Archiv für Juni 28, 2015

– Die palästinensische Autonomiebehörde hat den ersten Beweis für mutmaßliche israelische Kriegsverbrechen während des Gaza-Konflikts im Jahr 2014 an den internationalen Strafgerichtshof vorgelegt um die Untersuchung über die Gräueltaten zu beschleunigen.

– Nach einem Treffen mit dem ICC-Chefankläger Fatou Bensouda, palästinensische Außenminister Riyad al-Maliki, sagte, das er die Dossiers über die 2014 Gaza-Krieg sowie die israelischen Siedlungen auf die besetzten palästinensischen Land und Behandlung der palästinensischen Gefangenen in Israel vorgelegt hatte.

– „Palästina ist ein Test für die Glaubwürdigkeit der internationalen Mechanismen… ein Test, der die Welt sich nicht leisten nicht zu bestehen. Palästina hat beschlossen Recht und nicht Rache suchen“, Maliki sagte.

– Er fügte hinzu, das er mit Staatsanwälte, an einem Datum ihres Besuchs nach Palästina vereinbart hatte, obwohl er den genauen Zeitpunkt nicht verraten hat. „Es hängt von ihrer Fähigkeit zu palästinensischem Gebiet ohne Probleme zu betreten“ , fügte er hinzu. (Oh, oh, ich sehe es schon kommen, Israel wird alles tun um es zu verhindern…kann sein, wenn die Staatsanwälte sich als ISIS verwundeten Terroristen verkleiden, konnten eine gute Chance haben durchzukommen. Anm.d.Ü.).

– ICC Staatsanwälte wollen ein Feld Besuch sowohl in Palästina als auch in Israel machen, aber sie haben keine formale Erlaubnis aus Israel erhalten, Reuters berichtet.

– In einem Interview mit RT, der ehemalige Sonderberichterstatter zu den UN-Menschenrechtsrat für palästinensische Angelegenheiten, sagt, der internationalen Strafgerichtshof wird hier mit „einem echten Glaubwürdigkeitstest konfrontiert“, und „Wenn den Chefankläger nicht in der Lage sein wird jeder Untersuchung über der Verbrechen zu öffnen, die in Palästina begangen wurden, gibt es eine reale Gefahr, dass das ICC auseinander fallen wird…“

– Israel verweigert alle Vorwürfe von Kriegsverbrechen gegen seine Soldaten sowie den UN-Bericht über angebliche Kriegsverbrechen bestritten, und behauptete, dass seine Soldaten den „höchsten internationalen Standards“ aufrechthalten. Es beschuldigte dagegen palästinensische Militante Tausende von Raketen auf bewohnten Gegenden abgeschossen zu haben.

– John Dugard sagte, dass Israel seine Kräfte von jeder Missbrauch während des Gaza-Krieges 2014 reingewaschen hat, und ist fest entschlossen es  seinen Soldaten für die Verbrechen, die während dieses Konflikts begangen haben nicht zu verfolgen.

Weiterlesen: ICC Staatsanwalt lehnt Israels Ängste ab, das Voreingenommenheit die Kriegsverbrechen Untersuchung begleiten wurde

– Ein Sprecher des israelischen Außenministeriums sagte, dass die Vorlage von Beweismitteln zum ICC von Palästinensern ist „nichts anderes als ein Versuch, das ICC zu manipulieren und wir hoffen, dass der Staatsanwalt nicht in die Falle tappen wird“.

– Israel ist nicht Mitglied des ICC und ist daher nicht verpflichtet, sich an dem Beschluss des ISTGH zu halten oder sogar es noch Informationen im Bezug auf die Anfrage zu geben. Allerdings glaubt John Dugard, ICC hat „klar ausreichende Beweise gesammelt zu haben, um eine Untersuchung der Kriegsverbrechen in Palästina zu öffnen“. (Auf jedenfalls, ICC hat bis jetzt nur geschafft, die Feinde bzw. Politiker die nicht bereit waren die Vasallen des Westens und USA zu spielen vor Gericht zu schleppen, d.h. alle schwarze afrikanische Politiker und serbische angebliche Kriegsverbrecher….wenn diesmal das ICC versagt, die Herrschaften können wirklich ihre Richter Roben  einpacken…Anm.d.Ü.).

