Archiv für Mai 26, 2016

| 25. Mai 2016

Unter der Leitung von Dr. Łukasz Kamiński hat das polnische Institut für Nationales Gedenken (Instytut Pamięci Narodowej – IPN) die Absicht angekündigt, 300 Denkmäler zu Ehren der Befreiung des Landes durch die Rote Armee zu entfernen. Sie sollen in einen Park für die Geschichte der sowjetischen Propaganda an einen schlecht erreichbaren Ort im Nordwesten des Landes umgesetzt werden.

2013 – 2014 half Polen den Organisatoren des Regimewechsels in der Ukraine insbesondere bei der Aufstellung von Aktivisten der Nazi-Partei Pravy Sektor [1] und mit der Abordnung des Chefs seiner Spezialeinsatzkräfte [2].

Der derzeitige polnische Außenminister Grzegorz Schetyna behauptete, dass das Konzentrationslager Auschwitz nicht durch die Rote Armee, sondern durch die Ukrainer befreit worden sei [3].

Im Oktober 2015 leitete die Warschauer Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren ein gegen den US-amerikanischen Historiker Jan T. Gross, Professor an der Universität von Princeton, wegen seiner Aussage in einem Interview mit „Die Welt“, dass im Zweiten Weltkrieg „die Polen mehr Juden getötet haben als die Deutschen“. Diese Erklärung wurde sofort vom polnischen Außenministerium verurteilt.

Am 16. Mai 2016 ließ die Staatsanwaltschaft Mateusz Piskorski, den Vorsitzenden der Partei Zmiana, wegen „Spionage zugunsten von Russland und China“ verhaften und inhaftieren, weil er eine Kampagne gegen die Neuschreibung der Geschichte durch die Nato führt [4].

Polen soll zum Jahresende ein gigantisches Museum in Gdansk eröffnen, das dem Zweiten Weltkrieg gewidmet ist. Zu seiner Finanzierung, die sich auf annähernd 100 Millionen Euro belaufen dürfte, haben viele Nato-Mitgliedstaaten beigetragen. Offensichtlich wird es trotz der Proteste der Gemeinschaft der Historiker auf internationaler Ebene die Hauptbotschaft sein, den Nationalsozialismus und den Kommunismus gleichzusetzen und zu behaupten, dass Polen durch die Rote Armee nicht vom Nationalsozialismus befreit, sondern von ihr besetzt wurde.

Übersetzung
Sabine

[1] „Polens Generalstaatsanwalt bestätigt eine Untersuchung in der Angelegenheit Pravý Sektor eröffnet zu haben“, Übersetzung Horst Frohlich, Voltaire Netzwerk, 30. April 2014.

[2] „Polen leitet die militärischen Operationen in der Ukraine“, von Andrew Korybko, Übersetzung Horst Frohlich, Oriental Review (Russland) , Voltaire Netzwerk, 23. Juni 2014.

[3] „Ganz richtig Herr Botschafter“, von Michael Jabara Carley, Übersetzung Horst Frohlich, Strategic Culture Foundation (Russland), Voltaire Netzwerk, 13. Oktober 2015.

[4] „NATO lässt polnischen Oppositionsführer Mateusz Piskorski festnehmen“, Voltaire Netzwerk, 22. Mai 2016.

https://deutsch.rt.com/international/38529-usa-zu-ahrar-al-sam/
US-Außenamt zu Dschihadistengruppe Ahrar al-Sham: „Wir zeigen ihnen nicht die Gelbe Karte“

US-Außenamt zu Dschihadistengruppe Ahrar al-Sham: „Wir zeigen ihnen nicht die Gelbe Karte“

Wie RT berichtete, hielt sich ein hochrangiges Mitglied der syrischen Terrorgruppe Ahrar al-Sam in den USA auf. Der Sprecher des Außenministeriums, Mark Toner, gab sich zunächst ahnungslos. Gayane Chichakyan hakte nach: Warum ist es einem Dschihadisten mit Verbindungen zu al-Qaida erlaubt, in die USA einzureisen. Mark Toner erklärte nun, dass die USA den Mitgliedern des von Saudi-Arabien gegründeten „Verhandlungskomitees“ der Opposition keine Vorschriften machen.
https://deutsch.rt.com/der-nahe-osten/38523-israelisches-startup-gesichtserkennung-terroristen/
Israelisches Startup behauptet ihre Technologie könne Terroristen am Gesichtsausdruck identifizieren

Israelisches Startup behauptet ihre Technologie könne Terroristen am Gesichtsausdruck identifizieren

Das israelische Startup Faception behauptet, es könne Terroristen per Gesichtsanalyse erkennen. So sollen ohne Vorkenntnisse, neun der Pariser Attentäter als „potenzielle Terroristen“ durch die Technologie erkannt worden sein. Sie geben an, deswegen mit „einer der führenden Heimatschutzbehörden“ zusammenzuarbeiten, um potenzielle „Gefährder“ zu identifizieren. Aus der Wissenschaft kommt Kritik an dem „pseudowissenschaftlichen Vorgehen“ und dem „Unterbau für Rassismus und Menschenverachtung“.

