Archiv für Januar 18, 2014

– Erste öffentliche Sitzung des Sondertribunals für den Libanon
Voltaire Netzwerk | 18. Januar 2014 –

– Die erste öffentliche Sitzung des Sondertribunals für den Libanon (STL) wird am 16. Januar 2014 in Den Haag stattfinden.

– Wie der Name schon sagt ist dieses Gericht etwas Besonderes, d. h. es ist kein Gericht im juristischen Sinne des Wortes. Wie bereits von dem damaligen Generalsekretär der Vereinten Nationen Kofi Annan bemerkt wurde: „Es ist kein Nebenorgan der Vereinten Nationen, noch ein Element der libanesischen Justiz.“ Es ist einfach ein durch die Führungskräfte der Vereinten Nationen und des Libanon ernanntes Sondergericht.

– Das STL wurde geschaffen, um die Ermordung des ehemaligen Ministerpräsidenten des Libanon, Rafik Hariri (14. Februar 2005) und mehrere andere politische Anschläge im Libanon zu untersuchen. Es wird in der Größenordnung von 60 Millionen Euro pro Jahr finanziert, aber nur von wenigen Regierungen, vor allem von Saudi Arabien, den Vereinigten Staaten, Frankreich, dem Vereinigten Königreich und vom Libanon.

– Die erste Sitzung dieses Notstand-Gerichts findet erst zehn Jahre nach der Tat statt. Tatsächlich ist seine Geschichte von allerlei Verschwörungen und Manipulationen geprägt, die, eine nach der anderen fehlgeschlagen sind. Zunächst wurde das STL erfunden, um die libanesischen und syrischen Präsidenten Émile Lahud und Baschar Al-Assad zu beschuldigen und zu überführen. Vier libanesische Generäle wurden so verhaftet und für vier Jahre umsonst eingesperrt (Mustafa Hamdane Jamil Sayyed, Ali Hadsch, Raymond Azar). Allerdings fiel die gesamte von Washington und Tel Aviv aufgebaute Maschine plötzlich wie ein Kartenhaus zusammen, als klar wurde, dass sie auf falschen, bezahlten Zeugen-Aussagen beruhte. Der deutsche Präsident der Untersuchungs-Kommission, Detlev Mehlis, trat vor Schande zurück.

– Anschließend wechselte das Notstands-Gericht mehrmals sein Personal und seine Mission. Es handelte sich darum, einen Weg zu finden, um nacheinander den Iran und dann die Hisbollah zu verurteilen. Im aktuellen Kontext der Annäherung zwischen Washington und Teheran hat es den Anschein, als ob die Anklage gegen die Hisbollah zurückgekommen wäre.

– Dieses Notstands-Gericht wird heute fünf Mitglieder des libanesischen Widerstandes (Moustafa Badreddine, Salim Ayyash, Hassan Habib Merhi, Hussein Oneissi und Assad Sabra) anklagen und, gegen alle Grundsätze des Völkerrechts, sein Urteil in ihrer Abwesenheit fällen. Es wird sich ausschließlich auf Indizien in Form von Telefonverbindungen verlassen, obwohl die Mitglieder der Hisbollah täglich nur geschlossene Netze (d.h. nur für ihre Mitglieder reservierte Verbindungen) verwenden. Das STL wird die Beweise von der Hisbollah der Israelischen Überwachungs-Drohnen ignorieren, sowohl über alle Bewegungen von Rafik Hariri in den letzten Wochen, als auch die Szene des Verbrechens in den Tagen vor und bis zum Zeitpunkt des Verbrechens.

– Das STL wird die Theorie von der Ermordung per Auto-Bombe verteidigen, obwohl ihr Rekonstruktions-Versuch gescheitert ist und Thierry Meyssan die Verwendung einer Nano-Technologie-Waffe bewiesen hat, die die Hisbollah nicht besitzen konnte [1].

