Archiv für Juli 19, 2015

 

François Hollande, Israel und die Atombombe

– Während seines 14. Juli Interviews auf TF1 und France 2 bestritt Präsident François Hollande, dass Israel die Atombombe besitze. Doch besitzt der jüdische Staat 80 bis 400 Atomsprengköpfe und hat bereits Neutron-Bomben auf die Zivilbevölkerung angewendet. Ist Herr Hollande unwissend, bis zu einem Punkt, dass er nicht in der Lage ist, der Chef der Streitkräfte und der Atomschlagkraft zu sein, oder einfach aus Bösgläubigkeit, aus Missachtung seiner Mitbürger?

| Damaskus (Syrien) | 18. Juli 2015

Am 20. Mai 2015, warf Israel, das an der arabischen Joint Force teilnimmt, eine Neutronenbombe auf dem Jemen ab. Diese Art taktischer Atombombe tötet Menschen Leben ohne die Infrastruktur zu zerstören.

– Das traditionelle Interview mit dem Präsidenten der französischen Republik am 14. Juli, an dem Nationalfeiertag, war in diesem Jahr die Gelegenheit für François Hollande, allerlei anstößige und abwegige Bemerkungen zu machen.

– Ich möchte Sie nur auf folgende Passage als Antwort auf eine Frage von Claire Chazal für die 5 + 1 Verhandlungen mit dem Iran aufmerksam machen:

“ Frankreich war bei diesen Verhandlungen sehr fest und Laurent Fabius führte sie mit großer Strenge und auch Festigkeit. Was war meine Sorge? Die Verbreitung von Kernwaffen zu verhindern. Was meint man mit Kernwaffen Verbreitung? Das bedeutete, dass der Iran zu Atomwaffen Zugriff haben könnte. Wenn der Iran zu Atomwaffen käme, würden Saudi Arabien, Israel, und andere Länder auch Zugriff auf Atomwaffen haben wollen. Es wäre ein Risiko für den gesamten Planeten. Daher war es notwendig, Irans Zugriff auf Atomwaffen zu verhindern. » [1]

– Daher würde Israel laut Präsident Hollande, Chef der französischen Streitkräfte und als solcher über die Atom-Streitkraft verfügend, keine Atomwaffen besitzen.

– Jedoch jeder weiß, dass Israel eine der vier Atom-Mächte ist, die den Nichtverbreitungsvertrag (wie Indien, Pakistan und die Demokratische Republik Korea) nicht unterzeichnet haben.

– 1956 organisierte der Präsident des französischen Rates, Guy Mollet (der Vorgänger von François Hollande an der Spitze der Sozialistischen Partei), den Transfer von Kerntechnologie zwischen Frankreich und Israel. Zu diesem Zweck reservierte er im Hotel Matignon für Shimon Peres (zukünftiger Präsident von Israel) ein Büro, von wo dieser den Transfer überwachte. Frankreich baute die Zentrale von Dimona in der Negev-Wüste, von der Schimon Peres Direktor wurde. Israel nahm ebenfalls an den französischen Atomversuchen in der algerischen Wüste teil. Als Befürworter der Kolonisation stützte sich Guy Mollet auf Israel, um gegen den algerischen FLN zu kämpfen und Krieg gegen Ägypten („Krise“ des Suez-Kanals) zu führen.

– Diese Zusammenarbeit verschlechterte sich unter Charles De Gaulle und endete mit der Dekolonisierung Algeriens. Als Israel 1967 seine arabischen Nachbarn (Theorie des „Präventivkriegs“) Ägypten, Jordanien und Syrien angriff, brach De Gaulle die Beziehungen zu Israel ab. Wenige Tage später unterzeichneten die Vereinigten Staaten eine geheime Vereinbarung mit Israel, sie autorisierten Israel die Atombombe zu haben, unter der Bedingung es nicht offen zu sagen und keine neuen Experimente zu unternehmen.

– Israel setzte seine Forschungen zunächst mit Hilfe von den Briten fort – diese gaben ihm besonders den gebrauchsfertigen Brennstoff -. Dann mit Hilfe von Südafrika ab 1975. Es profitierte besondere von den südafrikanischen Kern-Explosionen, besonders im Jahre 1979 im indischen Ozean, ohne seine Vereinbarung mit Washington zu verletzen.

– Israel besitzt derzeit 80 bis 400 Atomsprengköpfe und eine grosse Zahl von Neutronenbomben. Aufgrund der Topographie sind die strategischen Kernwaffen aber tatsächlich unbrauchbar für einen Einsatz in der Nähe von Israel. Dashalb hat sich der hebräische Staat auf Neutronenbomben spezialisiert, deren Einsatzradius kleiner ist. Sie sind die Waffen des Kapitalismus schlechthin, weil sie Menschen töten aber nicht den materiellen Besitz zerstören.

– Dieses ganze Programm wurde von einem gegen die Apartheid gesinnten israelischen Wissenschaftler, Mordechai Vanunu, 1986 in der Sunday Times aufgedeckt. [2]. Er wurde dann in Rom vom Mossad entführt, nach Israel repatriiert und 18 Jahre lang in Isolationshaft festgehalten. Im Jahr 2004 freigelassen, aber unter Hausarrest, hat er Silvia Cattori ein Interview gewährt und wurde sofort wieder inhaftiert [3].

