Archiv für März 23, 2016

http://www.voltairenet.org/article190881.html

Die Geschichte ist dabei, sich zu wiederholen

Europas Selbstmord gegenüber der Türkei

Mit der Unterzeichnung des Abkommens mit der Türkei zur Drosselung des Flüchtlingsstroms – das nach dem Völkerrecht im Übrigen gesetzeswidrig ist – hat die Führung der Europäischen Union sich noch ein bisschen mehr auf einen Pakt mit dem Teufel eingelassen. Ein großer Teil der drei Milliarden Euro jährlich, die Ankara bewilligt wurden, wird der Unterstützung der Dschihadisten dienen und folglich die Zahl der Migranten, die vor dem Krieg flüchten, vermehren. Vor allem führen die Europäer durch die Abschaffung der Visa mit der Türkei in den nächsten Monaten den freien Verkehr zwischen den al-Qaida-Lagern in der Türkei und in Brüssel ein. Durch die Zerschlagung der irakischen und syrischen Völker unter dem Druck der Dschihadisten, die sie indirekt finanzieren, und durch die Preisgabe des türkischen Volkes an die Diktatur des Präsidenten Erdoğan bereiten sie das Fundament für eine sehr weitreichende Konfrontation vor, deren Opfer sie selbst sein werden.

| Damaskus (Syrien) | 22. März 2016

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Während der Pressekonferenz vom 18. März 2016 versuchte EU-Präsident Donald Tusk (ein Pole, der die deutschen Interessen vertritt) anscheinend, den Zorn des Präsidenten der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker (ein Luxemburger, der die Interessen der Vereinigten Staaten vertritt) zu besänftigen – zur allergrößten Freude des spöttischen türkischen Ministerpräsidenten Ahmet Davutoğlu.
© Europäische Union

Die Demokratie ist eine Straßenbahn. Man benutzt sie, um dorthin zu gelangen, wo man hin will, und steigt dann aus.
Recep Tayyip Erdoğan (1996)

Der Europäische Rat hat am 17. und 18. März 2016 einem Plan zugestimmt, der das Problem des massiven Zustroms von Flüchtlingen aus der Türkei lösen soll [1]. Die 28 Staats- und Regierungschefs haben sich in alle Forderungen Ankaras gefügt.

Wir hatten bereits analysiert, wie die Vereinigten Staaten es schaffen, die Ereignisse im Nahen Osten zur Schwächung der Europäischen Union zu benutzen [2]. Zu Beginn der aktuellen „Flüchtlingskrise“ waren wir die ersten, die beobachteten, dass dieses Ereignis bewusst ausgelöst worden war, und gleichzeitig, dass es unlösbare Probleme stellen würde [3]. Unglücklicherweise haben sich alle unsere Analysen bestätigt, unsere Positionen wurden seither weitgehend von unseren Kritikern von damals übernommen.

Wenn wir jetzt einen Schritt weitergehen, untersuchen wir den Weg, auf dem die Türkei das Spiel an sich gezogen hat, und die Blindheit der Europäischen Union, die ständig einen Zug im Rückstand ist.

Recep Tayyip Erdoğans Spiel

Präsident Erdoğan ist kein Politiker wie die anderen. Und es sieht so aus, als ob die Europäer, weder die Völker noch deren Führung, sich dessen bewusst sind.

• Erstens hat er seine Wurzeln in Millî Görüş, einer pantürkischen islamischen Bewegung, die mit den ägyptischen Muslimbrüdern verbunden ist und die Einrichtung des Kalifats befürwortet [4]. Nach seiner Meinung – wie übrigens auch der seiner Verbündeten der Milliyetçi Hareket Partisi (MHP) –, sind die Türken Nachfahren der Hunnen Attilas und diese wiederum Kinder des zentralasiatischen Steppenwolfes, mit dem sie die Ausdauer und Gefühllosigkeit gemeinsam haben. Sie bilden eine überlegene Rasse, die dazu berufen ist, die Welt zu beherrschen. Ihre Seele ist der Islam.