Übersetzung
Horst Frohlich

[1] « Révélations sur l’assassinat de Rafiq Hariri », par Thierry Meyssan, Odnako (Fédération de Russie), Réseau Voltaire, 29 novembre 2010. (auch auf Englisch)
Voltaire Netzwerk

– Ich habe den Artikel leicht gekürzt übersetzt –
– LIBANON-Enthüllungen über Hariri-Mord … – mundderwahrheit
mundderwahrheit.wordpress.com/…/libanon-enthullungen-uber-hariri-m…‎
09.02.2011 – Thierry Meyssan – Enhüllungen über Hariri Mord – Diese Artikel wurde erst publiziert bei der russischen Zeitschrift ODNAKO am 29.11.10 – aus …

1) – 16.01.14 – AFRIKA – SÜD SUDAN-UDANDA Truppen in Süd Sudan in Kämpfe getötet.

– Die ugandische Regierung hat den Tod der Soldaten bestätigt.

– Nachdem das ugandische Parlament, der Einsatz von Truppen in Süd Sudan genehmigt hat, werden sie in direkte Gefechte mit den Rebellen loyal zu ehemaligen Vizepräsident des Süd Sudans Riek Mashar engagiert.

– Der Tod von ugandischen Soldaten kommt gleich nach dem Einsatz in Süd Sudan. Die ugandischen Soldaten sollen Ugandas Bürger schützen und sie zu evakuieren helfen. Uganda hat auch wirtschaftliche Interessen in Süd Sudan, die geschützt werden sollen.

– Nach neuesten Berichten aus Kampala, die Soldaten waren am Kämpfe direkt beteiligt. Mehrere Soldaten starben und viele wurden schwer verletzt. Die Kämpf fanden 90 Km von der Hauptstadt Bor, Juba entfernt.

– Aber zwei Tagen, nachdem das Land Versammlung mit überwiegender Mehrheit, den Antrag des Verteidigungsministeriums ratifiziert hat, wächst in Uganda die Frage, unter welche Mandat die ugandische Truppen in Süd Sudan eingesetzt wurde.

– Die ugandische Armee hat mehrfach verneint an Kampfhandlungen in Süd Sudan beteiligt gewesen zu sein, aber die Todesopfer und Verletzten werden die Bedenken in Parlament erhöhen.

– Viele Ugander fragen sich über die Höhe der Uganda Verwicklung in den Süd Sudan Konflikt, sie befürchten, das Konflikt auch sich in Nord-Uganda verbreiten, da viele Südsudanesische Flüchtlinge die Grenze mit Gewehren und Munition überqueren.

2) – 17.01.14 – SÜD SUDAN – Stadt Malakal von Rebellen wieder erobert. Malakal hat schon zwei Mal die Besatzer gewechselt.

– Philip Aguer, Armee-Sprecher sagte am Freitag: „“Wir sind seit gestern nicht in der Lage der Kommandant in Malakal zu kontaktieren“.

– Der Rebellensprecher in benachbarten Äthiopien, Lul Ruai Kong behauptet das die Männer von Riek Machar die Stadt eingenommen haben.

– Das UN-Lager in Malakal beherbergt rund 20.000 Zivilisten. Mindestens 10.000 Zivilisten wurden in US-Basen in Bor Hauptstadt von Juba untergebracht.
– 10.000 Menschen haben durch die Auseinandersetzungen zwischen der Sudanesischen Volksbefreiungsarmee (SPLA) und Macher-Milizen ihr Leben verloren.

– E-Mail: Sieht so aus als die Siedler (USA, Israel) müssen ihre Proxy, die Ugander schicken um die ärmsten Menschen in Afrika auszubomben, sodass die „Siedler“ können das Öl, auf Kosten der armen Männer, Frauen und Kinder, für sich selbst haben. Hat die USA nicht AFRICOM Truppen, unter dem Vorwand nach Uganda geschickt, um angeblich Rebellenführer Joseph Kony zu fangen? Wo sind diese Truppen jetzt? Weiß jemand wo sie sich befinden?

