Archiv für Oktober 14, 2015

An Israeli police vehicle drives in front of Palestinian protesters running away during clashes in the occupied West Bank city of Bethlehem on October 13, 2015. (© AFP)

Ein Isaelis-Polizei-Fahrzeug fährt vor palästinensischen Demonstranten, die während der Zusammenstöße in der besetzten Westbank Stadt Betlehem am 13. Oktober 2015 weglaufen. (© AFP)

-Palästina-Rothalbmond-Gesellschaft (PRCS) sagt, dass mehr als 300 weitere Palästinenser haben an einem Tag  während der Auseinandersetzungen zwischen der israelischen Streitkräfte und Palästinenser im besetzten Westjordanland und abgeriegelten Gazastreifen, Verletzungen erlitten

-Die al-Bireh-basierte Hilfsorganisation sagte, insgesamt 326 Palästinenser wurden während Dienstag Scharmützel in den palästinensischen Gebieten, womit die Zahl der Verletzten, seit dem 1.Oktober auf 3.730 gestiegen ist.

-Laut PRCS, mindestens dreizehn Palästinenser wurden mit scharfer Munition angeschossen, während mindestens 84 andere von gummibeschichteten Stahlkugeln getroffen wurden.

-Die PRCS hat hinzugefügt, dass 229 Palästinenser auch durch übermäßiges Tränengas einatmen Gesundheitsschäden erlitten haben.

-Am Dienstag, Hunderte von Studenten marschierten auf einen militärischen Kontrollpunkt im nördlichen Teil von al-Khalil (Hebron), wo sie von israelische Truppen mit scharfer Munition und  gummibeschichteten Stahlkugeln empfangen wurden.

Mitglieder der israelischen Streitkräfte stehen Wache vor palästinensischen Demonstranten die während der Zusammenstöße in der besetzten Westbank Stadt Betlehem am 13. Oktober 2015, mit Steine werfen. (© AFP)

-Fünf Menschen wurden durch scharfe Munition verletzt, während 16 andere wurden von gummibeschichteten Stahlkugeln getroffen.

-In Bethlehem erlitt der 27 Jahre alten Mutaz Ibrahim Zawahreh eine Schusswunde an seine Brust. Da er in kritischem Zustand befand, wurde er ins Krankenhaus befördert, wo er später wegen der Schwere der Verletzung starb. Dutzende mehr wurden verwundet, durch gummibeschichteten Stahlkugeln und erlitten Schäden durch Tränengas einatmen.

-Der Palästina-Rothalbmond-Gesellschaft hat weiter berichtet, das mindestens 18 Palästinenser in den Gaza-Streifen mit scharf Munition angeschossen wurden, während weitere 43 mit gummibeschichteten Kugeln verletzt wurden.

Palästinensische Demonstranten schieben ein Abfallbehälter bei Auseinandersetzungen mit der israelischen Streitkräfte im besetzten Westjordanland Stadt Betlehem am 13. Oktober 2015. (© AFP)

-Die Palästinenser sind über die Siedler-Gewalt und einen Plan des Regimes den Status Quo der Moschee zu ändern, wütend, da die Moschee, der Islam dritte heiligste Ort nach Masjid al-Haram in Mecca und Masjid al-Nabawi ist.

Kommentar: Es kommt immer auf dem Blickwinkel an…..unsere „demokratische“ Medien nennen die in Syrien kämpfenden und mordenden Terroristen Freiheitskämpfer, und die in Palästina für ihre Freiheit  kämpfend Jungs werden Terroristen genannt….außerdem werden nur pro-israelische Medien zitiert…so die Wahrheit stirbt zuerst…..aber was soll man von US-Vasallen sonst erwarten?

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Programmbeschwerde gegen Tagesschau wegen falscher Tatsachenbehauptung und Panikmache zum Einsatz russischer Marschflugkörper

Die Publikumskonferenz der öffentlich-rechtlichen Medien hat erneut Programmbeschwerde gegen tagesschau.de gestellt. Hintergrund ist die Berichterstattung zu den russischen Marschflugkörpern die gegen den IS in Syrien eingesetzt wurden. Die Publikumskonferenz wirft der ARD in diesem Zusammenhang „irreführende Behauptungen und Bewertungen, fehlende Logik und Faktengrundlagen sowie pure Panikmache“ vor. RT dokumentiert die Programmbeschwerde im Wortlaut.

