neuen Regierung durchzusetzen, hat Brüssel gedroht, abrupt alle gegenwärtigen und zukünftigen Kreditlinien zu streichen, alle Schuldenzahlungen abzurufen sowie den Zugang zu Notfall-Fonds zu beenden und keine griechischen Bankanleihen mehr abzusichern – die den lokalen Handel mit Finanzkrediten versorgen.

– Brüssel stellt SYRIZA vor die verhängnisvolle „Wahl“, politischen Selbstmord zu begehen, indem sie Brüssels Diktat akzeptiert und sich von ihren Wählern entfremdet. Durch Verrat ihres Mandats wird SYRIZA wütenden Massendemonstrationen gegenüberstehen. Wenn SYRIZA die Diktate Brüssels zurückweist und fortfährt, ihre Basis bei den Massen zu mobilisieren, könnte sie nach neuen Finanzierungsquellen suchen, Kapitalverkehrskontrollen einführen und sich in Richtung auf eine radikale „Notfall-Wirtschaft“ bewegen.

– Brüssel hat obstruiert und sich gegenüber den ersten Konzessionen, die SYRIZA anbot, taub gestellt. Konzessionen betrachtet Brüssel stattdessen als „Schritte“ in Richtung auf eine vollständige Kapitulation statt als Bemühungen um einen „Kompromiss“.

– Appelle zum Schuldenerlass im großen Maßstab hat SYRIZA bereits fallen gelassen zugunsten einer Fristverlängerung für die Rückzahlung der Schulden. SYRIZA hat eingewilligt, weiterhin Schuldenzahlungen zu leisten, vorausgesetzt sie sind an das Wirtschaftswachstum gekoppelt. SYRIZA akzeptiert die europäische Aufsicht, vorausgesetzt sie wird nicht durch die verhasste „Troika“ durchgeführt, die für die meisten Griechen einen giftigen Beigeschmack hat. Semantische Änderungen verändern jedoch nicht das Wesen der „eingeschränkten Souveränität“.

– SYRIZA hat einer lang- und mittelfristigen strukturellen Abhängigkeit schon zugestimmt, um Zeit und Aktionsraum zu gewinnen für die Finanzierung ihrer kurzfristigen Programme mit populärer Wirkung. SYRIZA verlangt nur ein Minimum an fiskalischer Flexibilität unter Supervision der deutscher-finanzminister-artigen „Radikalen“!

– SYRIZA hat laufende Privatisierungen der Schlüssel-Infrastruktur (See-, Hafen- und Flughafenanlagen), des Energie- und des Telekommunikations-Sektors zeitweilig ausgesetzt. Aber sie hat sie nicht beendet und hat frühere Privatisierungen nicht rückgängig gemacht. Aber für Brüssel ist der „Ausverkauf“ des lukrativen strategischen Sektors Griechenlands ein wesentlicher Teil seines „Strukturreform“-Fahrplans.

– SYRIZAs gemäßigte Vorschläge und ihre Bemühungen, innerhalb des EU-Rahmens zu handeln, den das vorherige Vasallen-Regime eingerichtet hatte, wurden von Deutschland und seinen 27 Handlangern abgewiesen.

– Die dogmatische Bestätigung der EU für ihre extremistische, ultra-neoliberale Politik, die die Demontage der griechischen Volkswirtschaft und den Tranfer der lukrativsten Teilbereiche in die Hände großmächtiger Investoren einschließt, findet ihr Echo in den Blättern aller wichtigen Printmedien. Die Financial Times, Wall Street Journal, New York Times, Washington Post, Le Monde sind Propagandawaffen des EU-Extremismus. Angesichts der Unnachgiebigkeit Brüssels und vor die „historische Wahl“ von Kapitualition oder Radikalisierung gestellt, hat SYRIZA versucht, die wichtigsten Regimes zu überzeugen. SYRIZA hat zahlreiche Treffen mit EU-Ministern abgehalten. Ministerpräsident Alexis Tsipras und Finanzminister Yánis Varoufákis sind nach Paris, London, Brüssel, Berlin und Rom gereist, um ein „Kompromiss“-Abkommen zu treffen. Das war nutzlos. Die Brüsseler Elite bestand wiederholt darauf:

– Die Schulden müssten in voller Höhe und rechtzeitig bezahlt werden.

