Hiroshima und Nagasaki 1945: Obama sperrt sich gegen Diskussionen um US-Atombomben
US-Präsident Barack Obama will die Rechtmäßigkeit der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki 1945 nach eigenen Worten nicht mehr weiter erörtern.

„Ich werde nicht mehr über die Entscheidung, Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki abzuwerfen, diskutieren“, sagte Obama gegenüber der japanische Zeitung Asahi im Interview.Er wolle das Andenken an Zehntausende Personen ehren, die ihr Leben während des Zweiten Weltkriegs verloren hatten. Damit gab er zu verstehen, dass er nicht nur die Opfer der US-Atombombenangriffe meint, sondern auch die US-Soldaten, die gegen Japan gekämpft hatten.
Der Japan-Besuch soll Obama zufolge zeigen, dass „sich ehemalige Feinde zu zuverlässigen Verbündeten entwickeln können, was die Möglichkeit der Versöhnung demonstrieren soll“. Die USA würden schon eine besondere Verantwortung für die Entwicklung einer Welt ohne Atomwaffen übernehmen.
Obama wird Hiroshima am Freitag im Rahmen seiner Japan-Visite zum gegenwärtigen G7-Gipfel besuchen. Obama wird somit der erste US-Präsident, der die von der US-Luftwaffe mit Atomwaffen angegriffene japanische Stadt noch während seiner Amtszeit besucht. Obama hatte zuvor erklärt, er habe nicht die Absicht, sich für die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki zu entschuldigen.Die USA hatten im Zweiten Weltkrieg, am 6. und 9. August 1945, Atombomben auf die Städte Hiroshima und Nagasaki abgeworfen, wobei 130.000 bis 250.000 Menschen den Tod gefunden haben sollen. Das hatte mit dazu beigetragen, dass in Japan die Entscheidung zur Kapitulation reifte. Die Atombomben-Abwürfe auf beide Städte waren der bisher einzige Kampfeinsatz von Kernwaffen.