Programmbeschwerde wegen kritikloser Übernahme von „US-Kriegspropaganda“ auf tagesschau.de

Programmbeschwerde wegen kritikloser Übernahme von „US-Kriegspropaganda“ auf tagesschau.de

Norddeutscher Rundfunk

Herrn Marmor

Rothenbaumchaussee 132

20149 Hamburg

Programmbeschwerde

Tagesschau.de vom 12.10.2015: EASA warnt vor russischen Raketen im Luftraum – Die Angst vor einer Wiederholung von MH17

Sehr geehrter Herr Marmor,

-der Beitrag auf der Seite von Tagesschau.de vom 12.10.2015 enthält unzutreffende und damit irreführende Behauptungen und Bewertungen, die wegen fehlender Logik und Faktengrundlagen als pure Panikmache für potentielle Air-Touristen zu sehen sind, mit schädlichen Folgen auch für die betroffenen Air-Lines.

NDR

-Falsch war die Behauptung, dass es sich bei den von Russland eingesetzten Waffen um Boden-Luft-Raketen gehandelt hat. Boden-Luft Raketen werden, wie der Name schon sagt, vom Boden gegen angreifende Flugzeuge in größerer Höhe eingesetzt.

-Russland dagegen startet von Kriegsschiffen im Kaspischen Meer aus Marschflugkörper, besser bekannt als Cruise Missiles, die IS-Ziele in Syrien treffen sollen. Dass als Abschussbasen außer raketenbestückten Zerstörern auch Flugzeugträger eingesetzt sind, ist eine blanke Erfindung der ARD.

-Die Behauptung der Redaktion von tagesschau.de über den Einsatz von Boden/Luftraketen wurde wegen ihrer ersichtlichen Unhaltbarkeit zwar korrigiert, trotzdem wird der Vorwurf aufrechterhalten, Russland gefährde mit den Waffen die zivile Luftfahrt über dem Kampfgebiet Syrien/Irak. Ein unsinniger Vorwurf, weil Marschflugkörper (200m) die Überflughöhe von 10 000 m für Zivilflugzeuge nicht annähernd erreichen und deshalb auch keine Gefährdung darstellen können.

-Dass der Beitrag trotz der zwingenden Korrektur nicht vollständig von der Web-Site genommen wurde, stellt unter Beweis, dass es der Tagesschau allein um die übliche Agitation gegen Russland geht.

-Der im vorliegenden Beitrag enthaltene Vergleich mit dem MH 17-Abschuss sagt inzidenter aus, Russland wiederhole und riskiere ein Gefährdungsrisiko für Passagiere in Verkehrsmaschinen, eine Vermutung, die bisher nicht einmal von der Untersuchungskommission in den Niederlanden gegenüber Russland im Hinblick auf die MH 17 erhoben wurde.

„Unterdrückung des Amnesty-Berichtes zu Kriegsverbrechen von Saudi-Arabien im Jemen“

-Bezeichnend für die ARD-Berichterstattung ist auch, dass keinem der Journalisten bisher aufgefallen war, dass die US-Allianz ein Jahr lang insgesamt 7000 IS-Angriffe – in teilweise großen Höhen – geflogen hat und niemand auf die Idee kam, darin ein Gefährdungsrisiko für die internationale Zivilluftfahrt zu sehen.

-Die erwähnten Falschbehauptungen und propagandatypischen Bewertungen im beanstandeten Bericht verstoßen gegen die NDR-Programmgrundsätze lt. Staatsvertrag.

-Wir erheben dagegen Beschwerde und fordern Überprüfung.

-Zum Zwecke der Transparenz werden diese Beschwerde und weiterführender Schriftverkehr auf der Webseite des Vereins veröffentlicht.

Mit freundlichen Grüßen

A. Maren Müller

Vorsitzende

 14.10.15 – SYRIEN – Daesh hat durch russische Luftangriffe bedeutend Quantitäten an Militär Ausrüstung verloren  –

-Moskau sagt, dass die ISIS Terrorgruppe durch die laufende russische Luftangriffe gegen seine Positionen in Syrien, große Schäden erlitten hat, und  hervorgehoben, dass ein großer Teil der Munition der Militanten zerstört worden sind.

-„Russische Luftangriffe zu der Beseitigung der Mehrheit der ISIS (Daesh) Munition, schwere Fahrzeuge und Ausrüstung geführt“, tweeted das Verteidigungsministerium am Dienstag.