– Griechenland sollte die Ausgaben beschränken, um einen Überschuss von 4,5 Prozent anzusammeln, der die Zahlungen an Gläubiger, Investoren, Spekulanten und Kleptokraten sicherstellen würde.

– – Der Mangel seitens der EU an jedweder ökonomischen Flexibilität oder Bereitschaft, auch nur ein Minimum an Kompromiss zu akzeptieren, ist eine politische Entscheidung: Die Glaubwürdigkeit von SYRIZA als Anti-Sparprogramm-Regierung soll vor den Augen ihrer inländischen Unterstützer und vor möglichen ausländischen Nachahmern in Spanien, Italien, Portugal und Irland erniedrigt und zerstört werden [7].

Schlussfolgerung

– Die Erdrosselung von SYRIZA ist ein Teil des Jahrzehnte langen Prozesses der Ermordung Griechenlands durch die EU. Sie ist eine rohe Antwort auf den heldenhaften Versuch eines ganzen Volkes, das in Mangel und Not geschleudert wurde, dazu verdammt, von kleptokratischen Konservativen und Sozialdemokraten regiert zu werden.

– Imperien treten ihre Kolonien nicht aufgrund von vernünftigen Argumenten ab oder wegen dem Bankrott ihrer regressiven „Reformen“.

– Brüssels Einstellung zu Griechenland wird geleitet von der Politik des „Herrschen oder Ruinieren“. „Rettungsring“ ist ein Euphemismus für Finanzrecycling durch Griechenland zurück zu euro-kontrollierten Banken, während die griechischen Arbeiter und Angestellten noch größere Schulden und fortgesetzte Vorherrschaft auf sich nehmen müssen. Brüssels „Rettungsring“ ist das Kontrollinstrument von Weltmacht-Institutionen, ob sie nun „Troika“ genannt werden oder sonst wie.

– Brüssel und Deutschland wollen keine abweichenden Mitglieder; sie bieten vielleicht an, einige geringfügige Konzessionen zu machen, so dass Finanzminister Varoufákis einen „Teilsieg“ behaupten kann – ein trügerischer und hohler Euphemismus für Auf-dem-Bauch-Kriechen.

– Das „Rettungsring“-Abkommen wird von Tsipras-Varoufákis als „neu“ und „unterschiedlich“ zur Vergangenheit oder als „zeitweiliger“ Rückzug beschrieben werden. Möglicherweise „erlauben“ die Deutschen Griechenland, „nächstes Jahr“ ihren Primärhaushaltsüberschuss von 4,5 auf 3,5 Prozent abzusenken – aber das wird noch immer die Mittel für die Konjunktur vermindern und den Anstieg der Renten, der Minimallöhne usw. „verschieben“.

– Privatisierungen und andere regressive Reformen werden nicht beendigt sein, sie werden „neu verhandelt“. Der Staat wird eine „Minderheitsbeteiligung“ behalten.

– Die Plutokraten werden aufgefordert werden, einige zusätzliche Steuern zu zahlen, aber nicht die Milliarden von Steuern, die in den vergangenen Jahrzehnten entwischten.

– Auch die kleptokratischen PASOK-Neue Demokratie-Spekulanten werden nicht wegen Plünderung und Diebstahl angeklagt werden.

– SYRIZAs Kompromisse zeigen, dass die Charakterisierung durch die verrückte Rechte (The Economist, Financial Times, NY Times usw.) als „harte Linke“ oder Ultra-Linke in der Realität keine Grundlage hat. Denn die „Hoffnung auf die Zukunft“ der griechischen Wählerschaft könnte sich in der Gegenwart in Zorn verwandeln. Nur der Druck der Massen von unten kann SYRIZAs Kapitulation und Finanzminister Varoufákis’ widerwärtige Kompromisse umkehren. Da er in der Partei keine Massenbasis hat, kann Tsipras ihn leicht entlassen, dafür dass er „Kompromisse“ abzeichnet, welche die grundlegenden Interessen des Volkes opfern.