Screenshot: http://clearista.com/

Das 2014 gegründete Unternehmen nutze „maschinelles Sehen und Lernen“, um nur mit dem Gesichtsbild eines Menschen, ein Profil zu erstellen, dass eine Reihe von Persönlichkeitsmerkmalen und Typen offenbare. Bisher wurden 15 verschiedene Klassifikatoren erstellt, darunter extrovertierte, Genies, akademische Forscher, professionelle Pokerspieler, Bingo-Spieler, Marken-Promoter, Wirtschaftsstraftäter, Pädophile und Terroristen.

Allerdings stellt Faception auf ihrer Website fest, dass diese anpassbar sind und ein entsprechender Klassifikator erstellt werden könne, wenn das entsprechende Verhalten einer Person DNA-basiert ist, also in der DNA „verankert“.

Dem Vorstandsvorsitzenden des Unternehmens, Shai Gilboa, nach, sei die DNA der Schlüssel:

„Unsere Persönlichkeit wird durch unsere DNA definiert und spiegelt sich in unseren Gesichtern. Es ist eine Art Signal.“

Das Unternehmen beruft sich auch auf die „Forschung im Bereich Sozial- und Biowissenschaften“, um ihre Behauptungen zu stützen. Insbesondere führen sie die Forschungsergebnisse der Universität Edinburgh an, die untersuchte, wie sich welchen Einfluss Genetik auf die Persönlichkeit hat, indem Ein- und Zweieiige Zwillinge untersucht wurden. Innere- und öffentliche Sicherheit stünden im Fokus des Startups Faception, obwohl die Technologie auch auf Finanzdienstleistungen, Marketing und künstliche Intelligenz anwendbar wäre.

Ein Werbevideo erklärt, dass die Technologie über die Gesichtserkennung hinaus geht und vorhersagen kann, ob es sich bei einer Person um einen Terroristen handelt. Es bedient sich der Terroranschläge von Paris im letzten Jahr als Beispiel, um zu zeigen, wie die Technik funktioniert:

„Es gab nur Aufzeichnungen von drei der elf Terroristen. Unsere Technologie erkannte, ohne Vorkenntnisse, neun von ihnen als potenzielle Terroristen, deshalb arbeiten wir mit der führenden Heimatschutzbehörde.“

In dem Video wird auch der der Erfolg bei einem Pokerturnier angeführt, in dem zwei der vier Spieler [von insgesamt 50], die das System als Favoriten vorhergesagt hatte, es ins Finale schafften. Die Ergebnisse ergaben sich aus dem Foto-Vergleich der Amateurspieler mit einer Faception-Datenbank professioneller Pokerspieler.

Gilboa behauptet gegenüber der Washington Post, dass die Genauigkeit etwa 80 Prozent betrage, was faktisch bedeutet, dass ein von fünf Personen fälschlicherweise als Terrorist oder Pädophil eingestuft werden könnte.

Generell jedoch, ist die Früherkennung von Terroristen durch automatisierte Systeme besonders in Israel auf dem Vormarsch. So erklärte ein Offizier der israelischen Armee gegenüber Journalisten:

„Wir haben unsere Denkweise umgestellt. […] Die meisten Attentäter schlafen in der Nacht vor ihrer Tat nicht. Wenn ich jemand ausmache, der die ganze Nacht im Internet aktiv ist, sich dort für gewisse Dinge interessiert, bestimmte extremistische Kommentare abgibt, und danach mit gewissen Leuten spricht – dann gehen in unseren automatisierten Systemen die Warnleuchten an.“

Auf diese Warnungen würde dann durch die Sicherheitsbehörden fallspezifisch reagiert. Dieses Vorgehen unterscheidet sich jedoch vom Ansatz her grundlegend von dem des Startup Unternehmens Faception.

Deren Praxis erinnert vielmehr an Physiognomik oder Phrenologie, bereits seit langem entlarvte Pseudowissenschaften, die auf der Theorie basieren, dass Persönlichkeitsmerkmale und Charakterzüge eines Menschen durch äußere Merkmale vorherzusagen, beispielsweise die Vermessung des Schädels. Diese Ansätze wurden nicht nur im dritten Reich als „wissenschaftlicher“ Unterbau für Rassismus und Menschenverachtung gebraucht.

Auch Experten stehen dem Gedanken angesichts der ethischen Tragweite kritisch gegenüber und werfen die Frage auf, ob es sich nicht nur um eine computerisierte Form der Pseudowissenschaft handelt.

„Der Beweis für die Genauigkeit dieser Urteile ist extrem schwach“, sagte Alexander Todorov der Washington Post. Er ist Psychologieprofessor in Princeton und forscht unter anderem im Bereich der Gesichtswahrnehmung. Er sagte weiter: „Gerade als wir dachten, dass das Thema Physiognomik vor 100 Jahren beendet wurde. Tja.“

Ähnlich argumentiert Professor Werner Sarges, vom Prof. Sarges & Partner Institut, in Hamburg:

„Die Suche nach einem Geheimsystem, mit dem man den Charakter eines Menschen sofort erkennen kann, lässt sich leider nicht ausrotten“