USA – „In-Q-Tel“ – Wie sich die CIA über Tarnfirmen die informationelle Übermacht im Internet sichert – russiatoday – 19.04.16 –

Veröffentlicht: April 19, 2016 in Deutschland, EUROPA, Israel, Uncategorized, USA
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„In-Q-Tel“ – Wie sich die CIA über Tarnfirmen die informationelle Übermacht im Internet sichert

"In-Q-Tel" - Wie sich die CIA über Tarnfirmen die informationelle Übermacht im Internet sichert

Mithilfe einer eigenen Investment-Firma kümmert sich die CIA um die Zukunft des Internet und der Überwachung. In-Q-Tel kauft Unternehmen auf, die Technologie herstellen, welche für Geheimdienste potentiell interessant sein kann. Das Magazin The Intercept deckt 38 bisher unbekannte CIA-Firmen auf. Der größte Schwerpunkt des amerikanischen Auslandsgeheimdienstes ist demnach Social Media-Überwachung.

Soft Roboter, die Gegenstände ertasten können, Computer-Algorithmen, um eine „Insider-Bedrohungen“ wie Edward Snowden zu detektieren, und künstliche Intelligenz, die große Datenmengen durchsuchen kann. Das sind nur einige der Technologien, die von Unternehmen verfolgt werden, in denen In-Q-Tel aktiv ist.

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Einem Dokument zufolge, das The Intercept erhalten hat, werden von der CIA durch ihr Risiko-Kapital-Unternehmen weitere 38 bisher unbekannte Unternehmen gefördert. Ihr wichtigster Forschungsschwerpunkt ist die Überwachung von Social-Media, berichtet der Journalist Lee Fang in einer ausführlichen Recherche. Das Dokument listet zahlreiche Technologie-Unternehmen auf, die im Bereich der Sozialen Netzwerke arbeiten, darunter Dataminr, Geofeedia, Pathar und TransVoyant.

Diese vier Unternehmen entwickeln jeweils einzigartige Tools, um Data-Mining, also Datengewinnung, in sozialen Plattformen wie Twitter zu betreiben. Im Februar 2016 präsentierten sie ihre Projekte auf einem „CEO Summit“ in San Jose, der durch In-Q-Tel organisiert wurde. Tatsächlich scheinen sich die Investitionen der CIA zunehmend auf Social-Media-Monitoring, der Überwachung Sozialer Medien, zu konzentrieren, glaubt Lee Fang.

Er verweist darauf, dass David Cohen, der zweithöchste Beamte im CIA-Ranking, im letzten September an der Cornell-Universität über die Herausforderungen durch die „neue Medienlandschaft“ sprach. Dort verwies der CIA-Mann auf die Organisation „Islamischer Staat“ als ein Beispiel dafür, wie fortgeschritten Twitter und andere Social-Media-Plattformen genutzt werden.

Social Media biete eine Fülle von potenziell interessanten Information, so David Cohen. „ISIS-Tweets und andere veröffentlichte Social-Media-Nachrichten haben oft Informationen produziert, die vor allem, wenn die aggregiert vorliegen, wichtige geheimdienstliche Informationen lieferte“, führte er an.

Inzwischen hat die CIA-Firma eine neue Abteilung für Digital Innovation gegründet, um ihre Reichweite nach Silicon Valley auszuweiten.

Screenshot: http://clearista.com/

Die Firma Dataminr greift direkt Informationen aus dem Datenstrom von Twitter ab und visualisiert sie. Daraus entsteht ein Überblick über aktuelle Trends. Die Firma arbeitet im Auftrag der Strafverfolgungsbehörden und von Hedge-Fonds.

Die Firma Geofeedia hat sich darauf spezialisiert, mit Geotags versehene Social-Media-Nachrichten von Plattformen wie Twitter und Instagram auszulesen. Auch hier ist es das Ziel, Nachrichten-Ereignisse in Echtzeit zu überwachen. Das Unternehmen zählt Dutzende von lokalen Strafverfolgungsbehörden als Kunden. Es vermarktet sich unter anderem mit dem Argument, dass es für Unternehmen und Polizeibehörden soziale Proteste verfolgen kann.

Die Software Pathar, ein Produkt der Firma Dunami, verwendet auch das FBI, um mithilfe von Twitter, Facebook, Instagram und anderen Social-Media-Netzwerken die Verbindungen und Kontakte von Nutzern aufzuspüren. Die Software kann Ausgangspunkte für Diskussionen bestimmen, wichtige Multiplikatoren identifizieren und mögliche Anzeichen einer Radikalisierung bei Nutzern feststellen.

Die Firma TransVoyant wurde vom ehemaligen Vize-Präsidenten der Rüstungsschmiede Lockheed Martin, Dennis Groseclose, gegründet. Das Unternehmen bietet die Analyse von vielfältigen Datenquellen an, wobei sie ihre Dienstleistung auf so genannte Entscheidungsträger ausrichtet. Die Firma wirbt mit ihrer Fähigkeit, Twitter zu überwachen, um „Gang-Aktivitäten“ festzustellen und Gefahren für Mitarbeiter vor Ort zu detektieren. Ein Team von TransVoyant arbeitete für das US-Militär in Afghanistan, um Daten aus Satelliten und Radarstellungen, von Aufklärungsflugzeugen und Drohnen zu integrieren und auszuwerten.

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Auch andere Firmen, an denen sich In-Q-Tel in den vergangenen zehn Jahren beteiligte, sind darauf spezialisiert, große Mengen von Online-Daten zu scannen. Im Jahr 2009 ging die CIA eine Partnerschaft mit Visible Technologies ein. Das Unternehmen ist darauf spezialisiert, im globalen Datenfluss spezielle Personen zu identifizieren, die einen „positiven“ oder „negativen“ Einfluss auf bestimmte Themen haben.

Und vor sechs Jahren begann In-Q-Tel eine Partnerschaft mit NetBase, einer weiteren Firma für Social-Media-Analyse. Ihre Fähigkeit besteht darin, „Milliarden von Quellen aus öffentlichen und privaten Online-Diensten“ auszuwerten, sowie mit Recorded Future, einer Firma, die das Web überwacht, um bestimmte Ereignisse vorherzusagen, die in der Zukunft stattfinden.

Als Bruce Lund, ein leitender Techniker von In-Q-Tel, ein Jahr nach dem Arabischen Frühling ein Papier verfasste, um die Bedeutung von „Social-Media Monitoring“ zu erklären, erklärte er, dass die Behörden versuchen müssen, den Überblick über „ausbrechende politische Bewegungen, Krisen, Epidemien und Katastrophen“ zu behalten. Dafür seien diese Software-Angebote zunehmend von Bedeutung.

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