– Israel kritisiert ICC offen und sagte, die palästinensische Autonomiebehörde kein Staat ist und hätte nicht ICC-Mitglied wurde sollte. (Ja, wen man genau sein will, Israel ist auch kein Staat, da seine Grenze nicht schriftlich festgesetzt wurden…und laut internationales Recht, dass ist die Voraussetzung als Staat anerkannt zu werden. Daher unsere Politiker lügen bewusst die Welt seit 1948. Anm.d.Ü.).

– Israel behauptet auch, dass die ICC-Untersuchung aufrecht zu halten, wurde auch den israelisch-palästinensischen Friedensprozess Verhandlungen über einen palästinensischen Staat, die im Jahr 2014 zusammenbrachen und noch nicht weiter verlängert wurden, erschweren. (Da Israel, noch nie ein Abkommen angehalten hat….spielt die ICC-Untersuchung keine wirkliche Rolle….diese Verhandlungen sind ohnehin nur ein Vorwand, noch mehr palästinensisches Land zu stehlen. Anm.d.Ü.)

– Hamas Militär Gruppe ignorierte auch die Vorwürfe und forderte eines Verfahrens gegen israelische Führung einzuleiten.

– Die palästinensische Autonomiebehörde trat das ICC im April 2015 ein, und danach, ICC Chefanklägerin Fatou Bensouda hat eine vorläufige Untersuchung der Exzesse, die während des letzten Jahre-Gaza-Kriegs stattgefunden haben, angeleitet.

– Die aktive Phase des Konflikts dauerte 50 Tage und das Leben von 2.100 Palästinenser, die meisten von denen Zivilisten, sowie der 67 israelische Soldaten und 6 Zivilisten  kostet….nicht zu vergessen die 11.000 verwundete geschundene Palästinenser. Anm.d.Ü.

– Am Montag, der UN-Ermittler, dass israelische und palästinensische Kräfte schwere Verletzungen des humanitären Völkerrechts während dieses Konflikts, die möglicherweise als Kriegsverbrechen behandelt werden könnten.

Der Kommentar ist alt aber gilt immer noch: Interessant ist, die UN schafft nicht über den eigenen Schatten zu springen, d.h. nur Israel als Kriegsverbrecher zu erklären und versucht auch Hamas bzw. Palästinenser als Kriegsverbrecher abzustempeln. Hamas wird beschuldigt „außergerichtlichen Hinrichtungen von angeblichen Verrätern“ verübt zu haben…..dann müsste die UN auch die USA-Killerdrohne-Einsätze in Jemen, Somalia, Afghanistan, Pakistan verurteilen, da auch in diesem Fall nie ein Prozess stattgefunden hat…..oder Saudi Arabien, das ohne UN-Erlaubnis Jemen bombardiert…..aber soviel Zivilcourage kann man wirklich von UN nicht erwarten.

 

 

Eine Schule der Fleischfresser, in Italien

– Für die europäischen Leser sind Drohnen wirkungsvolle Waffen, die aus der Distanz eingesetzt werden können ohne Bodentruppen zu entsenden. Aber für die Einwohner des Vorderen Orients sind sie Mörder, die ganz leise irgendwo auftauchen und eine Rakete auf dich abschießen können. Niemand ist sicher davor, sich nicht eines Tages nahe der Schusslinie zu befinden und verwundet oder getötet zu werden, weil er sich im falschen Moment am falschen Ort befindet. Um diese Art Jagd weiterzuentwickeln, eröffnet Italien nun eine Schule.

| Rom (Italien) | 27. Juni 2015
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– Vor einer Woche hat bei der Pariser Luft- und Raumfahrtschau Salon du Bourget die Direktion für luftgestützte Waffensysteme des italienischen Verteidigungsministeriums einen Vertrag mit der kanadischen Gesellschaft Cae unterzeichnet, um in Amendola (Foggia, Pouilles) die erste europäische Flugschule für die Militär-Drohne Predator (Fleischfresser, Raubtier) des US-amerikanischen Unternehmens General Atomics einzurichten. Ein früherer Vertrag sah die Lieferung eines Flugsimulators nur für das Modell MQ-1 Predator vor, während der neue Vertrag auch das Training der Fernbediener für den B/MQ-9 Predator möglich macht – beide sind eine Schenkung an die italienische Luftfahrt. So verwirklicht sich der Traum von Roberta Minotti (italienische Verteidigungsministerin), die das Projekt bei der „Konferenz über die Zukunft der nationalen und europäischen Luft- und Raumfahrt“ (Florenz, 24. Oktober 2014) angekündigt hatte.

