Archiv für Juli 13, 2014

– Mossad-Chef sagte Entführung der Jugendlichen voraus
von Gerhard Wisnewski –

– Nichts gegen den Mossad – der versteht sein Handwerk. Sogar so gut, dass er die Entführung der drei Jugendlichen vom 12. Juni 2014 schon eine Woche vorher voraussagte. Beim Streit um ein neues Sicherheitsgesetz fragte Mossad-Chef Pardo: Was wäre, »wenn in einer Woche drei 14-jährige Mädchen aus einer der Siedlungen entführt werden?« Volltreffer: Denn genau eine Woche später wurden tatsächlich drei israelische Jugendliche entführt. Zufall? Oder hat der Mossad die Entführung selber inszeniert?
Voltaire Netzwerk | 8. Juli 2014

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– Es ist ja schließlich zu merkwürdig: »Jedes Mal, wenn sich die israelische Regierung festgefahren hat, springen ihr ihre Feinde bei, um sie zu retten«, wundert sich Kevin Barrett von der amerikanischen Militär-Seite Veterans Today. »Das Muster ist unverkennbar: Die USA üben Druck auf Israel aus, Siedlungen aufzugeben oder den Bau weiterer Siedlungen zu stoppen… und plötzlich geht eine Selbstmordbombe hoch.

– Die internationale Gemeinschaft hat Israel mit dem Rücken zur Wand, und schon explodiert eine weitere Bombe. Argentiniens jüdische Gemeinde wird anti-zionistisch – und die israelische Botschaft und das Jüdische Gemeindezentrum in Buenos Aires fliegen in die Luft.« Und nun, da die ganze Welt der frisch versöhnten palästinensischen Koalitionsregierung aus Hamas und Fatah applaudiere, drehe Israel total durch; plötzlich würden drei israelische Jugendliche entführt und Israel beginne eine brutale Razzia auf der Westbank.

– Wie vom Erdboden verschluckt –

– Was ganz so klingt, als wäre Israel selbst in die angebliche Entführung der Jugendlichen verstrickt – aber das ist natürlich nur eine »Verschwörungstheorie«. Das heißt: Ein bisschen merkwürdig war sie schon, diese Entführung, oder? Selbst manchen Mainstreammedien fiel auf, dass zunächst nicht einmal klar war, um was für Jugendliche es nun eigentlich ging: »Talmud-Schüler«, »Religions-Studenten« oder vielleicht »Siedler-Kinder«? Oder alles zusammen? Darüber hinaus gab es weder eine Lösegeldforderung noch ein Bekennerschreiben. Die Jugendlichen waren einfach wie vom Erdboden verschluckt.

– Viel mehr als die Behauptung, dass sie entführt worden seien, gab es nicht. Aber stimmte das überhaupt? Und warum ließen die Entführer einfach nichts von sich hören? Und wenn sie nichts von sich hören ließen – welchem Zweck diente das Kidnapping dann überhaupt? Wurde es »einfach so« durchgeführt, um mal wieder jemanden umzubringen? Spiegel Online bemängelte, dass überhaupt nicht klar sei, wer die drei entführt habe; dass die Hamas dahinter stecke, dafür fehlten »konkrete Beweise«. Später lehnte die Hamas sogar jede Verantwortung für die Entführung ab.

– Auch für unsere Mainstreammedien war klar, dass »die Entwicklungen« dem israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu »politisch geradewegs in die Hände« spielten, so die taz. Die »Entführung der Studenten kam Israel gelegen«, zitierte auch der Zürcher Tagesanzeiger einen Experten: »Die Entführung der drei Jugendlichen sei für Israel zum richtigen Zeitpunkt gekommen, sagt der Nahost-Experte Pascal de Crousaz. Und sie sei nicht im Interesse der Hamas gewesen.« Selbst der Deutschlandfunk nahm den israelischen Botschafter in die Zange und fragte: »Man hat keine Beweise, hat offenbar keine eindeutigen Hinweise, und jetzt steht schon fest, dass es die Hamas war?«

– Eine erstaunlich genaue Prophezeiung –

– Tatsächlich kam die Entführung und Ermordung der drei Jugendlichen den Hardlinern in der israelischen Regierung gerade recht, um die neue Koalitionsregierung der Palästinenser zu kompromittieren. Just zu diesem Zeitpunkt tobte aber auch der Streit um ein Sicherheitsgesetz, das den Austausch von Terroristen verbieten soll, die wegen Mordes verurteilt wurden. Die so genannten Sicherheitsbehörden waren gegen das Gesetz.