– 3 Milliarden Dollar für Schweigen und Verrat
von Thierry Meyssan –

– Aber warum hat Saudi-Arabien nun beschlossen, die libanesische Armee mit 3 Milliarden französischen Waffen auszurüsten, während in den vergangenen Wochen seine Relais im Libanon ständig den „Volk-Armee-Widerstand“-Slogan anprangerten und die Zusammenarbeit zwischen dem Militär und der Hisbollah anfochten? Ist diese plötzliche Großzügigkeit nicht der Preis des Libanesischen Schweigens, des Vergessens von hunderten Opfern des saudischen Terrorismus im Land der Zedern und des französischen Verrates seiner Verpflichtungen im Nahen Osten?
Voltaire Netzwerk | 18. Januar 2014

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– Empfang des Präsidenten Hollande durch seine königliche Hoheit, dem Diener der zwei heiligen Moscheen, Abdallah Ibn Abd al-Aziz al-Saud, in Anwesenheit seiner Ratsmitglieder.

– Der Besuch von François Hollande – begleitet von 30 Leitern von großen Unternehmen – in Saudi Arabien, am 29. und 30. Dezember 2013, sollte sich hauptsächlich auf Wirtschaftsfragen und die Zukunft von Syrien und Libanon konzentrieren. Die internationalen politischen Fragen sollten zwischen den Franzosen und Saudis diskutiert werden, aber auch in Anwesenheit vom libanesischen Führer, Präsident Michel Sleiman und dem ehemaligen libanesisch-saudischen Ministerpräsidenten Saad Hariri (der als biologisches Mitglied der königlichen Familie angesehen wird), sowie dem Präsidenten der syrischen Nationalen Koalition, dem syrisch-arabischen Ahmad Assi Dscharba [1]

– Während des Besuches kündigte Saudi-Arabien plötzlich an, der libanesischen Armee 3 Milliarden Dollar französische Waffen anzubieten. Diese Großzügigkeit kommt außerhalb des vorgegebenen Zeitplanes, da eine internationale Konferenz im Februar oder März Geld für den Libanon im Allgemeinen und im Besonderen für seine Armee sammeln sollte. Der Libanon hatte noch nie solch ein Geschenk erhalten.

– Die Ankündigung wurde formal durch den libanesischen Präsidenten Michel Sleiman gemacht. Dieser General, der Stabschef der libanesischen Armee geworden war, um sicherzustellen, dass andere diesen Posten nicht einnehmen könnten, wurde durch Frankreich und das Katar aus den gleichen Gründen zum Präsident gemacht. Seine Wahl durch das Parlament ist verfassungswidrig (Artikel 49 [2]) und er erhielt seine Funktionen nicht von seinem Vorgänger, sondern von dem Emir von Katar. In seiner Rede begrüßte Präsident Sleiman das königliche „Makrouma“, d.h. das Geschenk, das der Monarch seinem Diener gemacht hatte und schließt in unpassender Weise nicht mit einem „Hoch lebe der Libanon!“, sondern durch ein „Es lebe Saudi Arabien!“.

– Diese Ankündigung wurde vom ehemaligen Ministerpräsidenten Saad Hariri sehr begrüßt, der sich bemühte, darin den ersten Schritt zur zukünftigen Entwaffnung der Hisbollah zu sehen.

– Der Beschluss von Riyad kann nur überraschen: tatsächlich hat das pro-Saudi Lager des 14.-März, mit Saad Hariri an der Spitze, in den vergangenen Monaten nicht aufgehört, die Standnähe zwischen der Armee und der Hisbollah zu kritisieren.

– In den folgenden Tagen feierte eine große Plakat-Kampagne an den Wänden von Beirut die Freundschaft zwischen dem Libanon und Saudi Arabien, die als „Königreich des Guten“ (SIC!) beschrieben wurde.

– In Wirklichkeit hat diese Affäre absolut keinen Sinn.

– Um sie zu verstehen, musste man einige Tage warten.

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– Majed al-Majed anerkannte während seiner Verhaftung ein saudischer Geheimdienst-Offizier unter der unmittelbaren Verantwortung des Prinzen Bandar Ben Sultan zu sein. Er führte eine Abteilung von Al-Kaida und gewährleistete die Verbindung zwischen letzterer und Würdenträgern aus dem Nahen Osten.<

– Am 1. Januar 2014, vier Tage nach der saudischen Ankündigung, wurde berichtet, dass die libanesische Armee Majed al-Majed, einen saudischen Chef der Abdullah Azzam Brigaden, ein Zweig der Al-Kaida, im Libanon verhaftet hatte.