Präsident Erdoğan ist weltweit der einzige Staatschef, der sich auf eine Ideologie der ethnischen Überlegenheit beruft, die mit dem Ariertum der Nazis vollständig vergleichbar ist. Er ist gleichzeitig weltweit der einzige Staatschef, der die historischen Verbrechen seines Landes leugnet, insbesondere die Massaker an den Nichtmuslimen durch Sultan Abdülhamid II. (bei den Hamidischen Massakern 1894–95 wurden mindestens 80.000 Christen getötet und 100.000 Christinnen in die Harems gezwungen), dann durch die Jungtürken (mindestens 1.200.000 Tote durch den Völkermord an den Armeniern, den Assyrern, den Chaldäern, den Syriaken, den Pontosgriechen und den Jesiden zwischen 1915 und 1923); dieser Völkermord wurde mit Hilfe deutscher Offiziere durchgeführt, darunter Rudolf Höß, der spätere Leiter des Konzentrationslagers Auschwitz [5].

Bei der Feier des 70. Jahrestags der Befreiung vom nazistischen Alptraum betonte Präsident Wladimir Putin, dass „die Konzepte der rassischen Überlegenheit und des Exklusivismus [Elitedenkens] den blutigsten Krieg der Geschichte ausgelöst haben“ [6]. Bei einem Marsch rief er dann – ohne die Türkei zu nennen – die Russen dazu auf, zur Erneuerung des Opfers ihrer Großeltern bereit zu sein, falls dies notwendig würde, um den Grundsatz der Gleichheit zwischen den Menschen zu bewahren.

• Zweitens beherrscht Präsident Erdoğan, der nur durch ein Drittel seiner Bevölkerung unterstützt wird, sein Land nur durch Zwang. Es ist nicht möglich, die Meinung des türkischen Volkes genau zu erfahren, weil die Veröffentlichung aller Information, die die Legitimität des Präsidenten Erdoğan in Frage stellen, ab nun als Gefährdung der Staatssicherheit gewertet wird und sofort ins Gefängnis führt. Wenn man sich auf die letzten, im Oktober 2015 veröffentlichten Studien bezieht, unterstützt ihn hingegen weniger als ein Drittel der Wählerschaft. Das sind deutlich weniger als 1933 bei den Nazis, die damals 43 Prozent der Stimmen erhielten. Ein Grund dafür, dass Präsident Erdoğan die Parlamentswahlen nur durch grobe Fälschung gewinnen konnte. Außerdem:
- Die oppositionellen Medien wurden mundtot gemacht: Die großen Tageszeitungen Hürriyet und Sabah wie auch der Fernsehsender ATV wurden von Handlangern der Regierungsmacht angegriffen; die Ermittlungen zielten darauf ab, Journalisten und Presseorgane wegen Unterstützung des „Terrorismus“ anzuklagen oder dafür, diffamierende Äußerungen über Präsident Erdoğan gemacht zu haben; Webseiten werden blockiert; zahlreiche Dienstanbieter haben ihr Angebot oppositioneller Fernsehkanäle gestrichen; drei der fünf nationalen Fernsehkanäle inklusive des öffentlich-rechtlichen haben in ihren Sendungen deutlich die Regierungspartei begünstigt; die übrigen nationalen Fernsehkanäle, Bugün TV und Kanaltürk, wurden von der Polizei geschlossen.
- Saudi-Arabien, ein ausländischer Staat, hat sieben Milliarden Bücher als „Spende“ ausgeschüttet, um die Wähler davon zu „überzeugen“, Präsident Erdoğan zu unterstützen (das beläuft sich auf ungefähr zwei Milliarden Euro).
- 128 politische Zweigstellen der Partei der Linken (HDP) wurden von Handlangern der Partei Präsident Erdoğans angegriffen. Zahlreiche Kandidaten und ihre Teams wurden verprügelt. Mehr als 300 kurdische Geschäfte wurden ausgeplündert. Dutzende von HDP-Kandidaten wurden verhaftet und für die Zeit des Wahlkampfs in Untersuchungshaft genommen.
- Mehr als 2.000 Gegner wurden während des Wahlkampfes getötet, entweder durch Attentate oder aufgrund der Strafmaßnahmen gegen die PKK. Mehrere Dörfer im Südosten des Landes wurden durch Panzer der Streitkräfte teilweise zerstört.