– Glaubt man der israelischen Zeitung Ha’aretz, kam es am 5. Juni 2014 zu einer denkwürdigen Sitzung des Sicherheitskabinetts. Dabei versuchte Mossad-Chef Tamir Pardo »die Minister zu überzeugen, das Gesetz nicht zu verabschieden, denn es würde den Handlungsspielraum der Regierung bei zukünftigen Entführungen einschränken«. Als Beispiel erwähnte Pardo die Entführung der 200 Schulmädchen durch Boko Haram in Nigeria. Außerdem entwarf Mossad-Chef Pardo bei dieser Gelegenheit »ein Szenario, das dem Kidnapping der drei israelischen Teenager gespenstisch ähnlich war«, so die israelische Zeitung. »Was werden Sie tun«, fragte der Geheimdienstmann demnach den Wirtschaftsminister Naftali Bennett, »wenn in einer Woche drei 14-jährige Mädchen aus einer der Siedlungen entführt werden? Wollen Sie sagen, es gibt da ein Gesetz, nach dem wir keine Terroristen freilassen dürfen?« Eine erstaunlich genaue Prophezeiung. »Tamir Pardo hat gerade einen Platz in der Ruhmeshalle der False-Flag-Hellseher gewonnen«, spottete Veterans Today.

– Die Lizenz zum Lügen –

– Rechnen wir einmal nach: Die genannte Sitzung des Sicherheitskabinetts fand am 5. Juni statt, wobei Mossad-Chef Pardo die erwähnte Entführung in einer Woche »in Aussicht stellte«. Am 8. Juni wurde das Gesetz gegen den Willen des Geheimdienstes im Kabinett verabschiedet, und am 12. Juni wurde die Entführung der drei Jugendlichen gemeldet. Also auf den Tag genau eine Woche nach Pardos Warnung.

– Nicht nur eingefleischte »Verschwörungstheoretiker«, die wieder einmal das Gras wachsen hörten, schöpften Verdacht: »Leitende Beamte der Vereinten Nationen und der Palästinenserbehörde legten nahe, dass Israel die Geschichte der drei von der Hamas entführten Jugendlichen – Eyal Yifrach, Gilad Shaar und Naftali Frenkel – fabriziert haben könnte«, schrieb Israel Today noch am 18. Juni 2014. Und der bekannte israelische Satiriker Gilad Atzmon erklärte am 19. Juni: »Es gibt keine eindeutigen Belege, dass die drei israelischen Siedler entführt wurden. Je mehr Zeit vergeht, desto mehr Analytiker glauben, dass diese jüngste Affäre eine weitere False-Flag-Operation der Israelis sein könnte. Man denke an das Mossad-Motto ›Mithilfe der Täuschung‹. Während wir die verfügbaren Beweise analysieren, stellen wir fest, dass die ›Entführung‹ Israel eine Gelegenheit bietet, hart gegen die palästinensische Führung und Zivilisten loszuschlagen.« Kurz: Die Geschichte von dem Kidnapping kam nicht wirklich gut an – nicht einmal bei den Mainstreammedien. Je mehr die Zweifel wuchsen, desto mehr gerieten die Israelis in Beweisnot.

– Doch da, am 30. Juni 2014, wurden die Teenager plötzlich tot aufgefunden. Und wer hat die Jugendlichen demnach umgebracht? Etwa auch der Mossad? Nicht unbedingt. Denn Kritiker zweifeln überhaupt an der Entführung. Vielleicht reichte dem israelischen Geheimdienst auch ein bloßes Medienereignis – sprich: eine Inszenierung. Beobachter wiesen auf fehlende Tränen und angeblich leere Bahren bei der Trauerfeier hin und vermuteten »Krisendarsteller« am Werk.

– Laut israelischer Armee soll zwar sowohl der Wagen der Entführer als auch Blut und Patronenhülsen auf dessen Sitzen gefunden worden sein. Allerdings hat jedes Militär der Welt nun mal nicht nur die Lizenz zum Töten, sondern auch zum Lügen. Am Tag nach dem Leichenfund, am 1. Juli, präsentierten die Behörden einen weiteren Beweis: Einen Mitschnitt eines mutmaßlichen Notrufs der Jugendlichen, der bisher nur »auf tragische Weise verschlampt« worden sei, so The Jewish Daily Forward: »Sie haben mich entführt«, soll einer der Teenager am Handy gesagt haben. Dann Schreie und Schläge; anschließend gedämpfte Schüsse. Danach hörte man nur noch das Autoradio dudeln. Klingt ja auch echt – oder vielleicht nicht?