-„Laut Radios Abhörung in den Provinzen Hama und Homs, die Militanten erleben einen akuten Mangel an Munition für Handfeuerwaffen und Granatwerfer. Einige Kommandeure haben von ihrer Führung mitgeteilt, dass wenn sie in naher Zukunft keine Waffen bekommen, ihre Gruppen aus der Kampfzone zurückziehen werden“, so der russische Verteidigungsministerium-Sprecher Generalmajor Igor Konashenkov hat Reporter in Moskau berichtet.

-„Heute gibt es nicht mehr Karawane die Waffen transportieren, aber Gruppen von manövrierfähigen Geländefahrzeugen, die sich in der Regel in der Nacht mit Cargo für Terroristen bewegen“, der Beamte hat hinzugefügt.

-Konashenkov sagte, dass ein Intensivierung der russischen Luftangriffe in Syrien, hat Daesh gezwungen „das gesamten Logistik-Netzwerk der Terroristen zur Verfügung zu stellen, um den Transport von Munition und Treibstoff aus der Provinz Raqqa zu transportieren“.

-Ein russisches zweimotorige, zwei-Sitze Suchoi Su-34 Kampfjets, hat kürzlich ein Präzisions-Streik in der Nähe der Stadt Latamna, Syriens westlichen zentralen Provinz von Hama durchführt, und ein Terroristen-Waffen-Lager komplett zerstört.

-Konashenkov hat hinzugefügt, dass die russische Suchoi Su-25 Kampfflugzeuge einen Konvoi mit Treibstoff und Waffen für Daesh in der nordwestlichen Provinz Aleppo bestimmt, auch gefunden und zerstört haben.

Russische Verteidigung Ministerium Sprecher Generalmajor Igor Konashenkov

„Ein Kraftstoff-Tanker, drei LKW für der Transport von Munition und zwei Autos  mit großkalibrigen Maschinenpistolen ausgestattet, die das Konvoi eskortieren, wurden eliminiert“, sagte der russische Verteidigungsministerium Beamte.

Die Einsätze gehen weiter um Daesh Positionen zu treffen.

-Russische Militärflugzeuge haben 88 Einsätze auf 86 terroristischen Positionen in den Provinzen von Raqqa, Hama, Idlib, Latakia und Aleppo in den letzten 24 Stunden durchgeführt, sagte Konashenkov am Dienstag.

-Russland begann seinem eigenen Feldzug gegen Terroristen in Syrien am 30. September, auf Antrag von der Regierung von Damaskus, kurz nachdem das Oberhaus des russischen Parlaments Präsident Vladimir Putin das Mandat zur militärischen Operationen in Syrien erteilte hat.

Die NATO weigert sich in den geheimen Russisch-Türkischen Krieg einzugreifen
| 13. Oktober 2015

-Die in Brüssel am 8. Oktober 2015 versammelten Verteidigungs-Minister der Mitglied Staaten der NATO haben den Plan der schnellen Reaktions-Kraft und die Schaffung von zwei neuen Headquarters in Ungarn und der Slowakei genehmigt.

-Zur Frage der Verstöße gegen den türkischen Luftraum durch Russland, im Rahmen seiner Tätigkeit gegen terroristische Organisationen in Syrien, lehnte das Bündnis den türkischen Antrag um die Patriot-Raketen behalten zu können, ab.

-Diese Anti-Raketen-Raketen wurden an der türkisch-syrischen Grenze bereitgestellt, als das Bündnis versuchte zu vermeiden, dass die syrische arabische Armee die Kontrolle über den Norden ihres Landes wiedererlange. Die NATO hatte ihren Abzug angekündigt, sobald die Präsidenten Obama und Putin sich über die russische Operation geeinigt hatten, und selbst noch bevor sie bekannt gemacht wurde.

-Schon am ersten Tag der Bombardierung hat die Russische Luftwaffe türkische Offiziere getötet, die illegal auf syrischen Boden entfaltet waren.

-In den letzten Tagen machte die russische Luftwaffe mehrere Verletzungen des türkischen Luftraums, unter dem Vorwand imaginärer Wetter Probleme. Viele westliche Experten haben versichert, dass die russische Armee die Reaktionszeit der türkischen Kollegen testete. In Wirklichkeit führt Russland Krieg gegen die türkische Armee, die weiterhin Terrorgruppen auf syrischem Boden berät und welche Dschihadisten, auf der Flucht vor russischen Bombardierungen, Schutz und Hilfe bietet.