– Ein erfolgreicher Austritt Griechenlands aus dem Deutsch-Brüsseller-Imperium würde wahrscheinlich zum Zerfall der EU führen, weil andere Vasallenstaaten rebellieren und dem griechischen Beispiel folgen. Möglicherweise werden sie nicht nur auf die Sparmaßnahmen verzichten, sondern auch auf ihre ausländischen Schulden und die ewigen Zinszahlungen. Das gesamte Finanzimperium – das sogenannte globale Finanzsystem – könnte erschüttert werden … Griechenland könnte noch einmal die „Wiege der Demokratie“ werden.

Übersetzung
Sabine

[1] Financial Times 7-8/2/15, S. 3.

[2] Financial Times 10/2/15, S. 2.

[3] Financial Times 2/6/15, S. 3.

[4] Financial Times 9/2/15, S. 2.

[5] Der Bericht über das Regime von Andreas Papandreou beruht auf persönlichen Erfahrungen, Interviews und Beobachtungen und auf meinem mit Co-Autor verfassten Artikel „Greek Socialism: The Patrimonial State Revisited“ in James Kurth und James Petras, Mediterranean Paradoxes: the Politics and Social Structure of Southern Europe (Oxford: Berg Press 1993, S. 160-224)

[6] The Economist 1/17/15, S. 53.]. Den herrschenden Finanz- und Wirtschafteliten in Europa und den USA haben die Depression und die Krisen Wohlstand gebracht, indem sie Einschnitte im Sozialhaushalt und bei Löhnen und Gehältern auferlegten. Den Misserfolg in Griechenland einzuräumen würde durch Nordamerika und Europa widerhallen und ihre Wirtschaftspolitik, ihre Ideologie und die Legitimität der herrschenden Kräfte in Frage stellen. Der Grund, warum alle EU-Regierungen das Beharren der EU unterstützen, Griechenland müsse fortgesetzt bei der offensichtlich perversen und regressiven „Spar“politik bleiben und die auferlegten reaktionären „Strukturreformen“ aushalten, ist dass dieselben Regierenden im Verlauf der Wirtschaftskrisen den Lebensstandard ihrer eigenen Arbeiterschaft geopfert haben [[Financial Times 2/13/15, S. 2.

[7] The Economist 17.1.2015, S. 53

US State Department spokeswoman Jen Psaki

US State Department Sprecherin Jen Psaki

– Das US-Außenministerium sagt, dass Palästina kein souveräner Staat ist und daher nicht geeignet ist, den internationalen Strafgerichtshof (ISTGH) beizutreten.

-„Es nicht qualifiziert, das ICC, beizutreten“ State Department Sprecherin Jen Psaki sagte Reporter am Mittwoch in Washington.

– Früher in den Tag bestätigt UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon, dass Palästina offiziell Mitglied des ICC am 1. April werden wird. Dies wird den Weg für die Palästinenser, die israelische Kriegsverbrecher vor Gericht zu bringen.

– Die palästinensische Autonomiebehörde (PA) Beamte, haben Dokumente an das UN-Hauptquartier in New York übergeben, um das Römische Statut des ISTGH und anderen internationalen Verträgen beizutreten zu können.

– Der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas begann der Prozess der Beitritt des Gerichts am Ende des vergangenen Jahres, nachdem der UN-Sicherheitsrat einen palästinensischen Vorschlag für einen Staat abgelehnt hat.

– Letzte Woche, hat Abbas Unterlagen, die für Palästina notwendig sind,  20 internationalen Organisationen, einschließlich der ICC beizutreten, unterzeichnet.

– Unter ICC Regeln wurde die palästinensische Mitgliedschaft, das Gericht ermöglichen ihre Zuständigkeit über Israels Kriegsverbrechen auf palästinensischem Gebiet zu erweitern.