– Wie man’s nimmt: Der Anruf habe keine Konsequenzen nach sich gezogen, weil selbst die Telefonisten der Polizei an einen Schwindel geglaubt hätten, so der Jewish Daily. Oder wie es ein Kommentator auf dem Internetportal des Jewish Daily ausdrückte: »Bei verdächtigen Anrufen sollte man sich zuerst mal das Protokoll ansehen und dann jeden über zwölf Jahre streng bestrafen, der sich einen Scherzanruf bei den Sicherheitsbehörden erlaubt.«

Gerhard Wisnewski

Quelle : „Mossad-Chef sagte Entführung der Jugendlichen voraus“, von Gerhard Wisnewski, Voltaire Netzwerk, 8. Juli 2014, http://www.voltairenet.org/article184741.html

13.07.14 – SYRIEN – Armee erobert Teile der östlichen Stadt Mulayhah zurück –

– Die syrische Armee sagt, dass Teile der östlichen Stadt Mulayhah zurückerobert hat, wie die Streitkräfte des Landes weiterhin mehr Boden im Kampf gegen ausländische Takfiri-Söldner-Terroristen gewinnen.

– Einheiten der syrischen Armee gelang es, Teile der strategischen Stadt nach rund 100 Tagen schwere Kämpfe mit den Terroristen der so genannten al-Nusra und anderer Takfiri-Gruppen, zurückzuerobern.

– Berichten zufolge, syrische Soldaten haben die Stadt komplett eingeschlossen und sind in Kontrolle von Gebäuden in der Nähe der Fateh-Moschee in Mulayhah. Regierungstruppen sind derzeit in heftige Auseinandersetzungen mit den Kämpfern im nordöstlichen Teil der Stadt engagiert, so die Berichten.

– Berichten zufolge, die syrischen Truppen hat dem Versuch der ausländische Söldner vereitelt, ihre 500 Militanten Kollegen, die in der Stadt eingeschlossen sind, zu Flucht zu verhelfen.

– Eine Reihe von Militanten, einschließlich einige tschetschenischen und französische Staatsangehörige, wurde in der Armee-Operation angeblich getötet.

– Die Entwicklung kommt, wie die syrischen Streitkräfte wichtige Siege im Kampf gegen die von Ausland gesteuerten Gruppen errungen haben, und ihnen in den vergangenen Monaten schwere Verluste landesweit zugefügt haben.

– Im Juli, die syrische Armee hat die Kontrolle über die strategischen Sheikh Najjar Industriezone in der nördlichen Stadt Aleppo wiedergewonnen, und dabei eine große Anzahl von Takfiri Kämpfer getötet.

09.07.14 – SYRIEN – Takfiri Militanten schlachten 14 Zivilisten in Hama Bezirk –

– Auswärtige unterstützten Militanten haben mindestens 14 syrische Zivilisten bei einem Angriff auf ein Dorf in Hama Landschaft brutal abgeschlachtet, sagen Sicherheitsexperten.

– Syrische lokalen Sicherheitsbehörden sagten am Mittwoch, dass die Opfer sind sieben Männer und sieben Frauen der Dorf Khatab.

„Eine bewaffnete Terrorgruppe infiltrierte das Dorf Khatab im Morgengrauen und verübten ein Massaker unter den zivilen Bewohnern, 14 von ihnen wurden getötet“, das syrischen Staatsfernsehens zitierte ein Senior Security-Beamter.

Einige Anwohner sagen, unter den Toten gab es auch Kinder.

13.07.14 – ISRAEL – GAZA GHETTO – Genozid auf israelisch – Bombardement traumatisieren Gaza Kinder – Gaza Bombardement weiter traumatisiert Kinder: Charity

– Weltweit Top unabhängige Wohltätigkeitsorganisation für Kinder hat davor gewarnt, dass die israelische Bombardierung des Gazastreifens weitere junge Menschen in der belagerten palästinensischen Enklave traumatisieren wird.