– Aber man erfuhr ein bisschen später, dass diese Verhaftung Dank eines Winks von der US-Verteidigungsgeheimdienst-Agentur (DIA) am 24. Dezember stattfand. Washington hatte damals die libanesische Armee informiert, dass Majed al-Majed ins Krankenhaus eingeliefert wurde, um sich einer Dialyse zu unterziehen. Die libanesische Armee konnte ihn schnell im Makassed Krankenhaus ausfindig machen, und hätte ihn während des Transports per Krankenwagen nach Ersal am 26. Dezember verhaftet, also drei Tage vor der saudischen Meldung.

– Während mehr als einer Woche war die Verhaftung des Al-Kaida Führers im Libanon ein Staatsgeheimnis. Der Saudi wird offiziell von seinem Land wegen Terrorismus recherchiert, aber inoffiziell galt er als Agent des saudischen Geheimdienstes unter direktem Befehl des Prinzen Bandar Ben Sultan. Er hatte öffentlich zugegeben, viele Anschläge, darunter auch den gegen die iranische Botschaft in Beirut am 19. November 2013, der 25 Tote forderte, organisiert zu haben. Deshalb informierte die libanesische Armee Riyad und Teheran über seine Festnahme.

– In den Angelegenheiten die den Libanon betreffen spielte Majed el-Majid eine wichtige Rolle bei dem Aufbau einer Dschihad-Armee, dem Fatah al-Islam. Im Jahr 2007 versuchte diese Gruppe die palästinensischen Flüchtlingslager im Libanon gegen die Hisbollah aufzuwiegeln und ein islamisches Emirat im Norden des Landes auszurufen. Jedoch ließ sie ihr Sponsor, Saudi Arabien, ohne vorherige Mitteilung nach einem Treffen zwischen Präsident Ahmadinedschad und König Abdallah im Stich. Wütend gingen die bewaffneten Dschihadisten selbst zur Bank von Hariri, um sich auszahlen zu lassen. Nach einigen Auseinandersetzungen zogen sie sich ins Nahr-el-Bared Lager zurück, das dann von der libanesischen Armee belagert wurde. Nach über einem Monat Kampf stürmte General Chamel Roukoz [3] das Lager und überwältigte sie. In diesem Anti-Terror-Krieg verlor die libanesische Armee 134 Soldaten [4].

– Majed al-Majed war in persönlichem, geheimem und direktem Kontakt mit vielen arabischen und westlichen Politikern. Vor den Ermittlern hatte er noch Zeit, seine Zugehörigkeit zu den saudischen Geheimdiensten zu bestätigen. Es ist klar, dass sein Geständnis die Regionalpolitik hätte stören können. Vor allem, wenn er Saudi-Arabien oder die Libanesische 14. März Bewegung beschuldigt hätte.

– Ein Abgeordneter erwähnte einen saudischen Vorschlag von $ 3 Milliarden, damit die Geständnisse von Majed al-Majed nicht aufgenommen würden und ihn nach Riad auszuliefern. Die Al-Akhbar Tageszeitung argumentierte, dass der Häftling sowieso in Lebensgefahr wäre und die Gefahr lief, durch seine Sponsoren ermordet zu werden, um sicher zu sein dass er nicht spricht.

– Am nächsten Tag nach diesem Editorial meldete die libanesische Armee seinen Tod. Der Körper von Majed el-Majed wurde obduziert, aber im Gegensatz zum strafrechtlichen Verfahren, nur von einem Arzt allein. Er schloss auf einen Tod, als Folge seiner Krankheit. Seine sterblichen Überreste wurden nach Saudi-Arabien überführt und im Beisein seiner Familie und der von Ben Laden begraben.

– Der Iran verlangte vom Libanon deutlichere Erklärungen über die Verhaftung und den Tod von Majed al-Majed. Aber ohne viel Nachdruck, da Präsident Rohani versucht, sich Saudi-Arabien zu nähern.

– Das ist das sechste Mal, dass der Leiter einer pro-saudischen, im Libanon tätigen Terrororganisation der Justiz entkommt. Es war schon der Fall mit Chaker Absi, Hicham Kaddura, Abdel Rahmane Awadh, Abdel Ghani Jawhar und vor kurzem mit Ahmad al-Assir.