Seit Erdoğans „Wahl“ hat sich eine Decke aus Blei über das Land gelegt. Es ist unmöglich geworden, sich durch die nationale Presse über den türkischen Staat zu informieren. Die wichtigste oppositionelle Tageszeitung Zaman wurde unter Aufsicht gestellt und beschränkt sich seitdem darauf, die Größe von „Sultan“ Erdoğan zu rühmen. Der Bürgerkrieg, der bereits im Osten des Landes wütet, dehnt sich – bei vollständiger Gleichgültigkeit der Europäer – durch die Attentate bis nach Ankara und bis nach Istanbul aus [7].

Umgeben von einer eng begrenzten Gruppe mit dem Ministerpräsidenten Ahmet Davutoğlu herrscht Erdoğan fast allein. Während seines Wahlkampfs hat er öffentlich erklärt, er werde die Verfassung nicht einhalten und alle Machtbefugnisse würden nun an ihn fallen.

Am 14. März 2016 hat Präsident Erdoğan mit Bezug auf die Kurden erklärt: „Die Demokratie, die Freiheit und der Rechtsstaat haben nicht mehr die geringste Bedeutung.“ Er hat seine Absicht angekündigt, die rechtliche Definition von „Terroristen“ zu erweitern, um diejenigen darunter fassen zu können, die „Feinde der Türken“ sind – gemeint sind die Türken und die Nichttürken, die sich seiner Vorherrschaft widersetzen.

Für eine halbe Milliarde Euro hat Recep Tayyip Erdoğan sich den größten Palast bauen lassen, der je in der Geschichte der Welt von einem Staatschef belegt wurde – mit Bezug auf die Farbe seiner Partei, der AKP, der „weiße Palast“. Er dehnt sich über 200.000 Quadratmeter aus und enthält alle Arten von Diensten, auch ultramoderne Sicherheitsbunker mit Satellitenverbindungen.

• Drittens nutzt Präsident Erdoğan die Machtbefugnisse, die er sich im Widerspruch zur Verfassung genehmigt hat, um den türkischen Staat in einen Paten für den internationalen Dschihadismus zu verwandeln. Im Dezember 2015 konnten die Polizei und die türkische Justiz die persönlichen Beziehungen von Erdoğan und seinem Sohn Bilal zu Yasin al-Qadi, dem globalen Bankier von al-Qaida ermitteln. Er hat dann die Polizisten und die Staatsanwälte, die gewagt hatten, „den Interessen der Türkei Schaden zuzufügen“ (sic), kalt gestellt, während Yasin al-Qadi und der Staat einen Prozess gegen die linke Tageszeitung BirGün anstrengten, weil sie meinen Leitartikel „Al-Kaida, die ewige Hilfstruppe der NATO“, abgedruckt hatte.

Im letzten Februar lieferte die russische Föderation einen Geheimdienst-Bericht an den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, in dem die Unterstützung des internationalen Dschihadismus durch den türkischen Staat bei Verstoß gegen zahlreiche Resolutionen belegt wurde [8]. Ich habe eine genaue Studie dieser Anschuldigungen veröffentlicht, die ebenfalls sofort von der Türkei zensiert wurde [9].

Die Antwort der Europäischen Union

Die Europäische Union hatte eine Abordnung geschickt, um die Parlamentswahlen vom November 2015 zu überwachen. Sie hat die Veröffentlichung ihres Berichts lange hinausgeschoben und sich dann entschlossen, eine kurze abgemilderte Version davon zu veröffentlichen.