-Der Nordatlantik Rat begnügte sich mit der Erklärung seines Generalsekretärs, dass solche Verletzungen des Luftraums inakzeptabel wären und dass er seine starke Solidarität mit der Türkei bekräftigte.

Übersetzung
Horst Frohlich

Warum schweigt der Westen über den Krieg im Jemen?

Die Anthropologin Martha Mundy beklagt das Schweigen der großen Mächte über den Krieg im Jemen. Sie erinnert an die Herausforderungen, die dieses Land für Saudi-Arabien und Israel bietet.

| 9. Oktober 2015
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-Was steht auf dem Spiel im Jemen, wenn weit mehr systematische Verstöße gegen die Genfer Konvention als in jedem anderen Krieg, den die westlichen Mächte in letzter Zeit gegen die arabische Welt (Irak, Syrien, Libyen und Gaza) unterstützt haben, mit solchem Stillschweigen beantwortet werden?

-Sechs Monate lang war eine Blockade auf Lebensmittel und Brennstoffe und auf humanitäre Hilfslieferungen (selbst durch die UN) als Teil einer Kriegsstrategie verhängt, Zivilisten und historische, schulische, religiöse und medizinische Ziele wurden bombardiert , die Infrastruktur vom Verkehrsnetz bis zu Strom und Wasser zerstört und verbotene Waffen eingesetzt.

-All dies geschieht in einem Land mit über 20 Millionen Menschen, das keine wirksame Luftverteidigung hat – ein Land so verwundbar durch Bombardierungen aus der Luft wie Gaza. Wie ein israelischer Beamter des Außenministeriums hervorhob, sind die Grundsätze des internationalen Menschenrechts, die im Jemen systematisch verletzt werden, genau jene, auf die sich die UN-Körperschaften, die westlichen Medien und die Nichtregierungsorganisationen berufen, wenn sie Israel Kriegsverbrechen in Gaza vorwerfen.

-Mit anderen Worten: Mit ihrem Schweigen und der Unterstützung für die Bombardierungen durch die Koalition akzeptiert die internationale Gemeinde die Abschaffung jedes rechtlichen Bezugsrahmens für den Kriegsfall.

-Dies ist ein hoher Preis für den Sieg in einem Konflikt, der anscheinend so unbedeutend ist, dass es fast keine Presseberichterstattung darüber gibt.

-Wie wird uns dieser Konflikt erklärt? Sprecher der westlichen Regierungen behaupten, dass eine Miliz (Ansar Allah) die Hauptstadt übernommen und die legitime Regierung ins Exil vertrieben hat. So erachtete der Weltsicherheitsrat (minus Russland) als Verfechter von „Legitimität“ es als lebenswichtig, die frühere Regierung wieder einzusetzen, obwohl die Masse der jemenitischen Nationalarmee auf die Seite der Ansar Allah-Bewegung übergelaufen ist, die selbst eine substantielle Basis in Sanaa und im Norden des Landes hat. Das ist bekannt. Aber selten werden wir daran erinnert, dass vor einem Jahr unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen ein politisches Abkommen („Frieden und nationale Partizipation“) von Ansar Allah und anderen jemenitischen Parteien unterzeichnet wurde – daraufhin der UN-Vertreter entlassen [1] und ein anderer ernannt wurde und man die politischen Diskussionen mit der Ansar Allah-Bewegung beendete und ein Militärbündnis einsetzte, um die „Legitimität“ im Jemen wiederherzustellen.

-Da diese Koalition nicht nur bei der Zerstörung des Jemens, sondern auch des Rechts selbst mitmacht, wäre die Fortsetzung politischer Verhandlungen mit Sicherheit ein günstigerer Preis gewesen.

-Warum war es nicht so?

-Könnte es sein, dass einige Wörter einfach nie ausgesprochen werden dürfen? Zum Beispiel fordern Ansar Allahs Parolen „Tod für Amerika und Israel“. Dass Slogans gegen Amerika und Israel in den Straßen einer Hauptstadt hallen – selbst eines kleinen, armen arabischen Landes am Rande – und seit den Bombardierungen noch verstärkt werden durch Verfluchungen der Saudi-Monarchie, das ist sicherlich für die betroffenen Mächte inakzeptabel. (Unnötiger und beleidigender für diese Autorin ist der kindische Aufruf zur Verfluchung der Juden, die so lange ein Teil der jemenitischen Gesellschaft waren und von denen so wenige geblieben sind.) Aber sind Amerika und Israel so heilige Namen, dass sie von niemandem herabgesetzt werden dürfen?