– Im Jahr 2002 erklärte der israelische Stratege Martin Van Creveld öffentlich die Existenz des nuklearen Arsenals und bedrohte die Europäer mit Vergeltungsmaßnahmen auf ihrem Boden, wenn sie die Palästinenser weiterhin unterstützen sollten [4]. Man sprach damals von dem „Samson Komplex“, d.h. der Bedrohung durch einen zerstörerischen israelischen Selbstmord an Stelle einer Niederlage.

– Am 6. Dezember 2006 gab der amerikanische Verteidigungsminister, Robert Gates, bei einer Anhörung im Senat zu, dass Israel die Atombombe besitze. Wenige Tage später gab es Premierminister Ehud Olmert im Zuge eines Satzes in einem Interview für die deutschen Sender N24 auch zu.

– Im Jahr 2010 erreichten 18 arabische Staaten die Aufnahme auf der Tagesordnung der IAEO (Internationale Atomenergieorganisation) des Themas des „Israelischen nuklearen Potenzials.“ Die Vereinten Nationen organisierten dann eine Konferenz über den Atomwaffensperrvertrag, während der die islamische Republik Iran vorschlug, „eine von Atomwaffen freie Zone im Nahen Osten“ zu schaffen [5], nach dem Vorbild wie es in Lateinamerika oder Zentralasien getan worden war. Aber dieses Projekt scheiterte an dem Widerstand Israels und der USA. Letztere speicherten illegal Atomwaffen in der Türkei. Vor kurzem hat Israel von Neutronen Bomben während des Libanon-Krieges in 2006 in Chiyam Gebrauch gemacht, und im Jemen, am 20. Mai. In beiden Fällen wurden Strahlungs-messungen durchgeführt.

– Warum bestreitet Präsident Hollande weithin begründete Fakten? Aus Unwissenheit oder weil er versucht, die Position Frankreichs während der Verhandlungen mit dem Iran zu rechtfertigen, um sich dann in seiner eigenen Propaganda zu verplappern?

– Am 17. November 2013 erklärte François Hollande bei seiner Ankunft am Flughafen Ben Gurion Tel Aviv, „“ Tamid écha-èr ravèr chèl Israël“ auf Hebräisch, „ich bin Ihr Freund und ich werde es immer sein“. [6].

Übersetzung
Horst Frohlich

[1] « Entretien de François Hollande pour la fête nationale », par François Hollande, Réseau Voltaire, 14 juillet 2015.

[2] “Revealed : the secrets of Israel’s nuclear arsenal”, The Sunday Times, October 5, 1986.

[3] « C’est parce qu’Israël détient la bombe atomique qu’il peut pratiquer sans crainte l’apartheid » [Weil Israel die Atombombe hat kann es ohne Furcht die Apartheid praktizieren], par Silvia Cattori, Traduction Marcel Charbonnier, Réseau Voltaire, 14 octobre 2005.

[4] “The War Game, a controversial view of the current crisis in the Middle East”, Elsevier, 2002, no. 17, p. 52-53, 27 avril 2002.

[5] « Création d’une zone exempte d’armes nucléaires au Moyen-Orient » [Schaffung einer Atomwaffen freien Zone im Nahen Osten], Réseau Voltaire, 4 mai 2010.

[6] « Déclaration de François Hollande à son arrivée à l’aéroport de Tel-Aviv », par François Hollande, Réseau Voltaire, 17 novembre 2013.

VIDEO auf: http://www.presstv.ir/Detail/2015/07/18/420838/Yemen-proHadi-loyalists-Aden-Ansarullah-torturing-video
19.07.15 -JEMEN – Filmmaterial zeigt,Hadi Anhänger folternAnsarullah Kämpfer –– Inmitten der laufenden Saudi Luftangriffe gegen das verarmte arabische Land festgehalten, neu veröffentlichten Videomaterial zeigt, dass im Jemen, Militante foltern Ansarullah-Kämpfer.

– Das Video veröffentlicht von Jemens Khabar Nachrichtenagentur, zeigt eine Reihe von Militanten, loyal zu flüchtigen ehemaligen jemenitische Präsident Abd Rabbuh Mansour Hadi, wie zwei Ansarullah Kämpfer schlagen und sie zu erschießen drohen.

– Der Bericht kommt als der Kampf in der südlichen Stadt Aden tobt, wie Ansarullah Kämpfer versuchen Pro-Hadi Kräfte zurückzudrängen, die wiederum die Kontrolle Jemens zweitgrößter Stadt erlangen wollen. Laut Zeugen, die Kämpfe in den zentralen Teilen der Hafenstadt gehen weiter.

– Die Armee sagt, dass die Militanten nicht in der Lage sind die Kontrolle über die Innenstadt Distrikt Tawahi und den Präsidentenpalast in Aden zu übernehmen wie früher die Kräfte loyal zu Hadi behaupten haben.

– Aden ist seit Monaten Schauplatz von schweren Kämpfen zwischen Armee und Ansarullah Kämpfer.

