Archiv für April 20, 2016

 -Der Nahe Osten verwaist

Die Welt verändert sich schlagartig, aber wir merken es erst mit großer Verzögerung. Thierry Meyssan kündigte 2012 die Ankunft der Russen in Syrien an – die erst drei Jahre später sichtbar wurde –, heute kündigt er den Rückzug der beiden Großen aus dem Nahen Osten an.

| Damaskus (Syrien) | 20. April 2016
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In den nächsten Jahren soll der Nahe Osten seine Probleme selbst regeln. Die Vereinigten Staaten, die ihm seit dem Zweiten Weltkrieg ihren Willen aufgezwungen haben, und Russland, das gegen die Dschihadisten in Syrien gekämpft hat, wollen dort nicht mehr die Hauptrolle spielen. Die Völker der Region, die Jahrhunderte lang von den Kolonialmächten entmündigt und gegeneinander aufgebracht wurden, sollen sich jetzt nach Art der Erwachsenen betragen.

Die beiden Großen sind gleichzeitig Opfer schwerwiegender wirtschaftlicher Probleme.

Washington, das zur Zeit von George W. Bush den Ehrgeiz hatte, das 21. Jahrhundert müsste ein „amerikanisches“ werden, hat nicht mehr die Mittel dafür. Die Vereinigten Staaten mussten Russland und China zwangsweise mehr Raum lassen. Heute müssen sie ihre Kräfte im Fernen Osten konzentrieren, solange sie dazu noch in der Lage sind.

Präsident Barack Obama und seine Mitarbeiter haben Jeffrey Goldberg sehr lange Interviews gegeben, die dieser in einem endlosen Artikel zusammengefasst hat, der in The Atlantic erschienen ist [1]. Sie legen darin die Quintessenz der letzten sieben Jahre im Weißen Haus dar: die Streitkräfte zurückhalten, sich im Nahen Osten unter keinen Umständen mehr einbringen. Die Quincy-Allianz, 1945 von Roosevelt unterzeichnet und von G. W. Bush 2005 um 60 Jahre verlängert, hat keine Daseinsberechtigung mehr: Die Vereinigten Staaten brauchen kein saudisches Öl mehr und verschwenden ihre Zeit mit Wahhabiten, die sich nicht an die moderne Welt anpassen können. Die Carter-Doktrin von 1980, der zufolge das Pentagon die Ölfelder des Nahen Ostens unter Kontrolle haben muss und die letztlich zur Schaffung des CentCom geführt hat, ist überholt. Wenn die Sicherheit Israels stets gewährleistet ist, kann Tel-Aviv bei seinen Versuchen, sich vom Nil bis zum Euphrat auszubreiten, nicht auf die Hilfe der USA rechnen.

Ebenso klar war der russische Präsident, als er sich in seiner Marathon-Schau „Direkte Verbindung mit Wladimir Putin“ ausdrückte [2]. Aufgrund der Sanktionen des Westens hat sein Land im letzten Jahr eine Rezession von 3,7 Prozent erfahren und macht sich auf ungefähr 1,8 Prozent im nächsten Jahr gefasst, ehe es möglicherweise wieder das Wachstum aufnimmt. In Kenntnis der Tatsache, dass die Zentralbank nur 387 Milliarden Rubel für die Aktivierung hat, muss Russland so sparsam wie möglich sein, um diesen Sturm zu überleben.

Deshalb hat es seine Bomber aus Syrien zurückgezogen und wird sie nicht dorthin zurückschicken. Vor dem Abflug hat es die Syrische Arabische Armee mit moderner Ausrüstung versehen und sie in deren Gebrauch ausgebildet. Präsident Putin zufolge hat sie jetzt die Mittel, die verlorenen Gebiete allein zurückzuerobern.

Das Einzige, was Russland noch in der Region hält, ist die Notwendigkeit – für die Vereinigten Staaten ebenso wie für Russland – Präsident Erdoğan zu stürzen, ehe seine Herrenmenschen-Politik und seine Instrumentalisierung des Terrorismus eine globale Katastrophe auslösen. Folglich unterstützen heute Moskau und Washington die Kurden gegen ihn und wenn diese in Konflikt mit Syrien kämen, würde keiner der beiden Großen sich einmischen.

