Die deutschen Medien gehen mit Nachrichten über Weltpolitik und -Ereignisse sehr sparsam um. Um sich zu informieren muss man regelmässig verschiedene internationale Medien gründlich durchforschen.
Dieses benötigt viel Zeit und Fremdsprachenkenntnisse.
Dieser Blog ist mein bescheidener Beitrag diese Lücke, so weit wie möglich, zu schliessen, in dem ich aus meiner Sicht interessante Nachrichten aus den internationalen Medien hier auf Deutsch weitergebe.
Pepe Escobar: Der US-Plan zur Balkanisierung Syriens
26.09.2016 • 06:15 Uhr
Quelle: Reuters
Vergessen Sie die endlosen Meetings zwischen Sergei Lawrow und John Kerry, vergessen Sie Russlands Antrieb zu verhindern, dass Chaos in Syrien herrscht, vergessen Sie die Möglichkeit eines echten Waffenstillstands, durchgesetzt und eingehalten von Dschihad-Stellvertretern der USA.
von RT-Gastautor Pepe Escobar
Vergessen Sie die Untersuchung des Pentagons über was wirklich beim „versehentlichen“ Bombardieren in Deir-Ez Zor passiert ist.
Der ultimative Beweis für die Pläne des „Reichs des Chaos“ (der USA – Anm. d. Red.) für Syrien ist möglicherweise in einem Dokument der Defense Intelligence Agency (DIA) zu finden, welches im Mai letzten Jahres deklassifiziert wurde.
Wenn man im Dokument herunterscrollt, kommt man zu Seite 291, Sektion C, welche besagt:
„DER WESTEN, DIE GOLFSTAATEN UND DIE TÜRKEI UNTERSTÜTZEN DIE SYRISCHE OPPOSITION…ES BESTEHT DIE MÖGLICHKEIT EINES ERKLÄRTEN ODER UNERKLÄRTEN SALAFISTISCHEN GEBIETS IN OST-SYRIEN (HASAKA UND DER ZOR), UND DAS IST GENAU, WAS DIE UNTERSTÜTZENDEN MÄCHTE WOLLEN, UM DAS SYRISCHE REGIME ZU ISOLIEREN, WELCHE ALS DAS STRATEGISCHE ZIEL DER SCHIITISCHEN EXPANSION VERMUTET WIRD (IRAK UND IRAN)“.
Der DIA-Bericht ist ein ehemals klassifiziertes SECRET/NOFORN Dokument, welches in der ganzen Buchstabensuppe der US-Geheimdienste seine Runde gemacht hat, von CENTCOM zu CIA, FBI, DHS, NGA und dem Außenministerium.
Es zeigt, dass sich bereits vor vier Jahren die US-Geheimdienste in alle Richtungen abgesichert haben von den damals schon etablierten al-Kaida in Syrien, auch bekannt als Dschabhat al-Nusra, bis zum Erscheinen von ISIS/ISIL/Daesh, besser bekannt als der Islamische Staat.
Es ist bereits an die Öffentlichkeit gelangt, dass durch eine bewusste Entscheidung, welche von Donald Trumps Berater Generalleutnant Michael Flynn geleakt wurde, Washington die Entstehung des Islamischen Staates erlaubt hat – zur Erinnerung: der glänzend weiße Toyota, der durch die offene Wüste fährt? – als höchstwillkommenes strategisches Kapital und nicht als Gegner in dem verworrenen, unendlichen Globalen Krieg gegen den Terror (GWOT, Global War on Terror).
Klarer geht es nicht: ein „salafistisches Gebiet“ soll durchgesetzt werden, was „Teile und Herrsche“ über ein fragmentiertes Syrien in ewigem Chaos bedeutet. Ob es nun von Dschabhat al-Nusra – auch „moderate Rebellen“ im Jargon der Herrschenden – oder al-Baghdadis „Kalifake“ (falsches Kalifat) ist nur ein unbedeutendes Detail.
Es wird sogar noch merkwürdiger, da Hasaka und Deir Ez-Zor in dem DIA-Bericht genannt sind – und direkt von dem „versehentlichen“ Bombardement ins Ziel genommen wurde. Kein Wunder, dass Pentagon-Chef Ash ‚Reich der Heulsusen‘ Carter keine halben Sachen machte, um direkt zu sabotieren, was Lawrow und Kerry ausgehandelt hatten.
Niemand wird jemals diese Verbindungen von US-Medien gezeigt bekommen – da zum Beispiel die Neocon-Kabale die Kommentarseiten der Washington Post beherrscht. Nur die besten der Blog-Welt enttäuschen nicht.
Also was sind Russlands Optionen?
Die grundlegende Frage ist natürlich, was Russland nun tun wird – abgesehen von Vitali Churkin, Russlands UN-Botschafter, der völlig entsetzt war von dem letzten hysterischen Auftritt der notorisch durchgeknallten Samantha Power.
Was wird Moskau mit dem Fakt anfangen, dass die ganze obskure Gruppe der „moderaten Rebellen“ wie sie von der Washingtoner Elite genannt werden – und welche alle aus der wahabitisch-ideologischen Matrix stammen – bisher und weiterhin, besonders unter Hillary ‚Königin des Krieges‘ Clinton, eine CIA und/oder Pentagon bewaffenete Verbindung genießt?
Das DIA-Dokument zeigt dies alles auf, in deutlicher Verbindung zu allen bisherigen ‚Teile und Herrsche‘ Plänen, von dem israelischen Yinon-Plan zu dem Wahn des ,Projekt für ein Neues Amerikanisches Jahrhundert (PNAC)‘.
Unter dem Aspekt von Öl-Pipelines betrachtet, geht es hier weiter um die Frage zwischen der Erdgaspipeline von Katar in die Türkei – via Syrien – und der geplanten 10 Milliarden US-Dollar schweren Iran-Irak-Syrien Pipeline, für welche es bereits eine Absichtserklärung gibt.
Lawrow ist zu sehr guter Diplomat um es preiszugeben – aber nach Deir Ez-Zor hat Moskau den definitiven Beweis, dass jeder Waffenstillstand, der mit Washington ausgemacht wird, scheitern muss.
Also wird der unendliche Krieg gegen den Terror wieder einmal mutieren vom Bekämpfen der „bösen“ Al-Kaida zum Erlauben von Al-Kaida in Syrien und es ihnen und deren Ableger, dem „Kalifake“, zu gestatten, sich ungehindert ihren privilegierten Platz in Syrien zu sichern .
Nichts Bedeutendes wird vor den US-Wahlen im November passieren – abgesehen von ähnlichen Deir Ez-Zor „Fehlern“, welche vom bald arbeitslosen Ash Carter befohlen werden.
Später ist alles möglich. Für Unternehmen, die vom industriell-militärischen-Sicherheits-Überwachungs-Komplex leben, wird Russland-Bashing eine historische Geschäftschance bleiben. Es bleibt abzuwarten, ob die drei Harpien – Hillary Clinton, Samantha Power and Susan Rice – nicht ihre tentakelartigen Hände ans Steuer des ,Reichs des Chaos‘ bekommen.