In Panik versetzt durch die harten Reaktionen ihrer Bevölkerung auf den massiven Zustrom von Migranten – und für die Deutschen auf die Abschaffung der Mindestlöhne, die sich daraus ergab – haben die 28 Staatschefs und die Regierung der Union mit der Türkei ein Verfahren entwickelt, mit dem die Probleme gelöst werden sollen. Der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen, Filippo Grandi, deckte sofort auf, dass die gewählte Lösung gegen das Völkerrecht verstößt, aber in der Annahme, dass die Dinge nachgebessert werden können, ist dies nicht das Hauptproblem.

Die Union hat sich verpflichtet,
- 3 Milliarden Euro jährlich an die Türkei auszuzahlen, um ihr zu helfen, ihren Verpflichtungen nachzukommen, aber ohne Nachweissystem für die Verwendung dieser Mittel;
- dem Visazwang für Türken, die in die EU einreisen wollen, ein Ende zu setzen [10] – was nur eine Frage von mehreren Monaten, wenn nicht Wochen ist;
- die Verhandlungen über den Anschluss der Türkei an die Union zu beschleunigen – das wird hingegen sehr viel länger dauern und unsicher sein.

Mit anderen Worten: Geblendet durch die kürzliche Wahlniederlage von Angela Merkel [11] haben sich die europäischen Führer damit zufriedengegeben, eine vorübergehende Lösung zur Verlangsamung des Migrantenstroms zu finden, ohne nach einer Klärung des Ursprung des Problems zu suchen und ohne das Eindringen von Dschihadisten mit diesem Strom zu berücksichtigen.

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Was haben wir angerichtet?
© Europäische Union

Das Beispiel von München

In den dreißiger Jahren betrachteten die europäischen und US-amerikanischen Eliten die UdSSR aufgrund ihrer Vorbildfunktion als Bedrohung für ihre Klasseninteressen. Daher unterstützten sie gemeinsam das nationalsozialistische Projekt der Kolonisierung Osteuropas und der Zerstörung der slawischen Völker. Trotz der wiederholten Aufrufe Moskaus zur Schaffung eines breiten Bündnisses gegen den Nationalsozialismus nahmen die europäischen Führer alle Forderungen des Kanzlers Hitler an einschließlich der Annexion der von den Sudeten bevölkerten Gebiete. Dies waren die Verträge von München (1938), welche die UdSSR dazu brachten, Rette-sich-wer-kann zu praktizieren und ihrerseits den Deutsch-Sowjetischen Pakt (1939) zu schließen. Zu spät begriffen verschiedene europäische, dann US-amerikanische Führer ihren Irrtum und beschlossen, sich mit Moskau gegen die Nazis zu verbünden.

Vor unseren Augen wiederholen sich die gleichen Fehler. Die europäischen Eliten betrachten die Republik Syrien als Gegner, entweder weil sie den kolonialen Standpunkt Israels vertreten oder weil sie hoffen, selbst die Levante erneut zu kolonisieren und sich die riesigen noch nicht erschlossenen Gasvorkommen anzueigen. Deshalb haben sie die geheime US-amerikanische Operation des „Regimewechsels“ unterstützt und vorgegeben, an das Märchen vom „arabischen Frühling“ zu glauben. Nach fünfjährigem Stellvertreterkrieg und der Erkenntnis, dass Präsident Baschar al-Assad noch immer da ist, obwohl sein Rücktritt tausendmal angekündigt wurde, haben die Europäer beschlossen, in Höhe von drei Milliarden Euro jährlich die türkische Unterstützung für die Dschihadisten zu finanzieren. Was nach ihrer Logik zum Sieg führen dürfte, also die Migration beenden müsste. Sie werden bald, allerdings zu spät, begreifen [12], dass sie mit der Abschaffung der Visumpflicht für die türkischen Staatsangehörigen die Freizügigkeit zwischen den al-Qaida-Lagern in der Türkei und in Brüssel genehmigt haben [13].