-Abgesehen von den Parolen – Ansar Allah ist eine politisch-religiöse Bewegung, die – anders als al-Qaida oder Daesh – mit weltlichen politischen Parteien einschließlich der Sozialistischen Partei Jemens zusammenarbeitet und hin und wieder politisch verhandelt, kürzlich unter Annahme der grundlegenden Klauseln der Resolution 2216 des UN-Sicherheitsrats, die der Koalition als Grundlage dient für die Angriffe, mit denen sie wieder „Legitimität“ herstellen will.

-Was noch steht auf dem Spiel, dass die Koalition ungehindert sechs Monate lang zum Klang des weltweiten Stillschweigens bombardieren durfte?

-Geht es nur ums Geld? Offensichtlich können Saudi-Arabien (mit mehr britischen Flugzeugen als die britischen Streitkräfte) und der Golf-Kooperationsrat (GCC) eine Menge Medien, Waffen und Menschen einkaufen. Dennoch geht die Unterstützung durch die USA, Frankreich und Großbritannien für die Koalition über das hinaus, was man – selbst heute – mit Geld kaufen kann. Also was noch steht auf dem Spiel?

Der Versuch einer Antwort:

-Die Franzosen, die die Seeblockade ermöglichen, haben immer noch eine Basis in Dschibuti. Sie erlaubt es ihnen, als Spieler im globalen Netzwerk (mit Diego Garcia und 1400 US-amerikanischen Überseebasen), das seit den Zeiten des Kalten Krieges ausgeweitet wurde, weiterhin beteiligt zu sein. Dschibutis Hauptaufgabe liegt heute vermutlich nicht über, sondern unter Wasser: die Überwachung der Kommunikationsleitungen zwischen China, Asien und dem Westen, die auf dem Meeresboden liegen. Obwohl Besucher in Dschibuti möglicherweise nur französische Kampfschwimmer sehen, die tauchen, um die Kabel zu kontrollieren, muss es eine weitergehende Zusammenarbeit mit israelischen Unterseebooten geben, die im Roten Meer patroullieren.

-Diese Koalition soll die erste Übung einer „schnellen Einsatztruppe“ des Golf-Kooperationsrates (engl. GCC) sein, die diskret von israelischen und US-amerikanischen Offizieren beraten wird [2]. Diese Zusammenarbeit im Angriff auf ein arabisches Land ist neu. Wie ist sie verkauft worden? Der Zorn über die Toten der GCC-Invasionstruppe in Mar’ib legt nahe, dass Jemen das erträumte Trainingsprogramm für Kriege nach dem Modell der letzten israelischen werden sollte – ein Krieg, der durch Luftbombardements entschieden würde, aber ohne die internationale Empörung über Kriegsverbrechen, die sich Israel zuzieht.

-Der Jemen als Labor für eine neue Art Krieg? Das erscheint bizarr, im Vergleich zu Gaza ist der Jemen viel größer, die nachrichtendienstliche Erfassung der Bevölkerung ist viel dürftiger und es gibt noch so etwas wie eine Streitkraft am Boden. Aber wenn man bedenkt, wie der Jemen als Versuchslabor für US-Drohnen gedient hat – inbegriffen die gezielte Ermordung von US-Bürgern –, dann wurde er vielleicht so vermarktet.

-In der Tat hat es etwas von Glanz, wie der Krieg an die GCC-Führer verkauft wurde (GCC minus Oman, der sich weigerte teilzunehmen), selbst wenn wir, die allgemeine Öffentlichkeit, die Werbebroschüren nicht gesehen haben. Für die Emiratis sollte er zur „City of Light (al-Noor Jemen, dt. das Licht) führen mit boomendem Handel am Indischen Ozean und Öffnung nach Ostafrika, aber der Management-Palette von Dubai unterstellt. Den Saudis wurde sehr viel mehr versprochen: die vereinte Kontrolle über „das leere Viertel“ [die Sandwüste Rub al-Chali, Anm. d. Ü.] und seine sagenhaften unerschlossenen Mengen an Öl und Gas, welche die USA im Boden ließen, solange die Regierung eine jemenitische war; Praxiserfahrung im Aufbau und der Zerstörung von Gesellschaften und Regierungen durch Präzisionsbombardierung einer Bevölkerung, die auf Nahrungsmittelimporte angewiesen ist; dazu ein so atemberaubender Sieg, dass die Arabische Halbinsel tatsächlich zu ihrer (saudischen) werden würde, woraufhin der Frieden mit Israel bald öffentlich gefeiert werden könnte.