RT Deutsch bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.
Eine wechselhafte Geschichte: Die USA und ihre „moderaten Rebellen“
19.09.2016 • 06:33 Uhr
Quelle: Reuters
Seit fünf Jahren unterstützen die USA in Syrien Aufständische und Söldner. Aktuell führt Washington einen neuen Kurswechsel durch. Nun will Außenminister Kerry sicherstellen, dass niemand die al-Kaida-Truppe Al-Nusra-Front unterstützt. Gayane Chichakyan wagt einen Rückblick auf eine komplizierte Liebesbeziehung.
US-Außenamt zu Dschihadistengruppe Ahrar al-Sham: „Wir zeigen ihnen nicht die Gelbe Karte“
26.05.2016 • 06:00 Uhr
Quelle: Reuters
Wie RT berichtete, hielt sich ein hochrangiges Mitglied der syrischen Terrorgruppe Ahrar al-Sam in den USA auf. Der Sprecher des Außenministeriums, Mark Toner, gab sich zunächst ahnungslos. Gayane Chichakyan hakte nach: Warum ist es einem Dschihadisten mit Verbindungen zu al-Qaida erlaubt, in die USA einzureisen. Mark Toner erklärte nun, dass die USA den Mitgliedern des von Saudi-Arabien gegründeten „Verhandlungskomitees“ der Opposition keine Vorschriften machen.
Recherche: Hillary Clinton verantwortlich für Saringas-Geheimoperation und Tod Tausender Syrer
4.05.2016 • 07:15 Uhr
Laut Recherchen des investigativen US-Journalisten und Pulitzer-Preisträgers Seymour Hersh ist die US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton verantwortlich für eine Geheimoperation im Jahr 2012, in welcher Sarin aus libyschen Giftgas-Beständen mit Hilfe der CIA nach Syrien geschmuggelt und dort von islamistischen Rebellen eingesetzt wurde. Der Giftgasanschlag wurde später der al Assad-Regierung in die Schuhe geschoben und sollte als Vorwand für eine Militär-Intervention der USA dienen.
Von Rainer Rupp
Ist die US-Präsidentschaftskandidatin für Tausendfachen Giftgasmord verantwortlich? Das hat jedenfalls der vielfach ausgezeichnete, weltbekannte US-Enthüllungsjournalist Seymour Hersh jetzt in einem Interview mit Alternet.org behauptet. Obamas ehemalige Außenministerin Hillary Clinton sei nicht nur die Hauptverantwortliche, sondern auch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit über alle Details einer mörderischen Geheimdienstoperation informiert gewesen, die vor knapp drei Jahren für über Tausend syrische Zivilisten einen grausamen Tod zur Folge hatte.
Im Rahmen dieser Operation brachten in 2012 islamistische Rebellen das tödliche Giftgas Sarin aus den Beständen der geschlagenen libyschen Armee mit aktiver Hilfe der CIA nach Syrien. Dort haben dann syrische Halsabschneider der von Saudi Arabien und der Türkei unterstützten Al-Kaida Nachfolgeorganisation Al-Nousra im Verein mit den von Washington offiziell geförderten, sogenannten „gemäßigten Terroristen“ am 21. August 2013 das Sarin in der syrischen Stadt Ghuta eingesetzt.
Bei dem Sarin-Einsatz starben geschätzte 1.200 Menschen, unbeteiligte Männer, Frauen und viele Kinder, einen qualvollen Tod. Damals wurde der grausige Anschlag von westlichen Regierungen und Medien einstimmig und sofort und ohne weitere Prüfung der rechtmäßigen syrischen Regierung in Damaskus in die Schuhe geschoben. Die neokonservativen Kriegstreiber in den USA und Europa ereiferten sich, der syrische Präsident Assad habe damit die von Präsident Obama gezogene, so genannte „Rote Linie“ überschritten. Unter Verweis auf das angeblich gelungene Beispiel Libyen drängten sie mit Macht auf den Beginn eines westlichen Luftkriegs gegen Syrien. Damit sollte die syrische „Opposition“ in Damaskus an die Macht gebombt werden, obwohl schon damals eine – seither veröffentlichte – Analyse der DIA (Der militärische Nachrichtendienst der USA) davor gewarnt hatte, dass die so genannte „syrische Opposition“ so gut wie ausschließlich aus fanatisierten, islamistischen Gewaltextremisten bestand.
In zwei früheren Untersuchungen in der “London Review of Books” – „Whose Sarin“ (Wessen Sarin?) vom Dezember 2013 und „The Red Line and the Rat Line“ (Die Rote Linie und die Rattenlinie) vom April 2014 – hatte Seymour Hersh bereits nachgewiesen, dass die Obama-Regierung fälschlicherweise der Assad-Regierung die Schuld für den Sarin-Anschlag gab, um den Vorwand als Kriegsgrund zu nutzen. Hersh verwies darin auch auf einen Bericht von Experten des britischen Geheimdienstes, wonach das in Ghuta eingesetzte Sarin nicht aus den Lagerbeständen der syrischen Armee kam. Hersh enthüllte auch, dass eine im Jahr 2012 geschlossene Geheimvereinbarung zwischen dem US-Außenministerium, den Regierungen der Türkei, Saudi-Arabiens und Katars gab, wonach ein unter falscher Flagge geführter Sarin-Angriff Assad angelastet und den Vorwand für ein direktes militärisches Eingreifen der USA und ihrer Verbündeten liefern sollte.
In „Die Rote Linie und die Rattenlinie“ schrieb Hersh damals:
„Laut der Bedingungen der Vereinbarung kam die Finanzierung aus der Türkei, sowie aus Saudi Arabien und Katar, die CIA, mit der Unterstützung von MI6, war verantwortlich dafür, dass die Waffen aus Gaddafis Arsenalen nach Syrien geliefert wurden.“
Dafür, dass es damals Giftgasvorräte, darunter Sarin, in den Arsenalen Gaddafi gab, gibt es außer den Untersuchungen von Hersh auch unabhängige Berichte, z.B. hier, und hier und hier. Daraus geht auch hervor, dass das US-Konsulat in Bengasi, die Hochburg islamistischer Rebellen in Libyen, eine „Rattenlinie“ in Form des Schmuggels von Gaddafis erbeuteten Waffen durch die Türkei nach Syrien betrieben hat.