Der Vergleich mit dem Ende der dreißiger Jahre ist um so passender, als zur Zeit der Münchner Abkommen Österreich bereits durch das Nazireich annektiert worden war, ohne das dies nennenswerte Reaktionen der anderen europäischen Staaten hervorrief. Nun besetzt die Türkei bereits heute den Nordosten eines Mitgliedstaates der Europäischen Union, Zypern, und einen Streifen von einigen Kilometern Tiefe in Syrien, den es durch einen Wali (Präfekt) verwalten lässt, der zu diesem Zweck ernannt wurde. Die Europäische Union passt sich daran nicht nur an, sondern ermutigt durch seine Haltung Ankara, die Annexionen unter Missachtung des Völkerrechts fortzusetzen. Die gemeinsame Logik von Kanzler Hitler und Präsident Erdoğan ist mit der Vereinigung der „Rasse“ und der Säuberung des Volkes begründet. Der erste wollte die Völker „deutscher Rasse“ vereinen und sie von „fremden“ Elementen (den Juden und den Roma) säubern, der zweite will die Einwohnerschaften „türkischer Rasse“ einen und sie von „fremden“ Elementen (den Kurden und den Christen) säubern.

Die europäischen Eliten glaubten 1938 an die Freundschaft Hitlers, heute glauben sie an die des Präsidenten Erdoğan.

Übersetzung
Sabine

[1] “Next operational steps in EU-Turkey cooperation in the field of migration”, Voltaire Network, 16 March 2016.

[2] „Die Blindheit der Europäischen Union gegenüber der Militärstrategie der USA“, von Thierry Meyssan, Übersetzung Horst Frohlich, Neue Rheinische Zeitung (Deutschland) , Voltaire Netzwerk, 27. April 2015.

[3] „Die gefälschte „Flüchtlingskrise““, von Thierry Meyssan, Übersetzung Sabine, Voltaire Netzwerk, 7. September 2015.

[4] „Das nahende Ende des Systems Erdoğan“, von Thierry Meyssan, Übersetzung Horst Frohlich, Voltaire Netzwerk, 15. Juni 2015.

[5] „Die Türkei von heute setzt den armenischen Genozid fort“, von Thierry Meyssan, Übersetzung Sabine, Voltaire Netzwerk, 2. Mai 2015.

[6] « Выступление Президента России на параде, посвящённом 70-летию Победы в Великой Отечественной войне », Владимир В. Путин, Сеть Вольтер, 9 мая 2015.

[7] „Die Europäische Union hat jene aufgegeben, die kämpfen, um die Freiheiten in der Türkei zu verteidigen“, von Can Dündar, Übersetzung Horst Frohlich, Le Monde (Frankreich) , Voltaire Netzwerk, 19. März 2016.

[8] „Bericht des russischen Geheimdienstes über die aktuelle türkische Hilfe für Daesh“, Übersetzung Horst Frohlich, Voltaire Netzwerk, 19. Februar 2016.

[9] „Wie die Türkei die Dschihadisten unterstützt“, von Thierry Meyssan, Übersetzung Sabine, Voltaire Netzwerk, 22. Februar 2016.

[10] “Roadmap towards a visa-free regime with Turkey”, Voltaire Network, 16 March 2016.

[11] „Alternative für Deutschland nimmt kein Blatt vor den Mund“, von Ian Blohm, Übersetzung Horst Frohlich, Strategic Culture Foundation (Russland) , Voltaire Netzwerk, 12. März 2016.

[12] „Offener Brief an die Europäer hinter dem US-israelischen Eisernen Vorhang“, von Hassan Hamadé, Übersetzung Horst Frohlich, Voltaire Netzwerk, 28. Mai 2014.

[13] “Israeli general says al Qaeda’s Syria fighters set up in Turkey”, Dan Williams, Reuters, January 29, 2014.