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– François Hollande und der Milliardär Saad Hariri in Riyad. Im Hintergrund die Minister Jean-Yves Le Drian und Laurent Fabius.

– Wie auch immer, falls König Abdallah wirklich 3 Milliarden Dollar gezahlt hat, werden nur wenige der libanesischen Armee zukommen. Dazu gehört erstens die traditionelle königliche ’Großzügigkeit’ für jene, die dem Herrscher gedient haben. Daher erhielt Präsident Michel Sleiman protokoll-gemäß sofort persönlich $ 50 Millionen, und Präsident François Hollande eine seiner Funktion angemessene Summe, unbekannter Höhe, von der man nicht weiß, ob er sie akzeptiert hat oder nicht. Das Saudische Prinzip der Korruption gilt genauso für alle Libanesische Offiziere und Französische Beamten, die an der Transaktion teilgenommen haben und teilnehmen werden. Zweitens: der Großteil der Summe wird an den französischen Fiskus gezahlt, und Frankreichs Aufgabe wird dann sein, dem Libanon Waffen und militärische Ausbildung zukommen zu lassen. Es gilt hier, das geheime militärische Engagement Frankreichs seit 2010 zu belohnen, das Schüren der Unruhen in Syrien um den Alawiten Baschar Al-Assad zu stürzen, den der Diener der zwei heiligen Moscheen als Vorsitzender eines muslimischen Landes nicht akzeptieren kann [5]. Da es aber keinen Preiskatalog gibt, wird Paris diese Spende nach seinem Gutdünken bewerten. Auch wird Paris die Art der Waffen und Ausbildung bestimmen, die es geben wird. Es ist jedoch bereits klar, dass es nicht ein Material anbieten wird, das später verwendet werden kann, um dem Hauptfeind des Libanon, Israel, effektiv widerstehen zu können. Drittens, wenn dieses Geld der Armee nicht helfen wird das Land zu verteidigen, ist es eher im Gegenteil dazu bestimmt, sie zu spalten. Die libanesische Armee war bisher das einzige Organ des Landes, das sowohl rechtschaffen als auch multi-konfessionell war. Die von Frankreich erteilte Ausbildung wird eher darauf abzielen, die Offiziere zu „franzisieren“, als ihnen eine berufliche Kompetenz zu verleihen. Das restliche Geld wird für den Bau von schönen Kasernen und den Kauf von schönen Dienstwagen verwendet werden.

– Die königliche Spende könnte jedoch überhaupt nie dem Libanon zugutekommen. In der Tat, gemäß dem Artikel 52 der Verfassung [6], um einkassiert zu werden, muss das Geschenk zunächst von dem Ministerrat genehmigt und dann dem Parlament vorgelegt werden. Nun hatte sich aber das abgetretene Kabinett von Najib Mikati seit 9 Monaten nicht mehr versammelt und hat deshalb diese Vereinbarung dem Parlament zur Ratifizierung nicht unterbreiten können.

– Als Präsident Michel Sleiman das Abkommen den Libanesen präsentierte, hielt er ohne darum gefragt zu werden die Aussage für angemessen, dass die Verhandlungen in Riyad nichts mit einer möglichen Aufschiebung der Präsidentschaftswahlen und einer Verlängerung des Mandats, noch mit der Zusammensetzung der neuen Regierung zu tun gehabt hätten. Diese Präzision macht schmunzeln, so offensichtlich ist sie, dass diese Punkte im Mittelpunkt der Diskussionen standen.

– Der Präsident hat sich bei seinen saudischen und französischen Gesprächspartnern verpflichtet, eine Regierung von „Technokraten“ ohne Schiiten oder Drusen zu bilden, und sie im Parlament durchzusetzen. Der Begriff „Technokrat“ bezieht sich hier auf internationale Beamten, die ihre Karriere bei der Weltbank, dem IMF usw. gemacht haben, und damit ihre Fügsamkeit in die US-Doxa bewiesen haben. Man muss daher verstehen, dass die Regierung aus pro-US Leuten bestehen werde, in einem Land, wo die Mehrheit dem Imperium widersteht. Aber kann man sich nicht mit $ 3 Milliarden eine Mehrheit im Parlament zusammenbasteln?