Ein jemenitischer junge läuft inmitten der Ruinen der Gebäude, die in einem Luftangriff auf die Hauptstadt Sana’a am 16. Juli 2015 von Saudi Arabien zerstört wurden. (AFP-Foto)

– Die Zusammenstöße kommen inmitten der saudischen Luftangriffe gegen das verarmte arabische Land.

– Riad startete seine militärischen Übergriffe gegen Jemen am 26. März, um ohne UN-Mandat Ansarullah zu untergraben und Hadi Macht wiederherstellen.

– In der neuesten Luftangriffe am Samstag, saudische Flugzeuge bombardierten Wohngebiete in der Sa’ada Provinz im Norden. Mindestens zwei Frauen wurden in den Luftangriffen getötet. Drei weitere Personen wurden bei den Angriffen auch verwundet.

– Saudische Luftangriffe haben mehrere Bereiche in die Provinzen Ta’izz und Lahij. Mualla, Dar Sa’ad und Tawahi Ortsteile südlichen von Aden bombardiert.

– Am vergangenen Mittwoch, Rupert Colville, der Sprecher für die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte sagte, mehr als 3.800 Menschen wurden im Jemen getötet, seit Riad seine Luftangriffe ins Leben gerufen hat.

Wie Hollywood und US-Diplomaten die ukrainische Innenpolitik lenken

– Georgiens einstiges Staatsoberhaupt und heutiger Gouverneur von Odessa, Michail Saakaschwili, hat nach Gesprächen mit US-Diplomaten die 25-jährige „Maidan-Aktivistin“ Julia Maruschewska zu seiner Stellvertreterin ernannt. Maruschewska war die Hauptfigur des bekannten Maidan-Clips „Ich bin eine Ukrainerin“. In dem angeblich von ihr selbst produzierten Clip rief sie „den Westen“ dazu auf, die Maidan-Demonstranten zu unterstützen. Später wurde bekannt, dass der Hollywood-Produzent Ben Moses und die US-Stiftung National Endowment for Democracy hinter dem Video-Clip standen, der dann massiv von CNN verbreitet wurde.

Quelle: Screenshot Youtube-Video

Quelle: Screenshot Youtube-Video

– Nach seinem Treffen mit dem ukrainischen US-Botschafter, Jeffrey Payette, ernannte Saakaschwili, dessen Name weiterhin die Interpol Fahndungsliste schmückt, die Pro-Maidan Aktivistin Maruschewska zu seiner dritten Stellvertreterin.

– Seine Entscheidung begründete er auch auf seiner Facebook-Seite mit Maruschewskas „weltweiter Kampagne zur Verteidigung der ukrainischen Freiheit“ und ihrer Herkunft, die Aktivistin stamme nämlich aus der Region von Odessa. Auffällig ist dabei, dass die Schauspielerin in dem bekannten „Maifan-Clip“ von sich behauptet, eine alteingessesne  Kiewerin zu sein.

– Mit ihrem vermeintlich selbstproduzierten Maidan-Video „Ich bin eine Ukrainerin“ schaffte es die junge Schauspielerin im Februar 2014 beinah über Nacht internationale Aufmerksamkeit zu wecken. Der Pro-Maidan Clip wurde auf Youtube innerhalb kürzester Zeit mehr als acht Millionen Mal angeklickt.

– Die junge Frau rief in dem zwei minütigen Stück vor allem die westliche Welt dazu auf, die Maidan-Demonstranten in ihrem Kampf für die Unabhängigkeit des Landes in Form einer Revolution  zu unterstützen, „bevor es zu spät ist.“

– Erst später stellte sich heraus, dass hinter dem Werk keine unabhängige Gruppe von Aktivisten steckte, sondern vielmehr eine professionelle Video-Produktion. Federführend waren Hollywood-Produzent Ben Moses und Kameramann Graham Mitchel. Finanziert wurde das gesamte Filmteam um die junge Protagonistin von der halbstaatlichen US-Stiftung National Endowment for Democracy, die ihre Gelder direkt aus dem US-Bundeshaushalt erhält. Der Clip wurde dann massiv vom  US-amerikanischen Fernsehsender CNN verbreitet.

Quelle: whitehouse.gov

– Warum genau Saakaschwili die 25-jährige nun zur stellvertretenden Gouverneurin auserkoren hat, blieb unkommentiert. Zwar behauptete der Ex-Präsident von Georgien auf Nachfrage hinsichtlich der Kompetenz von Maruschewska für das Amt, die Schauspielerin habe eine universitäre Ausbildung in Stanford und Harvard erhalten, allerdings negierten beide Bildungseinrichtungen, dass die 25-jährige je bei ihnen eingeschrieben war. So scheinen die einzigen Qualifikationen die die junge Ukrainerin für ihr Amt auszeichnen, ihre guten Beziehungen zur Hollywood-Elite zu sein.

– Neben Maruschewska ernannte Saakaschwili den Geschäftsmann Vladimir Zhmak, der bis vor kurzem noch Teil des BP-Konzerns war und als afghanischer Kriegsheld gilt, zu seinem ersten Stellvertreter.