Dienstag, 22. März 2016 06:04
US Democratic presidential candidate Bernie Sanders speaks during a campaign rally at West High School on March 21, 2016 in Salt Lake City, Utah. (AFP photo)
U.S. demokratischen Präsidentschaftskandidaten Bernie Sanders spricht während einer Kampagne Kundgebung an West High School am 21. März 2016 in Salt Lake City, Utah. (AFP-Foto)

23.03.16 – USA – ISRAEL – Bernie Sanders nach AIPAC Absage kritisiert Israel

-U.S. demokratische Präsidentschaftswahlen hoffnungsvolle Bernie Sanders kritisiert Israels Behandlung der Palästinenser, und verurteilt den Ausbau der illegalen Siedlungen im besetzten Westjordanland.

-In einer außenpolitischen Rede in Salt Lake City, Utah, am Montag, der Senator von Vermont sagte, Israels Siedlungsbau im Westjordanland untergräbt den Friedensprozess.

-Sanders war der einzige Präsidentschaftskandidat, der an die Politik Jahreskonferenz der American Israel Public Affairs Committee (AIPAC), der mächtigsten pro-Israel-Lobby-Gruppe in Washington, nicht teilgenommen hat. (Die US Politiker erkennen gar nicht mehr, wie demütigen und beschämend ist für Entitäten, die denken, sie seien „auserwählt“ die Welt zu führen, sich der Willen der jüdische Lobby zu beugen und für ein paar Dollar „Männchen machen“. Anm.d.Ü.)

-Das Senator von Vermont forderte ein Ende der israelischen Belagerung auf den Gaza-Streifen, die eine fatale Wirtschaftslage in der Enklave geschaffen hat.

-„Wir sind verpflichtet, die Wahrheit zu sprechen, wie wir sie sehen. Dies ist, was echte Freundschaft verlangt, gerade in schwierigen Zeiten“, sagte Sanders, nach einen vorbereiteten Text für seine Kampagne bereitgestellt.

-„Um erfolgreich zu sein, müssen wir nicht nur ein Freund Israels sein, aber auch für das palästinensische Volk in Gaza, sie leiden unter einer Arbeitslosenrate von 44 Prozent — die höchste in der Welt — und die Armut, die fast gleich zu bewerten“ stellte er fest.

Ein palästinensischer Junge trägt einen Stein, als er hilft seiner Mutter die Steine auf dem Esel gezogen-Karre zu laden, Khan Yunis im südlichen Gazastreifen, 10. März 2016. (AFP-Foto)…..so ein Bild ist eine Schande für die „sogenannte“ Demokratien….Präsident Obama labert über Menschenrechte in Kuba….wo sich Guatanamo befindet….er sollte lieber nach Israel reisen und da über Menschenrechte ein Vortrag halten….Anm.d.Ü.

-Das israelische Regime bestreitet etwa 1,8 Millionen Menschen im Gazastreifen ihre grundlegenden Rechte wie Freizügigkeit, Jobs mit richtigen Löhne sowie angemessene Gesundheitsversorgung und Bildung.

-Sanders kritisiert der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu über die Beschlagnahme von Hunderte Millionen Schekel Steuereinnahmen die Palästinenser zustehen.

-Er forderte eine „nachhaltige und gerechte Verteilung der kostbaren Wasserressourcen“ auch in den besetzten Gebieten.

-„Gerade jetzt, Israel kontrolliert 80 Prozent des Wassers Reserve im Westjordanland. Unzureichender Wasserversorgung haben zum Zerfall und  Wüstenbildung von palästinensischem Land beigetragen“, sagte Sanders. „Eine dauerhafte Frieden muss erkennen, dass die Palästinenser berechtigt sind ihre eigenen Leben zu gestalten, und es gibt nichts, was menschliches Leben mehr braucht als Wasser“.

Die israelische Siedlung Har Homa in Osten al-Quds (Datei-Foto).

-Im Gespräch mit CNN am Montagabend,  Sanders hat auch einen Seitenhieb an seiner eigenen Regierung dafür ausgeteilt, dass man Israel über seine Verbrechen eine Freikarte gegeben hat.