– Leider nahm Prinz Talal Arslan, Erbe der Gründer des Fürstentums des Mont-Libanon im zwölften Jahrhundert und Vorsitzender der Demokratischen Partei, sofort Partei gegen Präsident Sleiman und erinnerte ihn daran dass, im Einklang mit dem Abkommen von Taif [7], die Exekutive heute das Monopol des Ministerrates ist [8] und, dass diese die konfessionelle Zusammensetzung des Landes widerspiegeln muss [9]. Daher ist eine Technokraten-Regierung eine Verletzung dieses Abkommens und Präsident Sleiman wäre, unabhängig von seiner Fähigkeit, das Parlament zu korrumpieren, ein Putschist.

– Der Fall wird wahrscheinlich nicht so enden: Am 15. Januar verhaftete die libanesische Armee bei einer Razzia an der syrischen Grenze, Jamal Daftardar, einen der Leutnants von Majed al-Majed.

– Präsident François Hollande wird sicherlich den Versager seines libanesischen Amtskollegen, sein Land für $ 50 Millionen zu verkaufen, betrauern, aber von Paris aus gesehen, ist das einzige was zählt, die Verteilung der verbleibenden $ 2999 Millionen.
Thierry Meyssan

Übersetzung
Horst Frohlich

[1] Ahmad Assi Dscharba ist Mitglied des Beduinen-Stammes der Tschamar, dem König Abdallah angehört. Vor den Ereignissen wurde Dscharba wegen Drogenhandels in Syrien verurteilt. Die Tschamar sind Nomaden, die in der Wüste von Arabien und Syrien leben.

[2] „Richter und Beamte der ersten Kategorie oder der äquivalenten, in allen öffentlichen Verwaltungen, öffentlichen Behörden und sonstigen öffentlich-rechtlichen juristischen Einrichtungen, können während der Ausübung ihrer Funktion und zwei Jahre nach dem Zeitpunkt ihres Rücktrittes, und dem wirklichen Ende der Ausübung ihrer Funktion oder dem Datum ihrer Ruhestands-Veröffentlichung nicht gewählt werden.’’

[3] General Roukoz, ohne Zweifel der renommierteste Offizier des Libanon, hätte zum Generalstabschef ernannt werden sollen. Er ist aber Schwiegersohn von General Michel Aoun, Präsident der Freien Patriotischen Bewegung, die mit der Hisbollah verbündet ist.

[4] « Le dossier des mercenaires du Fatah al-Islam est clos », von Thierry Meyssan, Réseau Voltaire, 27. August 2007.

[5] Seit der Unterzeichnung des Lancaster House-Vertrags haben Frankreich und das Vereinigte Königreich in Libyen und Syrien eingegriffen, um dort Pseudo-Revolutionen zu organisieren und diese Staaten zu stürzen. Jedoch erweist sich die syrische Operation als ein Versager, London zog sich zurück, während Paris aktiv die von dem Saudi-syrischen Ahmad Assi Dscharba angeführte „Nationale Koalition“ weiterhin unterstützt.

[6] „Der Präsident der Republik verhandelt Verträge und ratifiziert sie im Einvernehmen mit dem Regierungschef. Diese gelten erst nach der Genehmigung durch den Ministerrat als ratifiziert. Die Regierung informiert die Abgeordneten-Kammer darüber, wenn es das Interesse des Landes und die Sicherheit des Staates erlauben. Verträge, die die Staatsfinanzen betreffen, die Handelsverträge und alle Verträge, die nach Ablauf eines jeden Jahres nicht gekündigt werden können, können nur nach Zustimmung der Abgeordneten-Kammer ratifiziert werden.“

[7] « Accord de Taëf », Réseau Voltaire, 23 octobre 1989.