Wie unvorhergesehen und unvermittelt es auch sein mag, der Abzug der beiden Großen ist schon eine Tatsache. Er hinterlässt den Nahen Osten verwaist. Und da die Natur das Vakuum nicht mag, kämpfen Saudi-Arabien und der Iran ab jetzt frontal darum, ihren Einfluss dort auszudehnen.

Übersetzung
Sabine

Quelle
Al-Watan (Syrien)

 

« Die Nacht zum TAG » (Nuit debout), ein Alptraum

 

http://www.presstv.ir/Detail/2016/04/20/461656/Israeli-forces-Palestinians-Hussein-Abu-Ghosh/
This file photo shows Palestinian women protesting against Israel's separation wall at the Qalandiya checkpoint.
Dieses Datei-Foto zeigt die palästinensische Frauen protestieren gegen Israels Trennmauer am Checkpoint Qalandiya
20.04.16 – ISRAEL Staatsterror und Gewalt wachsen – mehrere Palästinenser beim IDF-Überfall im Flüchtlingslager verletzt –
-Mindestens acht Palästinenser wurden verletzt, nachdem die israelischen Streitkräfte ein Flüchtlingslager im besetzten Westjordanland überfallen haben, um das Haus eines Teenagers zu zerstören.

-Die Zusammenstöße im Flüchtlingslager Qalandiya, brachen am frühen Mittwoch aus, als israelische Truppen einzogen, um das Haus von Hussein Abu Ghosh zu demolieren, der Jugendlicher der im Januar tödlich getroffen wurde, nachdem er einen angeblichen Messerangriff gegen Israelis veranstaltet hatte.

-Augenzeugen berichteten israelische Soldaten und Special Forces umgeben das Haus und begannen die Mauern abzureißen, die Anwohner sammelten sich und der Auseinandersetzung anfing.

Palästinensische Demonstranten werfen Steine gegen israelische Streitkräfte in der Nähe der Flüchtlingslager al-Aroub, nördlich der Stadt West Bank al-Khalil (Hebron), 16. April 2016. (Foto von AFP)

-Die Israelische Truppen dann feuerte mit scharfen Munition sowie Tränengas Kanister und Blendgranaten um die Menge zu zerstreuen. Bei den anschließenden Auseinandersetzungen wurden auch zwei Soldaten verletzt.

-Mindestens 210 Palästinenser, darunter Kinder und Frauen, haben ihr Leben durch die israelische Streitkräfte seit Anfang Oktober letzten Jahres verloren….Tausende wurden verletzt…Anm.d.Ü.

 

 

https://deutsch.rt.com/international/37880-russland-hatte-irak-noch-kurz/
„Der Spion im CENTCOM“ – Wie Russland den Irak mit detaillierten US-Invasionsplänen versorgte

"Der Spion im CENTCOM" - Wie Russland den Irak mit detaillierten US-Invasionsplänen versorgte

Die Sowjetunion pflegte über Jahrzehnte hinweg enge Beziehungen zum Irak unter der Herrschaft der Baath-Partei. Diese überdauerten auch deren Ende und die Russische Föderation blieb Saddam Hussein so weit verbunden, dass sie diesen bis zuletzt mit Geheimdienstinformationen über den bevorstehenden US-amerikanischen Angriff versorgte. Wie jetzt bekannt wurde, waren diese Informationen sehr detailliert, da Moskau eine Quelle direkt im Kommandostab des US-Militärs hatte.

Russland war traditionell einer der tatkräftigsten Förderer des Iraks, seit die Monarchie im Land 1950 gestürzt wurde. Frühzeitig machten die Baath-Partei, die nationalistischen Panarabismus und revolutionären Säkularismus mit den Elementen eines arabischen Sozialismus verbindet, und deren Machthaber Saddam Hussein die Sowjetunion zu einem ihrer engsten Alliierten. Später diversifizierte Bagdad seine Beziehungen nach Europa, als Saddam auch westliche Länder zu Verbündeten machte, doch Moskau blieb weiterhin ein enger Partner.