-„Überwiegend die Vereinigten Staaten haben immer wieder beiseite geschaut, wenn Israel einige schlimme Dinge getan hat“, sagte er.

-Sanders hat auch Israel für den verheerenden Krieg gegen Gaza im Sommer 2014, scharf kritisiert, die fast 2.200 Palästinenser, darunter 577 Kinder das Leben gekostet hat. „Die Art der Zerstörung, die in diesem Krieg gegen Gaza heimgesucht hat, war weit über was für militärische Zwecke getan werden musste“.

Kommentar: Es wäre für alle ein Segen, wenn Sanders Präsident werden wurde. Aber ich glaube es nicht, Bernie Sanders wird nie US Präsident….AIPAC und Co. werden es verhindern….kostet was es kostet.

VIDEO  AUF   http://www.presstv.ir/Detail/2016/03/22/456994/Syria-Assad-Damascus-soldiers

23.03.16 – SYRIEN – Präsident Assad begrüßt verletzten Syrien-Soldaten

Präsident Bashar al-Assad von Syrien hat die verletzten Soldaten begrüßt, die dem Kampf gegen die Terroristen in den letzten fünf Jahren geführten haben.

-Präsident Assad und seine Frau Asma begrüßten die Soldaten und deren Mütter im Rahmen eines Festaktes in Damaskus um die Muttertag zu markieren. Das Filmmaterial des Treffens wurde im syrischen Fernsehen ausgestrahlt, aber das genaue Datum wurde nicht genannt.

-„Egal, was das ganze Land bietet es ist nicht im Vergleich zu was Sie das Land gegeben haben. Das einzige, was mit dem Opfer die Sie dargebracht  haben, sei es in der Seele, Gesundheit oder Körper, verglichen werden kann, ist die Sicherheit des Landes. Sobald das Land wieder gesund wird, ich glaube, dass jeder von euch sagen wird, auch meine Hand, mein Bein, mein Auge und meine Gesundheit nun geheilt sind“, erklärte Präsident Assad.

-Laut einem Bericht des syrischen Centers  for Policy Research Februar, hat der Konflikt das Leben von über 470.000 Menschen gekostet und fast die Hälfte der syrischen Vorkriegszeit Bevölkerung von etwa 23 Millionen innerhalb oder außerhalb ihrer Grenzen, vertrieben.

Syriens Präsident Bashar al-Assad und seine Frau Asma, ein verletzter Soldat, begleitet von einem Verwandten während einer Feier, die der syrischen Muttertags in Damaskus markiert, herzlich willkommen heißen, Bild von SANA am 21. März 2016 zur Verfügung gestellt. (Reuters)

-Syrische Truppen haben große Fortschritte gemacht, und die Gebiete unter der Kontrolle der Takfiri Terroristen in dem Land in den letzten Monaten befreit.

-„Sie sind hochwillkommen. Wir freuen uns nicht nur weil Sie hier sind, aber auch weil wir Ihnen einzeln begrüßen könnten… Sie alle haben uns sehr viel Kraft gegeben, die wir immer von Helden übernehmen. Wir nehmen unsere Kraft von eure Moral und Standhaftigkeit. Wir sind so glücklich, dass Sie gekommen sind“, sagte Assad.

Genf-Gespräche

-In der Zwischenzeit, indirekte Friedensverhandlungen von UN vermittelt, laufen zwischen Damaskus und der ausländischen unterstützte Opposition über dem Konflikt in Syrien in Genf.

Der
Syrischen Botschafter bei den Vereinten Nationen und die Verhandlungsführer der Regierung Baschar al-Ja’afari, wird bei einer Pressekonferenz nach einer neuen Verhandlungsrunde an Frieden auf Syrien an das Büro der Vereinten Nationen in Genf am 21. März 2016 gesehen. © AFP

-Die Verhandlungen sind immer wieder gescheitert zum Abschluss zu kommen, da die Opposition Delegation, meistens  die so genannte High Negotiations Committee (HNC), hat die Regierung Forderung gestellt, die man ablehnt hat. Diese Forderungen beinhalten, Assad muss in einer zukünftigen Regierung zurücktreten.