Hersh ist nicht der einzige investigative Reporter, der die False Flag des Sarinanschlags in Syrien aufgedeckt hat. Christoph Lehmann veröffentlichte z.B. am 7. Oktober 2013 seine Rechercheergebnisse unter dem Titel: „Top Regierungsbeamte der US und Saudi-Arabiens sind für den Chemiewaffeneinsatz in Syrien verantwortlich“. Auf der Grundlage von signifikant unterschiedlichen Quellen als die von Hersh verwendeten, kam auch Chris Lehmann zum selben Schluss:
„Die Spur der Beweise führt direkt zum Weißen Haus, zum Vorsitzenden der Joint Chiefs of Staff Martin Dempsey, zu CIA-Direktor John Brennan, zum saudischen Geheimdienstchef Prinz Bandar und zum Innenministerium Saudi-Arabiens.“
Und als ob das nicht genug wäre, auch die endgültige Analyse der von der US-Regierung nach dem Anschlag gesammelten Beweismittel durch zwei führende US-Analysten, die im Lloyd-Post Bericht des weltberühmten MIT-Instituts in Boston veröffentlicht wurde, ergab, dass „die Interpretation der forensischen Beweismittel, die die US-Regierung vor und nach dem Angriff vom 21. August gesammelt hat, können unter gar keinen Umständen korrekt sein.“
Doch welche Rolle hat die derzeit aussichtsreichste Kandidatin der Demokratischen Partei auf die US-Präsidentschaft, Hillary Clinton, in diesem inzwischen auf weiten Strecken aufgeklärten, verbrecherischen Komplott gespielt? In dem eingangs erwähnten Interview mit Alternet.org hat Hersh die damalige US-Außenministerin Hillary Clinton zum ersten Mal direkt mit der Bengasi „Rattenlinie“ in Zusammenhang gebracht. Der von Seiten des US-Außenministeriums vor Ort in Bengasi für die Geheimoperation verantwortliche US-Botschafter Christopher Stevens war am 11. September 2012 gemeinsam mit einigen seiner geheimdienstlichen Mitarbeitern von einer der konkurrierenden, lokalen Islamistengruppen erschossen worden. Auf diesen Botschafter Stevens bezieht sich Hersh im Alternet.org Interview, wenn er sagt:
„Der Botschafter, der getötet wurde, war als Mann bekannt, der sich nicht in irgendeiner Weise der CIA in den Weg gestellt hätte. Wie ich bereits geschrieben habe, hat er sich am Tag der Verladung [der Waffen] mit dem lokalen CIA-Chef und Vertretern der Rederei getroffen. Er war sicherlich bewusst daran beteiligt und war sich auch vollkommen im Klaren, worum es ging. Und da gibt es einfach keine Möglichkeit, dass jemand, der in einer solch sensiblen Position war wie er, nicht zuvor mit dem Chef gesprochen hat, egal über welchen Kanal.“
Und der Chef aller US-Botschafter war damals Außenministerin Hillary Clinton, die „Königin des Chaos“, wie der Titel des sehr lesenswerten, jetzt auf Deutsch erschienenen Buchs von Diana Johnstone heißt.
RT Deutsch bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.
Loretta Napoleoni: Terror-Armeen können ohne staatliche Finanzierung nicht existieren
19.11.2015 • 08:30 Uhr
Quelle: RT
440
In der RT-Sendung Sophie&Co legt Loretta Napoleoni, Expertin für Wirtschaft und Finanzierung von Terrorismus, dar, wie westliche Regierungen mehr oder weniger freiwillig Terroristen finanzieren.
(Archivmaterial vom 15. Dezember 2014)- Die gesamte Show (auf Englisch):
Die Vorbereitung des russischen Militäreinsatzes in Syrien geht weiter
von Thierry Meyssan
-Eine Kampagne von Gegnern des Abkommens zwischen den USA und dem Iran wurde gestartet, um die Russische Föderation zu beschuldigen, Syrien wie die Krim militärisch annektieren zu wollen. In Wirklichkeit bereitet Moskau in Umsetzung der Beschlüsse der Vereinten Nationen eine Operation gegen die Dschihadisten vor, und wird sie mit oder ohne Washington durchführen. Das Weiße Haus hat bereits eine gemeinsame Operation der internationalen Koalition und Syrien organisiert. Frankreich versucht auf den fahrenden Zug aufzuspringen, obgleich es noch hofft, die USA/Iran Versöhnung sabotieren zu können.
Voltaire Netzwerk | Damaskus (Syrien) | 14. September 2015
Am Rande des Wirtschaftsforums von Wladiwostok hat Präsident Wladimir Putin am 4. September 2015 seine Absicht einer Intervention in Syrien gegen die Dschihadisten bestätigt.
-Die Vorbereitung des russischen Militäreinsatzes in Syrien geht weiter und verärgert den Westen. Die Ankündigung über die Einrichtung der gemeinsamen syrisch-russischen militärischen Kommission, die russische Satelliten-Informationsübertragung, die Ankunft vieler russischer Experten und die Lieferung von verbesserten Waffen, die ich in meiner wöchentlichen Kolumne von Al-Watan [1] gemacht hatte, hat einen Sturm ausgelöst, als sie durch die israelische Websites Ynet [2] und DebkaFile [3] bestätigt wurde. Später fügte ich diesen Elementen die Modernisierung und Erweiterung des Flughafen in Latakia hinzu [4].
-Doch wieder einmal verdrehten die israelischen Journalisten die Realität. Sie gaben zu verstehen, dass Russland seine Luftwaffe und seine Infanterie bereitstellen würde, um eine dem Tode geweihte syrische Regierung zu verteidigen. Einige Kommentatoren, in Anbetracht einer möglichen Übertragung von Sewastopol der 810. Brigade der russischen Marine, verwiesen auf das Beispiel der Krim und sprachen über eine mögliche russische militärische Annexion von Syrien [5].
– Viele atlantische Fernsehen veröffentlichten ein Video der Kämpfe in Latakia, in dem man hörte, dass die syrischen arabischen Armee-Offiziere Russisch sprachen. Laut Yuri Artamonov erlaubt eine Analyse des Waffenlärms die Folgerung, dass die Stimmen nicht von syrischen Truppen, sondern von Dschihadisten stammen, die sie bekämpfen [6]. Seit Langem haben wir festgestellt, dass die meisten Daesh Offiziere per Walkie-Talkie auf Türkisch und Russisch und nicht auf Arabisch kommunizieren.
-So ist es natürlich nicht. Die Russische Föderation sucht weiterhin eine politische Lösung des inter-syrischen Konflikts und organisiert einen Dialog zwischen der Regierung und der Opposition, gemäß des Genfer Abkommens vom 30. Juni 2012 [7].
-Zur gleichen Zeit plant die Russische Föderation, auf Anruf der syrischen arabischen Republik unter den einschlägigen Resolutionen des Sicherheitsrats, dem Beispiel der durch die Vereinigten Staaten geführten Koalition gegen Daesh zu folgen und ihre eigene Operation gegen die Dschihadisten zu starten.
-Russland hat am 28. August den US-Gesandten, Michael Ratney, während seiner Reise nach Moskau darüber informiert [8]. Darüber hinaus forderte Sergej Lawrow öffentlich eine Abstimmung mit der US-Armee gegen die Dschihadisten [9].
-Und das ist genau, was den Petraeus/Allen/Clinton/Feltman/Juppé/Fabius-Clan so erschreckt. In Syrien trennt eine riesige Kluft die Realität von der Medien-Fiktion. Und wie immer in dieser Art der Situation, sind es mit der Zeit die Propaganda-Produzenten, die sich in ihrer Rhetorik verfangen und sie sind letztendlich selbst jene, die durch ihre eigenen Lügen getäuscht werden.