– Wie schon berichtet, Israel hat als Vergeltung die Übertragung von den Steuern, die im Name der palästinensischen Behörden gesammelten werden, blockiert.

– „Die Übergabe der Zoll Einkünften des Monats Dezember waren am Freitag fällig, aber es wurde beschlossen, die Übeweisung als Teil der Reaktion auf den palästinensischen Schritt zu stoppen“, der israelischen Tageszeitung Haaretz zitiert einen unbekannten israelischen Beamten.

– Der Beamte sagte weiter, es handelt um 127 Millionen US$ Zolleinnahmen (VAT) an Mehrwertsteuer (MwSt.) und Zölle auf palästinensischer Waren, die durch Israel transportiert werden.

Kommentar: wie schon oft gesagt, die Israelis erpressen oft damit die palästinensische Behörde…es ist schon öfter passiert.

http://www.presstv.ir/Detail/2015/01/03/391464/Palestine-tax-freeze-new-war-crime-

– Ein hochrangiger palästinensischer Beamter verurteilt Israels Einfrieren der palästinensischen Steuereinnahmen als „neue Kriegsverbrechen“.

– „Diese Entscheidung ist ein neue israelische Kriegsverbrechen, aber wir werden nicht gegen diesen Druck zurückhalten“ Chief Palästinenser Verhandlungsführer, Saeb Erekat, sagte am Samstag.

– Er fügte hinzu: „Israel hat erneut auf unsere rechtliche Schritte mit weiteren illegalen Kollektivstrafen reagiert“.

– Als Vergeltung für den Antrag den internationalen Strafgerichtshof (ISTGH) beizutreten und weil sie eine Anklage gegen Israel Kriegsverbrechen eingereicht haben, die israelische Beamte bestätigen, dass Tel Aviv, den Transfer von Steuer die von Israel im Namen der Palästinenser  gesammelt werden, blockiert hat.

– „Die Mittel des Monats Dezember wurden am Freitag fällig, aber wurde beschlossen, mit dem Transfer-Stopp als Teil der Reaktion auf der palästinensischen Entscheidung zu antworten“, der israelischen Tageszeitung Haaretz zitiert einen unbekannten israelischen Beamten. (Es ist die standardisierte Erpressung von Israel gegenüber Abbas, wenn Abbas nicht pariert, werden die Steuer-Einnahmen zurückgehalten, es ist nicht nur Erpressung es ist auch Diebstahl. Es wäre angebracht, dass die sogenannte Demokratien, bzw. die die sich die Erpressung-Methode erlaubt bzw.ausgedacht haben, es eine Ende setzen wurden. Aber die Freunde Israel sind selbst so korrupt und gewissenlos geworden, die das Gefühl, was ein Rechtsstaat ausmacht, völlig verloren haben. Das beste Beispiel ist die Ukraine. Über Israels Steuer-Erpressungen habe ich schon mehrmals berichtet. Anm.d.Ü.).

– Der Beamte fuhr fort und sagte, dass der Tranfer-Stopp beezieht sich auf die 127 Millionen Dollar an Mehrwertsteuer (MwSt.) und Zölle auf palästinensischer Waren, die durch Israel passieren. (So weit mich erinnern kann, diese Einnahme werden dringend gebraucht um die Gehälter der Angestellten zu zahlen. Anm.d.Ü.).

– Am Mittwoch unterzeichnete der Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas die Unterlagen unterzeichnet, die für Palästina notwendig sind, um  20 internationale Organisationen einschließlich das ICC beizutreten.

– Abbas unterzeichnet die Anforderung an das ICC beizutreten, nachdem der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen einen palästinensischen Vorschlag für einen Staat am Dienstag abgelehnt hat.

– Im Jahr 2012 Zahlungsverzögerungen seitens Tel Aviv folgten, als Palästina bei einer UN-Abstimmung, die Anerkennung als nicht-Mitglied erhielt.

-Nachdem Auslandshilfe abgezogen wird, Steuereinnahmen machen rund zwei Drittel des jährlichen Budgets der Autonomiebehörde.