– Safe the Children hat gesagt, die psychische Gesundheit der palästinensischen Kinder, durch unbarmherzige israelische Luftangriffe gefährdet wird, und betonte, dass Kind-Psychologen sagen, dass die neueste Welle der Luftangriffe, die heikle Aufgabe des Wiederaufbaus der psychischen Gesundheit der Kinder, die an posttraumatischer Stress Disorder (PTSD) von früheren Konflikte leiden unmöglich gemacht hat. (Ja, ja, Ein Herz für Kinder, UNICEF, dieses süße Gesäusel um Kinder-Schutz…ah ich habe vergessen, es handelt um Palästinenser, arabische Kinder…sie haben kein Recht auf Schutz wie jüdische, amerikanische oder europäische Kinder…wenn auch nicht gegenüber die Juden, aber auf jedenfalls gegenüber Schwarze oder Araber sind wir irgendwie auch Auserwählte. Anm.d.Ü.).

– Die internationale Nichtregierungsorganisation vermerkte weiter, dass Kinder werden weiter mit Schlafstörungen und andere Verhaltens-Probleme konfrontiert werden.

– Osama Damo, Senior Communications Manager für Save the Children, sagte, man erwartet, dass die Kinder werden mit viele Probleme während der Schlafzeiten konfrontiert, „weil militärische Operationen oft während der Nacht stattfinden“. (Nicht vergessen, auch in West Bank, al-Quds etc. die israelische Armee pflegt in palästinensischen Häuser währen die Nacht „brutal“einzudringen um Menschen, auch Kinder zu verhaften und entführen. Anm.d.Ü.).

– Er fügte hinzu: „die Angst, die sie dabei erfahren, ist nicht auszudenken“.

– Damo erklärte ferner, dass es gibt Organisationen die im Gaza arbeiten, die bestrebt sind sichere Orte für Kinder während der Überfälle, zu schaffen.

– Save the Children fordert alle Seiten des Konflikts einen Waffenstillstand zuzustimmen, so dass die Kinder von Gaza lebenswichtige Dienstleistungen gewährt werden können.

– Insgesamt 163 Palästinenser, die meisten davon Frauen und Kinder, haben ihr Leben in der verarmten Region seit Dienstag verloren. Fast 1.100 andere wurden auch bei der laufenden tödliche Luftangriffe verletzt.

– Das israelische Militär hat tausende von Reservisten für eine möglich große Boden-Invasion in den Gazastreifen aufgerufen.

– Der palästinensische Widerstandsbewegung Hamas hat Israel davor gewarnt, dass es bereit ist zurückzuschlagen, wenn das Tel Aviv-Regime einen Boden-Angriff auf Gaza starten sollte.

12.07.14 – SÜD SUDAN – USA Machenschaften, Oded Yinon Plan und die Zerstörung Sudan und Süd Sudan UNHCR warnt vor der steigenden Zahl der Süd Sudan-Flüchtlinge

– Das Büro des Hochkommissars der Vereinten Nationen für Flüchtlinge (UNHCR) hat davor gewarnt, dass die steigende Anzahl von Menschen die gezwungen werden aus ihren Häusern in Süd Sudan zu fliehen wird bis Ende des Jahres mehr als 700.000 sein.

– Bei dem Nachrichten-Briefing am Freitag, UNHCR-Sprecherin Melissa Fleming hat den Alarm über die steigende humanitäre Krise im Süd-Sudan wie Auseinandersetzungen zwischen regierungstreuen Truppen und Rebellen im Lande toben.

– „Der aktuelle Konflikt… in die jüngste Nation der Welt hat einen Flüchtling-Exodus nach Äthiopien, Kenia, Sudan und Uganda verursacht, der viel höher ist als ursprünglich erwartet“, sagte Fleming und fügte hinzu, „die Zahl von 715.000 hat mehr als die Zahl der Flüchtlinge verdoppelt, die man erwartet hat“ als die UN-Flüchtlingsagentur einen Finanzierung Aufruf für die Süd-sudanesischen Flüchtlinge vor vier Monaten begangen hat.

– In der Zwischenzeit, die Agentur hat die Finanzierung von 371 Millionen US$ die im März angefordert revidiert und die Summe auf 658 Millionen US$ erhöht. (Wahrscheinlich was wir, die Weltbürger noch nicht gemerkt haben ist, dass wir alle, mit unsere Steuer die Imperium-Allüren von USA und Israel Großisrael Traum finanzieren, die tote Afrikaner, Syrer, Iraker etc. sind wie man in der moderne Sprache sagt „kollaterale Schäden“ die wir die Demokraten, wie jetzt Massakern in Gaza, nicht nur mit Schweigen akzeptieren, aber sogar von unsere Politiker, die wie Zirkuspferde gezähmt wurden, Israel applaudiert wird. Unsere Dummheit ist damit globalisiert. Anm.d.Ü.).