-Anfang Juni legte der saudische General im Ruhestand Anwar Eshki bei einer Veranstaltung des Council of Foreign Relations (CFR) das Programmpaket offen [3]. Bei dieser Gelegenheit begleitete ihn der israelische Botschafter Dore Gold. Für Saudi-Arabien ist das, was Eshki sagte, nichts Neues. Aber es wird nicht oft laut ausgesprochen und im Westen wird mit Sicherheit nicht einigermaßen sorgfältig darüber berichtet. Im Folgenden Eshkis Plan:

-„Auf der Arabischen Halbinsel gibt es ein vielsprechendes Ölfeld im Leeren Viertel [Rub al-Chali], das die Länder des Golf-Kooperationsrates und den Jemen verpflichten wird, zu seinem Schutz und dem der Gewinne daraus zusammenzuarbeiten. Diese Vereinigung wird modelliert sein – besser: muss modelliert sein – nach dem Vorbild der Verfassung der USA, die Amerika vereinigt und seine Demokratie garantiert. Was das vielversprechende Ogaden [Öl-]Feld in Äthiopien betrifft: Es wird das Horn von Afrika unter Äthiopiens Führung vereinen. Und zwischen dem afrikanischen Kontinent und der Arabischen Halbinsel soll eine Brücke gebaut werden: die Al-Noor-Brücke, die die Al-Noor-Stadt in Dschibuti und die Al-Noor-Stadt im Jemen miteinander verbinden wird.“

-Das erfordert Reine eihe von Vorbedingungen:
- den Friedensschluss zwischen Arabien und Israel;
- den Wechsel des politischen Systems im Iran;
- die Einheit des Golf-Kooperationsrats;
- Frieden im Jemen und die Wiederbelebung des Hafens von Aden, weil dies die Beschäftigungsstatistiken am Golf ins Gleichgewicht bringen wird;
- die Aufstellung einer arabischen Streitmacht mit dem Segen Amerikas und Europas, um die Länder am Golf ebenso wie die arabischen Länder zu schützen und die Stabilität zu hüten;
- den schnellen Aufbau der Grundlagen der Demokratie mit islamischen Grundsätzen in der arabischen Welt
- die Arbeit mit friedlichen Mitteln zur Schaffung eines vergrößerten Kurdistan, weil dies die iranischen, türkischen und irakischen Ambitionen schwächen wird.

-Warum ist der Westen so schweigsam über den Jemen? Möglicherweise ist in diesen sieben Punkten die Antwort enthalten.

Übersetzung
Sabine

Quelle
Counterpunch

[1] Eine Anspielung auf den Marokkaner Jamal Benomar. Dieser marxistische Gegner der alawitischen Monarchie wurde Mitarbeiter des ehemaligen US-Präsidenten Jimmy Carter. Er wurde von den Golfmonarchien zum Rücktritt von seinen Aufgaben im Jemen gezwungen.

[2] Die Autorin unterscheidet nicht zwischen der „schnellen Einsatztruppe“ des Golf-Kooperationsrates und der „Vereinigten arabischen Verteidigungskräfte“, deren Hauptbestandteil sie ist. „Die gemeinsame „arabische“ Verteidigungskraft“, von Thierry Meyssan, Übersetzung Horst Frohlich, Voltaire Netzwerk, 20. April 2015.

[3] „Geheime Projekte von Israel und Saudi Arabien“, von Thierry Meyssan, Übersetzung Horst Frohlich, Voltaire Netzwerk, 22. Juni 2015.

Martha Mundy

Anthropologin, hat von 1973 bis 1977 im Jemen gearbeitet. Ihr Buch „Domestic Government: Kinship, Community and Politics in North Yemen“ [Nationalregierung: Verwandtschaft, Gemeinwesen und Politik im Nord-Jemen] (1995), ist ein zeitgenössischer Klassiker. Heute arbeitet sie über die politische Ökonomie der Versorgung im Jemen.