-Die Russische Föderation will nicht Daesh ’reduzieren’, sondern alle Dschihadisten besiegen, egal ob sie sich auf das islamische Emirat, auf Al-Kaida, auf die islamische Front oder irgendeine andere Organisation berufen. Plötzlich erkennt jeder, dass es derzeit keine regierungsfeindliche bewaffnete Gruppe mehr gibt, die nicht mit Dschihadisten verbunden ist. Das ist so wahr, dass das Pentagon zugibt, keine Nachrichten von den „gemäßigten Rebellen“ mehr zu haben, die es für die Bekämpfung von Daesh ausgebildet hatte, weil alle, ohne Ausnahme, sich bereits al-Kaida angeschlossen haben. Die Syrer, die sich den ausländischen Kämpfern zu Beginn des Krieges angeschlossen haben, sind durch die zahlreichen von der Regierung umgesetzten Versöhnungs-Abkommen seit drei Jahren von der Republik aufgenommen worden, oder haben die Dschihadisten Partei ergriffen.
-Daher, wenn sie beschließen ans Werk zu gehen, werden die Russen alle bewaffneten Gruppen angreifen, die Terror in Syrien verbreiten. Die Westler können nicht mehr verheimlichen, dass die „Nationale Koalition der Oppositionskräfte und der Revolution“, die sie als die Vertreter des syrischen Volkes anerkannt haben, die Dschihadisten unterstützen. Sie müssen daher die politischen Parteien von Syrien, einschließlich derjenigen in Verbindung mit der Baath-Partei berücksichtigen, um die Dschihadisten zu bewältigen.
Ein umfassender Fehler der Diagnose
-Die Westler, die ihre Botschaften geschlossen und sich damit alle Mittel zur Analyse der Geschehnisse in dem Land genommen haben, haben mehrere Fehler in der Beurteilung begangen. Sie ignorieren die Wandlung der syrischen Gesellschaft durch vier Kriegsjahre.
-Erstens gibt es wohl politische Konflikte in Syrien, aber keinen Bürgerkrieg. Fast alle Bürgerinnen und Bürger stehen hinter Präsident Al–Assad, gegen die ausländische Aggression, die das Überleben der Zivilisation der Levante bedroht.
-Die Atlantiker Presse glaubt, dass das Regime nur mehr 20 % des Territoriums kontrolliert und dass es daher bald einstürzen wird. Tatsächlich ist das bewohnbare syrische Gebiet beschränkt, während die Wüste groß ist. Die Republik hat entschieden, die Bevölkerung zu verteidigen, an Stelle des Landes mit seinen so begehrten Öl-Feldern. Aus der Perspektive der Regierung mussten 20 % der Bevölkerung wegen der Kämpfe Zuflucht im Ausland suchen, 75 % stehen unter dem Schutz der Republik, und höchstens 5 % leben in den riesigen Gebieten, in denen die Dschihadisten tätig sind.
-Dann, als im Jahr 2011 viele an den Mythos des „arabischen Frühlings“ glaubten, ist es aber heute nicht mehr so. Das Projekt des Department of State, die Muslim-Bruderschaft in der arabischen Welt an die Macht zu befördern, ist im Sand verlaufen. Das Ägyptische Experiment wurde ein abschreckendes Beispiel. Seit der Operation „Vulkan von Damaskus“ vom Juli 2012 ist der Konflikt ein Dschihadisten-Krieg. Die Wahl ist nicht mehr, für oder gegen die nationalistische Baath-Partei zu sein, sondern für oder gegen die Modernität. Die Dschihadisten verteidigen ein Gesellschaftsmodell, das von polygamen Männern beherrscht wird, wo Frauen ihre Häuser nur verschleiert und von einem Mann der Familie eskortiert verlassen können, in denen Homosexuelle zum Tode verurteilt werden, wo nur der Islam erlaubt ist und wo die Wahhabiten-Praxis Pflicht ist. Es ist schon verwunderlich, dass 5 % der Bevölkerung damit einverstanden sind, in Gebieten zu leben, wo die Dschihadisten herrschen. Und es ist absurd zu hoffen, dass sie zahlreicher werden könnten [10].
-Mit dem Festhalten an dem Mythos des „arabischen Frühlings“, den sie selbst geschaffen und selbst zerstört haben, haben die Westler den Kontakt zur Realität verloren. Sie behaupten, eine dem Präsidenten Al-Assad feindlich gesinnte demokratische Bewegung zu unterstützen. Aber, wenn in Kriegszeiten die Demokratie ein Luxus zu sein scheint, unterstützen nicht nur die Demokraten Präsident Al-Assad gegen die Dschihadisten, sondern er erscheint auch ihr bester Trumpf zu sein.
-Da die Atlantiker Presse ihre Informationen allein bei der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte (OSDH) einholt, hat sie sich immer selbst und die öffentliche Meinung getäuscht. Die OSDH ist kein neutraler Verein, sondern ein Propagandaorgan der Muslimbruderschaft. Und die Bruderschaft ist die Matrix aller dschihadistischen Gruppen. Alle ihre Anführer sind Mitglieder oder ehemalige Mitglieder der Muslimbruderschaft, von Ayman al-Zawahiri, bis zu Zahran Alluche. Die Westler bezahlen jetzt die Folgen einer vierjährigen Propaganda.
Der Fall von Frankreich
-Präsident Hollande hat angekündigt, er erlaube seinen Streitkräften das syrische Gebiet zum Sammeln von Informationen über Daesh zu überfliegen, und könnte anschließend ihnen auch erlauben, die Dschihad-Organisation zu bombardieren.
-n dieser Ankündigung liegt ein Stück verzweifelter Gestik. In der Tat rechtfertigt François Hollande sie durch die Unmöglichkeit, Daesh wirksam zu bekämpfen, wenn es nur im Irak bombardiert wird; aber das ist genau das Argument, das Präsident Obama verwendet hatte, um ihn im Jahr 2014 zu überzeugen, das er aber damals abgelehnt hat. Ebenso ist es eine Form von Angeberei vorzugeben, dass die Luftschläge am 8. September begonnen hätten, als ein Sandsturm von historischer Stärke in dem Nahen Osten wütete, die elektronischen Navigationssysteme außer Betrieb stellte und das Abheben von Flugzeugen unmöglich machte. Vor allem ist es eine seltene böse Absicht zu behaupten, dass die syrische arabische Armee französische Flugzeuge nicht abschießen würde, weil sie nicht mehr den Norden des Landes kontrolliert, während Frankreich heimlich eine militärische Botschaft nach Damaskus gesendet hatte, um die erforderliche Überflug-Genehmigung einzuholen.
Obama setzt die Umsetzung des Abkommens von Lausanne fort
-Es scheint jedoch, dass Frankreich die Konsequenzen des Abkommens zwischen Washington und Teheran vom 14. Juli in Lausanne gezogen hat, und dass es nicht wünscht, in einem Nahen Osten in vollständiger Reorganisation isoliert dazustehen.