-Am Montag die Friedensgespräche hat eine weitere Sackgasse erfahren.

-Der syrische Botschafter in UN Bashar al-Ja’afari, der auch das Damaskus-Verhandlungsteam führt, lehnte noch einmal die Opposition Forderung ab, dass Assad aus eine „Übergangsregierung“ ausgeschlossen wird. Laut der UN-Sondergesandte für Syrien Staffan de Mistura, er sagte, es sei „verfrüht darüber zu sprechen“. Laut der UN-Sondergesandte für Syrien Staffan de Mistura.

„Meine Botschaft war (das) vorzeitig (für ihn) bedeutet unmittelbare soweit es geht“, so der syrische Verhandlungsführer erzählte de Mistura.

Yahya Kodmani, ein Mitglied von HNC, am Sonntag beschuldigt die syrische Regierung im Zuge der Verhandlungen,“stur“ zu sein.

Syrische Flüchtlinge zu Fuß mit ihren Besitz Überquerung die Grenze nach Jordan, in der Nähe der Stadt Ruwaished, östlich der jordanischen Hauptstadt Amman, 14. Januar 2016. (AFP)

23.03.16 – JORDANIEN – Syrer wird wichtige medizinische Versorgung in Jordanien verweigert: Amnesty

-Tausende von syrische Flüchtlinge, die den Krieg in ihrem Land geflohen sind, wird in Jordanien Zugang zu Gesundheitsleistungen  verweigert, so Amnesty International.

-In einem Bericht am Mittwoch, der Menschenrechtsgruppe sagte, die Flüchtlinge finden es sehr schwierig medizinische Versorgung wegen den hohen Gebühren, Bürokratie und schrumpfen humanitären finanziellen Unterstützung zu erhalten.

-Laut dem Bericht, die Mehrheit der 630.000 syrische Asylbewerber, mit dem UN-Hochkommissar für Flüchtlinge (UNHCR) registriert, leben in Jordanien in Armut außerhalb der Flüchtlingslager, und mit vielen von ihnen, die ihre chronischen Leiden nicht behandeln können.

-Die jordanische Behörden haben immer mehr Einschränkungen für Syrer eingeführt, die versuchen seit 2012 im Land zu kommen, hieß es. Eine Anzahl von den Syrern, die im Konflikt verletzt worden waren, sind gestorben nachdem an der Grenze abgewiesen wurden.

-Laut Amnesty sind syrische Asylbewerber, die die Lager inoffiziell verlassen haben oder Jordanien nach ihrer Rückkehr aus Syrien betreten haben, nicht berechtigt die Papiere zu bekommen, die ihnen ermöglichen Staatshilfe, einschließlich der Gesundheitsversorgung, zu erhalten.

-Amnesty zitiert ein Fall im Juli, wenn 14 verletzte Syrer, darunter fünf Kinder mit Schrapnell Wunden, wurden daran gehindert Jordanien zu betreten, vier von ihnen starben während der Wartezeit an der Grenze.

-„Und Menschen, die eine Konfliktzone mit schweren Verletzungen fliehen dem Eintritt zu verweigern, da sie keine Ausweispapiere haben, zeigt einen erschreckenden Mangel an Mitgefühl und entsetzlichen Mißachtung für ihr Recht auf Gesundheit und aufs Leben“, sagte Sherif Elsayed Ali, Amnesty Leiter der Rechte von Flüchtlingen und Emigranten.

-„Während Jordanien unbestreitbar eine riesige Belastung durch Hunderttausende von Flüchtlingen aus Syrien mit beschränkte internationaler Unterstützung erlebt, die Behörden können ihre Pflicht nicht ignorieren, und sicherstellen, dass alle Personen auf Gesundheitsdienste zugreifen können“ fügte er hinzu.