[8] „Der Ministerrat stellt die Exekutive dar.“

[9] „Jede Macht, die der Charta des gemeinsamen Lebens widerspricht, ist unrechtmäßig und illegal.“

1) – 17.01.14 – ISRAEL in Opferrolle-Stimmung – europäische Botschafter vorgeladen –

– Das Tel Aviv Regime hat am Freitag die Botschafter von UK, Frankreich, Italien und Spanien vorgeladen, um wie es heißt die „einseitige“ pro palästinensische Haltung der obengenannte Länder, die gegen illegalen Siedlungsbaupläne des Regimes ausgesprochen haben.

– Avigdor Lieberman rief die Gesandten zu sich und das Ministerium erklärte, dass so eine Haltung „unakzeptabel“ sei und erweckte den Eindruck, dass diese europäische Länder versuchen nur Israel zu blamieren“.

– Am Donnerstag, die israelischen Botschafter in vier wichtigen europäischen: UK, Frankreich, Italien und Spanienwurden gerufen um über die Pläne über ihre illegalen Siedlungen in den besetzten Gebieten zu erweitern.

– Das israelische Außenministerium: „Abgesehen davon, dass diese Behauptungen voreingenommen, unausgewogen und die Realität am Boden ignorieren, die Positionen von diesen Staaten konnten erhebliche Schaden in die Bemühungen eine Art Vereinbarung zwischen Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) zu erreichen erschweren. (Exkurs: Zynischer und unverschämter konnte man kaum noch werden. Anm.d.Ü.).

– MP Netanyahu gab auch sein Senf dazu: „Die 4 EU-Staaten sollten aufhören die israelischen Siedlungstätigkeiten zu verurteilen und diese Heuchelei beenden“.

– Kommentar: Wie lange soll diese Farce noch andauern? Israel baut weiter und klaut ungestört auch weiter palästinensisches Land. Israel ist das einzige Land weltweit ohne festgesetzte Grenze. Israel war an festgesetzte Grenze nicht interessiert und seinerzeit sagte…man konnte später entscheiden, mit dem Absicht weiter so viel Land wie möglich an die Palästinenser zu stehlen. Wir schauen und schweigen, und wenn jemand etwas sagt schreien die Juden…Antisemit, Antisemit…und haben damit Erfolg…aber für wie lange noch?

2) – 14.01.14 – MYANMAR – Rohingya-Verfolgung – Vergewaltigung als Kriegswaffe –

– Eine Rechtsgruppe sagt, das Militär in Myanmar nutzt immer noch Vergewaltigung als Kriegswaffe, und seit 2010 mehr als 100 Frauen und Mädchen wurden von Armee angehörige vergewaltigt.

– Der Bericht von der in Thailand ansässige „Frauenliga von Birma“ (Myanmar) hat 47 Fälle von Vergewaltigung und 28 andere Fälle dokumentiert, wo die Opfer entweder danach getötet wurden oder an ihren Verletzungen starben.

– Die Gruppe stellte fest, dass mehrere Opfer von Vergewaltigung so jung wie acht Jahre waren, und betonte, dass die Angriffe nicht zufällige Akten von Soldateska waren.

– „Die weit verbreiteten und systematischen Art, zeigt ein strukturelles Muster: Vergewaltigung ist immer noch als Instrument des Krieges und Unterdrückung eingesetzt. Der Einsatz von sexueller Gewalt in Konflikten ist eine Strategie und ein Akt der Kriegsführung, der politisch und wirtschaftlich sich über die Einzelfälle erhebt“.

– Die Entwicklung kommt, als Medienberichten zeigen, dass Rohingya Frauen in Militärbasen in Myanmar zu Prostitution und sexuelle Sklaverei gezwungen werden.

– Die Frauen werden geschlagen worden und unter Drogen gesetzt, von Männer die die Armeekleidung angezogen waren“, Medien zitierten Zeugen in Dezember 2013 (Exkurs: darüber berichtet).

– Die UN hat die Sicherheitskräfte von Myanmar beschuldigt die Gewalt gegen Muslime im Land zu anstiften und eine Untersuchung gefordert. Die Rohingya, als muslimische Minderheit wird seit Jahrzehnten verfolgt. Sie leben seit 1.200 Jahren im Lande aber besitzen trotzdem keine sozialen Status und ihnen die Bürgerrechte verweigert werden.

Kommentar: oft darüber berichtet – mundderwahrheit – Myanmar – schauen