Bevor es schließlich 2003 zur US-amerikanischen Invasion im Irak kam, glaubte Saddam Hussein, der russische Präsident Wladimir Putin könnte das westliche Unterfangen stoppen. Dieser Fall trat nicht ein. Moskau versorgte Bagdad jedoch mit Geheimdienstinformationen über den drohenden US-amerikanischen Einmarsch im ölreichen Staat.

Noch kurz vor Beginn des militärischen Angriffs soll der russische Botschafter im Irak der Baath-Regierung Details hinsichtlich der Interventionspläne der Bush-Administration zugespielt haben. Ein auf den 5. März 2003 datiertes irakisches Dokument, welches von US-Truppen sichergestellt worden sein soll, sagt aus, der russische Botschafter habe Informationen über US-Truppenverlegungen, die Bewaffnung der Truppen und ihre Position der Saddam-Regierung zur Verfügung gestellt.

Eine andere gefundene Datei, die auf den 25. März 2003 datiert ist, gibt Auskunft darüber, dass der russische Diplomat konkrete Invasionspläne der USA an Bagdad weiterleitete. Das Dokument sagt aus, die Koalition würde ihren Hauptangriff via Basra starten und von dort aus weiter über den Euphrat nach Bagdad vorstoßen. Weitere Informationen wiesen auf US-Militärbewegungen aus dem Norden über die Türkei hin.

In diesem Zusammenhang gibt es Hinweise darauf, dass Moskau einen hochrangigen Spion im Zentralkommando der Vereinigten Staaten, CENTCOM, in Katar, unterhielt, der Russland mit Informationen aus erster Hand versorgt haben soll.

Die Geheimdienstinformationen hatten zwar keinen erkennbaren Einfluss auf den Ausgang der Invasion gegen das irakische Volk, aber sie deuteten klar auf die engen Beziehungen zwischen Moskau und Bagdad hin.

Saddam Hussein soll in der Tat fest daran geglaubt haben, Moskau würde die US-Invasion im Land stoppen. Er war davon überzeugt, Russland werde den Angriff über sein Veto-Recht im UN-Sicherheitsrat blockieren. Dabei stützte er sich auf zahlreiche Beweise, heißt es vonseiten des Analysten-Blogs „Musings of Iraq“.

Noch im Herbst 2002 hatte Russland insistiert, dass Diplomatie als Mittel im Umgang mit Irak genutzt werden sollte und nicht der Waffeneinsatz. Am 4. Oktober 2002 schrieb der russische Botschafter im Irak der Regierung in Bagdad einen Brief, in dem er versprach, dass sein Land sich gegen einen Krieg der USA stellen werde. Anfang 2003 rief der russische Präsident Wladimir Putin den US-Präsidenten George Bush an, um ihn von einer Abkehr von einem militärischen Vorgehen gegen den Irak zu überzeugen.

Im darauffolgenden März sagte der russische Botschafter der irakischen Regierung, Moskau habe gemeinsam mit Frankreich und Deutschland bei den Vereinten Nationen Initiativen vorangetrieben, um die USA und Großbritannien davon abzuhalten, einen Krieg zu autorisieren.

Letztlich sollten sich jedoch die Falken in Washington und London durchsetzen. Moskau jedoch bewies, dass es bereit war, seine Beziehungen zur irakischen Regierung bis zuletzt aufrechtzuerhalten.

Seit der damalige irakische Präsident Ahmet el-Bakr 1972 einen Freundschaftsvertrag mit Moskau unterschrieben hatte, waren die Beziehungen zwischen beiden Ländern konstruktiv und in zahlreichen Arbeitsfeldern sehr umfassend. Moskau entwickelte sich später zum größten Rüstungsversorger der irakischen Armee. Entscheidende Hilfen kamen selbst zu Zeiten des Iran-Irak-Krieges.

The picture shows a satellite image of an under-construction runway at Fiery Cross Reef in the South China Sea, April 2, 2015. (Photo by AFP)
Das Bild zeigt ein Satellitenbild von einer Startbahn im Bau in der Fiery Cross Riff-Insel in das Südchinesische Meer, 2. April 2015. (Foto von AFP)

20.04.16 – CHINA – USA – China schickt Militärflugzeug auf umstrittene Insel

-China sagt, ein Militärflugzeug wurde zu einem ihrer umstrittenen Inseln im Südchinesischen Meer geschickt, um verletzten Arbeitnehmer bei Bauarbeiten dort verwundet wurden zu evakuieren.