-Obwohl die internationale Anti-Daesh Koalition das Islamische Emirat seit einem Jahr absolut nicht bekämpft hat, weder im Irak noch in Syrien, sondern es stattdessen durch massive und wiederholte Abwürfe mit Waffen unterstützte, befahl Präsident Obama ihr, der Arabischen Republik Syrien zu helfen, um Hassake zu verteidigen. Am 27. und 28 Juli haben die beiden Kräfte gemeinsam Daesh zurückgeworfen. Die Bombardierung der Koalition tötete fast 3000 Dschihadisten.
-Logischerweise sollte der nächste Schritt sein, die russischen Streitkräfte in der Anti-Daesh-Koalition aufzunehmen, aber das ist unwahrscheinlich. Tatsächlich wollen jene US-Amerikaner und Franzosen, die gegen den Frieden mit dem Iran sind, das Chaos nicht nur in der Levante, sondern auch in Nordafrika und im Schwarzen Meer verbreiten. Es sind diejenigen, die Russland vorwerfen, Assad vor dem Arabischen Frühling „retten“ zu wollen. Man sollte eher mit der Bombardierung von Daesh durch zwei separate Koalitionen rechnen; auch auf längere Sicht mit einer Differenzierung der Rollen, wo die Vereinigten Staaten sich mit dem Irak und Russland mit Syrien beschäftigen.
Wichtige Punkte: Russland bereitet sich vor, Daesh in Syrien, nicht aber die demokratische Opposition zu bekämpfen. In vier Kriegsjahren hat sich die syrische Gesellschaft grundlegend geändert. Die Wahl ist heute nicht mehr für oder gegen Präsident Al-Assad, sondern für oder gegen das Gesellschaftsmodell der muslimischen Brüder. Es gibt keine bewaffnete anti-Assad Gruppe mehr, die nicht mit den Dschihadisten verbunden ist. Nach ihrer Vereinbarung mit dem Iran haben die Vereinigten Staaten eine gemeinsame Operation mit Syrien gegen die Dschihadisten in Hassake durchgeführt. Frankreich hat Anfang September eine geheime militärische Botschaft nach Damaskus geschickt, und erhielt die Erlaubnis für den Überflug von Syrien.
Petraeus schlägt vor, al-Qaida gegen Syrien zu verwenden
Voltaire Netzwerk| 4. September 2015
-The Daily Beast zufolge hat General David Petraeus (früher CIA-Chef, jetzt Chefanalyst des Finanzinvestors KKR) die Obama-Regierung zu überzeugen versucht, Teile von al-Qaida umzuschulen für den gleichzeitigen Kampf gegen Daesh [1].
-Die Zeitschrift interpretiert diesen Vorschlag als Fortsetzung von dem, was General Petraeus 2007 im Irak gemacht hatte: Um die sunnitische Rebellion zu bekämpfen, hatte er junge Männer engagiert, die sie unterstützten, Mitglieder von al-Qaida inbegriffen.
-In einem CNN-Interview legt David Petraeus den Kern seiner Überlegungen offen. „Wir sollten auf keinen Fall versuchen, die al-Nusra-Front, einen Zweig von al-Qaida in Syrien, als Organisation gegen Daesh zu benutzen. Aber bestimmte Kämpfer, einzelne, und vielleicht bestimmte Truppenteile von al-Nusra haben sich ihr gegenwärtig ohne Zweifel eher aus opportunistischen als aus ideologischen Gründen angeschlossen: Sie nahmen al-Nusra als starkes Pferd wahr und sahen keine überzeugende Alternative, denn die moderate Opposition hat noch nicht genug Mittel. Die Frage ist also, ob es möglich ist, die sogenannten Verträglichen herauszulösen, die bereit sind al-Nusra aufzugeben und sich mit der moderaten Opposition (unterstützt von den USA und der internationalen Koalition) zu verbünden, um gleichzeitig gegen al-Nusra, Daesh und Assad zu kämpfen.“ [2]
-Wie zu erwarten steht der Vorschlag von General Petraeus in keinem Verhältnis zur Situation im Irak in 2007, da er versucht, eine Strategie zur Aufstandsbekämpfung auf einen Regierungsumsturz anzuwenden. In seinem Interview mit CNN schlägt Petraeus in Wahrheit vor, die Terroristen von al-Qaida „einzeln“, als Individuen, zurückzugewinnen, um sie gegen die Syrische Arabische Republik in den Kampf zu schicken.
-Egal wie es kommt, Washington wird in Syrien siegen. Denn es gibt nicht eine, sondern zwei US-amerikanische Absichten diesem Land gegenüber. Wenn es der Frieden sein sollte, wird man Präsident Obama gratulieren, weil er es verstanden hat, mit dem Iran zu verhandeln. Wenn es die Zerstörung der Syrischen Arabischen Republik und ihre Besetzung durch die Nato sein sollte, wird man einigen US-amerikanischen Generälen und der Uno gratulieren, weil sie dem Blutbad ein Ende gemacht haben. Thierry Meyssan deckt hier den Hintergrund dieses Doppelspiels auf, vor allem das durch den stellvertretenden UN-Generalsekretär für politische Angelegenheiten innerhalb der Vereinten Nationen ausgeheckte Komplott.
Voltaire Netzwerk | Damaskus (Syrien) | 31. August 2015
John Allen
-Die Durchführung des Abkommens, auf das Washington und Teheran sich am 14. Juli des Jahres geeinigt haben, hängt hauptsächlich von Präsident Obamas Fähigkeit ab, seine Mitbürger im Allgemeinen und den Kongress und seine eigene Verwaltung im Besonderen zu dessen Annahme zu bewegen. Nun trifft er aber auf zwei Haupthindernisse.
Die Gruppe Petraeus
-Einerseits favorisiert eine politische Strömung weiterhin das Juppé-Wright-Projekt, quer durch Syrien und den Irak ein Sunnistan und ein Kurdistan zu schaffen. Sie ist um General David Petraeus organisiert, CIA-Direktor bis zur Wiederwahl Obamas im Oktober 2012 und gegenwärtig Chefanalyst für den Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts. Zu ihr gehören auch sein ehemaliger Stellvertreter General John Allen, zur Zeit Sonderbeauftragter des Präsidenten für den Kampf gegen Daesh, und die ehemalige Außenministerin und gegenwärtige Kandidatin für die demokratische Präsidentschaftskandidatur Hillary Clinton. Die Gruppe erhält auch Unterstützung aus der Republikanischen Partei, zum Beispiel vom aktuellen Präsidenten des Senatsausschusses für die Streitkräfte John McCain und dem Immobilienentwickler und Hauptkandidaten für die Regierungsbildung Donald Trump.
