Archiv für März 3, 2015


Iraqi security forces and Shi'ite fighters gather in Salahuddin province March 2, 2015 (Reuters / Thaier Al-Sudani)

– Irakische Truppen unterstützt von Alliierten Schiiten und Sunniten Kämpfer und von einem Top iranischen General betreut und koordiniert, konnten Teile der strategischen nördlichen Stadt Tikrit, in eine große Gegenoffensive gegen die militanten islamischen Staat, wieder erobern.

– Die irakischen Truppen ist gelungen, Teile der Qadisiyah Nachbarschaft im Norden der Stadt zurückzuerobern, berichtet Press TV. Unterdessen BBC zitiert Sicherheitsquellen die sagen, dass die regierungstreuen Truppen die Kontrolle über Nord-Ost und al-Teen und westlichen al-Abeid Distrikte übernahmen.

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– Irakische Truppen wurden mit heftigen Widerstand seitens des militanten islamischen Staat konfrontiert. Bei dem Angriff wurden 16 Soldaten getötet und 30 verletzt. Die irakische Truppen näherte Tikrit aus mehreren Fronten, jedoch die Armee hat noch nicht das Zentrum von Tikrit erreicht, so Salahuddin Gouverneur Raed al-Jabouri sagte Al-Arabiya Al-Hadath Fernsehen spät am Montag.

– „Die Truppen erreichten ohne Widerstand al-Teen Nachbarschaft, aus der nördlichen und westliche Seite der Stadt und aus dem Süden, das Polizei-Akademie-Gebäude wurde besetzt, das sich 2 km von dem Gebäude der Provinz entfernt befindet und die Bewohner begrüßten die Streitkräfte mit einem überwältigenden Ausbruch von Freude“,  sagte al-Jubouri, die libanesische Tageszeitung al-Akhbar.

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– Laut die FARS Nachrichtenagentur, der iranischer General Qassem Soleimani, Kommandeur der Al-Quds Force ist vor Ort um die irakischen Schiiten-Milizen zu überwachen, die versuchen, die Provinz Salahuddin zurückzuerobern.

– Die Operation wurde ins Leben gerufen, nachdem er sich mit irakischen Kommandeure und schiitische Milizen über das Wochenende getroffen hatte, so al Araby Berichten, die sich auf einem irakischen Militär berufen. Soleimani spielt diesmal eine „unterstützend und keine Führungsrolle“ hat er erklärt.

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– Der General hatte angeblich eine führende Rolle in den letzten Schlachten gegen des islamischen Staates im Irak Diyala Governatorate und Kurdistan gespielt. Twitter aufwartete auch mit Fotos von Soleimani, als er die irakischen Sicherheitskräfte, kurdische Peschmerga Kämpfer und schiitische Milizen beraten hat.

– Ende Dezember Iran hat ein Abkommen mit dem Irak geschlossen, um das Land gegen ISIS zu helfen. Früher wurde berichtet, dass Iran hat Ausbildung und Ausrüstung der irakischen Schiiten-Milizen seit dem Sommer übernommen.

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– Unterstützt von schiitischen und sunnitischen Kämpfer, die irakische Armee die etwa 30.000 Soldaten hat, hat am Montag eine groß angelegte Militäroperation gegen Saddam Husseins Heimatstadt gestartet um sie von dem islamischen Staat (vormals ISIS) zu befreien. Dies ist der sechste Versuch seit Juni 2014 von irakischen Truppe Tikrit zurückzuerobern. Derzeit wird geschätzt, dass in Tikrit 13.000 ISIS Kämpfer befinden.

– „Der Armee, Bundespolizei, „Popular Mobilisation“ Freiwilligen Einheiten, und die Söhne der Salaheddins Stämme sind dabei in die größte Operation seit Juni, Tikrit von Daesh (ISIS) zu befreien“, sagte ein leitenden kämpfenden Offizier an AFP. „Wir sind der Sieg sicher… aber die Operation ist nicht einfach“.

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– Offenbar Luftangriffe waren vor Beginn des Angriffs beteiligt, aber das Pentagon sagte, dass US-Kampfjets nicht in Einsatz waren. „Wir bieten Luftangriffe zur Unterstützung der Operation um Tikrit, nicht“ , sagte Pentagon-Sprecher Oberst Steven Warren. (Klar, man bombardiert seinen eigenen Proxys Krieger nicht.Anm.d.Ü.)

– Tikrit liegt fast auf halbem Weg zwischen Bagdad und Mosul, und ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt zwischen der Hauptstadt und die nördliche Stadt. Kontrolle ist für die Regierung entscheidend.

– „Tikrits Befreiung bedeutet Befreiung der gesamten Provinz“ Rafid Jaboori, Sprecher der irakische Premier sagte zu Sputnik. „Das wird der Welt noch einmal zeigen, dass die irakische Regierung fest entschlossen ist, sein Land zu befreien und seine Menschen unabhängig ihrer religiösen oder ethnischen Herkunft zu schützen“.