– Auch wird angemerkt, dass Äthiopien mit über 1.000 Flüchtlinge die die Übergang in der Stadt Burubiey täglich überqueren, dem größten Anstieg der Flüchtling erlebt.

– Die Entwicklung kam am selben Tag, wie die Organisation Save the Children warnte, dass mit mehr als 2.600 Menschen an Cholera im Süd Sudan erkrankt sind und 60 davon gestorben, seit die ersten Fälle im Mai in der Hauptstadt Juba erkannt wurden.

– Süd Sudan Gewalt startet im Dezember 2013, als die Kämpfe zwischen den Truppen loyal zu Präsident Salva Kiir und Überläufer seinen entlassenen Stellvertreter Riek Machar anfingen.

– Der Konflikt verwandelt sich bald in einem totalen Krieg zwischen der Armee und Überläufer, und der Gewalt, nahm eine ethnische Dimension an, als der Präsident Dinka Stamm gegen Machar’s Nuer ethnische Gruppe fingen an sich gegenseitig zu bekämpfen.

– Tausende von Menschen wurden bisher im Krieg getötet. Die Kämpfe haben deutlich nachgelassen, nachdem die neueste Waffenstillstand-Vereinbarung in Juni unterschrieben wurde, aber die Gespräche in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba zwischen den beiden verfeindeten Seiten sind ins Stocken geraten.

„Vor unseren Augen“
Das „Kurdistan“ der israelischen Version
von Thierry Meyssan –

Während alles stattfindet, um ein unabhängiges Kurdistan zu schaffen, sieht Thierry Meyssan da eine Manipulation des Traums des kurdischen Volkes zugunsten Israels, der Vereinigten Staaten sowie der Türkei. Auch prangert er das Projekt der ethnischen Säuberung der Barzani an und konstatiert die Opposition der PKK zur Schaffung eines solchen „Kurdistans“.
Voltaire Netzwerk | Damaskus | 13. Juli 2014

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– In den 1960er Jahren näherte sich Mullah Mustafa Barzani (der Vater von Massoud Barzani) Washington und dem Schah von Persien. Er wurde Offizier des israelischen Geheimdienstes Mossad. Man sieht ihn hier in Israel mit Abba Eban (Minister für auswärtige Angelegenheiten) und mit General Meir Amit (Leiter des israelischen Geheimdienstes Mossad).

– Als David Ben Gurion einseitig den Staat Israel ausrief, setzte seine Verteidigung voraus, dass man eine Sicherheitszone um ihn herum schuf. Es war die Umsetzung der Europäischen Strategie der „Mark“ [Grenze]: die israelischen Kriege versuchten, sein Territorium zu erweitern, und ersatzweise dessen Grenzregionen zu demilitarisieren. Jedoch mit der Entstehung und Ausbreitung von Raketen taugt die ’Mark’-Doktrin nicht mehr viel. Also zögerte Israel 1999, um die Golanhöhen zurückzugeben [1] und im Jahr 2000 beschloss es, sich aus dem Südlibanon zurückzuziehen, anstatt weiterhin durch die Hisbollah bedrängt zu werden.

– Nach und nach entstand eine andere Militärdoktrin: die Sicherheit eines Territoriums würde von der Möglichkeit abhängen, die bedrohenden Raketen von weiter weg zerstören zu können. Man muss dann nicht nur seine „Mark“ demilitarisieren, um sich gegen eine Land-Invasion zu schützen, sondern auch einen Schutzkreis jenseits der Feind-Staaten bilden, um die Bedrohung durch Raketen zu neutralisieren. Das ist der Grund der Erstellung des Südsudans (2011) und bald des Kurdistans (2015?). Somit kann Israel zugleich Ägypten, Syrien und den Libanon bedrohen.

– Die Erfahrungen vom Süd Sudan zeigen die Künstlichkeit solcher Schöpfungen. Es ist im Moment ein Staat ohne Staat, eine gesetzlose Zone, die von der israelischen Armee besetzt wird.

– Aus US-amerikanischer Sicht ist die Schaffung von Kurdistan eine Stufe der Umgestaltung des „Nahen und mittleren Osten“ (Greater Middle East), d.h. der Aufteilung der Region in ethnisch homogene Zwergstaaten, die leicht beherrschbar sind. Deshalb war das Pentagon vollkommen abwesend. Bei dem Treffen hinter verschlossenen Türen, in dem Verteidigungsminister Chuck Hagel und Stabschef General Martin Dempsey den Kongress-Mitgliedern die Situation im Irak erklärten, haben sie nicht nur behauptet, die Akte von Abu Bakr al-Baghdadi verloren zu haben (und übersahen daher, warum sie ihn im Jahr 2004 festgenommen hatten und warum sie ihn ein paar Monate später freiließen) [2], sondern haben auch zugegeben, sie hätten absolut keinen Interventionsplan und dass sie das Feld dem islamischen Emirat und Kurdistan überließen [3].