-Ende Juli war General Allen geladener Gast im Aspen Security Forum. Er traf dort Journalisten der New York Times, denen er flüsternd anvertraute, er habe sich mit der Türkei ins Einvernehmen gesetzt, eine Sicherheitszone in Nordsyrien einzurichten. Bestürzt über eine Entscheidung, die gegen die Charta der Vereinten Nationen verstößt, beschloss Eric Schmitt, dieser Angelegenheit die Titelseite seiner Tageszeitung zu widmen [1]. Nach einigen Tagen widersprüchlicher öffentlicher Erklärungen dementierten Washington und Ankara allerdings [2]. Gleich darauf stellte das Weiße Haus seine Position klar: Die Priorität habe der Kampf gegen Daesh, sowohl zusammen mit den „moderaten syrischen Rebellen“ wie auch mit der YPG (marxistisch-leninistische Kurden). Folglich wurde die Türkei gebeten, trotz Befugnis zum Schlag gegen den türkischen Zweig der Organisation im eigenen Land die Kurden nicht anzugreifen [3].
-Am 29. Juli betrat die durch die CIA gebildete „Armee“ der sechzig „moderaten syrischen Rebellen“ syrisches Staatsgebiet, um die Daesh-Ziele, die die Koalition bombardieren wollte, am Boden zu markieren. Aber al-Qaida war darüber informiert und griff sie an und nahm zwanzig von ihnen fest, darunter ihren Chef Colonel Nadim Hassan. Ausschließlich die US-amerikanische oder die türkische Armee konnten sie verraten haben.
-Während sich anfangs die Verdächtigungen gegen die Türkei richteten, übertrugen sie sich nach heftigem Abstreiten durch den vorläufigen Ministerpräsidenten Ahmet Davutoğlu auf die USA [4]. Und wer in der US-Armee käme in Frage, wenn nicht die Gruppe des Generals Allen?
-General Allens Manöver haben übrigens einen schwerwiegenden Vorfall zwischen dem Pentagon und der türkischen Armee ausgelöst. Der Verbindungsmann der letzteren im CAOC (Combined Air and Space Operations Center) gab erst zehn Minuten vor einem Luftangriff im Irak eine Warnung durch und gefährdete damit gleichzeitig kurdische Soldaten in Ausbildung und ihre US-amerikanischen Ausbilder in der Zone [5]. Der von Recep Tayyip Erdoğan eingeschlagene Weg könnte, wenn die AKP an der Macht bleibt, zu einem partiellen Bruch in den Beziehungen zwischen Washington und Ankara führen [6].
-Vor allem haben diese Ereignisse dazu geführt, dass das Pentagon das CentCom aufgefordert hat, die im Nahen Osten weit verbreiteten Vorwürfe zu überprüfen, dass die Koalition nicht Daesh bombardiert, sondern im Gegenteil unterstützt. Nun hat die Defense Intelligence Agency, der militärische US-Nachrichtendienst, beschlossen, den Schwindel der CentCom-Berichte aufzudecken [7]. Es scheint, als wird er durch einen anderen ehemaligen Kollaborateur von General David Petraeus, General Lloyd James Austin III, angeordnet.
Jeffrey D. Feltman
Die Gruppe Feltman
-Das zweite Problem für Obama ist das Generalsekretariat der Vereinten Nationen. Wenn es schwierig ist zu erkennen, zu welcher Strömung Ban Ki-moon gehört, der allzu beschäftigt ist, seine Stellung in Geld umzusetzen, so ist das bei seinem Vertreter in politischen Angelegenheiten, Jeffrey Feltman, nicht der Fall.
-Ehe er internationaler Beamter wurde, war er US-amerikanischer Diplomat. Er spezialisierte sich zunehmend auf den Nahen Orient. Vor allem war er in Israel, im Irak (wo er die kurdische Partei verwaltete) und im Libanon (wo er der Regierung Siniora seine Ansichten aufdrängte) im Dienst. Er unterhielt eine rare Vertrauensbeziehung mit der Außenministerin Condoleezza Rice, mit der er wöchentlich eine Videokonferenz abhielt. Dann wurde er von Außenministerin Hillary Clinton nach Washington an ihre Seite geholt, um die gesamte Nahostpolitik zu überwachen.
-Dieser Jeffrey Feltman organisierte 2005 die Ermordung des ehemaligen libanesischen Premierministers Rafiq Hariri, dann die Untersuchungskommission von Detlev Mehlis und die Schaffung eines internationalen Sondertribunals für den Libanon. Dieses hybride Gefüge wurde gebildet, um den libanesischen Präsidenten Emilie Lahoud und den syrischen Präsidenten Bachar al-Assad auf der Basis entlohnter falscher Zeugenaussagen zu verurteilen, aber die Anklage brach angesichts der Wirklichkeit zusammen. Heute setzt Herr Feltman sein Werk gegen Syrien und Iran in seinem neuen Aufgabenbereich fort.
-Nach seiner Ankunft in der UNO direkt von der ersten Genfer Konferenz über Syrien beschäftigte er sich mit der Sabotage des Abkommens zwischen seinem Land und Russland und schloss sich der Petraeus-Gruppe an, um Frankreich zur Wiederaufnahme des Krieges zu bringen. Er verfasste einen Plan für die totale und bedingungslose Kapitulation der Syrischen Arabischen Republik. Die syrische Volkssouveränität sollte abgeschafft, die Verfassung außer Kraft gesetzt werden; der Präsident sollte abgesetzt und der Volksrat aufgelöst werden; 120 Syrer in Leitungsfunktionen sollten verhaftet, vor Gericht gestellt und verurteilt werden; der militärische Nachrichtendienst, die politischen und die allgemeinen Sicherheitsdienste sollten führerlos gemacht oder aufgelöst werden, die „politischen Gefangenen“ befreit und die Antiterror-Gerichte abgeschafft werden.
-Nach dem Scheitern der Mission von Lakhdar Brahimi trug Feltman Ban Ki-moon auf, für seine Vertretung in Syrien den Italiener Stefan De Mistura zu ernennen. Er hatte diesen eleganten Diplomaten im Irak gekannt und sich während ihrer Missionen im Libanon mit ihm verbunden. De Mistura hatte ebenfalls – während seiner Mission als Gesandter des UN-Generalsekretärs in Afghanistan – häufig Petraeus und Allen besucht.
-Seitdem machte sich Stefan De Mistura – während er die unterschiedlichen Konfliktparteien traf und ihnen zulächelte – daran, Feltmans Plan für Syrien überfallmäßig durchzusetzen. Am 29. Juli dieses Jahres stellte er mit Ban Ki-moon die groben Linien des Entwurfs „für den Frieden“ im Sicherheitsrat vor, aber die beiden Kumpane unterließen es, irgendein Schriftstück dazu zu verteilen [8]. Liebenswürdig forderten sie, der Rat möge die Protagonisten dazu bewegen, ein „Interims-Abkommen“ zu unterzeichnen, und sich dann für dessen Anwendung auf sie verlassen. In Wahrheit ging es sich darum, dem Rat seine Vorrechte zu entziehen und die Arabische Syrische Republik zu zwingen, einen vagen Text zu unterschreiben, der der Nato erlaubt hätte, das Land zu besetzen, und die Herren De Mistura, Feltman und Ban ermächtigt hätte, die Kapitulation des Landes nach dem von Feltman 2012 ausgearbeiten Ablauf ins Werk zu setzen.