 

 

Der neue heilige Kreuzzug

Das Massaker an Journalisten von Charlie Hebdo und Polizeibeamten hört nicht auf, die Analytiker und Chronisten auf der ganzen Walt in Erstaunen zu setzen. Während die französische Presse einmütig den islamistischen Terrorismus anprangert, sehen viele – wie Manlio Dinucci in Il Manifesto – hier klar und deutlich eine Manipulation der westlichen Geheimdienste.

| Rom (Italien) | 28. Februar 2015
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– Echte Kommandos in ihrer Art sich zu bewegen und zu schießen. Nicht mit Feuerstößen – um nicht Munition zu verschwenden – sondern mit einem oder zwei Schüssen auf jedes Opfer, so wie auf den verletzten Polizisten, der mit einem einzigen Schuss getötet wird durch einen Mörder, der einfach weitergeht, zurück zum Auto, und vor dem Einsteigen seelenruhig einen heruntergefallenen Schuh aufsammelt (er könnte ein Beweisstück für die DNA-Analyse sein). Aber als die beiden, durch Spezialkräfte vorbereitet, den Wagen wechseln, „vergessen“ sie (nach der Version der Polizei) einen ihrer Personalausweise auf dem ersten Auto. Und signieren so das Attentat offiziell. Einige Stunden später kennt man auf der ganzen Welt ihre Namen und ihre Lebensläufe: „zwei radikalisierte Kleinkriminelle, bekannt bei der Polizei und den französischen Nachrichtendiensten“.

– Man kommt nicht umhin, bei dem, was als „der 11. September Frankreichs“ bezeichnet wird, noch einmal den 11. September der Vereinigten Staaten zu durchdenken – als wenige Stunden nach dem Attentat auf die Twin-Towers schon die Namen und die Lebensläufe derjenigen in Umlauf waren, die als Anstifter und Al-Qaida-Mitglieder genannt wurden. Oder die Ermordung Kennedys, wo man sofort den vermutlichen Täter findet. Dieselbe Sache in Italien bei dem Massaker auf der Piazza Fontana. Legitim also der Verdacht, dass hinter dem Attentat in Frankreich, von langer Hand vorbereitet, die Geheimdienste stecken.

– Die beiden angenommenen Täter gehören (falls ihre Lebensläufe wahr sind) in diese Unterwelt, die von den westlichen Geheimdiensten – der französische inbegriffen – geschaffen wurde. 2011 haben diese Dienste in Libyen islamistische Gruppen finanziert, bewaffnet und trainiert, die noch kurze Zeit vorher zu Terroristen erklärt waren, darunter auch die ersten Kernzellen des Islamischen Staates. Die Geheimdienste haben sie (nach einer Untersuchung der New York Times im März 2013) durch ein von der CIA aufgebautes Netzwerk mit Waffen versorgt, als sie nach ihrem Beitrag zum Sturz Gaddafis nach Syrien gingen, um Assad zu stürzen und dann den Irak anzugreifen (in dem Moment, als die Regierung von al-Maliki sich vom Westen entfernte und an Peking und Moskau annäherte). Der 2013 geborene IS erhält Finanzierungsmittel und Transitwege durch Saudi- Arabien, Katar, Kuweit, die Türkei und Jordanien, enge Verbündete der Vereinigten Staaten und anderer westlicher Regierungen, darunter Frankreich. Das bedeutet nicht, dass die Masse der Aktivisten der islamistischen Gruppen, die zudem aus verschiedenen westlichen Ländern stammen, sich dessen bewusst sind. Trotzdem bleibt die Tatsache bestehen, dass sich hinter ihren Masken mit Sicherheit westliche und arabische Geheimagenten verstecken, die speziell für diese Operationen ausgebildet wurden.

– In der Erwartung weiterer Bausteine, welche die wahre Gebärmutter des Attentats in Frankreich erhellen könnten, fragt man sich logischerweise: Wem nützt das? Die Antwort findet sich in einer Erklärung von Nicolas Sarkozy, der während seiner Zeit als französischer Präsident einer der Hauptakteure für die Versorgung der islamistischen Gruppen im Angriffskrieg gegen Libyen war. Er hat das Attentat bezeichnet als „Kriegserklärung gegen die Zivilisation, die die Verantwortung hat, sich zu verteidigen“. Auf diese Weise soll die öffentliche Meinung davon überzeugt werden, dass der Westen von nun an im Krieg sei gegen jene, die die „Zivilisation“, wie der Westen sie verkörpert, zerstören wollen und er sich deshalb „verteidigen“ muss, indem er seine militärischen Kräfte potenzialisiert und überall in die Welt schickt, wo die „Bedrohung“ auftaucht.

– So wird versucht, das Mitgefühl der Massen mit den Opfern des Massakers in Mobilmachung für den Krieg zu transformieren. Der David, der in Florenz einen schwarzen Schleier trug, wird jetzt aufgerufen, für den neuen heiligen Kreuzzug nach dem Schwert zu greifen.

Übersetzung
Sabine

Quelle
Il Manifesto (Italien)