– Ein Projekt des Pentagon, in dessen Schulen bislang die europäischen Fernbediener der Predator trainiert wurden: Weil es heute mehr Fernpiloten für Drohnen als Piloten für Jagdbomber ausbilden muss, braucht das Pentagon weitere Trainingszentren im Umfeld der Nato. Die italienische Luftfahrt und die der anderen EU-Staaten, die Nato-Mitglieder sind, werden also ab 2016 über die Schule von Amendola verfügen. Hier werden die europäischen Drohnen-Fernbediener sowohl in Einsätzen zur Aufklärung und zur Ziel-Identifizierung ausgebildet, wie sie bislang durch die in der italienischen Luftfahrt eingesetzten Predator ausgeführt wurden, wie auch in Angriffen mit den MQ-9 Reaper, wie sie in Afghanistan, Pakistan, im Irak, im Jemen, in Somalia und anderen Ländern erfolgen.

– Der Reaper (Sensemann – für menschliches Leben offensichtlich), mehr als zehn Meter lang und mit einer Flügelspannweite von zwanzig Metern, lässt sich mit 14 Raketen AGM-11 Hellfire (Höllenfeuer) bewaffnen, dazu mit zwei lasergelenkten GBU-12 Paveway II oder satellitengelenkten GBU-38 JDAM. Wenn die Drohnenbediener Tausende von Kilometern entfernt vor den Bildschirmen ihrer Steuerpulte durch elektro-optische und andere Sensoren der Drohne das „Ziel“ ausfindig gemacht haben, ordern sie mit ihrem Joystick den Abwurf von Raketen und Bomben.

– Das ist die neue Art Krieg zu führen – „chirurgisch“ dargeboten. Die „Kollateralschäden“ sind entsprechend häufig: Um einen vermutlichen Terroristen zu treffen, zertrümmern die Drohnenmörder oft ein Haus und töten Frauen und Kinder, oder der Fernbediener verwechselt eine Gruppe Menschen bei einer Hochzeit mit einer gefährlichen bewaffneten Gruppe und wirft die „Höllenfeuer“ mit thermobarem Gefechtskopf oder mit Splittersprengladung ab, oder er startet sie, weil er von dem anstrengenden Dienstplan an der Konsole gestresst ist.

– Zu all dem wird die europäische Schule für Militär-Drohnen beitragen, deren Ansiedlung in Italien kein Zufall ist. Italien war das erste Land in der EU, das die US-Predator erworben und sie in internationalen „Missionen“ angewendet hat (Afghanistan, Irak, Libyen, Horn von Afrika) und das erste, das den Einsatz von Militär-Drohnen im nationalen Luftraum erlaubt hat und dadurch die zivilen Flüge gefährdet. Von Sigonella aus (US-Stützpunkt in Catania, Sizilien) operieren seit Jahren die Drohnen Global Hawk (globale Falken) wie auch bewaffnete Predator der US-Navy. In demselben Stützpunkt wird ab 2016 das System AGS der Nato in Funktion treten, das mit Global Hawk zur Unterstützung der Nato-Operationen einen weiten Bereich von Afrika bis zum Nahen Osten überwachen wird. Der Gebrauch von Militär-Drohnen wird sich verstärken durch den Einsatz der EU „gegen die Menschenhändler im Mittelmeerraum“, dem Hauptschlüssel für eine Operation unter Leitung der Nato zum militärischen Eingreifen in Libyen.

– Und die Ministerin Pinotti darf beim Besuch in Amendola die Fernbediener der Predator beglückwünschen, wie es in demselben Stützpunkt Premierminister D’Alema (Demokratische Partei der Linken) tat, als er am 10. Juni 1999 die italienischen Piloten beglückwünschte, die Jugoslawien bombardiert hatten, und betonte, sie hätten „eine großartige menschliche und berufliche Erfahrung“ gemacht.

Übersetzung
Sabine

Quelle
Il Manifesto (Italien)