-Dieses geschickte Manöver misslang, weil der Sicherheitsrat am 17. August eine seltsame Erklärung (und keine Resolution) zur Unterstützung von Stefan De Mistura annahm [9]. Ganz im Gegensatz zum üblichen Vorgehen wurde der Text zunächst von den fünf ständigen Mitgliedern des Rates separat diskutiert. In Sorge über was sich hier anbahnte, entschied Russland, mit „Ja“ zu stimmen. Es fürchtete, dass Washington eine Aktion außerhalb des Sicherheitsrats und des Internationalen Rechts vorbereitete. Der venezolanische Gesandte Rafael Ramirez indessen, der von der Abfassung der Deklaration ausgeschlossen gewesen war, erhob zwei Einwendungen: Zunächst laufe das Genf-1-Kommuniqué [10], das jeder unterstützt, in Wahrheit der Charta der Vereinten Nationen zuwider. Sodann genüge es nicht zu sagen, man kämpfe gegen den Terrorismus, man müsse auch der Syrischen Arabischen Republik gegen al-Qaida und Daesh helfen und aufhören, diese Organisationen indirekt mit Waffen zu versorgen, indem man Pseudo-Rebellengruppen bilde und instrumentiere.
-So war der alte Genosse von Hugo Chávez und nicht die Alliierten auf derselben Wellenlänge wie Präsident Barack Obama.
Französischer Intellektueller, Präsident und Gründer des Réseau Voltaire und der Konferenz Axis for Peace. Er veröffentlicht Analysen über ausländische Politik in der arabischen, latein-amerikanischen und russischen Presse. Letztes, auf Französisch veröffentlichte Werk : L’Effroyable imposture : Tome 2, Manipulations et désinformations (hg. JP Bertand, 2007).
Die russische Armee beginnt sich in Syrien zu engagieren
von Thierry Meyssan
-In der Levante hat sich soeben ein tiefgreifender und bedeutsamer Wandel vollzogen: Die russische Armee beginnt sich gegen den Terrorismus in Syrien zu engagieren. Während sie seit der Auflösung der Sowjetunion auf der internationalen Bühne fehlt und obwohl sie mit Vorsicht vorangeht, hat sie kürzlich eine russisch-syrische Kommission gegründet, Waffen und Aufklärung geliefert und Berater geschickt. All dies mehr oder weniger abgestimmt mit dem Weißen Haus.
Voltaire Netzwerk | Damaskus (Syrien) | 24. August 2015
Gebürtig aus Tatarstan kennt General Waleri Gerassimow, der Generalstabschef der Armee der Russischen Föderation und Stellvertretender Verteidigungsminister, den Islam gut. Darüber hinaus hat er Verbrechen verfolgt, die von russischen Soldaten in Tschetschenien begangen wurden, und hat siegreich die Dschihadisten des islamischen Emirats Itschkerien bekämpft.
-Russland hatte ein regionales Bündnis gegen das Islamische Emirat unter Einschluss von Saudi-Arabien, Syrien und der Türkei ausgehandelt, musste aber nach dem türkischen Umschwenken seine Strategie ändern. In der Tat beschloss Ankara den Bruch mit Moskau, annullierte ohne wirklichen Grund den Vertrag über die Ferngasleitung Turkish Stream, schuf zusammen mit der Ukraine eine islamische internationale Brigade, um die Krim zu destabilisieren [1] und ist gerade dem Islamischen Emirat gegen die Kurden der PKK und der YPG zu Hilfe gekommen.
-Entsprechend musste das Weiße Haus seine Strategie ändern, nachdem General John Allen manövriert und sich bei Präsident Recep Tayyip Erdoğan dafür eingesetzt hatte, eine „Sicherheitszone“ für das Islamische Emirat im Norden Syriens zu schaffen [2].
-Miteinander abgestimmt wurde schließlich von Moskau und Washington der Rückzug der in der Türkei stationierten Patriot Raketen; die Bildung einer russisch-syrischen Militärkommission.
Das Ende der Luftraum-Sperrzone
-Die Patriot-Flugabwehrraketen waren ab Januar 2013 durch die NATO in der Türkei aufgestellt worden, um die Ausbreitung der syrischen Luftwaffe an die Grenze zu verhindern. So konnten die Dschihadisten der al-Nusra-Front (al-Qaida) den Norden des Landes einnehmen. Seit dem Sommer 2014 hält das Islamische Emirat diese Zone, die nicht überflogen werden kann, besetzt.
-Dadurch konnte während des Kampfes um Kobane die syrische Luftwaffe nicht das Islamische Emirat bombardieren und war gezwungen, einen Durchbruchversuch am Boden zu machen, um die Stadt zu retten. Da ihr die Überwindung der letzten 30 Kilometer nicht gelang, stellte die atlantische Presse die kurdischen Streitkräfte der YPG als unabhängig von Damaskus dar, obgleich die Syrische Arabische Republik ihnen die Waffen geliefert und die Soldaten bezahlt hatte.
-Die Patriot-Raketen wurden ursprünglich von Deutschland und den Niederlanden entsandt, heute werden sie von deutschen und spanischen Truppen betrieben. Sie sollen zunächst überholt und modernisiert und dann in Litauen an der russischen Grenze wieder aufgestellt werden.
Der Eintritt der russischen Armee in den Krieg gegen Syrien
-Während Russland sich seit Beginn des Konflikts militärischer Operationen enthielt, hat es nun eine russisch-syrische Militärkommission gebildet. Dabei organisierte die NATO den gesamten Ereigniskomplex, der „arabischer Frühling“ genannt wird – auch der Krieg gegen Syrien ist ein Teil davon – und koordinierte die ausländischen Dschihadisten-Gruppen und ihre libyschen und syrischen Kollaborateure, die sogenannten „Rebellen“, von der türkischen Basis in Izmir aus [3], dem Sitz des LandCom, der Kommandozentrale der Bodentruppen der 28 Mitgliedstaaten des Atlantischen Bündnisses.
-Innerhalb einiger Wochen sind zahlreiche Militärberater in Damaskus eingetroffen.
-Sechs Mikojan-Gurewitsch MiG-31 wurden geliefert. Diese Flugzeuge sind die besten Abfangjäger der Welt. Sie waren in 2007 gekauft worden, aber der Vertrag wurde blockiert. Ihre Lieferung fällt nicht unter den Coup des Waffenembargos, da sie nicht für Operationen zur Aufrechterhaltung der Ordnung geeignet sind, sondern ausschließlich für die nationale Verteidigung im Falle von Übergriffen durch Israel oder die Türkei. Unter verschiedenen Vorwänden haben diese beiden Staaten viele Male in den Verlauf des Krieges eingegriffen, um die Dschihadisten zu unterstützen, wenn sie in Schwierigkeiten waren.
-So hat am 30. Januar 2013 Zahal, die israelische Armee, unter dem Vorwand, für die Hisbollah bestimmte Waffen zu zerstören, das militärische Forschungszentrum von Jemraya bombardiert. In Wahrheit ging es darum, einen von der Syrischen Arabischen Armee aufgegriffen Koffer mit Satellitendatenkommunikation der NATO zu zerstören, ehe die Verschlüsselung geknackt würde [4]. Der Einsatz war von der israelischen Luftwaffe durchgeführt und mit der Freien Syrischen Armee abgestimmt worden, die durch Offiziere der französischen Fremdenlegion – unter Aufsicht des LandCom der NATO – überwacht wurden.