-Das chinesische Verteidigungsministerium sagte in einer Erklärung veröffentlicht auf seiner Website, dass das Flugzeug befand sich auf Patrouille am Sonntag als es befohlen wurde, nach Fiery Cross Riff-Insel zu fliegen um drei Arbeiter zu evakuieren und sie nach dem Landen südlichste Insel Provinz Hainan zur Behandlung zu bringen.

-China hat Fiery Cross Riff in einer künstlichen Insel verwandelt. Drei kommerzielle Jets wurden im Januar auf die Insel geschickt, nachdem  die Start- und Landebahn auf der Insel fertig gestellt wurde.

-In den letzten Jahren hat China große Strukturen, einschließlich Radarsysteme und Flugbahnen über Riffe und Felsen gebaut.

-Der Schritt hat jedoch Kritik von regionalen Ländern sowie den USA, die Beijing beschuldigen ein riesiges „Landgewinnung“-Programms der Spratly Inselgruppe im Südchinesischen Meer zu implementieren.

-Washington, behauptet, dass Pekings angebliche Landgewinnung die Region weiter militarisieren könnte. Peking, wirft jedoch Washington Einmischung in Regionalausgaben und bewusst Spannungen in das Südchinesische Meer zu schüren….die Region wurde schon von USA militarisiert, da die meisten 750 + US-Basis befinden sich in Asien und umzingelt China wie eine Perlenkette, das wird von USA und Vasallen selbstverständlich übersehen bzw. verschweigen…. Anm.d.Ü

-China beansprucht fast alle das Südchinesische Meer, Teilen von denen, werden von Brunei, Malaysia, Taiwan, Vietnam und den Philippinen beansprucht.

-China ist auch in Streitigkeiten mit Japan und Südkorea über das Ostchinesische Meer verwickelt.

Irakische schiitische Kämpfer aus der Furqat al-Abbas Brigaden nehmen Position, während einer Operation, um die Stadt von al-Baschir, in der Nähe von Kirkuk, von der Terrororganisation Daesh Takfiri, 10. April 2016 zurückzuerobern. (AFP)

-Irakische regierungsfreundlichen Stammes-Kämpfer haben die Kontrolle über drei wichtige Daesh-Kommandozentralen in des Landes der östlichen Provinz Diyala genommen.

-Kämpfer von al-Jabour Stamm, durch irakische Sicherheitskräfte unterstützt, haben geschafft, die Kommando Zentren im Bereich al-Zour etwa 40 Kilometer (25 Meilen) nordöstlich der Provinzhauptstadt Baquba, zu erobern, so teilte al-Sumeria News Webseite am Dienstag mit.

-Sie beschlagnahmten auch große Mengen an militärischer Ausrüstung und Munition, einschließlich Katjuscha-Raketen, so sagte der Bericht weiter, und  fügte hinzu, dass Daesh Terroristen die Gegend flohen ohne sie sich in einen Kampf mit den irakischen Streitkräften einzulassen.

-In den vergangenen Monaten Daesh hatte den al-Zour Bereich für Angriffe gegen die umliegenden Dörfer und Regionen, einschließlich der Sherwin Bereich 37 Kilometer (23 Meilen) nordöstlich von Baquba, Heimat des al-Jabour-Stammes, verwendet.

-Separat, griffen die irakischen F-16-Kampfjets mehrere Daesh Kommandozentralen in verschiedenen Teilen der Provinzen Ninive und Salahuddin. Die Luftangriffe haben schwere Schäden an Daesh Terroristen verursacht und ihre Munition Depots zerstört.

-Inzwischen ein Bombenanschlag, angeblich von Daesh, hat mindestens ein Zivilist getötet und acht weitere in der Nähe von al-Daght Straße in Ghazaliya, westliche Nachbarschaft der irakischen Hauptstadt, verwundet.

Irakische Notfall-Spezialisten inspizieren die Trümmer auf der Stelle wo eine Lkw-Bombe, an einem überfüllten Checkpoint in der irakischen Stadt von Hilla, südlich von Bagdad am 6. März 2016 explodierte. (AFP)