– Aus türkischer Sicht ist dieses „Kurdistan“ auch ein Segen, um das Kurdenproblem zu lösen. Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan hat den gesamten Vorgang den Ohren der Familie Barzani eingeflüstert. Außerdem ließ er gerade sein Parlament ein Gesetz durchbringen, das ermöglicht, mit den türkischen Kurden verhandeln zu können: die Parlamentarier, die dazu beitragen werden, die Rebellen zu entwaffnen und zu integrieren, werden keine gerichtliche Verfolgung erfahren [4]. Der Premierminister hofft mit den Stimmen der türkischen Kurden zum Präsident gewählt zu werden, die ihm also danken würden, das „Kurdistan“ im Ausland zu fördern. Natürlich ist es unwahrscheinlich, dass er seine Öffnung nach der Wahl fortsetzen wird.

– Das kurdische Volk würde sich irren im Glauben, dass das „Kurdistan“, das die Israelis und die Türken ihnen anbieten, jenes sei, das sie erhoffen. Im Gegensatz zu ihrem Ahnen, dem großen Saladin, der die Levante befreit und vereint hat, wird der Barzani-Clan sie von den anderen Völkern der Region, den Arabern, Armeniern, usw. trennen und sie zu Hilfstruppen der Apartheid machen.

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– Während im Internet die KDP-Mitglieder über ihre künftige Währung, den Kuro [5] diskutieren, tun die Barzani so, als ob sie mit israelischer Hilfe bereits gewonnen hätten. Sie haben die Peschmergas geschickt, um die Bai Hassan- und Kirkuk-Ölfelder zu erobern – angeblich um sie vor den Manövern von Bagdad zu schützen – und um die arabischen Arbeiter zu vertreiben [6].

– Es besteht kein Zweifel: das israelische Projekt der Barzani setzt eine ethnische Säuberung voraus, die gerade erst begonnen hat.

– Der PKK Chef Abdullah Öcalan hat bereits aufgerufen, nicht in die Falle zu tappen. Er veröffentlichte einen Auszug aus dem geheimen Treffen, das am 1. Juni in Amman stattfand, während dessen die bewaffneten islamistischen Gruppen und der KDP von Masud Barzani ihre Allianz beschlossen und den koordinierten Angriff auf den Irak geplant hatten [7]. Die PKK appelliert an eine allgemeine Mobilisierung des kurdischen Volkes gegen das israelische Projekt der Barzani.

– Der irakische Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki hat unterdessen offenbart, dass seine Armee das Oberkommando des islamischen Emirats… nicht angreifen könne, weil dieses in Erbil beherbergt sei und durch die lokale Regierung von Kurdistan geschützt werde.

– Zwei Linien stehen also einander gegenüber, aber nur das kurdische Volk kann das israelische Vorhaben zum Scheitern bringen.

Thierry Meyssan

Übersetzung
Horst Frohlich

Quelle
Al-Watan (Syrien)

[1] Damascus Diary, An Inside Account of Hafez al-Assad’s Peace Diplomacy, 1990-2000, von Bouthaïna Shaaban, Lynne Rienner Publishers, 2012.

[2] “US missed Baghdadi’s likely al-Qaida link during 2004 detention”, by Nancy A. Youssef, Merced Sun Star, July 9, 2014.

[3] “Inside the Ring”, by Bill Gertz, The Washington Times, July 9, 2014.

[4] « Le parlement turc fixe un cadre pour négocier avec les Kurdes », [Das türkische Parlament setzt einen Rahmen um mit den Kurden zu verhandeln] Reuters, 17 juillet 2014.

[5] “As Kurdistan Ponders Independence, Kurds Wonder about Own Currency”, Alexander Whitcomb, Rudaw, July 9, 2014.

[6] “Baghdad Lashes Out After Kurdish Forces Move into Two Oilfields”, Rudaw, July 11, 2014.

[7] „Enthüllungen der PKK über den Angriff des EIIL und die Schaffung von „Kurdistan““, Voltaire Netzwerk, 8. Juli 2014.