-Gleichzeitig hat die russische Armee soeben zum ersten Mal an Syrien Satellitenbilder geliefert. Diese Entscheidung, die seit fünf Jahren erwartet wird, kehrt die militärische Situation um. Bislang konnten die Dschihadisten in der Tat häufig dank der Satellitenbilder, die die NATO ihnen in Echtzeit lieferte, der Syrischen Arabischen Armee entkommen. Seit einem halben Jahr allerdings scheint die NATO ihre Erkenntnisse nicht mehr mit dem Islamischen Emirat, sondern nur noch mit der al-Nusra-Front (al-Qaida) zu teilen.
-Die russischen Militärberater führen zahlreiche Informationen zusammen, so dass die Möglichkeit einer internationalen Truppenentsendung unter dem Schutz der Vereinten Nationen geprüft werden kann. Sie werden dem Kreml einen Bericht vorlegen, der sowohl die Möglichkeit eines russischen Einsatzes wie auch eines gemeinsamen Einsatzes der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS) untersucht. Die OVKS wird sich am 15. September in Duschanbe, Tadschikistan, versammeln. Eine Entsendung der OVKS war schon im Juni 2012 während der Vorbereitung der „Genf 1-Konferenz“ in Betracht gezogen worden [5]. Dadurch dass dieses Militärbündnis drei Staaten mit moslemischer Bevölkerung – Kasachstan, Kirgisistan und Tadschikistan – einschließt, ist es geeigneter als Russland, Terroristen zu bekämpfen, die sich auf den Islam berufen. Zu jener Zeit hatte die OVKS aber noch kein Abkommen mit der UNO, um Friedenseinsätze durchzuführen. Dieses wurde am 28. September 2012 abgeschlossen und könnte in Afghanistan ebenso wie in Syrien angewandt werden [6].
Die Grenzen der Zusammenarbeit zwischen dem Kreml und dem Weißen Haus
-Wie dem auch sein, die Zusammenarbeit zwischen dem Kreml und dem Weißen Haus hat ihre Grenzen: Russland möchte die Dschihadisten ausrotten, ehe sie sich gegen dies Land wenden, während die USA wohl hoffen, dass ein Teil von ihnen in anderen Konflikten aktiv werden könnte, wie dies vorher in Afghanistan, Bosnien-Herzegowina, Tschetschenien und im Kosovo der Fall war.
-Schon jetzt sind einige Teile von Daesh in Cherson in der Ukraine eingetroffen, wo sich bereits eine vorgebliche „Exilregierung der Krim“ befindet.
-Es ist offensichtlich, dass seitens der Vereinigten Staaten der Rückzug der Patriot Raketen eine Falle ist. Washington würde sich freuen, wenn Russland die Zahl der Dschihadisten reduziert, wäre aber auch nicht unzufrieden, wenn es sich in Syrien festfährt. Der russische Bär geht deshalb mit Vorsicht voran.
Eine Ansicht des syrischen Außenministeriums Gebäude in der Hauptstadt Damaskus
14.04.15 – SYRIEN – Aleppo Angriff Reaktion auf positive Friedensgespräche in Moskau –
– Syrien sagt, der letzte Angriff in der syrischen Stadt Aleppo war die Reaktion einige regionale Länder, darunter auch Saudi-Arabien und Katar, auf den letzten Friedensgespräche zwischen der syrischen Regierung und Opposition Gruppen in der russischen Hauptstadt Moskau.
– Das syrische Außenministerium hat am Sonntag in zwei identische Briefe an den Generalsekretär der Vereinten Nationen und Präsident der UN-Sicherheitsrat, die Äußerung gemacht, und drängen Abschreckung Maßnahmen gegen terroristische Gruppen in dem Land als auch die ausländische Unterstützer der Terroristen tätig zu implementieren.
– Das Ministerium Entscheidung kam, nachdem mindestens 19 syrische Zivilisten getötet wurden und viele haben Verletzungen in der Raketenangriffe erlitten hatten, die von Ausland unterstützten Militanten Gruppen in Syriens, gegen die große nördliche Stadt Aleppo am Samstag geführt haben.
– Die Briefe sagten, dass der terroristische Anschlag eine Reaktion der regionalen Länder in Saudi Arabien, Katar, Türkei und Jordanien zu den „wichtigen“ Ergebnissen der jüngsten Runde der Friedensgespräche zwischen der syrischen Regierung und der oppositionellen Gruppen in der russischen Hauptstadt Moskau war.
– Die zweite Runde der Inter syrischen Verhandlungen, die darauf abzielen, eine Lösung für einen Vier-Jahres-Konflikt in das arabische Land zu finden, fanden in Moskau am April 6-9. Die Stadt veranstaltete eine frühere Verhandlungsrunde vom 26. bis 29. Januar, in denen die Parteien die allgemeinen Grundzüge für einen politischen Rahmen, der Streitigkeiten vereinbart haben.
– Am Freitag Qadri Jamil, der Oppositionsführer der Popular Front of Change and Liberation Gruppe, beschrieb die Moskau-Gespräche als positiv, aber betonte, es bleiben noch Unterschiede zu überwinden.
– Die Briefe betonten auch, dass bestimmte regionale Länder den Frieden in Syrien nicht wollen, und fügten hinzu, dass die terroristischen Gruppen nicht in der Lage wären, solche abscheulichen Verbrechen durchzuführen, wenn fremde Länder sie nicht unterstützt hätten.
– Die Terroristen hatte beim Angriff auf Aleppo, neue Arten von Sprengkörpern verwendet, so das syrische Ministerium hat in den Briefen hinzugefügt.
– Die Briefe, riefen der UN-Sicherheitsrat, mit der syrischen Regierung zusammenzuarbeiten, die „jahrelang im Namen der gesamten Welt-Bevölkerung das Terrorismus gekämpft hat“. (Leider die Terroristen beherrschen UN und Sicherheitsrat, die einzige Länder mit Macht die sich der Krake entgegenstellen sind China und Russland, die andere sind noch zu schwach… feige oder korrupt. Anm.d.Ü.).
– Die zivile Verluste ereignete sich am Samstag, wenn die Takfiri Terrorgruppen Raketen auf Regierung gehaltene Nachbarschaften in den westlichen Aleppo, darunter auch Suleimaniyah und andere Gebiete abfeuerten.
– Takfiri terroristische Gruppen, einschließlich der ISIS und al-Kaida verbundene al-Nusra-Front, oft mit Rakete- und Granaten Feuer, besiedelten Gebiete unter der Kontrolle der syrischen Regierung beschießen, woraufhin harschen Kritik von Menschenrechtsgruppen erhalten haben, das sie wahllos auf Zivilisten ihr Terror ausüben.
– Der Krieg gegen Syrien hat seit März 2011 das Leben von mehr als 215.000 Menschen erfordert.